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Veröffentlicht am 28.11.2022

Mörderische Bergwelt

Mord am Kehlsteinhaus
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Bergpolizist Simon Perlinger bekommt es mit einem äußerst rätselhaften Fall zu tun. In dem Lift zum sagenumwobenen Kehlsteinhaus, ist eine Kabine mit viel Blut verunstaltet worden. Ein makabrer Scherz, ...

Bergpolizist Simon Perlinger bekommt es mit einem äußerst rätselhaften Fall zu tun. In dem Lift zum sagenumwobenen Kehlsteinhaus, ist eine Kabine mit viel Blut verunstaltet worden. Ein makabrer Scherz, oder hat in dem Lift eventuell ein Gewaltverbrechen stattgefunden? Von einem Opfer gibt es keine Spur, aber gleichzeitig ist der bekannte und äußerst vermögende Unternehmer aus Berchtesgaden verschwunden. Ist er das Opfer gewesen? Simon Perlinger begibt sich auf die Suche nach möglichen Tätern und Opfern und scheut dabei nicht die raue Bergwelt, die mit vielen Arten von gefahren aufwarten kann...

"Mord am Kehlsteinhaus" ist der zweite Band aus den Berchtesgadener Alpen um den sympathischen Ermittler Simon Perlinger. Nachdem mit der erste Band bereits ausgesprochen gut gefallen hatte, bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in den aktuellen Fall gestartet. Der Autor Felix Leibrock hat mich schnell wieder in die von mir sehr geschätzte Region um Berchtesgaden entführt. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden des Unternehmers und dem gleichzeitigen Verunstalten des Kehlsteiner Lifts sehr gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir wieder die regionale Einbindung in die Geschichte. Ein sehr wohldosierte Lokalkolorit verleiht dem Kriminalroman einen ganz besonderen Charme. Der spannende Verlauf erlaubt dem Leser immer wieder eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen, um dann am Ende wohl doch noch von einer gut konzipierten Auflösung überrascht zu werden.

Insgesamt ist "Mord am Kehlsteinhaus" für mich die mehr als gelungene Fortsetzung einer tollen Regio-Krimi-Reihe, die mit viel regionalem Charme, sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ein toller Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle und folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Spannender und actionreicher Thriller

Das Maven-Projekt
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Der ehemalige Verfassungsschützer Andre Jäger hat sich in eine Hotelanlage auf Gran Canaria zurückgezogen, um sich von den dramatischen Ereignissen seines letzten Einsatzes zu erholen. Wie das Schicksal ...

Der ehemalige Verfassungsschützer Andre Jäger hat sich in eine Hotelanlage auf Gran Canaria zurückgezogen, um sich von den dramatischen Ereignissen seines letzten Einsatzes zu erholen. Wie das Schicksal es aber nun einmal will, treibt eines Morgens die Leiche eines Reporters im Pool. Andre begibt sich auf die Suche nach dem Täter, die ihn zurück in die Heimat führt. In Kassel scheinen die Fäden zusammenzulaufen und im Fokus steht dabei einmal wieder die Rüstungsindustrie. Das Opfer schien auf der Spur eines großen Skandals gewesen zu sein, der dann aber gefährlich für ihn wurde...

Der Autor Daniel Wehnhardt hat mit "Das Maven-Projekt" den zweiten Fall für den ehemaligen Verfassungsschützer Andre Jäger veröffentlicht. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Daniel Wehnhardt erzählt die Geschichte in einem äußerst temporeichen Schreibstil, der das Buch für mich zu einem Page-Turner machte. Er arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die mit ihren jeweiligen Perspektivwechseln noch für zusätzliches Tempo sorgen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche im Pool gut aufgebaut und über die rasanten und sehr ereignisreichen Ermittlungen auf hohem Niveau gehalten. Manchmal war es mir schon fast eine Spur zu viel Action, aber es machte das Lesen auch sehr kurzweilig. Das fulminante und packende Finale schließt den Band aus meiner Sicht dann mit einer gelungenen Auflösung gut ab.

Insgesamt ist "Das Maven-Projekt" für mich ein gelungener Thriller, der mit der bewaffneten Drohnen-Thematik ein aktuelles und zugleich brisantes Thema gut aufarbeitet und eine schockierende Vision in die Zukunft gibt. Das Ganze verbunden mit einer fesselnden und fiktiven Geschichte macht das Buch für mich zu einem lesenswerten Thriller, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Gefangen im erlebten Hass

In der Schlinge des Hasses
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Der kleine Leo wächst wohlbehütet auf, leider wählt sein Vater bei der Erziehung einen sehr konsequenten und autoritären Stil, der Leo in seinem späteren Leben voll und ganz in Beschlag nimmt. Seine Mutter ...

Der kleine Leo wächst wohlbehütet auf, leider wählt sein Vater bei der Erziehung einen sehr konsequenten und autoritären Stil, der Leo in seinem späteren Leben voll und ganz in Beschlag nimmt. Seine Mutter versucht den kleinen Leo zu schützen, aber auf Dauer gelingt ihr dies immer schlechter und zerbricht schließlich selber an der sehr unglücklichen Familiensituation. Spätestens mit dem Tod seines Vaters tritt Leo dann in seine Fußstapfen. Er hat es nicht anders gelernt und ist nicht empfänglich für Empathie oder soziale Einstellungen. Seine Beziehungen scheitern immer wieder an seinem veralteten Gesellschaftsbild, nur wird Leo mit der Zeit immer radikaler. Ein Unheil kündigt sich an, als Leo dann auch noch Kontakte zur rechtsradikalen Szene knüpft...

