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Veröffentlicht am 10.09.2022

Rezension zu Cassardim - Band 3

Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel
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Wissenswertes

Autor: Julia Dippel
Titel: Cassardim - Jenseits der Tanzenden Nebel
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 25. November 2021
Verlag: Planet!
ISBN: 978-3-522-50722-6
Preis: 17,00 € (Gebundenes ...

Wissenswertes

Autor: Julia Dippel
Titel: Cassardim - Jenseits der Tanzenden Nebel
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 25. November 2021
Verlag: Planet!
ISBN: 978-3-522-50722-6
Preis: 17,00 € (Gebundenes Buch) & 13,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 465 Seiten

Inhalt

Der Kaiser ist tot, doch Amaias Status als Goldene Erbin ist nach wie vor umstritten. Sie steht zwischen der Tradition und einer Revolution – größer, als Cassardim sie je gesehen hat. Noár ist bemüht, sie aus der Schusslinie zu halten, aber Amaia verfolgt eigene Pläne. Sie muss das wachsende Chaos aufhalten, das von ihrem frisch vermählten Ehemann Besitz ergreift. Um ihn, Cassardim und die Menschenwelt zu retten, versammelt sie auf eigene Faust die Erben aller Reiche um sich und begibt sich mit ihnen auf die gefährliche Suche nach einem neuen Juwel der Macht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, an dessen Ende sie nicht nur ihre große Liebe verlieren könnte …

Cover

Und schon bin ich beim letzten und finalen Band dieser Reihe angekommen. Doch auch bis zuletzt möchte es zwischen mir und diesen Einbänden einfach nicht funken. Genau wie beim ersten und zweiten Band mag ich dieses Ornament in der Mitte einfach nicht. Irgendwie gefällt mir auch nicht, wie die beiden Figuren stehen - vor allem in Bezug auf die Tatsache, dass sie im Buch ein inniges Liebespaar darstellen. Mir gefallen jedoch die Farbwahl und die Tatsache, dass der Verlag den Versuch unternommen hat die beiden Charaktere bildlich dem Inhalt angemessen darzustellen.



Meine Meinung

Ich bin fast ein wenig froh, dass ich eine dreijährige Leseflaute hatte. Warum mag sich der ein oder andere, oder die ein oder andere von euch jetzt vielleicht fragen. Ganz einfach! So konnte ich diese drei Bücher relativ schnell hintereinander lesen und musste nicht ewig auf die Fortsetzungen warten. Das Warten hat sich nämlich wirklich gelohnt!

Dieses Buch ist auf vielfältige Art und Weise großartig. Sodass ich froh bin, dass ein wenig Zeit verstrichen ist, seit ich dieses tolle Buch gelesen habe. Für mich beginnt die Begeisterung für den finalen Band von Cassardim bei den Charakteren, die Julia Dippel hier erschaffen hat: Amaia und Noár, Kaiserin und Schattenprinz, Licht und Dunkelheit, Zweifel und Schuld. In meinen Augen haben wir hier die perfekte Mischung aus einer Prise Humor, aus Vertrauen, aber genauso aus Schmerz, Verbundenheit und einer tiefen ehrlichen Liebe. Die Beziehung, vom Anfang bis zum Ende, wird auf vielen unterschiedlichen Ebenen zum Leben erweckt - und was fast noch wichtiger ist: Sie wirkt absolut authentisch.

Neben diesen beiden Protagonisten gibt es allerhand Nebencharaktere (Pash, Rhome, Drokor, Flummel, Nox,…), in die man sich mindestens ebenso sehr verlieben muss. Ein Großteil von Geschichten lastet in meinen Augen auf den Interaktionen zwischen einer Vielzahl von Charakteren - auf kleine Details, auf versteckte Hinweise oder Eigenschaften die wir Leser umgehend ins Herz schließen. Und Julia Dippel hat genau den perfekten Mittelweg gefunden, also weder zu viele unnötige Informationen oder zu blasse Nebenspieler. Eine Gemeinschaft, die Einen beim Lesen des Buches mit offenen lebendigen Armen empfängt. Ich trauere dieser wundervollen Reise noch immer hinterher und bedauere, dass meine Zeit auf und in Cassardim bereits zu Ende ist.

Bei dieser Thematik bleibe ich gleich mal: Die Welt Cassardims. Dieser fiktive Ort, der so unterschiedlich, ehrlich, tiefgründig und gleichzeitig atemberaubend schön ist. Vor Julia Dippels Talent ziehe ich einmal mehr den Hut. Wahnsinn, welche Fantasie dahinter steckt.

