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Luthien_Tinuviel

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Bekannte Motive mit außergewöhnlichen Ideen vermischt

Das Reich der Vampire
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Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness von Jay Kristoff ist Band 1 einer neuen mehrteiligen Reihe (ich vermute Trilogie) des Verfassers.

Ich war zu Beginn skeptisch, da ich von dem Verfasser ...

Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness von Jay Kristoff ist Band 1 einer neuen mehrteiligen Reihe (ich vermute Trilogie) des Verfassers.

Ich war zu Beginn skeptisch, da ich von dem Verfasser bislang noch nicht überzeugt war, aber das Werk hat mich dann letztlich doch in seinen Bann gezogen.

Inhalt:



Protagonist Gabriel ist gebrochen und Gefangener eines Eisblutes, einer Art Vampir. Er soll dem Eisblut seine Lebensgeschichte berichten. In seinen Erzählungen berichtet er von seiner Kindheit und Jugend, wie er Mitglied eines Vampirkriegermönchsordens wurde und sein Leben dem Kampf gegen den dunklen Vampirfürsten widmete, dessen Kriegszug gegen die Menschheit Tod und Leid über das Land brachte.

Meine Meinung:



Zu Beginn des Werkes war ich noch skeptisch, da mich weder der Autor noch die Bücher, mit denen die Werbung das Werk verglichen (zB der Name des Windes von Patrick Rothfuss) mich überzeugt hatten. Doch recht schnell konnte mich das Werk in seinen Bann ziehen.

Die Handlung enthält viele aus anderen Erzählungen bekannte Elemente,, bei denen man sich einbildet, den Fortgang der Handlung erahnen zu können. Zugleich ist es jedoch mit vielen ungewöhnlichen Ideen und Wendungen gespickt, sodass der Einstieg in das Werk zunächst eine gewisse Herausforderung darstellte. Sobald man jedoch ein gewisses Verständnis für die Welt und Parteien, die in dem Werk miteinander streiten gewonnen hat, fesselt Gabriels Lebensgeschichte.

Die Handlung spielt fast vollständig auf der Ebene des "Ich"-Erzählers Gabriel, sodass man bisweilen den Rahmen zu vergessen scheint (retrospektiver Bericht). Der Erzählstil ist eher ruhig. Die Erzählung erfolgt nur in Teilen chronologisch, was das Werk jedoch eher noch spannender macht. Gerade eine Vielzahl von Andeutungen und Vorahnungen halten einen als Leser und Leserin bei der Stange. Man möchte einfach wissen, was weiter geschieht.

Zur Hörfassung:



Das Hörbuch ist aufgrund des Umfangs des Werkes sehr lang, aber es hat mich dennoch in seinen Bann gezogen. Der Sprecher hat einen guten Job gemacht. Ein gutes Hörbuch zum Nebenherhören.

Fazit: Außergewöhnlicher Vampirroman. Ich denke, ich werde die Reihe weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Schönes Standard New Adult Werk mit wichtigem ernsten Nebenthema

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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„The Ivy Years- Bevor wir Fallen” von Sarina Bowen ist ein schöner New Adult Roman, der im Vergleich zum Standard etwas andere Protagonisten gewählt hat. Das Werk ist zwar 1. Teil einer Reihe, ist aber ...

„The Ivy Years- Bevor wir Fallen” von Sarina Bowen ist ein schöner New Adult Roman, der im Vergleich zum Standard etwas andere Protagonisten gewählt hat. Das Werk ist zwar 1. Teil einer Reihe, ist aber in sich abgeschlossen und kann unabhängig vom Rest der Reihe gelesen werden.

Inhalt:


Protagonistin Corey Callahan hat bei einem Unfall eine Rückenmarksverletzung erlitten und sitzt seither mit Lähmungen im Rollstuhl. Wir LeserInnen begleiten sie in ihrem ersten Jahr am Harkness College, einem renommierten Ivy League College in den USA, und lernen mit ihr zusammen ihren attraktiven Nachbarn Adam Hartley, einen Eishockeyspieler, der sich das Bein gebrochen hat, immer besser kennen und lieben.

Meine Meinung:


Vom Grundsatz her ist „Bevor wir fallen“ ein klassischer New Adult Roman: Es gibt zwei junge Protagonisten, um die sich alles dreht, die sich kennenlernen, gegenseitige Anziehung empfinden, aber es gibt Probleme, die ihrem Glück entgegenstehen (könnten).
Was ich bei „Bevor wir fallen“ jedoch mochte, dass Sarina Bowen mit Coreys Lähmungen und auch Hartleys Blessuren auch ernste Themen wie den Umgang vieler Menschen mit Menschen im Rollstuhl und auch die alltäglichen Probleme von Menschen mit solchen Behinderungen thematisiert hat. Auch wenn Hartley und Corey optisch wohl wieder in Richtung „wunderschön und durchtrainiert gehen“, legt Sarina Bowen auch einen Fokus auf gerade diese Probleme, die viele Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag haben. Der Schreibstil des Werkes ist leicht und mit humorvollen Tönen, jedoch auch mit ernsten Anklängen, gerade wenn es um das Thema Inklusion geht.
Was ich etwas schade fand, aber das ist eher mein generelles Problem mit dem Genre, ist, dass neben Corey und Hartley (ich habe ca. 100 Seiten benötigt, bis ich verstanden habe, dass das sein Nachname ist, mit dem Corey Adam immer anspricht), dass die Nebencharaktere eine wirklich untergeordnete Rolle spielen. Sie tauchen szenisch und dabei auch wiederholt auf und dann verschwinden sie wieder. Man lernt sie nicht wirklich kennen. Als Beispiel in einem gedanklichen Theaterdrehbuch: Dana, Corey Mitbewohnerin. Sie ist nett und lustig und mag Gesang. Corey mag sie. Szene beginnt. Auftritt Dana, sie und Corey unterhalten sich über einen Single-Ball zum Verkuppeln von Leuten und dass Dana Corey dort verkuppeln will und Corey sie verkuppeln soll. Hartley kommt dazu. Abgang Dana. Corey diskutiert mit Hartley, mit ob und mit wem sie Dana verkuppeln könnte. Szene Ende. Von dem Ball wurde nie wieder gesprochen. Keine Ahnung. Ob Corey jemanden für Dana gefunden hat für den Ball und was Dana noch so treibt außer zu singen.

