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Veröffentlicht am 05.04.2020

Zur falschen Zeit gelesen...

Die Traumdiebe
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Fangen wir mit dem Cover an: es haut mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker.
Es greift den Aspekt der Naturkatastrophen, um denen es in der Geschichte geht, auf - aber das merkt man auch nur, nachdem man ...

Fangen wir mit dem Cover an: es haut mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker.
Es greift den Aspekt der Naturkatastrophen, um denen es in der Geschichte geht, auf - aber das merkt man auch nur, nachdem man sich den Inhalt durchgelesen hat.
Auch, dass es sich um Native Americans dreht, wird auf dem Cover angespielt - mit einer kunstvollen Feder, die dem Cover zugleich etwas Träumerisches verleiht.

Versteht mich nicht falsch, es ist kein schlechtes Cover! Es macht viele Dinge richtig: Der Inhalt des Buches wird aufgegriffen und das Genre ist einschätzbar. Meinen Geschmack trifft es einfach nicht. Würde ich es in einer Buchhandlung sehen, würde ich es nur wegen dem interessanten Titel in die Hand nehmen.

Aber eines muss man dem Cover lassen: Es sieht viel besser aus, als das Original.


Charaktere: Unser Hauptcharakter, Frenchie, ist auf der Flucht. Ursprünglich mit seinem Bruder doch der opfert sich für ihn am Anfang der Geschichte. Schließlich trifft er auf eine Gruppe Native Americans, denen er sich anschließt.

Für mich ist Frenchie ein unbeschriebenes Blatt - es gibt keinen prägnanten Eigenschaften, die sofort herausstehen. Allerdings merkt man, wie sich sein Charakter und seine Ansichten in Lauf der Geschichte ändert.

Nun zu den anderen Charakteren... und es gibt viele. Für mich war es am Anfang schwer, die anderen Charaktere auseinander zu halten. Am Schluss ging es dann doch noch, aber es führte dennoch zu kleinen Verwirrungen bei mir.

Leider gab es keinen Charakter, der mir außerordentlich sympathisch oder unsympathisch war.


Setting: Das Buch spielt in Kanada nach der Klimakatastrophe. Darauf war ich schon sehr gespannt - und ich wurde nicht enttäuscht, viele verschiedene Themen wurden angesprochen. Das Wasser ist braun, es regnet ständig und die Küsten, so wie wir sie kennen, gibt es auch nicht mehr. Die Situation wurde wunderschön mit einer Geschichte am Lagerfeuer erklärt!

In vielen Dystopien spielt die Geschichte in einer zerstörten Stadt - hier ist es anders. Wir folgen den Charakteren durch den Wald, nur hin und wieder ist ein verlassenes Haus zu sehen. Eine interessante Abwechslung!


Beginn: Der Einstieg war erstaunlich spannend und direkt. Bevor man sich in der Welt zurechtfinden kann, werden die zwei Brüder schon angegriffen. Dabei weiß der Leser noch nicht, was hier vor sich geht! Mir hat das super gut gefallen, selten wird man so stark in eine Geschichte hineingezogen und fiebert schon am Anfang mit.


Schreibstil: Am Anfang der Geschichte verwendet die Autorin viele kreative Vergleiche. Zum Beispiel sagt sie statt zittern "wackelten wie lose Babyzähne." Es war fast zu viel des Guten! Aber im Laufe der Geschichte werden diese Vergleiche immer weniger.

Wie ich vorhin schon angeschnitten habe, gefällt mir wie wichtige Themen oder Information für die Geschichte eingebracht werden - nämlich mit Erzählungen! Es ist sehr entspannend, wenn man die Informationsflut nicht von dem Erzähler der Geschichte hört, sondern von einem anderen Charakter.

Aus irgendeinem Grund konnte ich die Geschichte nicht schnell lesen. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob das wegen der fehlenden Spannung oder dem Schreibstil ist. Vielleicht ja eine Mischung?


Meine Meinung:
Am interessantesten Fand ich die Idee mit den Träumen, schon der Titel hat mich auf das Buch neugierig gemacht. Leider gefällt mir die Umsetzung dieser Idee nicht. Dieser Aspekt wurde meiner Meinung nach zu wenig erklärt. Ich hätte mir technische Details gewünscht. Wie genau stehlen sie die Träume? Wie viele Träume bekommt man von einem Menschen?

