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Veröffentlicht am 14.11.2022

Sehr bewegend

Isidor
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"Bei all meinen Recherchen und Erkenntnissen über Isidors Leben hatte ich das Gefühl, ich gebe ihm eine Geschichte - seine Geschichte zurück."

Shelly Kupferberg ist hier ein wunderbarer Roman über ihren ...

"Bei all meinen Recherchen und Erkenntnissen über Isidors Leben hatte ich das Gefühl, ich gebe ihm eine Geschichte - seine Geschichte zurück."

Shelly Kupferberg ist hier ein wunderbarer Roman über ihren Urgroßenkel gelungen. Isidor wächst in ärmlichen Verhältnissen in Galizien auf. Trotzdem schafft er es bis in die höchsten Kreise der Wiener Gesellschaft aufzusteigen. Er wird Kommerzialrat und Berater des österreichischen Staates. Der Millionär liebt die Oper, Kunst und schönen Frauen. Sein jüdischer Glauben, ist für ihn er nebensächlich. Doch er lebt im Wien der 1930er Jahre. Bald verändert sich alles...

"Die Seite der menschlichen Natur, die hier zum Vorschein kam, spottet jeder Beschreibung. Und das in einer Stadt, die sich Kulturmetropole schimpft (...).

Ganz unaufgeregt erzählt die Autorin das Leben, dieses bemerkenswerten Mannes. Auch seine Verwandten, Bekannten und Frauen finden in der Erzählung Platz. So entsteht ein wunderbares Porträt einer bewegenden Zeit. Man muss schmunzeln, wird wütend und traurig.

Ich fand die Lektüre sehr bewegend und kann das Buch von ganzem Herzen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Bewegendes Portrait zweier verletzter Seelen

Die Kriegerin
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"Das sie Blumen aus Papier faltete, während Soldaten und Soldatinnen zur gleichen Zeit ihre Waffen benutzten, kam Lisbeth absurd vor."

Lisbeth sieht keinen Ausweg mehr. Sie flüchtet ganz spontan aus ihrer ...

"Das sie Blumen aus Papier faltete, während Soldaten und Soldatinnen zur gleichen Zeit ihre Waffen benutzten, kam Lisbeth absurd vor."

Lisbeth sieht keinen Ausweg mehr. Sie flüchtet ganz spontan aus ihrer Wohnung. Lässt ihr Kind und ihren Freund zurück. Ihr Rückzugsort ist ein Bunglow an der Ostsee. Hier trift sie die Kriegerin wieder. Auch sie scheint auf der Flucht zu sein. Doch was hat beide Frauen so tief verletzt, dass sie nur Trost beieinander finden können?

Die Autorin hat die Geschichte rund um Lisbeth und der Kriegerin wie eine Blume geschrieben. Langsam wird das Schicksal der beiden jungen Frauen entblättert bis man schließlich zum Kern vorstößt. Der Weg dahin, ist gepflaster von Dialogen, Briefen und Träumen. Am Anfang kan man die Handlung von Lisbeth nicht nachvollziehen, doch nach und nach, wird ihre Motivation immer etwas deutlicher. Und auch die Kriegerin scheint zunächst stark und unnahbar. Aber nichts ist eben so, wie es scheint.

Ein sehr ruhiges Buch, über das Schicksaal zwei verletzter Frauen. Ich habe es gerne gelesen und mochte den Ton der Autorin sehr.

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Sehr interessant erzählt

Samson und Nadjeschda
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"Sie haben doch gesagt, jeder Mensch lebt inmitten von Verbrechern und Verbrechen, bemüht sich jedoch, sie nicht zu sehen, solange er nicht selbst zum Opfer wird."

Kiew 1919. Der junge Samson verliert ...

"Sie haben doch gesagt, jeder Mensch lebt inmitten von Verbrechern und Verbrechen, bemüht sich jedoch, sie nicht zu sehen, solange er nicht selbst zum Opfer wird."

