Aktueller Roman über Freundinnenschaft
Hot MessWarum geht es in all den traurigen Filmen und Songs eigentlich immer um gescheiterte Liebe? Zerbrochene Freundschaften waren weitaus schmerzhafter und komplizierter.“ S. 489
Freundschaft ist somit das ...
Warum geht es in all den traurigen Filmen und Songs eigentlich immer um gescheiterte Liebe? Zerbrochene Freundschaften waren weitaus schmerzhafter und komplizierter.“ S. 489
Freundschaft ist somit das zentrale Thema dieses Romans. Er erzählt die Geschichte von drei Frauen, die sich erst im Verlauf der Handlung kennenlernen. Zum einen gibt es Joanne, frisch Mutter und die erste mit Baby im Freundinnenkreis. Somit fühlt sie sich nicht nur mit der neuen Situation überfordert, sondern auch von ihren Mädels nicht verstanden.
Die zweite ist Lexi, eine Influencerin, die mit ihrer besten Freundin im gemeinsamen Podcast ihr Leben und ihre Freundschaft vermarktet und merkt, dass sich das nicht mehr richtig anfühlt.
Und die dritte ist Claire, die das Gefühl hat, dass ihre Freundinnen sie ausschließen und ihr gegenüber nicht mehr ehrlich sind.
Alle drei sind Anfang dreißig, erleben einschneidende Momente in ihrer momentanen Situation und sind gezwungen zu entscheiden, welche Freundschaften echt sind. Dabei lernen sie nicht nur neue Menschen, sondern auch sich ganz anders kennen.
Es ist ein Roman, der in einem locker, flockigen und modernen Sprech geschrieben ist. Es ist leicht in die Handlung einzusteigen und den drei Frauen zu folgen, immer wieder gibt es Szenen, die mich schmunzeln lassen. Gleichzeitig veranschaulicht er gut, wie auch Freundschaften dem Lebenswandel unterworfen sein können und dass nicht alle Kindheitsfreundschaften Bestand haben können. Zusätzlich befasst sich die Geschichte ab einem späteren Punkt sehr intensiv mit dem Thema psychischer Gesundheit/Krankheit und veranschaulicht die Auswirkungen für Betroffene und ihr Umfeld sehr plastisch.
Mit der Figur Claire hatte ich zu Beginn etwas Mühe, schien sie mir, für ihr Alter, doch recht naiv. Das konnte ich gegen Ende dann aber in einen anderen Kontext setzen und somit fühlte es sich dann stimmiger an.
Allerdings gibt es auch immer wieder Szenen, die mir einfach „too much“ waren, wo ich nicht ganz mitgehen konnte. Beispielsweise Joanne in den Aussagen ihrem Partner gegenüber. Oder auch Situationen, die mir dann doch zu oberflächlich und konstruiert gehandhabt wurden. Aber das ist mein persönliches Empfinden.
Insgesamt ist es ein gut zu lesender Roman zum Thema Freundinnenschaft, der mich, in Kombination mit dem herausfordernden Thema psychische Krankheit, überrascht hat.