Versteht mich nicht falsch, das Buch hat viele wichtige Messages, aber am Schluss hätte ich mir irgendeine wichtige Moral gewünscht. Irgendetwas, das die Geschichte und die dystopische Welt zusammenfasst und auf die heutige Zeit anwendbar ist.

Leider war dieses Buch zur falschen Zeit auf meinem TBR. Für mich war es schwer, ein Buch über Katastrophen in die Hand zu nehmen, wenn man mitten in einer Katastrophe lebt.


Fazit: Für mich war's wohl nichts.

Mit den Charakteren konnte ich nicht mitfiebern, es hat mir an jeder Ecke an Erklärungen gefehlt und ich hatte mir anderes erwartet. Die Storyidee hörte sich absolut fantastisch an, aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Deswegen gibt es nur 2 Sterne von mir - dabei bin ich mir aber sicher, dass die Bewertung positiver wäre, wenn ich das Buch nicht jetzt gelesen hätte.

Es gibt aber auch positives! Mir hat es gefallen, wie die Autorin neue Themen in die Geschichte eingebracht hat und wie spannend der Einstieg war.

Wenn ihr "Die Traumdiebe" noch immer lesen wollte, wartet noch ein paar Monate. Denn mit diesem Buch kann man den Alltag ganz sicher nicht vergessen.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Sci-Fi mit überraschenden Fantasy-Elementen

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Cover: Das Cover ist absolut traumhaft!
Auf den ersten Blick sieht man das Profil eines Mädchens, das unglaublich gut gezeichnet worden ist, erst später bemerkt man, dass sich das Gesicht in einem Vortex ...

Cover: Das Cover ist absolut traumhaft!
Auf den ersten Blick sieht man das Profil eines Mädchens, das unglaublich gut gezeichnet worden ist, erst später bemerkt man, dass sich das Gesicht in einem Vortex befindet.
Diese Farbkombination von lila, türkis und blau harmonieren perfekt miteinander und passen auch zu den Vortexen im Buch. Zufälligerweise sind es auch meine Lieblingsfarben, vielleicht liebe ich das Cover deswegen so sehr.
Im Farbstrudel kann man auch eine weiße Skyline erkennen, wahrscheinlich soll das Neu London - das Hauptsetting des Buches - sein.
Was mir so sehr daran gefällt ist, dass man ewig lang auf das Cover starren kann und immer wieder entdeckt man ein neues Detail. Auch kann man sofort erkennen, dass es ein Sci-Fi Buch ist - und das, ohne den Inhalt vorher gelesen zu haben.


Charaktere: Elaine: ist unsere Protagonistin und hat ein klares Ziel: Sie möchte Läuferin werden, um Leute beschützen zu können. Obwohl sie so ehrgeizig ist, gibt sie sich immer mit dem zweiten Platz zufrieden, denn sie möchte keine Aufmerksamkeit erregen. Elaine ist zwar schlau, tut aber Dinge oft unüberlegt, was die Geschichte in verschiedene Richtungen lenkt und voranbringt.

Luka: ist der beste Freund und der Adoptivbruder von Elaine. Gemeinsam haben sie sich früher hinausgeschlichen, um die abgesperrten Teile Londons zu erkunden. Er ist leidenschaftlich, hitzköpfig und kommt bei den Frauen im Kuratorium gut an.

Holden: ist immer der Beste, in allem was er tut. Er besitzt kein natürliches Talent wie Elaine, bei ihm ist das meiste durch hartes Training erarbeitet. Sein Vater - und in gewisser Weise auch die Bevölkerung von Neu London - erwartet, dass sein Sohn überall gewinnt.

Bale: kommt erst etwas später im Buch vor, spielt aber eine wichtige Rolle. Er ist immer ernst oder gestresst, denn er arbeitet viel zu viel und stellt das auch über Schlaf. Bale mag es generell nicht zu reden und schon gar nicht über ihn selbst oder über seine Vergangenheit. Dieser Typ ist ein echtes Rätsel, das in dem Buch Stück für Stück gelöst wird.

Andere Charaktere: Ein Problem hatte ich mit Mia, einer Kollegin von Elaine. Sie ist richtig unsympathisch, ich weiß auch, dass das so gewollt war, aber trotzdem fehlt mir bei ihr die Hintergrundgeschichte und die Tiefe. Ansonsten sind auch die Nebencharaktere gut durchdacht und wichtig für die Entwicklung der Geschichte/Charaktere.


