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Madamebiscuit15

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2024

Was wir aus Liebe tun?!

Mein Mann
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Eine namenlose Ich-Erzählerin, die von außen betrachtet, das perfekte Leben führt. Erfüllender Beruf, glückliche Ehe, genügend me-time, Haus und zwei gesunde Kinder.
Aber selbstverständlich gibt es „perfekt“ ...

Eine namenlose Ich-Erzählerin, die von außen betrachtet, das perfekte Leben führt. Erfüllender Beruf, glückliche Ehe, genügend me-time, Haus und zwei gesunde Kinder.
Aber selbstverständlich gibt es „perfekt“ nicht, auch für die Erzählerin nicht. Denn sie ist beständig auf der Such nach dem Haar in der Suppe, vor allem, was ihren Mann und die gemeinsame Beziehung betreffen.
Für uns Lesende wirkt ihr Verhalten immer wieder äußerst skurril und ihre Erklärungen sind zunehmend realitätsfern, was mich häufiger schmunzeln, aber manchmal auch den Kopf schütteln ließ.
Der Autorin gelingt ein tiefgehender Einblick in die Persönlichkeit der Protagonistin und ihre Gedankenwelt. Die große Angst, die Liebe ihres Mannes oder gar ihren Mann zu verlieren, hat nachvollziehbare Gründe. Ich empfand es als eine tragisch-komische Geschichte, denn auch wenn mir die Hauptfigur nicht immer sympathisch oder nahe war, offenbart die plastisch dargestellte Innenansicht eine zutiefst unsichere Person, die wohl gar nicht anders handeln kann.
Für mich eine Geschichte, die aus der Masse heraussticht und mich mit ihrem Ende wirklich überrascht hat.

Eine Leseempfehlung an alle, die gerade keinen Liebesroman lesen möchten.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Schöne Sommerlektüre

Malibu Rising
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„Familiengeschichten sind im Grunde auch nur Geschichten. Mythen, die wir über unsere Vorfahren erzählen, um eine Erklärung dafür zu finden, warum wir sind, wie wir sind.“ S. 35
Nina Riva und ihre drei ...

„Familiengeschichten sind im Grunde auch nur Geschichten. Mythen, die wir über unsere Vorfahren erzählen, um eine Erklärung dafür zu finden, warum wir sind, wie wir sind.“ S. 35
Nina Riva und ihre drei Geschwister bereiten sich auf die alljährliche Sommerparty in Ninas Villa über dem Meer vor. Dabei kämpfen alle vier mit der Liebe in ihren unterschiedlichsten Facetten. Am Ende der Feier werden viele Geheimnisse ans Tagelicht gekommen sein und Ninas Haus steht in Flammen.
Taylor Jenkins Reid präsentiert hier einen weiteren pageturner, der sich wunderbar als leichte Sommerlektüre wegsnaken lässt. Dieses Mal steht allerdings nicht eine Hauptfigur im Fokus, sondern eine ganze Familie, was dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Ihr absolut flüssiger Schreibstil ließ mich auch dieses Mal nur so durch das Buch fliegen. Die Charaktere sind sympathisch, menschlich und ich habe sie mühelos in mein Herz geschlossen.
Einen kleinen Kritikpunkt gibt es allerdings, denn so absolut und restlos in Begeisterung wie „Daisy Jones + the Six“ oder „Carrie Soto“ hat mich dieser Roman nicht versetzt. Woran es genau lag, kann ich gar nicht wirklich greifen. Vielleicht lag es daran, dass es mehrere Handlungsstränge gab und somit nicht so viel Inhalt und Tiefe für die einzelnen Figuren bliebe?
Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung für alle Fans von ihr und alle, die auf der Suche nach einem schönen Roman für den Sommerurlaub sind.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Ein anderer Blick auf DIE Callas

Die Stimme meiner Mutter
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DIE Callas! Eine Ikone! Eine Frau, die ihre Erfolge vor meiner Geburt gefeiert hat und ich nur als eitle Diva im Kopf habe. Mit ihrem Mann Onassis, der gelinde gesagt, ein Widerling gewesen sein soll. ...

DIE Callas! Eine Ikone! Eine Frau, die ihre Erfolge vor meiner Geburt gefeiert hat und ich nur als eitle Diva im Kopf habe. Mit ihrem Mann Onassis, der gelinde gesagt, ein Widerling gewesen sein soll. Soweit mein bisheriges Nichtwissen über die berühmte Opernsängerin.
Dieser Roman zeichnet ein ganz anderes Bild. Er erzählt von einer zu tiefst empfindsamen und unsicheren Frau, die bereit war viel zu geben, bis hin zur Selbstaufopferung, auf der Suche nach ehrlicher Anerkennung und Liebe.
Die Autorin wählt dabei eine besondere Erzählperspektive, nämlich die von Maria Callas ungeborenem Sohn. Er lässt uns teilhaben an etwas mehr als einem Jahr ihres Lebens. Dem Jahr 1958/1959 der großen Liebesgeschichte zwischen Aristoteles Onassis und ihr.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe ab der ersten Seite mit Maria mitgefiebert und gelitten. In vielen Momenten habe ich sie auch bewundert, vor allem für ihre Stärke anderen Menschen gegenüber. Mit welcher Beherrschung sie die immer wieder stattfindenden verbalen Demütigen ihr gegenüber erträgt, zeugt von wahrer Größe.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist emotional und berührend geschrieben. Auch wenn sie zu Beginn ihres Kennenlernens beide verheiratet sind, war ich sofort Team Maria+Onassis.
Das letzte Drittel war mir dann leider etwas zu viel Geschichte in zu wenig Zeilen gepackt und konnte mich nicht mehr ganz so überzeugen, wie die Seiten zuvor. Doch trotzdem habe ich es gerne gelesen.
Während und auch nach der Lektüre war ich immer wieder am Recherchieren und habe viel über Maria Callas gelesen. Ob es diesen Sohn Omero wirklich gab und Onassis sein Vater war, konnte nicht bewiesen werden. Wenn Ihr diesen Roman allerdings lest, dann entsteht zwangsläufig der Wunsch, dass es so war.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Warmherzige Geschichte über die Kindheit auf dem Bauernhof