Weiter geht es mit dem Schreibstil, der für mich an Perfektion grenzt. Locker, flüssig, wie bereits erwähnt mit einem kleinen Schuss Humor und die Seiten zogen nur so dahin. Das Ganze zusätzlich in Kombination mit einem Spannungsbogen, der mein Herz auf die letzten 150 Seiten komplett zerfetzt hat. Gleichzeitig habe ich das Buch gegen Ende immer wieder weglegen müssen - weil ich einfach nicht bereit war diese Geschichte loszulassen. Aber sie letztlich natürlich beenden musste. Auf den finalen Seiten habe ich ein paar Tränen unterdrücken müssen, denn ab einem bestimmten Punkt weiß man, wie dieses Buch endet - ohne vorhersehbar zu sein. Dennoch hofft man bis zur aller letzten verflixten Seite, dass es nicht kommt, wie es kommen muss. Dazu möchte ich allerdings sagen, dass ich mir persönlich ein anderes Ende gewünscht hätte. Aber es war dennoch auf eine schöne unperfekte Art perfekt.

Julia Dippel gehört spätestens jetzt zu meinen Instant-Buy-Autoren. Und gehört definitiv in die oberste Liga der deutschen Fantasy-Autoren. Wer ihre Bücher bisher noch nicht gelesen hat, sollte dies dringend nachholen. Sie beherrscht die Kunst aus losen Buchstaben eine Geschichte, authentische Charaktere, eine Liebe, zu erschaffen, die trotz oder gerade durch ihre Fiktion lebendig ist.

Eine letzte positive Sache, die mir aufgefallen ist: Am Ende des Buches finden wir eine wunderschöne Illustration - diese ergibt aber erst nach Beenden des Buches wirklich Sinn. Während des Lesens hat diese Zeichnung meinen Blick immer wieder eingefangen, doch ich konnte sie dem Inhalt bis zum Schluss nicht zuordnen.


Fazit

Dieses Buch ist für mich ein wahres Highlight: Spannung, Dramatik, Herzschmerz, ein unperfektes und dennoch perfektes Ende in einem Traum von Setting, dem von nun an ein Teil meines Leser-Herzens gehört. Absolute Leseempfehlung!

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Rezension zu Cassardim - Band 2

Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
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Wissenswertes

Autor: Julia Dippel
Titel: Cassardim - Jenseits der schwarzen Treppe
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 21. November 2020
Verlag: Planet!
ISBN: 978-3-522-50698-4
Preis: 17,00 € (Gebundenes ...

Wissenswertes

Autor: Julia Dippel
Titel: Cassardim - Jenseits der schwarzen Treppe
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 21. November 2020
Verlag: Planet!
ISBN: 978-3-522-50698-4
Preis: 17,00 € (Gebundenes Buch) & 13,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 433 Seiten

Inhalt

Als Goldene Erbin und Verlobte des Schattenprinzen ist Amaia den Mächtigen in Cassardim ein Dorn im Auge. Auf ihrer Reise durch die Fürstentümer muss sie deshalb nicht nur die höfischen Intrigen überleben, sondern auch diverse Mordanschläge. Besonders in der Schattenfeste, wo Liebe als Schwäche gesehen wird, schwebt Amaia in großer Gefahr. Um sie zu schützen, ist Noár gezwungen, erneut zu dem skrupellosen Prinzen zu werden, den alle so fürchten. Doch wieder einmal ist nichts, wie es scheint, sodass nicht nur Amaias Herz auf eine harte Probe gestellt wird.

Cover

Beim Cover ergeht es mir ähnlich wie beim Cover zum ersten Band. Ich bin zwiegespalten. Mir gefällt irgendwie die Kleidung des Mannes auf dem vorderen Einbanddeckel nicht. Liegt vermutlich daran, dass diese nicht so recht zu meinem Bild der Kleidung Cassardims passen möchte. Des weiteren gefällt mir dieses Ornament mitten im Bild sozusagen einfach nicht. Dem entgegen stehen die großartig eingefangene düstere Stimmung des Buches durch die dunklen Farben, den angedeuteten Nebel und die Blitze. Ich mag, dass der Verlag sich wirklich Mühe gegeben hat das Äußere von Noár widerzuspiegeln.