Setting: Eins, was die Autorin richtig gut kann, ist das World-Building.
Schon am Anfang als Neu London - die Stadt, in der Elaine aufgewachsen ist und trainiert hat - beschrieben wurde, konnte ich mir alles perfekt im Kopf vorstellen. Anna Benning achtet beim Beschreiben der Orte zwar auch auf Details, bleibt aber beim Wesentlichen und schweift nicht ab.
Das zweite Setting, ein Städtchen in Nordkanada, wurde meiner Meinung nach noch besser beschrieben! Unglaublich kreativ und magisch.


Beginn: Das Buch beginnt mit einem Auszug aus dem Handbuch der Anwärter, der erklärt, wie wichtig das Rennen für die Zukunft der Läufer ist... und gleich darauf ist eine Szene, in der die Hauptcharakterin und Luka fast zu spät kommen. Na toll! Da fiebert man ja schon ab der ersten Seite mit und sorgt sich um die Charaktere!


Schreibstil: Wie vorhin schon erwähnt, kann die Autorin unglaublich gut beschreiben. Und das gilt nicht nur für Settings - nein, auch die neuen Technologien waren sofort verständlich und logisch. Die Geschichte und das Wissen über die Welt baut sich langsam auf, es gibt keine große "Informationsflut" wie das bei manchen Fantasyschinken so der Fall ist. Dadurch, dass alles Stück für Stück erklärt wird, kann man sich die Informationen besser behalten.

Ich konnte das Buch sehr schnell lesen, was zwar auch an der immer herrschenden Spannung lag, aber Anna Bennings Schreibstil ist unglaublich flüssig und ihre Wortwahl ist leicht zu verstehen.


Meinung: Besonders hat mir gefallen, dass Kleinigkeiten vom Anfang am Schluss relevant sind. Das passt natürlich zu dem Zeit-Thema und ist ein weiterer Beweis, dass alles vorherbestimmt ist, es sorgt aber auch dafür, dass sich die Geschichte vollständig anfühlt.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass mir am Anfang zu viel Teenie-Drama war. Ansonsten benehmen sich die Charaktere doch so erwachsen - also warum streiten sie sich wie kleine Kindergartenkinder und finden Drama, wo es kein Drama gibt? Es kam zwar nur am Anfang vor, war aber kein schöner erster Eindruck. Es wird besser, ich verspreche es!
Das Buch hat sehr überraschende Fantasy-Elemente. Wenn man sich die Inhaltsangabe durchliest, denkt man, dass "Vortex - der Tag, an dem die Welt zerriss" ein ganz "normaler" Jugend-Science-Fiction Roman ist - aber nein! Die vier Elemente spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte. Ich persönlich bin kein High-Fantasy Fan, hier war es aber akzeptabel. Allerdings waren diese magischen Fähigkeiten im Vergleich zum Rest unzureichend erklärt.


Fazit: Negativ ist mir nur aufgefallen, dass manche Nebencharaktere und Antagonisten nicht viel Tiefe haben und dass der Anfang des Buches zu viel Teenie-Drama beinhaltet. Allerdings ist das meckern auf hohem Niveau!
Das Buch ist eine absolute Empfehlung, vor allem für Leute, die gerne Science Fiction und Fantasy lesen. Es enthält viel Spannung und gemischt mit dem flüssigen Schreibstil der Autorin fliegt man regelrecht über die Seiten.
"Vortex - der Tag, an dem die Welt zerriss" ist eine lesenswerte Geschichte, die frischen Wind auf dem Buchmarkt bringt. Für die fünf Sterne hat es dann doch nicht ganz gereicht, es ist aber sehr nah dran!

4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Hätte mir mehr Urlaubsfeeling gewünscht...

Waena - Der Ruf der Brandung
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Cover: Das Cover ist eigentlich der Grund warum ich es sofort lesen wollte, denn ich finde es absolut traumhaft!
Meiner Meinung nach wurde diese magische Unterwasserwelt perfekt dargestellt, mit dem Kelpwald, ...

Cover: Das Cover ist eigentlich der Grund warum ich es sofort lesen wollte, denn ich finde es absolut traumhaft!
Meiner Meinung nach wurde diese magische Unterwasserwelt perfekt dargestellt, mit dem Kelpwald, den Fischen mit den wunderschönen Flossen und mitten drinnen schwimmt ein Mädchen.
Am Meisten mag ich allerdings den "Zeichenstil" - wenn man das so nennen kann, ich mag es nämlich nicht, wenn Cover super realistisch sind mit echten Personen und Fotos...
Der Titel passt eigentlich auch so wie er ist, allerdings hätte meiner Meinung nach eine verspieltere Schriftart besser zum Buch gepasst.