Mühlensommer
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Na, wo seid Ihr aufgewachsen? Auf dem Land oder in der Stadt?
Martina Bogdahns Hauptfigur Maria ist ein typisches „Landei“. Ihre Eltern besitzen die Birkenmühle, einen Aussiedlerhof, mit klassischer Landwirtschaft. ...

Na, wo seid Ihr aufgewachsen? Auf dem Land oder in der Stadt?
Martina Bogdahns Hauptfigur Maria ist ein typisches „Landei“. Ihre Eltern besitzen die Birkenmühle, einen Aussiedlerhof, mit klassischer Landwirtschaft. Ihre Kindheit ist geprägt von ländlicher Idylle und den Schattenseiten derselben. Als sie erwachsen ist, zieht es sie in die Stadt und sie kommt nur noch selten zurück. Bis ihr Vater bei der Arbeit verunglückt und die Mutter sie um Hilfe bittet.
Die Autorin erzählt Marias Geschichte auf zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart, die Maria und ihre Töchter zurück auf den Hof ihrer Eltern bringt und zum anderen in Rückblenden in ihre eigene Kindheit. Dabei nimmt die Vergangenheit einen weit größeren Teil des Romans ein. Martina Bogdahn lässt viele Ereignisse und Momente eines Bauernhoflebens vor mir lebendig werden und macht es mir leicht mich in die junge Protagonistin hineinzuversetzen. Nur zu gut verstehe ich Maria, die traurig ist, weil ihre Eltern nicht mit ihr in den Urlaub fahren können, aber auch die große Freude über den ersten Schnee des Jahres und das Schlittschuhfahren auf dem zugefrorenen Bach hinter dem Haus.
Ihr Ton ist dabei liebevoll, ehrlich und humorvoll. Insofern werden auch die Herstellung einer typischen Schlachtschüssel oder die Besamung einer Kuh absolut detailliert und nachvollziehbar geschildert. Diese Teile zeugen für mich von der Authentizität der Geschichte, schließlich ist ein landwirtschaftlicher Betrieb nicht mit Kälbchen streicheln und Brot backen allein zu bewerkstelligen.
Ihr Schreibstil ist leicht lesbar und flüssig, wodurch ich ein schönes, sommerliches Stunden auf dem Birkenhof verbringen konnte.
Wenn Ihr Lust habt auf eine ehrliche und warmherzige Geschichte über eine Kindheit auf dem Bauernhof, dann werdet Ihr mit diesem Buch bestimmt Freude haben.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Gelungener zweiter Teil

Und Großvater atmete mit den Wellen
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Dies ist der zweite Roman von Trude Teige, indem sie nun Juni die Geschichte ihres Großvaters Konrad erzählen lässt. Dieser Teil kann unabhängig vom ersten gelesen werden, indem es um Junis Großmutter ...

Dies ist der zweite Roman von Trude Teige, indem sie nun Juni die Geschichte ihres Großvaters Konrad erzählen lässt. Dieser Teil kann unabhängig vom ersten gelesen werden, indem es um Junis Großmutter geht.
 
Die Handlung spielt maßgeblich auf Java während des zweiten Weltkrieges und lässt uns Lesende anhand von Konrad, seines Bruders Sverre und der Krankenschwester Sigrid teilhaben an dieser schrecklichen Zeit.
Gleich zu Beginn werden die Brüder auf hoher See durch den Angriff der Japaner getrennt, landen aber über Umwege beide auf der Insel. Konrad lernt dort im Krankenhaus Sigrid kennen und sie verlieben sich ineinander.
Als die Japaner auch auf Java an die Macht kommen, werden mit der Zeit alle Europäer in Lagern interniert.
 
Die Autorin erzählt diese Geschichte anhand von drei Handlungssträngen, die jeweils einer der Hauptfiguren folgen.
Wieder einmal ist es die Brutalität und Grausamkeit der herrschenden Menschengruppe, die mich immer wieder schlucken oder innehalten lässt. Trude Teige zeigt mehr als nur einmal auf, wie unmenschlich die Gefangenen behandelt wurden und was sich – in diesem Fall – die Japaner haben einfallen lassen, um die Insassen zu quälen.
Gleichzeitig gibt es auch Momente der Hoffnung und der Menschlichkeit.
Die Geschichte erzählt von Personen, die Unsägliches ertragen mussten und oft über sich hinausgewachsen sind. Denen andere ihr Leben verdankten und die leider zu oft nicht das gleiche Glück hatten.
 
Der Schreibstil hat mir bereits im ersten Roman gut gefallen und ließ mich auch hier wieder mühelos durch die Handlung gleiten.
Allerdings konnte mich dieses Mal die Geschichte der Protagonist*innen nicht komplett packen. Woran es genau lag, kann ich selbst nicht greifen.
Wichtig finde ich am Ende den Hinweis der Autorin, dass es zwar eine fiktive Geschichte ist, sie allerdings auf Erzählungen von Betroffenen beruht.
 
Von mir gibt es eine Leseempfehlung an alle, die gerne Romane mit dem thematischen Bezug zum zweiten Weltkrieg lesen.

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