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Veröffentlicht am 24.05.2023

Zu oberflächlich und konstruiert

Der Riffgeist
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Jens Lackner hat es bei der Kripo Stralsund mittlerweile zum Kommissar gebracht. Sein neuer Fall hat es aber in sich, es wird die Leiche einer jungen Frau gefunden und alle Ermittlungsarbeiten scheinen ...

Jens Lackner hat es bei der Kripo Stralsund mittlerweile zum Kommissar gebracht. Sein neuer Fall hat es aber in sich, es wird die Leiche einer jungen Frau gefunden und alle Ermittlungsarbeiten scheinen ins Leere zu laufen. Gleichzeitig hat Lackner auf der privaten Ebene einen schweren Rückschlag zu verdauen, als seine Lebensgefährtin während der Schwangerschaft das gemeinsame Kind verliert. In diesem Trubel kommt es zu einer Unachtsamkeit, die Jens Lackner zunächst seinen Job kostet, er wird suspendiert. Er sieht nur eine Chance, seinen Traumberuf und seine Frau zurückzugewinnen, indem er ein großes Wagnis eingeht und sich in die Hände eines Söldners begibt...

"Der Riffgeist" ist bereits der dritte Band um den engagierten Kommissar Jens Lackner. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor R.P. Hahn erzählt die Geschichte in einem äußerst temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit sehr kurzen Kapiteln, die zumindest zu Beginn mit den einhergehenden Perspektivwechseln bei mir für einige Verwirrung sorgten. Der Spannungsbogen wird mit dem Fund des Opfers klassisch aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem guten Niveau gehoben. Leider wollte der Autor in dem Buch aus meiner Sicht ein wenig zu viel und überlud die Geschichte mit einer nicht immer ganz glaubhaft wirkenden Szenerie um das sensible Thema des Kindesmissbrauchs. So wurden zwielichtige Söldner für das Gute gewonnen und unbedarfte Protagonisten zeichneten sich im Nachgang als geeignete Terrorbekämpfer aus. Gerade im dritten und letzten Abschnitt sterben Menschen im Sekundentakt, was mir dann auch zu viel wurde und zu Lasten der Spannung ging. Es kommt zu einer nachvollziehbaren Auflösung die den Rügenkrimi dann abschließt.

Insgesamt konnte mich "Der Riffgeist" nicht überzeugen, da die Handlung zu konstruiert und unglaubwürdig wirkte. Es wurde für mich zu viel Wert auf actionreiche und spektakuläre Szenen gelegt, wo weniger aus meiner Sicht definitiv mehr gewesen wäre. Ich bewerte das Buch daher mit drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Gasperlmaier ermittelt wieder

Letzter Tropfen
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Dem Gasperlmaier gefällt es gar nicht, dass die Dreharbeiten zur neuen Staffel einer Model-Casting-Show in Altaussee stattfinden. Noch weniger gefällt ihm aber, dass dann auch noch der Fotograf tot im ...

Dem Gasperlmaier gefällt es gar nicht, dass die Dreharbeiten zur neuen Staffel einer Model-Casting-Show in Altaussee stattfinden. Noch weniger gefällt ihm aber, dass dann auch noch der Fotograf tot im See aufgefunden wird, er mit den Ermittlungen beauftragt wird und somit keine Zeit für seine Familie hat, die sich für die Hochzeit der Tochter zusammengefunden hat. Pflichtbewusst macht er sich aber mit der Frau Doktor an die Arbeit und stößt dabei auf die schockierenden Hintergründe einer solchen Show und der Skrupellosigkeit der dafür Verantwortlichen. Schnell gibt es einige Theorien und Motive, die den Kreis der möglichen Täter weiter ausweiten. Ein kniffliger Fall für Franz Gasperlmaier...