Charaktere:
Moana: Bis zu ihrem 14. Geburtstag hat sie ein relativ normales Leben geführt, aber dann fangen diese komischen Träume an und andere Sachen passieren. Sie hat schon immer eine Faszination für den Ozean und seine Bewohner gehabt. Dafür dass sie die Hauptcharakterin ist, hat sie erstaunlich wenige Eigenschaften - es fällt mir schwer sie zu beschreiben. Das einzige, was ich sagen kann ist, dass sie zu wenig hinterfragt und alles sofort glaubt...
Keanu: Ist aus Amerika nach Deutschland gezogen, weil er dort Verwandte hat. Er kommt in der Geschichte als sehr nett und hilfsbereit rüber. Allerdings werden keine seiner Hobbys beschrieben, der Leser kann sich gar nicht vorstellen, was er in seiner Freizeit macht.

Ich finde, dass die Charaktere das Buch ausmachen. Hier sind sie alle ziemlich unbeschrieben und haben keine besonderen Eigenschaften oder Ticks. Man vergisst sie also sehr leicht und die Geschichte haben sie auch nicht spannender gemacht.


Setting: Das Buch spielt unerwartet in Deutschland. Bei diesem Cover und Titel hätte ich mir ein exotischeres Land erwartet. Leider ist deswegen kein Urlaubsfeeling aufgekommen, was ich mir so sehr erhofft hatte - ja, es geht zwar um Meer und Strand, aber es spielt trotzdem im grauen Deutschland!
Die Träume hätten für mich auch noch etwas besser beschrieben gehört, denn ich konnte mir die Landschaft nicht gut vorstellen.


Beginn: Der Beginn konnte mich echt überzeugen! Waena beginnt mit einem Unterwassertraum der Protagonistin - man wird also sofort ins kalte Wasser geworfen ... ha! Genau wie Moana ist man zuerst etwas verwirrt, erst als sich das Ganze als Traum entpuppt kennt man sich aus.


Schreibstil: Die Autorin beschreibt die Szenen sehr ehrlich und beschönigt nichts, was für ein Buch über Pubertät passend ist. Auch werden viele Adjektive verwendet.
Leider werden auch viele unwichtige Sachen beschrieben, vor allem in der Mitte des Buches. Generell hatte ich oft das Gefühl, dass das Buch nicht sonderlich durchgeplant ist, aber darüber gehe ich in meinem nächsten Punkt genauer ein.
Waena konnte man sehr schnell lesen und man wollte es nicht mehr aus der Hand legen, was aber nicht nur an dem Schreibstil liegen kann, sondern auch an der Seitenanzahl.


Meinung:
Mich hat etwas gestört, dass die Magie entweder keine fixen Regeln hat oder diese nie erklärt wurden. Ich verstehe noch jetzt nicht, warum Moana manchmal nach einem Traum komplett durchnässt aufwacht und manchmal nicht? Ich hätte mir also für die magischen Aspekte ein paar Regeln, Erklärungen und mehr Einheitlichkeit bzw. Struktur gewünscht.

Das Nächste, was mir nicht gefallen hat ist, dass viele Szenen einfach sinnlos sind. Mit sinnlos meine ich, dass sie weder die Story, noch die Charakterentwicklung vorangetrieben haben. Solche Szenen waren vor allem in der Mitte des Buches. Es hat sich so angefühlt, als wäre der Anfang und das Ende geplant worden, der Rest war zusammenhangslos und unspannend.

Der letzte negative Punkt sind die Plottwists. Diese waren meiner Meinung nach sehr offensichtlich und dadurch ist natürlich null Spannung aufgekommen...


Fazit: "Waena - Der Ruf der Brandung" von Antje Herden ist meiner Meinung nach für eine junge Leserschaft geeignet (10-12 Jahre), denn dieses Buch regt bestimmt das Vorstellungsvermögen an und inspiriert zu träumen.
Mich konnte es nicht überzeugen, da das Buch voller unnötiger Szenen ist und keine klare Storyline hat.
Allerdings muss man auch positiv erwähnen, dass es keine dieser typischen Meerjungfrauengeschichten ist, auch wenn es auf den ersten Blick so ausschauen mag.

