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Luthien_Tinuviel

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Wunderbarer Roman, der mich mit einem positiven Gefühl zurücklässt

Kalmann
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Putzig, das ist das Wort, das mir als Erstes in den Sinn kommt, wenn ich Kalmann versuche, zu beschreiben.

Kalmann ist der Protagonist dieses gleichnamigen Romanes, der in dem kleinen Dorf Raufarhövn ...

Putzig, das ist das Wort, das mir als Erstes in den Sinn kommt, wenn ich Kalmann versuche, zu beschreiben.

Kalmann ist der Protagonist dieses gleichnamigen Romanes, der in dem kleinen Dorf Raufarhövn lebt. Kalmann ist 35 Jahre alt, alleinstehend und schaut abends gerne "Der Bachelor" oder "The Biggest Loser" im Fernsehen an. Er mochte die Schule nie und hat daher alles, was er fürs Leben braucht, von seinem Großvater gelernt. Kalmann arbeitet als Haifischjäger, den er zu Gammelhai verarbeitet.In seinem Ort ist er allen als Sheriff bekannt, denn er trägt eigentlich immer eine Sheriffhut, Sheriffstern, eine alte Pistole und Cowboystiefel.
Kurz gesagt: Kalmann ist besonders. Er ist kindlich-naiv, manchmal jähzornig, aber insgesamt harmlos lieb.
Als er eines Tages eine Blutlache im Schnee findet und der lokale Hotelbesitzer vermisst wird, ändert sich sein Leben von einem Tag auf den Anderen, er weiß es nur noch nicht so ganz...

Meine Meinung:


Dieser Roman vereint in Handlung und Stil Gegensätze. Mit den Thematiken Mord, aber auch gesellschaftliche Probleme in Island befasst sich der Roman mit eher harter, ernster Kost. Zugleich sorgen jedoch der leichte Stil und der wirklich besondere Protagonist dafür, dass es beim Lesen nicht ernst wird. Der Erzählstil aus Kalmanns kindlich-naiver Perspektive führt zu einer leichten, positiven Atmosphäre und auch wenn Kalmann sehr oft Dummheiten begeht- man kann es ihm eigentlich nicht übel nehmen.

Die ungekürzte Hörfassung ist ebenfalls sehr gut gemacht. Der Sprecher liest in einer sehr angenehmen Geschwindigkeit und man merkt, wie er sich wirklich in Kalmann hineinfühlt, wodurch die Erzählweise noch einmal mehr in den Fokus gerät. Er ahmt meisterhaft die Stimmen der verschiedensten Charaktere nach.

Fazit:

Ein wirklich herzlich-positiver Roman trotz der ernsten Grundthematiken.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Wichtiges Thema, aber mir zu provokant umgesetzt

Unsichtbare Frauen
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Ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber irgendwie hat mich die Autorin regelmäßig zu Wutanfällen getrieben... und das nicht auf die Weise, wie sie vermutlich intendiert hat.

Inhalt:

Invisible Women ...

Ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber irgendwie hat mich die Autorin regelmäßig zu Wutanfällen getrieben... und das nicht auf die Weise, wie sie vermutlich intendiert hat.

Inhalt:



Invisible Women ist ein Sachbuch, das die gesellschaftliche unmittelbare und mittelbare Diskriminierung von Frauen anhand von Studien weltweit analysiert und präsentiert.


Meine Meinung:

Zunächst zum Positiven: Das Werk ist inhaltlich hochinteressant und wirkt durch die Vielzahl der Studien, die mit ausführlicher Quellenangabe zitiert und präsentiert werden, wissenschaftlich fundiert. Ich habe durchaus einige Dinge durch das Werk gelernt und für mein Allgemeinwissen oder etwaige Diskussionen mitnehmen können.