"Letzter Tropfen" ist mittlerweile der zehnte Fall für den äußerst sympathischen, gemütlichen und cleveren Ermittler Franz Gsaperlmaier aus Österreich. Der Autor Herbert Dutzler konnte mich schon mehrfach mit seinen Romanen begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in das steirische Salzkammergut entführte. Der Spannungsbogen wird klassisch über das Auffinden des toten Fotografen aufgebaut und über die verzwickten Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Gerade das sehr interessant gezeichnete Ermittler-Duo trägt mit viel Sympathie, einem sechsten Sinn für das Verbrechen und ihrer gemütlichen Art zum Unterhaltungswert des Buches bei. Die Story bleibt bis zum packendem Finale spannend und wird mit einer gut nachvollziehbaren und überraschenden Auflösung gelungen abgerundet.

Insgesamt ist "Letzter Tropfen" die gelungene Fortsetzung einer tollen Regional-Krimi-Reihe aus Österreich, die mich in erster Linie mit den Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent vom Autor Herbert Dutzler immer wieder überzeugen kann. Ich freue mich bereits auf den nächsten Fall, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Atmosphärischer Kriminalroman

Südlich von Porto lauert der Tod
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Mit dem Tod und der Beerdigung ihres Großvaters hat ein trauriger Anlass die junge Stuttgarter Polizistin Ria Almeida in ihre Heimat zurückgeführt. Diese Auszeit kommt aber aktuell wie gerufen für sie, ...

Mit dem Tod und der Beerdigung ihres Großvaters hat ein trauriger Anlass die junge Stuttgarter Polizistin Ria Almeida in ihre Heimat zurückgeführt. Diese Auszeit kommt aber aktuell wie gerufen für sie, da sie sich intensive Gedanken über ihre eigen Zukunft machen will. Der Job, der eigentlich eine Art Berufung für sie war, entwickelt sich bei weitem nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat, so dass sie nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll. Aber in ihrer alten Heimat wird sie wieder mit einem scheinbaren Verbrechen konfrontiert. die Leiche einer jungen Frau verschwindet, bevor sie einer Obduktion unterzogen werden kann, was den Dorfpolizisten und guten Freund von Ria zu seiner ersten Morduntersuchung führt. In alter Freundschaft möchte er bei seinen Ermittlungen auf die Expertise von Ria zurückgreifen...

"Südlich von Porto lauert der Tod" ist der Debüt-Roman der Autorin Marian da Silva. Sie erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der viel Atmosphäre erzeugt und die portugiesische Region Costa de Prata bildreich vor Augen führt. Es kommt schon einer kleinen Liebeserklärung gleich, wie sie ihre portugiesischen Wurzeln hier zur Geltung bringt. Der Spannungsbogen wird langsam aber stetig aufgebaut. Immer mehr stellt sich heraus, dass der vermeintliche Unfall vielleicht doch willentlich herbeigeführt wurde und die friedliche Region einen Mörder sucht. Das ganze erhält sehr viel Charme, für den auch die Protagonisten der Geschichte sorgen. Sie werden interessant und sympathisch gezeichnet und es macht Spaß ihnen bei der Suche nach dem Täter über sie Schulter zu schauen. Bis zum fesselnden Finale, welches mit einer überraschenden aber gut durchdachten Auflösung endet, bleibt der fall spannend und es gibt immer wieder Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich Täter und Tathintergrund anzustellen.

Insgesamt ist "Südlich von Porto lauert der Tod" ein aus meiner Sicht gelungenes Kriminaldebüt mit toller Kulisse, welches Lust auf weitere Fälle für die sympathische Ermittlerin Ria Almeida macht. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Geheimnisse der Vergangenheit

Belgische Schatten
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Ermittler Piet Donker wird mit einem neuen brisanten Fall beauftragt. eine junge aufstrebende Politikerin wird ermordet in einem Waldstück aufgefunden. Das Motiv scheint zunächst in ihrer recht radikalen ...