Kiew 1919. Der junge Samson verliert seinen Vater durch den Säbel eines Kosaken. Ihn selbst verfehlt der Reiter nur knapp. Doch der Säbel schlägt ihm das Ohr ab. Nun ist Samson, der schon Mutter und Schwester verloren hat, Vollwaise. Er kehrt in die leere Wohnung zurück und muss sich jetzt allein durchschlagen. Eher durch einen Zufall, findet er Anstellung bei der neu gegründeten sowjetischen Polizei. Sein erster Mordfall gibt ihm Rätsel auf. Beim Opfer wird ein Knochen aus purem Silber gefunden. Was hat es damit auf sich? Die hübsche Nadjeschda, welche ihm von seiner Hausmeisterin vorgestellt wird, unterstützt in bei diesem Rätsel.

Der Krimi spielt im Kiew, welches noch unter dem Eindruck der Russischen Revolution steht. Es wird gekämpft und neu geordnet. Die Beschreibungen der Stadt, lassen die Zeit förmlich vor dem inneren Auge aufleben. Auch sind die Figuren sehr gut beschrieben und es macht Spaß sie zu begleiten. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist kein gewöhnlicher Krimi. Der Fall ist nicht so spektakulär, aber muss er auch gar nicht. Das Zeitgeschehen ist schon spannend genug. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Weltraumheld

SamSam Band 1
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Samsam ist ein kleiner putziger Held, der mit seiner Familie auf einem Planten lebt. Von hier aus erlebt er zahlreiche Abenteuer im Weltraum. Oft hilft ihm sein Vater aus der Patsche.

Die Geschichten ...

Samsam ist ein kleiner putziger Held, der mit seiner Familie auf einem Planten lebt. Von hier aus erlebt er zahlreiche Abenteuer im Weltraum. Oft hilft ihm sein Vater aus der Patsche.

Die Geschichten sind in Comicform geschrieben und gezeichnet. Sie sind somit auch super für Kinder geeignet, die nicht so gerne viel Text lesen. Die Zeichnungen sind schön bunt und ausdrucksstark. Die Texte sind einfach und verständlich. Mein Sohn ist ein richtiger Fan dieser Geschichten. Wir kennen SamSam bereits aus einer Kinderzeitschrift und als er noch nicht lesen konnte, haben wir die Geschichten immer zusammen genossen. Jetzt ist er in der ersten Klasse und kann das Buch selber einwandfrei lesen. Und da es ihm so gut gefällt, finde ich es natürlich auch super.

Ich kann es somit nur weiterempfehlen. Auf geht es in das nächste Weltraumabenteuer mit dem kleinen Helden!

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Kein Thriller, aber interessant

Das U-Boot
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Also erst einmal muss ich das tolle Erscheinungsbild dieses Buches loben. Schön, dass auch die Seitenränder bedruckt sind. Wahrlich ein Schmuckstück im Bücherregal. Leider riecht es aber sehr stark nach ...

Also erst einmal muss ich das tolle Erscheinungsbild dieses Buches loben. Schön, dass auch die Seitenränder bedruckt sind. Wahrlich ein Schmuckstück im Bücherregal. Leider riecht es aber sehr stark nach der Farbe. Konnte es nicht auf meinem Nachttisch lagern.

Nun zum Inhalt: Die junge israelische Marinesoldatin Leah ist seit kurzem auf einem U-Boot stationiert. Bei einer Routinefahrt gerät das Boot kurzeitig außer Kontrolle. Es scheint etwas schreckliches passiert zu sein. Zunächst kann kein Kontakt zur Außenwelt hergestellt werden. Langsam wird klar, dass eine große Katastrophe die Menschheit heimgesucht hat und die U-Boot-Besatzung die einzig überlebenden sind.

Das Buch ist als Thriller betitelt, dem kann ich aber nicht zustimmen. Im ersten Teil erfährt man viel über die Ausbildung von Leah und wie sie ihren Freund kennenlernt. Gleichzeitig wird über den Palästinenser Tarik und seiner Familie berichtet, die im Gaza leben.

Die Spannung wird sehr langsam aufgebaut. Als die Katastrophe dann da ist, ist es auch sehr interessant, wie die Überlebenden mit der Situation umgehen und welchen Weg sie einschlagen werden. Die Geschichte ist dystopisch und beängstigend, aber eben kein Thriller. Dennoch habe ich das Buch gern gelesen.

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