Meine Meinung

Ich habe am Anfang diesen Jahres den ersten Band dieser Trilogie gelesen. Dazu muss ich gestehen, dass mir der ersten Band nicht so gut gefallen hat, wie der erste Band der Izara-Reihe von Julia Dippel. Dennoch haben alle ihrer Bücher etwas so wundervolles und warmes, dass das Lesen immer wieder Spaß macht. Da ich beschlossen habe meinen Stapel ungelesener Bücher etwas zu verringern, durfte es eben dieses Schätzlein sein.

Wir erleben das gesamte Buch nur aus der Sicht der weiblichen Protagonistin Amaia. Dies erschwert es uns als Lesern ungemein die Intrigen und Lügen der anderen Charaktere zu durchschauen, was aber für einen gewissen Reiz sorgt. Zudem kann man gerade Amaias Verzweiflung und Verwirrung sehr gut nachvollziehen. Zu Amaia kann ich geradeheraus sagen, dass ich sie viel lieber mochte als im ersten Band. Dies lag vermutlich daran, dass sie versucht hat hinter Worte und Taten zu schauen, sie hat wirklich versucht ihren Kopf zu benutzen, auch wenn ihr Herz zeitweilen eine andere Entscheidung getroffen hätte. Gleichzeitig bleibt sie sich selbst treu und lernt Cassardim und seine Eigenarten zu lieben.

Noár ist ein Book-Boyfriend wie naja, wie aus dem Buche? Sexy, geheimnisvoll, kriegerisch, gleichzeitig ist er zerfressen von Schuldgefühlen, hat ein Herz aus Gold und ist seinen Freunden gegenüber tief loyal. Mir gefällt dabei sehr, wie Julia Dippel es geschafft hat ihn darzustellen. Trotz dieser Eigenschaften (die Lesern von Romantasy-Büchern beim männlichen Protagonisten häufig über den Weg laufen) wirkt er sehr authentisch, gleichzeitig hat er genug Ecken und Kanten, genauso wie schlechte Eigenschaften, dass er an fiktiver Lebendigkeit kaum zu überbieten ist.

Dazu muss ich allerdings sagen, dass dies nicht nur für Noár gilt. Ich vergöttere Julia Dippels Veranschaulichung und Darstellung der Charaktere an sich. Vom Hauptprotagonisten bis zum Nebencharakter, mittlerweile habe ich eine ellenlange Liste mit Namen, deren Geschichte mich extrem interessiert. Zugleich gibt sich die Autorin mindestens genauso viel Mühe bei den Wesen und der Welt, die sich hier erschaffen hat. Cassardim lädt einfach zum Träumen ein. Manchmal entscheiden kleine Details über die Glaubwürdigkeit einer Fantasiewelt und Julia beherrscht die Kunst diese hervorzuheben und zum Leben zu erwecken.

Wir haben hier einen traumhaften Schreibstil, der für mich an Perfektion grenzt. Geschuldet ist dies in meinen Augen der perfekten Mischung aus Humor, Spannung, aus Gefühlen und Fantasie. Die Charaktere bekommen einen wundervollen Tiefgang ohne das dabei der Fokus zu den wichtigen Dingen verloren geht. Gekrönt wir dieses Buch von einem krassen Spannungsbogen, der begleitet von Geheimnissen, Intrigen und Lügen lange undurchschaubar bleibt und in einem großartigen Finale endet.

Kommen wir zu der einzigen Sache, die dieses Buch für mich letztlich ein wenig geschwächt hat: Die Schwierigkeit des berüchtigten zweiten Bandes. Wie in vielen Reihen geht die Geschichte zwar voran, aber dennoch habe ich nach Beenden des Buches das Gefühl hier einen Lückenfüller gelesen zu haben. Dazu soll allerdings gesagt sein, dass dies dem Buch inhaltlich keinen Abbruch tut! Ich für meinen Teil hoffe sehr darauf, dass der letzte Band mich umso mehr von den Füßen holt. Hier habe ich schlicht das Gefühl, dass wir noch Luft nach oben haben. Eine letzte Sache die mir positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es am Anfang des Buches eine kleine Zusammenfassung des ersten Bandes gibt. Chapeau an den Verlag! Diese Idee finde ich großartig. Vor allem mit Hinblick auf die Tatsache, dass die Abstände zwischen dem Erscheinen einzelner Bände manchmal Jahre dauert.



Fazit

Ein starker zweiter Band, der mit großartigen Charakteren, einer lebendigen und authentischen Welt und einem göttlichen Schreibstil glänzt. Abzüge in der Punktzahl gibt es nur für die Tatsache, dass sich dieser Band wie ein typischer Lückenfüller liest.


Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Rezension zu Gladiator's Love

Gladiator's Love. Vom Feuer gezeichnet
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Wissenswertes



Autor: Asuka Lionera

Titel: Gladiator's Love

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 24. Februar 2022

Verlag: Carlsen Verlag

ISBN: 978-3-551-58461-8

Preis: 15,00 € (Paperback) & 6,99 ...

Wissenswertes



Autor: Asuka Lionera

Titel: Gladiator's Love

Gattung: Romantasy

Erscheinungsdatum: 24. Februar 2022

Verlag: Carlsen Verlag

ISBN: 978-3-551-58461-8

Preis: 15,00 € (Paperback) & 6,99 € (Kindle-Edition)

Seitenzahl: 449 Seiten



Inhalt



Tag für Tag muss Aeryn als Gladiatorin in der Arena kämpfen und die Gunst der Zuschauer gewinnen. Denn nur so kann sie als versklavte Vantyr, deren Feuermagie versiegelt wurde, in der Fremde überleben. Was ihr bleibt, ist ihr lodernder Stolz und ihr unbändiger Wunsch nach Freiheit. Um nie wieder einen blutigen Kampf bestreiten zu müssen, fasst Aeryn schließlich einen schier unmöglichen Plan, bereit, sogar ihr eigenes Leben zu opfern. Aber ausgerechnet Cato, der Leibwächter eines Arenabetreibers des Landes, bringt ihr zielstrebiges Herz ins Stolpern.



Cover



Ich bin wahnsinnig in diese Buchaufmachung verliebt! Der Buchschnitt ist schlicht, aber wunderschön. Ich mag das Aussehen, das an Marmor erinnert in Kombination mit den schönen Ornamenten und der bronzenen Farbe. Allerdings wird das Gesamtbild in meinen Augen etwas gestört. Und zwar schlicht durch die Tatsache, dass das Wort Gladiator('s) zwei mal vorkommt. Einmal in den Großbuchstaben und dann nochmal in klein. So macht es den Eindruck als würde das Buch Gladiator Gladiator's Love heißen. Und nicht, wie es richtig lautet: Gladiator's Love.



Meine Meinung



Ich kenne bereits ein weiteres Buch dieser Autorin - leider muss ich zugeben, dass ich beide Bücher nicht so gut fand. Bei diesem werdet ihr im Anschluss natürlich erfahren wieso. Dieses Buch habe ich zufällig in der Buchhandlung meines Vertrauens entdeckt, dabei fand ich den Klapptext so ansprechend, dass ich es gleich mitgenommen habe.



Gladiator's Love erleben wir zunächst nur aus Sicht der weiblichen Protagonistin Aeryn. Später dann auch aus Sicht des männlichen Gegenstücks Cato. Aeryn ist eine taffe, kampferprobte Vantyr (= jemand der eines von vier Elementen beherrschen kann; in ihrem Fall Feuer), die ihr Leben in der Arena fristen muss. Hier fängt mein Dilemma leider auch schon an. Ich hatte zu Beginn nicht wirklich das Gefühl, dass sie es stört in der Arena kämpfen zu müssen. Obwohl schnell klar wurde, dass sie nicht freiwillig dort ist. Aeryn hatte selbst nicht die Intention die Arena zu verlassen, erst ihre Freundin und Mitsklavin Kallidora treibt sie wirklich zu diesem Gedanken an. Ich finde in vielerlei Hinsicht, dass ihre Gefühle viel zu wenig herausgearbeitet worden sind. Ihr Kummer, von ihrer Familie getrennt worden zu sein, hätte in meinen Augen viel früher Thema sein müssen, um ihre Seelenpein verständlich zu machen. Ihre Einsamkeit, ihre innere Zerrissenheit, ihre Angst und auch ihre folgende Mutlosig- und Hoffnungslosigkeit. Alles kam für mich zu spät und zu wenig.



Cato war an sich ein toller Charakter. Er entspricht nicht dem typischen Romantasy-Helden. Letztlich ist er in meinen Augen aber zu blass und zu eindimensional geblieben. Genau wie bei Aeryn war seine emotionale Bandbreite bzw. seine Gefühlswelt einfach nicht ausgeprägt genug dargestellt. Ähnliches gilt für Catos Vergangenheit und seinen Familienstand. Irgendwie habe ich auf die große, schreckliche Offenbarung gewartet, die - als sie dann kam - einfach nicht meinen Erwartungen gerecht geworden ist.