Ermittler Piet Donker wird mit einem neuen brisanten Fall beauftragt. eine junge aufstrebende Politikerin wird ermordet in einem Waldstück aufgefunden. Das Motiv scheint zunächst in ihrer recht radikalen politischen Einstellung zu finden sein, was aber nicht zu einem zweiten Mordopfer passt, welches kurze Zeit später gefunden wird. Es gibt auch eine Verbindung der beiden Opfer, die in der länger zurückliegenden Vergangenheit zu finden ist. Was ist damals geschehen? Wieso scheint es erst jetzt zur Eskalation zu kommen? Gibt es weitere potentielle Opfer aus dem damaligen Umfeld? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit...

"Belgische Schatten" ist bereits der dritte Band um den charismatischen Ermittler Piet Donker. Ich bin mit dem aktuellen Band in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Stephan Haas erzählt die Geschichte in einem knackigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir ausgesprochen gut gefallen hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers klassisch aufgebaut und über die verzwickten Ermittlungen mit vielen überraschenden Wendungen auf einem aus meiner Sicht stets hohen Niveau gehalten. Es bieten sich dem Leser so immer wieder Möglichkeiten, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet, was dem Kriminalroman einen zusätzlichen Charme verleiht. Das Ganze bleibt bis zum packenden Finale äußerst spannend und wird mit einer überzeugenden und gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abgerundet.

Ingesamt ist "Belgische Schatten" ein für mich sehr gelungener Regionalkrimi in der nicht ganz gewöhnlichen Kulisse Belgiens. Überzeugt haben mich zum einen der äußerst temperamentvolle Erzählstil des Autors sowie zum anderen die Charaktere und der wohldosierte Lokalkolorit. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Guter historischer Kriminalroman

Der treue Spion
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Sein neuer Fall soll für Gryszinski laut seinem Vorgesetzten "Keine große Sache" sein, aber die Ermittlungen stellen sich als immer komplizierter und undurchsichtiger heraus. Ein französischer Diplomat ...

Sein neuer Fall soll für Gryszinski laut seinem Vorgesetzten "Keine große Sache" sein, aber die Ermittlungen stellen sich als immer komplizierter und undurchsichtiger heraus. Ein französischer Diplomat ist verschwunden und mit ihm anscheinend auch noch die geheimen Pläne eines Erfinders, die die Kommunikation gerade in Kriegszeiten revolutionieren soll. Es startet eine abenteuerlich Jagd auf die geheimen Unterlagen, die Gryszinski auch quer durch die Welt treiben wird. Selbst sein Sohn Fritz wird 20 Jahre später noch in diesen Fall involviert und hält auch für ihn noch große Gefahren bereit...

"Der treue Spion" ist der zweite Band um den besonnenen und blitzgescheiten Ermittler Gryszinski, der zum Ende des 19. Jahrhunderts den Verbrechern den Kampf angesagt hat. Ich bin mit dem zweiten Teil gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Die Autorin Uta Seeburg erzählt die Geschichte in einem zur damaligen Zeit sehr passenden aber zumindest zu Beginn ein wenig sperrig wirkenden Schreibstil, der mir die damalige Welt aber lebendig vor Augen führen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden des französischen Diplomaten gut aufgebaut und über die verzwickten Ermittlungen auf einem ordentlichen Niveau gehalten. Es ist eher ein "leiser" Kriminalroman, der von den Protagonisten und dem historischen Gewand getragen wird. Der geschichtliche Hintergrund wirkt sehr gut recherchiert und in Kombination mit dem außergewöhnlichen der damaligen Zeit angepassten Schreibstil ergänzt sich das Buch zu einer spannenden und zugleich authentischen Zeitreise. Das Ganze endet mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung. die aber aus meiner Sicht etwas zu schnell abgehandelt wird.

Insgesamt ist "Der treue Spion" ein guter und ruhiger Spionage-Krimi, der mit seinem historischen background und den interessant gezeichneten Protagonisten überzeugen kann. Ein für mich sehr lesenswerter Kriminalroman, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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