Eine Frau weiß sich zu wehren
LilDieses Buch war für mich einfach absolut rund. Bereits ab der ersten Zeile hat Markus Gasser mich in den Bann seiner Geschichte geschlagen und erst am Ende wieder losgelassen. Dabei geht es um Lillian ...
Dieses Buch war für mich einfach absolut rund. Bereits ab der ersten Zeile hat Markus Gasser mich in den Bann seiner Geschichte geschlagen und erst am Ende wieder losgelassen. Dabei geht es um Lillian Cutting, eine unkonventionelle, moderne und unverschämt erfolgreiche Geschäftsfrau Ende des 19. Jahrhunderts. Als ihr Ehemann stirbt, dauert es nicht lange, bis Neider und Feinde aus der Deckung kommen. Dabei entpuppt sich ausgerechnet ihr Sohn Robert, als der gefährlichste. Doch Lillian Cutting trägt nicht umsonst den Spitznamen „Lil the Kill“.
Erzählt bekomme ich diese Geschichte dabei von Lils Nachfahrin Sarah in der Jetztzeit. Die das gesamte Geschehen ihrer Hundedame Miss Bronte in einem äußerst amüsanten Zwiegespräch schildert. Bereits dieser stilistische Kniff gefiel mir gut. Noch viel besser gefiel mir der Schreibstil des Autors, er ist herrlich ironisch und treffsicher in seiner Wortwahl. Die Protagonist*innen sind greifbar beschrieben und ich hatte keine Mühe die Handlung, wie einen gelungen Film, vor meinem inneren Auge ablaufen zu lassen.
Dabei adressiert Markus Gasser in diesem Roman universelle Themen wie Macht und Abhängigkeit, der Bedeutung des Gelds und der Familie. Gekonnt integriert er diese in die Handlung und spart auch nicht an einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik an der Oberschicht.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung. Für einen äußerst unterhaltsamen und kurzweiligen Roman, der Spaß macht und keine Frage nach dem Guten und dem Bösen offenlässt.