Woran ich m ich aber sehr schwer tat, ist die befangene Haltung der Verfasserin, die gefühlt überall eine Diskriminierung von Frauen sehen will und ihr provokanter Schreibstil. Sie fasst den Begriff der Diskriminierung in der Tat sehr weit. Auch an Situationen, die eher zufällig eher Frauen als Männer treffen und in denen nicht einmal eine Diskriminierung intendiert ist, sieht sie himmelschreiende Ungerechtigkeiten, die sie vor allem deshalb stören, weil Frauen davon betroffen sind (die Mäner, die in der selben SItuation stecken, scheint sie zu vernachlässigen bzw. sind ihr einfach nicht so wichtig). Auch zieht sie häufig Schlüsse, bei denen ich einfach den Eindruck habe, dass sie gewisse weitere Aspekte (zB kulturelle Unterschiede) gezielt zu ihrem Argumentationszweck vernachlässigt, die aus meiner Sicht aber durchaus relevant sind. Von dem Verhalten oder einer Studie in einem Land ohne Weiteres auf die universelle Übertragbarkeit deren Ergebnisses auf alle Länder der Welt zu schließen, wie es teilweise scheint, finde ich schon ein starkes Stück.

*Fazit: Leseempfehlung wegen der Informationen und weil das Werk zum Nachdenken anregt, aber nicht wegen der Darstellung*

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Fesselnde Idee, gut umgesetzt

Killing November 1
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"Killing November" ist das erste Werk von Adriana Mather, das ich gelesen habe und wird sicherlich nicht das letzte bleiben.

Inhalt:

In dem Werk geht es um die gutgläubige, nette November, die von ihrem ...

"Killing November" ist das erste Werk von Adriana Mather, das ich gelesen habe und wird sicherlich nicht das letzte bleiben.

Inhalt:



In dem Werk geht es um die gutgläubige, nette November, die von ihrem Vater auf ein besonderes Internat geschickt wird und damit in die Welt der Strategia, einer Art Parallelgesellschaft von in Familien organisierten Geheimbünden eintaucht. November ist zu Beginn vollkommen planlos, doch als ein Mord an der Schule geschieht, scheint sie mehr und mehr ins Fadenkreuz zu geraten.

Meine Meinung:



Ich glaube, ich habe selten bei einem Werk meine Bewertungsmaßstäbe so oft in Frage gestellt wie bei diesem.

Zusammengefasst: Ich hatte trotz wiederholter Zweifel zwischendurch viel Freude daran, "Killing November" zu lesen. Die Idee hinter der Geschichte mit den Geheimbünden fand ich ungemein spannend, auch das Szenario in dem abgeschotteten Internat und die planlose November inmitten von angehenden Profikillern hat mich von Anfang an für die Geschichte begeistert.

Die Handlung an sich entspricht jedoch schnell einem typischen Jugendbuch, wenn auch mit dem gewissen besonderen Etwas. Ich fand es beim Lesen zwar etwas schade, dass ich den Verlauf relativ schnell vorhersehen konnte, aber nichtsdestotrotz: Meine Vorstellungen dann noch einmal zu lesen, hat schon auch Freude gemacht.

November und ihre Naivität sind ein teilweise etwas nerviges, andererseits aber auch ein irgendwie liebenswertes Gespann. Wie sie planlos versucht, sich in der Schule zurechtzufinden und hierdurch auch das System indirekt und auch direkt immer wieder in Frage stellt... sehr gut geschrieben.

Auch insgesamt der Schreibstil war sehr eingängig und hat bei mir tatsächlich für eine Sogwirkung gesorgt, wie auch beworben. Stellenweise war die Handlung eventuell für ein Jugendbuch etwas brutal, aber für die Alterseinstufung (ab 14 Jahren) nach meinem Empfinden noch vollkommen angemessen.


Fazit: Eine tolle Idee gut umgesetzt. Ich freue mich auf Teil 2.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Toller Sprecher und faszinierender Protagonist

Die Stimme des Zorns
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Mit "Die Stimme des Zorns" beginnt Autor Ethan Cross eine neue Reihe um seinen wohl faszinierendsten Protagonisten: Francis Ackerman Jr., seines Zeichens (ehemaliger) Serienkiller und jetzt Berater des ...