2 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Atmosphärisch, detailreich... einfach wunderbar!

Vicious - Das Böse in uns
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Cover: Ich liebe es! Das Cover zeigt perfekt die düstere Atmosphäre des Buches wieder und bleibt auch den typischen Farben der Autorin treu (rot-schwarz-weiß.)
Den Charakter auf dem Cover kann man sofort ...

Cover: Ich liebe es! Das Cover zeigt perfekt die düstere Atmosphäre des Buches wieder und bleibt auch den typischen Farben der Autorin treu (rot-schwarz-weiß.)
Den Charakter auf dem Cover kann man sofort erkennen. Es ist Victor mit seinem weißblondem Haar und seinem typischen Mantel. Es wurde sich also viel dabei gedacht als man das Cover gezeichnet hat! Gefällt mir, sieht man nicht oft.
Den Untertitel "Das Böse In Uns" hätte ich nicht gebraucht, aber die Deutschen Verlage haben Untertitel anscheinend sehr gerne. Allerdings muss ich zugeben, dass er auch zu der Geschichte passt.
Mit der Aufmachung bin ich mehr als zufrieden! Ich wüsste nichts, was ich verändern würde.


Charaktere: Victor: ist mehr oder weniger der Hauptcharakter, denn die meisten Kapitel drehen sich um ihn. Dabei ist er gar nicht der, der die Idee mit dem Experiment hatte. Seine Lieblingsbeschäftigung ist es, die Bücher seiner Eltern schwarz anzustreichen und nur das wichtigste herauszufiltern.
Eli: ist genial und er weiß das auch. Er fordert gerne seine Professoren heraus, indem er verrückte Projekte vorschlägt. Er ist nachtragend und für ihm spielt Religion eine wichtige Rolle.
Serena: mein Lieblingscharakter, deswegen steht sie auch in dieser Liste, obwohl sie erst später im Buch eine wichtige Rolle spielt. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ihr Schicksal ist sehr tragisch!
Sydney: ist die Schwester von Serena und steht auf Victors Seite, nachdem dieser sie verletzt gefunden hat. Sie ist noch ein Kind, hat aber eine außergewöhnliche Gabe, die sehr nützlich ist. Sie hat keine Angst und will überall dabei sein.

Alle Charaktere haben absolut menschlich gehandelt und hatten ihre Ecken und Kanten. Es gab absolut niemanden, der perfekt oder wie ein Vorbild wirkte. Sie hatten auch alle ganz besondere Interessen und Hobbys, wie zum Beispiel das Wörterschwärzen von Victor. Alles ist echt gut durchdacht!


Setting: Der Name der Stadt wird nie genannt, man weiß eigentlich nicht, ob dieses Buch überhaupt in unserer Welt spielt, oder in einem Universum, das sehr ähnlich ist. Es handelt sich vermutlich um einer Großstadt, da sich viele Szenen auf hohen Dächern oder in teuren Hotels abspielen.
Mehr kann man nicht dazu sagen, aber das Setting ist bei diesem Buch echt das unwichtigste.


Beginn: Dass die erste Szene des Buches auf einem Friedhof spielt, beschreibt die Atmosphäre des Buches gut! Zuerst ist man etwas verwirrt, da die Geschichte so anders als der Inhalt ist. Allerdings wird einem schnell klar, dass ein Teil der Geschichte in der Vergangenheit spielt. Der Beginn ist also noch ziemlich verwirrend, man darf aber auf keinem Fall aufgeben! Denn wenn man mal drinnen ist, ist es einfach zu lesen und man kann die wunderbare Geschichte genießen.


Schreibstil: V. E. Schwab beschreibt alles bis ins kleinste Detail. Allerdings wirkt das bei ihr nicht überflüssig, denn es gibt einem neue Informationen über den Charakter, oder das Detail stärkt die Atmosphäre. Sie weiß ganz genau, wie sie Details einsetzen kann und wo sie unwichtig sind.

Wie vorhin schon erwähnt spielt dieses Buch in zwei verschiedenen Zeit - Vergangenheit und Gegenwart - man braucht also eine Weile, bis man sich daran gewöhnt. Bei einem anderen Autor wäre das vermutlich unübersichtlich und verwirrend geworden, aber Schwab hat es ganz genau geplant und strukturiert. Ein interessantes Leseerlebnis und viel spannender, als wenn es zeitlich geordnet wäre! Nur manchmal, wenn in einer Zeit etwas Aufregendes passiert ist, hat es mich gestört, wenn ein Kapitel dazwischen war.


