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Madame_Lilli-Marleen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

Ein sehr bewegendes Buch

Als wir an Wunder glaubten
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Das Moor war schon immer ein mystischer Ort. In einem kleinen Dorf im Moor leben die beiden Frauen Edith und Anni. Im Krieg haben sie zusammen gehalten. Die Männer waren an der Front. Doch nach ...

Das Moor war schon immer ein mystischer Ort. In einem kleinen Dorf im Moor leben die beiden Frauen Edith und Anni. Im Krieg haben sie zusammen gehalten. Die Männer waren an der Front. Doch nach dem Krieg ändert sich auch die Stimmung im Dorf. Einige Männer kehren wieder, andere sind für immer verschollen. Als Annis Mann fünf Jahre nach Kriegsende zurückkehrt, wird es für ihre Familie nicht einfacher, denn er fühlt sich zu Edith hingezogen. Hat sie ihn vielleicht verhext? Anni findet nun halt im Aberglauben und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Ich fand die Geschichte sehr spannend, denn ich erinnerte mich, wie auch meine Oma davon überzeugt war, dass meine Mutter verhext wurde und dadurch Kinderlähmung bekommen hat. Auch durfte keine Wäsche zwischen den Jahren aufgehängt werden, damit sich keine Geister darin verfangen. Genau um diesen Aberglauben geht es in diesem Roman von Helga Bürster. Und sie erzählt die Geschichte und die Schicksale der Bewohner des Dorfes sehr emotional und anschaulich. Man hat keine Probleme sich in die vergifte Atmosphäre in dieser abgelegen Landschaft einzufühlen. Dass der Glaube an Hexen und Geister sich doch so lange halten konnte, ist wirklich erstaunlich und erschreckend zu gleich. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann diesen Buch wirklich nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Ein neuer Fall für Gaetano Lambrecht

Die Geister von Triest
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Es wird kälter in Triest. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und der 1. Weltkrieg fordert immer mehr Opfer. Gaetano Lambrecht wird zu einem Mordfall hinzugezogen, der die Menschen erschaudern lässt. ...

Es wird kälter in Triest. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und der 1. Weltkrieg fordert immer mehr Opfer. Gaetano Lambrecht wird zu einem Mordfall hinzugezogen, der die Menschen erschaudern lässt. Eine alte Frau wird auf bestialische Weise ermordet in ihrem Haus aufgefunden. War hier der Teufel eventuell selbst am Werk? Lastet auf der Familie ein Fluch? Der Fall scheint nicht so leicht lösbar zu sein, obwohl Gaetano sogleich einen Verdächtigen ausmacht.
Doch auch privat geht es für den jungen Ispettore seht turbulent zu. Irgendjemand hat ihn für den Kriegsdienst gemeldet und die schöne Witwe seines ehemaligen Kollegen hat es Gaetano angetan. Dann wird ihm auch noch eine charmante junge Frau als Assistentin zur Seite gestellt, da eine Großzahl der männlichen Kollegen an der Front sind.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Historisch auch sehr interessant. Der Autor versteht es sehr gut, seine Leser in das winterliche Triest eintauchen zu lassen. Die Figuren sind alle sehr gut beschrieben und die Geschichte enthält einige Überraschungen bereit. Mir ging nur das ständige rumgewirbele am Schnurrbart des Ispettore etwas auf die Nerven. Aber das ist nun wirklich Geschmacksache.
Für Fans von historischen Krimis bestens geeignet. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Thriller mit Anspruch

Wie Sterben geht
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Nina Winter ist Agentin für den BND. Sie wird in den 1970ern nach Moskau geschickt, um den KGB - Offizier Kukura als Quelle für den BND zu führen. Doch was sie nicht ahnt ist, dass sie in Moskau auf einen ...

Nina Winter ist Agentin für den BND. Sie wird in den 1970ern nach Moskau geschickt, um den KGB - Offizier Kukura als Quelle für den BND zu führen. Doch was sie nicht ahnt ist, dass sie in Moskau auf einen sehr gefährlichen und erbarmungslosen Gegner treffen wird. Ihr Leben wird sich von da an komplett ändern und sie schwebt in ständiger Lebensgefahr.