Wir haben hier die typische Liebe auf den ersten Blick. Womit ich grundsätzlich kein Problem habe. Nur nahm gerade diese Wahl der Beziehung der beiden einiges vorweg. Die eigentlich Annäherung viel für mich zu kurz aus. Ich muss an dieser Stelle allerdings anerkennen, dass die Grundidee wirklich gut ist - an der Umsetzung hapert es.



Insgesamt hat Asuka Lionera einen guten, soliden Schreibstil, gemischt mit ein klein wenig Spice. In vielen Dingen ging es mir mit der Geschichte aber einfach zu schnell voran. Ich finde wir haben als Leser zu wenig Gelegenheiten die Charaktere wirklich ins Herz zu schließen oder zu verabscheuen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin die Charaktere lebendiger, ihnen mehr Charakterzüge und Ecken und Kanten verpasst hätte, um der Geschichte mehr Leben einzuhauchen. Es gab so viele Gelegenheiten unsere Leserherzen zu brechen, die einfach ungenutzt verstrichen sind.



Ungenutztes Potenzial findet sich leider auch beim Spannungsbogen. Vor allem die Szenen nach Aeryns Angriff auf die Arena hatten so viel Potenzial für Dramatik, für Action und Verlustängste, dass ich ehrlich enttäuscht bin. Für mich kam leider kaum Spannung auf. Zudem gab es für mich eine große Logiklücke: Aeryn ist Graceus größte Einnahmequelle. Sie zerstört seine Arena, tötet Unschuldige und überlebt überraschend. Man sollte meinen er würde Rache nehmen wollen, würde sie zurück haben wollen, um sie zu quälen oder Geld für eine neue Arena mit ihr verdienen zu können. Nichts dergleichen passiert. Was mich doch irgendwo irritiert hat. Eine weitere Frage drängt sich mir seit dem Lesen zusätzlich auf: Wenn Vantyr so stark sind, warum kam nie eine von ihnen auf die Idee die ihren zu retten? Sie haben sich alle auf einer kleinen Insel verkrochen und quasi darauf gewartet, dass man sie ihrer Kinder beraubt…



Durch das Auftauchen der neuen Kaiserin - die ganz zufällig ebenfalls eine Vantyr ist - wirkte das Ende sehr gezwungen. Ich mag Bücher mit Happy-Ends versteht mich nicht falsch, aber hier war es einfach zu unrealistisch und gestelzt.



Fazit



Eine starke Grundidee, bei der leider die unausgeprägten Gefühle der Charaktere, das wenig genutzte Potenzial des Spannungsbogen sowie die Logiklücke mich nicht ganz so begeistert zurück lassen.



Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Rezension zu Geliebter des Mondes

Geliebter des Mondes
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Wissenswertes

Autor: J. R. Ward
Titel: Black Dagger - Band 37: Geliebter des Mondes
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 11. Juli 2022
Verlag: HEYNE Verlag
ISBN: 978-3-453-32197-7
Preis: 12,00 € (Taschenbuch) ...

Wissenswertes

Autor: J. R. Ward
Titel: Black Dagger - Band 37: Geliebter des Mondes
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 11. Juli 2022
Verlag: HEYNE Verlag
ISBN: 978-3-453-32197-7
Preis: 12,00 € (Taschenbuch) & 9,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 724 Seiten

Inhalt

Seit Jahrhunderten lebt Vampirkrieger Sahvage im Verborgenen, und wenn es nach ihm ginge, könnte es auch für die nächsten paar Hundert Jahre so bleiben. Doch dann verliebt er sich in die schönen Mae, die sich unfreiwillig mit der neuen Erzfeindin der Bruderschaft der BLACK DAGGER eingelassen hat. Sahvage schließt sich erneut den Brüdern an, doch während diese ums Überleben kämpfen, kämpft er um seine große Liebe ...

Cover

Also insgesamt muss ich anerkennen, dass sich dieses Buch vom Grundbild perfekt in die anderen Bände der Reihe einfügt. Ich muss allerdings gestehen, dass das männliche Model auf dem vorderen Einbanddeckel überhaupt nicht meinem Bild von Sahvage entspricht. Er ist zwar hübsch, aber in meinen Augen einfach nicht maskulin genug, um einen kaltblütigen und mordenden Bruder der Black Dagger darzustellen.


Meine Meinung

J. R. Ward ist für mich bereits seit mehreren Jahren eine Instant-Buy-Autorin. Dazu gehört in erster Linie natürlich die Buchreihe der Brüder der Gemeinschaft der Black Dagger. Ich würde sogar behaupten, dass jeder der im Romantasy Bereich unterwegs ist, die Bücher zumindest mal in der Hand gehalten hat. Und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederholte: Entweder liebt man Wards Bücher oder eben nicht.