Meinung: Ich glaube, dass meine Meinung schon deutlich hervorgekommen ist... es ist eines meiner Lieblingsbücher! Allerdings habe ich zwei Punkte, die ich noch kurz erwähnen möchte. Und wenn ich kurz sage, dann meine ich ausnahmsweise auch kurz.

Die Autorin hat echt viel Recherchearbeit geleistet! Die Geschichte wirkte tatsächlich realistisch! Vor allem haben mir die medizinischen Details gefallen. Es muss bestimmt schwer sein über Charaktere zu schreiben, die so viel mit Medizin zu tun haben, wenn man selber keine Ahnung hat.

Das Ende ist der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Es war nicht schlecht, aber nachdem die restliche Geschichte so wahnsinnig gut gewesen ist, habe ich mir mehr erwartet. Aber es ist ja nur Teil 1, ich freue mich schon so auf den zweiten Teil! Am 29. April kommt "Vengeful" heraus, es ist schon in meinem Kalender eingetragen.


Fazit: Eine gut durchdachte Story mit vielen kleinen Details! Am Anfang ist es vielleicht verwirrend, aber man gewöhnt sich schnell an die Zeitsprünge.
Ich kann es jedem empfehlen, dem der Inhalt zusagt. Man muss auch kein Superheldenfan sein um Vicious zu mögen.

Natürlich volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Die reinste Achterbahnfahrt!

A Good Girl’s Guide to Murder
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Cover:
Ich persönlich finde so ein einfaches, in wenig Farben gehaltenes Cover viel ansprechend als eines, das mit allen möglichen Farben, Formen und Schriften überladen ist. Obwohl es so simpel gehalten ...

Cover:
Ich persönlich finde so ein einfaches, in wenig Farben gehaltenes Cover viel ansprechend als eines, das mit allen möglichen Farben, Formen und Schriften überladen ist. Obwohl es so simpel gehalten ist, ist es mir sofort ins Auge gefallen, denn der sehr interessante Titel steht im Mittelpunkt und wirft mehrere Fragen auf.

Die hellblauen strichlierten Kreise beschreiben den Andie-Bell-Fall, um den es ja in dem Buch geht, perfekt. Denn unsere Detektive läuft im Kreis um der Wahrheit herum, manchmal kommt sie ihr näher, dann driftet sie wieder ab.

An dem Cover stört mich etwas, dass der Name der Autorin nicht in der Mitte ist. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber so wirkt er fehl am Platz, denn alles andere ist mittig zentriert.

Über die englische Version des Buches bin ich schon oft darüber gestolpert, aber ich fand das Cover nicht ansprechend genug, um mir den Inhalt durchzulesen oder es zu kaufen. Auch wenn dieses am ersten Blick den Inhalt besser widerspiegelt, konnte es mich nicht überzeugen und es ist auch nicht in meinem Kopf hängen geblieben.


Charaktere:
Pip: ist ein sehr logisch denkendes, schlaues Mädchen und außergewöhnlich mutig für ihr Alter. Während dem Lesen ist sie mir sehr ans Herz gewachsen, ihr Charme kommt perfekt rüber. Ich liebe einfach ihre Witze und spöttischen Bemerkungen zwischendurch, sie konnte mich tatsächlich zum Lachen bringen! Mir gefällt auch, dass sie sehr klare Ansichten hat und ihre Meinung auch gerne zeigt - auch wenn das in einer kleinen, konservativen Stadt schwierig ist. Meistens denkt sie sehr rational, aber wenn es um Familie und Freunde geht, zeigt sie durchaus Gefühle.
Ravi: ist der Bruder des angeblichen Mörders. Logischerweise ist er, als er von Pips Ermittlungen erfährt, begeistert, denn auch er will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Deswegen unterstützt er Pip bei ihren Ermittlungen und hilft, wo er nur kann.
Andie: ist vor einigen Jahren als vermisst gemeldet worden, die Leiche ist noch immer nicht aufgetaucht. Im Laufe des Buches erfährt man immer mehr von ihrem Charakter, aber keine Sorge - ich werde euch nicht spoilern. Sie liebt Drama und Geheimnisse, ist beliebt an der Schule und macht nichts ohne einen gewissen Grund.
Sal: soll der Mörder sein, doch alle seine Freunde bezeichnen ihn als einen Menschen, der durch seine Präsenz den Raum erhellt. Sal lachte viel und hatte immer gute Laune. Kann so jemand wirklich ein Mörder sein?

Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich. Die Autorin hat sich zwar an verschiedenen High-School Klischees bedient, allerdings hat sie jeder Person eigene Ticks und Tiefe verliehen.

Die Nebencharaktere waren teilweise zu klischeehaft, das hat mich aber nicht sonderlich gestört, da man sie nicht näher kennengelernt hat.


Setting:
Little Kiltorn wird als kleines Städtchen in England beschrieben, in dem sich Gerüchte sehr schnell verbreiten. Die Leute sind sehr konservativ und haben viele Vorurteile. Im Buch befindet sich sogar eine kleine Karte von Little Kiltorn, die dem Leser bei der Orientierung sehr hilft.

Mir hat nicht so gefallen, dass gefühlt jede zweite Person in dieser Stadt ein größeres Geheimnis hat. Die Stimmung hat mich sehr an Pretty Little Liars erinnert. Die Liste der Verdächtigen ist also sehr schnell sehr groß geworden - aber darauf komm ich später noch mal zurück.


Beginn: Das Buch beginnt damit, dass Pip vor dem Haus des angeblichen Mörders steht, um seinen Bruder um ein Interview zu bitten. Man wird nicht sofort in die Geschichte hineingeworfen, zuerst wird das Haus und die Umgebung genau beschrieben und dann auch noch das Aussehen der Protagonistin. Es ist also ein langsamer Einstieg, aber keine Sorge, die Geschichte geht flott weiter.


Schreibstil: Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es gab viele lange, verschachtelte Sätze, die durch kurzen Sätzen zwischendurch aufgelockert werden. Je spannender es wurde, desto kürzer wurden allerdings die Sätze, was die Spannung steigerte.

Das Buch hat zwei verschiedene Erzählperspektiven, die sich abwechselten. Pips Alltag und ihre Spurensuche wurden in der 3. Person erzählt, die Interviews und Hinweise wurden von Pip selbst in ihrem Protokoll festgehalten. Ich persönlich fand das überhaupt nicht verwirrend.

Die Protokolle sind sehr realistisch gestaltet mit Quellenangabe in der Fußnote (die Seiten existieren leider nicht wirklich.) Ich liebe diese liebe zum Detail! Genau das, finde ich, macht einen guten Kriminalroman aus: viele Details und ein stimmiges Gesamtbild. Außerdem findet man in dem Buch auch Chatverläufe, kleine Zeichnungen,... die dabei helfen den Überblick nicht zu verlieren.


Meinung:
Es waren mir zu viele Verdächtige! Gefühlt jede Person, die Pip interviewt hat, landet früher später auf der immer länger und länger werdende Liste. Für mich war es schwer da den Überblick zu behalten, obwohl das Buch einige Hilfen wie kleine Zusammenfassungen drinnen hat.

Ich mochte den ersten Teil und ich mochte den Schluss, aber in der Mitte hat sich das Buch in die Länge gezogen. Es ist einfach nichts Spannendes passiert! Pip interviewt die Personen, forscht nach, findet etwas und schon ist ein neuer Name auf der Verdächtigenliste. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte in der Mitte nur im Kreis gedreht hat - frustrierend!

Aber das Ende macht alles wett... wow. Nur selten habe ich ein so actionreiches Ende gelesen. Natürlich werde ich es euch nicht verraten, dafür müsst ihr das Buch selber lesen, aber es waren sehr viele Wendungen! Fast schon zu viel für mich.


Fazit: Nur zu empfehlen! Man kann selbst Detektiv spielen und die wildesten Theorien aufstellen, es ist abwechslungsreich mit den verschiedenen Erzählweisen und das Ende wird einem nicht enttäuschen (außer man mag keine Wendungen.)

Klar hat es einige Schwachpunkte und man kann schnell den Überblick verlieren, aber die Autorin hat versucht das zu vermeiden mit kleinen Zusammenfassungen mitten drinnen.

Wenn du Kriminalromane für Jugendliche magst, dir One Of Us Is Lying gefallen hat oder wenn du ein Fan von Pretty Little Liars bist, wirst du dieses Buch, das mit allen möglichen Geheimnissen vollgepackt ist, lieben.


5 Sterne.

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