Dem Autor gelingt es wirklich wahnsinnig gut, die spannende und verworrene Welt der Geheimdienste einzufangen. Alle Figuren sind toll konstruiert und die Story ist wirklich sehr spannend, aber auch sehr komplex. Manchmal habe ich nicht mehr durchgesehen, wer jetzt für wen eigentlich spioniert. Wer auf welcher Seite steht.

„Sein Lachen erinnert an Bremerhaven im Regen.“

Die Sprache ist sehr wortgewandt. Immer wieder findet man solch tolle und überraschenden Sätze. Die Beschreibung von Moskau ist einfach grandios. Man spürt förmlich die eisige Kälte und die bedrohliche Atmosphäre.

Ich habe den Thriller sehr gerne gelesen. Er ist aber nichts für zwischendurch, eher etwas für Leser, die vor anspruchsvoller Literatur nicht zurückschrecken.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Bezaubernd und bewegend zugleich

Henriette lächelt
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Henriette bleibt am liebsten zu Hause. Sie bestellt ihre Lebensmittel online und beobachtet das wahre Leben durch das Fenster. Sie hat nämlich ein Problem und das ist ihr Übergewicht. Das virusbedingte ...

Henriette bleibt am liebsten zu Hause. Sie bestellt ihre Lebensmittel online und beobachtet das wahre Leben durch das Fenster. Sie hat nämlich ein Problem und das ist ihr Übergewicht. Das virusbedingte Homeoffice kommt ihr ganz recht, doch dann bekommt sie einen neuen Kollegen an die Seite gestellt und Michael gefällt ihr sehr. Es ändert sich etwas in Henriettes Leben. Ganz zart und langsam blüht sie auf, wie die Margerite in ihrem Herzen.

Mich hat das Buch sehr berührt. Henriette war mir von Anfang an sympathisch und es hat mich schon ein wenig mitgenommen, ihr in ihren sehr vom Übergewicht bestimmten Alltag zuzusehen. Doch ganz langsam nimmt man eine Veränderung an ihr war und sie taucht immer mehr aus ihrer Blase in das wirkliche Leben auf. Je weiter man in die Geschichte vordringt, um so klarer wird, warum Henriette so ist wie sie ist. Das ist sehr rührend. Die Autorin versteht es wirklich wunderbar, diese Figur und ihr Schicksal in ganz zarten, unaufgeregten Tönen zu erzählen. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Eine fantastische und lehrreiche Zeitreise

MENSCH!
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Das Buch ist eine interessante Mischung aus Sachbuch, Erzählung und Graphic Novel. Man wird mitgenommen auf eine Zeitreise zum Anbeging der Menschheit. Rund 7.000 000 Jahre reist man zu einem der ersten ...

Das Buch ist eine interessante Mischung aus Sachbuch, Erzählung und Graphic Novel. Man wird mitgenommen auf eine Zeitreise zum Anbeging der Menschheit. Rund 7.000 000 Jahre reist man zu einem der ersten Menschenarten zurück. Oma hat nämlich Geburtstag und will auf ihrer Party auch entfernte Verwandte begrüßen. Die müssen nun eingeladen werden.

Die Story ist wirklich witzig und spannend zugleich. Zwischen den toll illustrierten Seiten gibt es immer neonfarbene Abschnitte, die die Geschichte dahinter erklären. So werden die einzelnen Stufen der Menschwerdung mit ihren Gattungen anhand von Knochenfunden anschaulich erklärt.

Der Forschergeist der Kleinen dürfte damit gut angesprochen werden. Der Alteresempfehlung von 10 Jahren kann ich nur zustimmen, da auch von Sex und Fortpflanzung die Rede ist und die Texte teilweise auch schon etwas anspruchsvoll sind. Aber die tolle Story, lockert das Ganze doch erheblich auf. Also ich habe auf jeden Fall etwas dabei gelernt und freue mich schon darauf, dass Buch in ein paar Jahren auch mit meinem Sohn lesen zu können.

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