Fazit: Eine schöne New Adult Geschichte mit tollen Charakteren und durch Coreys und Hartleys Handicaps einem erfrischend anderen Begleitthema.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Humorvoller "Wohlfühlkrimi"

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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"Fangen wir mit Elizabeth an, einverstanden? Der Rest ergibt sich dann schon."

Ja, mit Elizabeth können wir gerne anfangen. Und mit Ibrahim, Ron und Joyce, die sich zu einem Club zusammengetan ...

"Fangen wir mit Elizabeth an, einverstanden? Der Rest ergibt sich dann schon."

Ja, mit Elizabeth können wir gerne anfangen. Und mit Ibrahim, Ron und Joyce, die sich zu einem Club zusammengetan haben, um Verbrechen aufzuklären: Der Donnerstagsmordclub.

Der Donnerstagsmordclub von Richard Osman lebt von seinen Charakteren. Elizabeth, Ron, Ibrahim und Joyce sind eine rüstige Seniorentruppe, die definitiv nicht auf den Kopf gefallen ist. Sie sind wie gealterte Jugenddetektivgruppen und nutzen die Vorteile ihres Alters gekonnt für ihre Ermittlungen.

Das Werk ist nicht besonders spannungsgeladen, aber das muss es auch nicht sein.Es geht zwar um die Ermittlungen, aber vieles bleibt im Dunkeln. Das Werk ist voll von britischem Humor, den ich persönlich sehr mag und die Kriminalfälle eher weniger bedeutsam für den Wert der Geschichte. Es geht zwar um sie, aber Hauptthema sind für mich definitiv der Humor und die Beziehungen der Charaktere zueinander.

Fazit: Ein "Wohlfühl"-Krimi, wie er im Buche steht.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Spannender Thriller für Jugendliche mit etwas nervigem Protagonisten

Elanus
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ch habe noch selten einen Protagonisten bereits nach den ersten paar Minuten Hörbuch so gehasst wie Jona aus Elanus von Ursula Poznanski.

In dem Werk geht es um den siebzehnjährigen Jona, der ein hochbegabtes ...

ch habe noch selten einen Protagonisten bereits nach den ersten paar Minuten Hörbuch so gehasst wie Jona aus Elanus von Ursula Poznanski.

In dem Werk geht es um den siebzehnjährigen Jona, der ein hochbegabtes Mathegenie ist und eine Drohne gebaut hat, mit welcher er in seiner neuen Heimat an einer Privatuni Leute ausspioniert und dabei der einen oder anderen Person auf die Füße tritt, wodurch sich bald eine für ihn sehr bedrohliche Situation entwickelt.

Jona war für mich zu Beginn wahrlich kein Sympathieträger. Überheblich, großkotzig, besserwisserisch... Ich konnte ihn echt nicht ausstehen. Doch die Geschichte an sich und gerade seine Entwicklung in dieser ist spannend aufgebaut und gestaltet. Sie konnte mich sehr schnell fesseln, gerade auch durch ihre doch eher realistische Ausgestaltung. Ich konnte mir das Szenario sehr gut vorstellen und liebe zudem einfach Ursula Poznanskis sehr eingängigen Schreibstil.

Zur Hörausgabe: Ich habe das ungekürzte Hörbuch gehört. Der Sprecher Jens Wawrczeck mit seiner leicht rotzig-frechen Stimme hat Jona für mich perfekt verkörpert und das Werk in meinen Augen hervorragend vertont.

Fazit: EIn fesselnder Jugendbuch-Thriller.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Atmosphärisch, historisch fesselnd, etwas lang

Terror
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Terror von Dan Simmons verdient die Bezeichnung, mit der es beworben wird, voll und ganz: Epos.

Das Werk erzählt die dramatische Geschichte der sog. Franklin Expedition, die im Jahr 1845 aufbrach, als ...

Terror von Dan Simmons verdient die Bezeichnung, mit der es beworben wird, voll und ganz: Epos.

Das Werk erzählt die dramatische Geschichte der sog. Franklin Expedition, die im Jahr 1845 aufbrach, als erste Gruppe die Nordwestpassage durch die Arktis ganz zu durchfahren und im Eis der Arktis festfror.

Dan Simmons gelingt es durch seine Erzählung in 3. Person sowie 1. Person aus Sicht der Expeditionsteilnehmer meisterhaft, die Atmosphäre auf den im Eis feststeckenden Schiffen HMS Terror und HMS Erebus, die Verzweiflung, Hoffnung, Tragik aufzufangen und die Geschichte der Expedition zu erzählen.

Beeindruckend fand ich insbesondere, wie die fiktiven Inhalte dieses historischen Romans mit historischen Fakten zur Expedition verwoben wurden. Selten hat mich ein historischer Roman so motiviert, mich über das Werk hinaus mit dem Schicksal der Charaktere auseinanderzusetzen und aktiv die historischen Fakten nachzulesen.

Nur an vereinzelten Stellen empfand ich das Werk als etwas langatmig.

Fazit: Fesselndes Historiendrama.

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