Wer diese Geschichte von Anfang an verfolgt hat ist natürlich darüber im Bilde, welcher Charakter wer ist. Und weiß somit auch welche Vergangenheit gewisse Protagonisten haben. Dadurch, dass wir bei dieser Buchreihe grundsätzlich mehrere Geschichtsstränge verfolgen, kommt es durchaus vor, dass man sich für einige Vampire einfach nicht interessiert. Mir ging es hier so: Mae und Sahvage waren durchaus interessant. Für Balz, Erika, sowie für Nate und die zunächst unbekannte Schönheit habe ich mich nicht wirklich begeistern können. Teilweise hat mich das Buch leider gelangweilt. Maes und Sahvages Story ging dazwischen leider total verloren. An dieser Stelle zudem der Hinweis für Menschen, die diese Bücher nicht kennen: Ihr solltet von vorne anfangen, wen ihr den Inhalt wirklich verstehen wollt.

Zugegebenermaßen ist dieses Buch für mich eines der schwächeren der ganzen Reihe. Die erste Sache, dir mir relativ schnell aufgefallen ist - und mich wohl auch nicht mehr loslassen wird: Ich würde mir wünschen, dass die Autorin mal eine andere weibliche Variation ausprobiert. Irgendwie sind die Frauen immer jungfräulich bzw. sehr unerfahren, finden sich selbst nicht sonderlich attraktiv und/ oder haben wenig Selbstvertrauen. Leider passt dieses Bild zu gut zu Mae. Insgesamt war Mae ganz in Ordnung. Sie hatte einige gute, aber genauso viele schlechte Momente. Die guten waren, dass sie durchaus mutig war, ihrem Bruder gegenüber loyal und sie war nicht nur dumm/ naiv. Zeitweilen fand ich sie aber auch zickig, kindisch und sie war überhaupt nicht bereit sich ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen zu stellen. Und ich muss an dieser Stelle zugeben, es gab einen Moment ganz am Ende des Buches, da dachte ich mir nur: "Ich wusste, dass das passiert…". Dazu später mehr.

Sahvage fand ich ein kleines bisschen besser als Mae. Für ihn hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Mir fehlten einfach kleine Details über ihn, über sein Leben oder ausschweifender über seine Vergangenheit, so ergab sein Charakter einfach kein gesundes Gesamtbild. Er war mal ein Macho, mal lustig, mal unberechenbar, mal sanft, dann wieder hart, trotz dieser 750 Seiten habe ich letztlich immer noch das Gefühl ihn nicht richtig zu kennen. Auch seine Verbindung zur Bruderschaft ist total untergegangen. Ich meine, sie dachten er sei tot. Jahrzehnte lang. Da habe ich mehr erwartet. Viel mehr.

Die Gefühle dieser beiden Protagonisten sind mir zu wenig vermittelt worden. Das einzige Gefühl, dass wirklich gut veranschaulicht worden ist, ist Maes Bedürfnis ihren Bruder zu retten. Ihre Angst vorm Versagen. Ihre Angst alleine zu sein. Alles andere, naja…Hätte besser sein können. Hier ein kleiner Spoiler: Sahvage "stirbt" ja, das war so ein Moment wo ich echte dachte, damit hätte Ward uns richtig treffen können. Aber diese Szene zog so schnell vorbei, dass man gar nicht richtig Zeit hatte, ihm hinterher zu trauern. Verschwendetes Potenzial, wenn ihr mich fragt.

Wie bereits angedeutet war mir das Buch zu unspektakulär. Teils sogar etwas vorhersehbar. Es gab durchaus einen Spannungsbogen, und jede Menge spannende Momente, aber bei weitem nicht genug um diese vielen Seiten richtig spannend zu machen. Jetzt im Nachhinein frage ich mich, ob das nicht zum Teil an der Location gelegen haben könnte? Für gewöhnlich treiben sich Wards Vampire in dunklen Gassen, verlassenen Lagerhäusern oder Wäldern herum, hier fokussierte sich die Handlung hauptsächlich auf ein altes Cottage, Maes altbackenes Haus und ein neugebautes Farmhaus der Bruderschaft. Sehr durchschnittlich, wenn ihr mich fragt. Abschließend muss ich sagen, dass ich mir mehr Auftritte der Bruderschaft gewünscht hätte. Deren Zusammenhalt, Humor und auch die Streitigkeiten schenken diesen Büchern wahnsinnig viel Leben und viel Dynamik. Man merkt hier einfach, dass das fehlt.