Mit "Die Stimme des Zorns" beginnt Autor Ethan Cross eine neue Reihe um seinen wohl faszinierendsten Protagonisten: Francis Ackerman Jr., seines Zeichens (ehemaliger) Serienkiller und jetzt Berater des FBIs. Mit seiner neuen Partnerin Nadja Shirazi macht er sich auf die Jagd nach dem Serienentführer und -killer, der sich "Das Alien" nennt.

Meine Meinung:



Ich war zu Beginn etwas skeptisch, weil ich diese neue Reihe für ein Spin-off der "Ich bin..." Reihe gehalten habe und Spin-Offs zumeist (zumindest aus meiner Sicht) in die Hose gehen.

Hier ist das tatsächlich nicht der Fall. Die Handlung ist wirklich bis auf den Protagonisten Ackerman komplett von der anderen Reihe getrennt. Der Ermittlungsfall ist spannend, wenn auch der Täter etwas skurril.
Ich denke schon, es ist von Vorteil, wenn man durch die "Ich bin..." Reihe Ackerman bereits kennengelernt hat und weiß, wie er tickt. Mir fällt es ehrlich gesagt etwas schwer, mir das Werk ohne meine Vorkenntnisse vorzustellen.

Ackerman als Charakter ist eine faszinierende Gestalt und macht einen Großteil des Anreizes dieses Werkes aus. Seine Art zu denken und an Fälle heranzugehen erscheint mir einzigartig und mich hat beim Zuhören gerade seine Art, sein Humor gefesselt. Die Auflösung des Falles war für mich daneben tatsächlich zweitrangig.

Zur Hörbuchausgabe: Was dem Werk und Ackerman insbesondere vor allem Leben eingehaucht hat, war Sprecher Thomas Balou Martin. Ich habe bislang alle Werke von Ethan Cross von ihm gelesen gehört und seine Art zu sprechen erweckt insbesondere Ackerman geradezu zum Leben. Martin hat eine angenehme Stimme und Sprechgeschwindigkeit und die Art, wie er sich beim Lesen in die Charaktere hineinversetzt... einfach nur meisterlich.

Fazit: Toller Reihenauftakt, der von seinen Protagonisten, aber auch vom Sprecher des Hörbuchs lebt.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Überraschend packender Thriller

Aus schwarzem Wasser
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"Aus Schwarzem Wasser" von Anne Freytag hat mich als Werk wirklich überrascht und gefesselt. Ich hatte mich auf einen Standardpolitthriller eingestellt, bekommen habe ich ein wirklich fesselndes Werk aus ...

"Aus Schwarzem Wasser" von Anne Freytag hat mich als Werk wirklich überrascht und gefesselt. Ich hatte mich auf einen Standardpolitthriller eingestellt, bekommen habe ich ein wirklich fesselndes Werk aus der Welt der Geheimdienste, bei dem aus meiner Sicht der Politikaspekt nicht zu sehr dominiert hat.

Inhalt:



Als Bundesinnenministerin Dr. Patricia Kohlbeck und ihre Tochter Maja vom Grunde der Spree geborgen werden, denken alle, dass beide tot sind. Doch wider aller Wahrscheinlichkeit lebt Maja Kohlbeck und ihre Suche nach der Wahrheit hinter dem Unfall ihrer Mutter entwickelt sich rasant zu einem Katz- und- Maus-Spiel mit vereschiedenen mehr oder weniger unbekannten Größen.

Meine Meinung:



Ich habe nicht viel von diesem Werk erwartet, mehr so das typische politische Intrigen-Scharmützel, daher war ich wirklich positiv überrascht, wie anders das Werk dann tatsächlich war. DIe Handlung hat mich trotz diverser Scifi-Elemente von Anfang an gefesselt und das Werk zu einem richtigen Pageturner werden lassen.

Der Schreibstil ist eher nüchtern, die Kapitel knapp, vorhandene Zeitsprünge verleihen der Erzählung so ein bisschen Puzzlecharakter, was aber die Spannung noch gefördert hat. Trotz dass ich recht früh erraten hatte, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln würde, habe ich mit den Charakteren mitgefiebert und in den Details hat mich das Werk dann doch das eine oder andere Mal überraschen können.

Fazit: Wirklich fesselnd und erschreckend überzeugend.

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