Für mich wird dieses Buch dennoch nicht das letzte dieser Buchreihe sein, dafür habe ich die Charaktere einfach zu lieb gewonnen. Außerdem hoffe ich, wie vermutlich jeder andere Liebhaber dieser Reihe, darauf meine Lieblinge zu sehen oder zu lesen. Zudem wünsche ich mir, dass Ward wieder zu ihren alten Höchstform aufläuft. Oder die Reihe ganz schlicht zu einem guten Ende bringt. Meinetwegen reicht es auch wenn die ganze Geschichte wieder in Schwung kommt. Nach dem Tod des letzten richtigen Bösewichts und dem auftauchen der Neuen Bösen, dümpelt alles etwas vor sich hin. Wir brauchen mehr als immer neue Pärchen. Die Autorin sollte lieber die anderen Charaktere wieder mehr in den Fokus rücken.


Fazit

Für mich leider ein schwächerer Teil dieser Reihe. Die Charaktere waren durchwachsen, die Geschichte bei 750 Seiten nicht spannend genug, die Bruderschaft - um die es ja eigentlich geht - stand für mich hier definitiv nicht genug im Scheinwerferlicht und ich vermisse den Schwung, den diese Bücher immer so lebendig gemacht haben.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Rezension zu Firekeeper's Daughter

Firekeeper's Daughter
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Wissenswertes

Autor: Angeline Boulley
Titel: Firekeeper's Daughter
Gattung: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 21. März 2022
Verlag: Cbj
ISBN: 978-3-570166017
Preis: 20,00 € (Gebundenes Buch) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: ...

Wissenswertes

Autor: Angeline Boulley
Titel: Firekeeper's Daughter
Gattung: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 21. März 2022
Verlag: Cbj
ISBN: 978-3-570166017
Preis: 20,00 € (Gebundenes Buch) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 560 Seiten

Inhalt

Die 18-jährige Daunis Fontaine hat nie wirklich dazugehört, weder in ihrer Heimatstadt noch in der nahe gelegenen Ojibwe-Reservation. Denn sie ist halb weiß, halb Native American. Daunis träumt von einem Neustart am College, wo sie Medizin studieren möchte. Doch als sie sich plötzlich um ihre Mutter kümmern muss, beschließt Daunis, die eigenen Pläne vorerst auf Eis zu legen. Der einzige Lichtblick ist Jamie, der neue und sehr charmante Spieler im Eishockeyteam von Daunis‘ Bruder Levi. Daunis genießt seine Aufmerksamkeit und hat sich gerade in ihrem Leben eingerichtet, als sie Zeugin eines schrecklichen Mordes wird. Damit nicht genug, wird sie vom FBI rekrutiert, um undercover zu ermitteln. Widerstrebend willigt Daunis ein und erfährt so Dinge, die ihre Welt vollkommen auseinanderreißen …

Cover

Ich gestehe, dass es sich bei diesem Buch um Liebe auf den ersten Blick gehandelt hat. Der hellbeige fast weiße Hintergrund in Kombination mit den kontrastreichen Farben Blau, Gelb und Rot ziehen als erstes die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Dann folgt die Kenntnisnahme der beiden Gesichter und abschließend das Ergebnis der beiden Seitenansichten als Schmetterlingsflügel, sowie die kleinen Details.


Meine Meinung

Achtung diese Rezension enthält Spoiler!

Ich habe dieses Buch ganz zufällig beim Stöbern in meiner Lieblingsbuchhandlung entdeckt. Wie Ihr meiner Beschreibung vom Cover entnehmen könnt, konnte mich auf den ersten Blick nicht nur das Äußere des Buches überzeugen. Auch der Inhalt klang wahnsinnig vielversprechend. Dazu muss ich sagen, dass die Thematik der Native Americans absolut zu unrecht so selten in Büchern lebendig wird. Leider muss ich gestehen, dass es zwischen mir und Firekeeper's Daughter letztlich nicht so richtig funkten wollte. Für mich war es das erste und womöglich letzte Buch dieser Autorin. Wie immer gibt es dafür ganz unterschiedliche Gründe:

Wir erleben die gesamte Geschichte aus der Sicht von Daunis. Wie der Klapptext uns bereits verrät hat Daunis seit ihrer Geburt mit der Problematik zu kämpfen nirgends richtig dazuzugehören. Sie ist nämlich zur Hälfte eine Weiße und eine Native American. Für mich war sie leider ein sehr durchwachsener Charakter: ich fand sie sehr sprunghaft, sie durchlebt während des Buches mehrere kleine Identitätskrisen, gerade am Anfang war sie mir viel zu naiv und vertrauensselig. Dazu möchte ich aber sagen, dass sich ihr Verhalten gegen Ende des Buches wesentlich bessert. Irgendwann erreicht sie nämlich den Punkt, an dem ihr klar wird, dass jeder etwas zu verbergen hat. Sogar Menschen, die ihr besonders nahe stehen.

Ziemlich schnell zu Beginn des Buches lernen wir Jamie kennen. Seine Rolle als Undercover-Agent fliegt ziemlich schnell auf, gleichzeitig konnte man sich ja denken, dass es sich bei ihm um ein FBI-Mitglied handelt, schließlich sind er und sein Partner, als einzige neu in der Stadt. Für mich blieb er bis zum Ende extrem blass. Dass liegt vermutlich daran, dass sowohl wir als Leser, als auch Daunis viel zu wenig über ihn erfahren. In meinen Augen jede Menge verschwendetes Potenzial. Aus Jamie hätte die Autorin viel mehr herausholen können.

Schwierig fand ich des weiteren den Schreibstil bzw. die Übersetzung davon. Er war durchgängig geprägt von indigenen Begriffen, was an sich nichts schlechtes ist. Leider gestaltet sich die Aussprache dieser Wörter sehr schwierig und wurde somit irgendwann zu anstrengend zum Lesen. Es half auch nicht, dass französische und amerikanische Wörter dazukamen. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, wenn es eine Art "Aussprache-Hilfe" am Ende des Buches gegeben hätte, damit man die Chance bekommt die Wörter richtig zu sprechen. Was ich jedoch gut fand, waren die zahlreichen Informationen, die wir am Ende des Buches finden können: ein Glossar, Erklärungen zu Wörtern, sowie eine Historische Einordnung.

Insgesamt war das Buch spannend, es gab allerdings einige langatmige Phasen. Der Einstieg nahm schnell Fahrt auf und machte das Weiterlesen wirklich einfach. Aber gerade durch den Schreibstil und die Atempausen, musste ich mich zwischenzeitlich wirklich zum Lesen zwingen.

Ich bleibe gleich mal beim Ende des Buches. Dieses war einfach extrem unbefriedigend. Der eigentlich Drahtzieher des Ganzen entkommt und bleibt auf freiem Fuß. Die Protagnisten scheint sich spirituell weiterentwickelt zu haben, ihre Umgebung ließ sich von dem Ganzen Chaos und den Morden schwer in andere Bahnen lenken. Jamie - oder wie auch immer er wirklich heißt - geht auf die Suche nach sich selbst. Und zum schlimmsten Punkt, zu dem ich noch komme, Daunis Vergewaltiger bekommt nicht die Strafe die er in meinen Augen verdient.

Seit einigen Jahren brandet immer mal wieder die Diskussion zu Trigger-Warnungen für Bücher auf. Dieses Buch fällt für mich definitiv in das Raster bei dem man die Leser womöglich vorwarnen sollte. Und das ist leider auch der Punkt der dieses Buch in vielerlei Hinsicht ruiniert hat: Wie mit Daunis Vergewaltigung umgegangen worden ist, war in meinen Augen einfach nur falsch. Das Bild, dass vermittelt worden ist - der Umgang der Protagonistin mit diesem Vorfall, wirft ein erschreckend schwarzes Bild auf die ganze Geschichte. Die Autorin hat sich soviel Mühe damit gemacht die indigene Bevölkerung, ihr Leben und ihre Lebensweise auf tiefergehende und warmherzige Art zu vermitteln, dass diese Zeilen einfach nur ein Schlag ins Gesicht waren. Ihr müsst einfach bedenken, dass dieses Buch offiziell als YA-Buch gelistet ist, also sich hauptsächlich an Jugendliche richtet. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Autorin auch für diese Art von Betroffenen die richtige Richtung eingeschlagen hätte.



Fazit

Grundsätzlich behandelt dieses Buch eine wirklich interessante Thematik, die leider durch eine naive Protagonistin, einen schwierigen Schreibstil, sowie die Bedenkenlosigkeit der Autorin zu einem bestimmen Thema in vielen Dingen schlecht umgesetzt ist.

Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

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