Der österreichische Autor Herbert Dutzler konnte mich schon mit vielen seiner Bücher in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die schicksalshafte Geschichte von Leo in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit einem ständigen Zeitenwechsel zwischen der Kindheit und dem aktuellen Leben des Hauptprotagonisten. Der Spannungsbogen wird langsam und sehr intensiv aufgebaut, da Herbert Dutzler einen sehr tiefen Einblick in das Leben von Leo gewährt, aber er zeigt damit auch auf, wie sich Wut und Hass immer mehr in Leo aufbauen und schließlich zur absoluten Eskalation führen. Ein wirklich absolut mitreißendes Psychogramm eines nach außen hin völlig kaltblütigen Killers, das mich nicht mehr losgelassen hat.

Insgesamt ist "In der Schlinge des Hasses" aus meiner Sicht ein faszinierender Psychothriller, der die Radikalisierung in unserer Gesellschaft hinterfragt und den Leser sicherlich noch einige Zeit nachdenklich zurücklässt. Mich hat das Buch von der ersten Seite an völlig in den Bann gezogen, so dass ich es gerne weiterempfehle und als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Brotbacken für jedermann

Das große Brotbackbuch
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Der Duft von frisch gebackenem Brot kann schon verzaubern, das weiß jeder, der sich selbst schon einmal am selbstgebackenem Brot versucht hat. "Das große Brotbackbuch" versucht zu motivieren, genau diesen ...

Der Duft von frisch gebackenem Brot kann schon verzaubern, das weiß jeder, der sich selbst schon einmal am selbstgebackenem Brot versucht hat. "Das große Brotbackbuch" versucht zu motivieren, genau diesen Schritt zu tun, denn es enthält sehr viele gute Tipps für den Neuling, hält aber auch spannende und alltagstaugliche Rezepte für den Fortgeschrittenen parat.

Ehe es in dem Ratgeber mit dem Backen in die Praxis geht, wird ausführlich über Hilfsmittel und Zutaten informiert. Was kann alles womit in einem Brotteig verarbeitet werden? Welche Mehlarten haben welche Eigenschaften? Worauf muss beim Brotbacken besonders geachtet werden? Und für mich ganz wichtig, das erfolgreiche Brotbacken benötigt eine ganz wichtige Zutat, den Faktor Zeit.

Bei den Rezepten werden Tipps sowohl für die Grundteige als auch für raffinierte Variationen bekannter Brote aufgezeigt. Die Beschreibungen sind einfach gehalten, so dass das Nacheifern sehr gut umzusetzen ist und die sehr schönen Bilder motivieren zusätzlich den Ofen anzustellen. Die Ergebnisse können sich auch sehen bzw. schmecken lassen. Besonders gut gefallen haben mir beim Ausprobieren das "Bergsteigerbrot", die "Vinschgerl" und das "Haferflocken-Vollkornbrot". Die süßen Varianten waren auch sehr lecker, hier konnten mich das "Nougat-Brioche" und die "Mandelblume" voll und ganz überzeugen. Sehr interessant fand ich auch die Ratschläge bei Teigpannen und anderen Hoppalas, was zeigt, dass es bei jedem auch mal daneben gehen kann und es dann kein Grund zum Verzweifeln gibt.

Insgesamt ist "Das große Brotbackbuch", wie der Name schon vermuten lässt, ein umfangreicher und hervorragend aufgearbeiteter Ratgeber, der eigentlich in keinem Koch- und Backbuch-Regal fehlen darf. Das Ganze wird von der Autorin Christina Bauer sympathisch vorgestellt, was das Ganze hervorragend abrundet. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Das eigene Zuhause

Elternhaus
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In das Familienleben von Yvette Winkler hat sich mit der Zeit die Routine eingeschlichen. Mit einem Umzug von Österreich nach Hamburg soll der Gemeinschaft neues Leben eingehaucht werden. Yvette hat sich ...

In das Familienleben von Yvette Winkler hat sich mit der Zeit die Routine eingeschlichen. Mit einem Umzug von Österreich nach Hamburg soll der Gemeinschaft neues Leben eingehaucht werden. Yvette hat sich schnell in ein altes Haus verliebt, welches noch aufwendig renoviert werden muss, aber sie kann ihren vermögenden Ehemann davon überzeugen, das Projekt anzugehen. Das neue Leben in Hamburg gestaltet sich aber zunächst nicht als die erhoffte Wende in ihrem Leben. Yvettes Mann ist geschäftlich viel unterwegs und betrügt sie bei jeder Gelegenheit, so holt sie sich einen Klavierlehrer ins Haus, der die Kinder unterrichtet und das Leben aller komplett verändern wird...

Die Autorin Jennifer Mentges hat mit "Elternhaus" einen psychologischen Thriller geschrieben, der aus meiner Sicht zu viel Anlauf braucht und auch mit dem Finale nicht unbedingt zu überzeugen weiß. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt der Yvette entführte, die mit einer radikalen Veränderung der Lebensumstände die Familie retten will. Der Umzug in das alte Haus, welches ein manchmal eigenes spürbares Leben zu haben scheint, erzeugt die eine oder andere gruselige Sequenz. Während der Geschichte wartete ich aber lange auf die Spannungsmomente, die sich nicht wirklich einstellen wollten. Das Szenario wird so nach und nach aufgebaut, um sich dann auf ein scheinbar fulminantes Finale vorzubereiten. Die Erwartungshaltung auf eine spektakuläre Auflösung erhöht sich zunehmend, wurde aber mit einer recht jäh beendeten Auflösung, ohne großen und kreativen Plot, aus meiner Sicht enttäuschend ausgebremst.

Insgesamt ist "Elternhaus" ein für mich nicht unbedingt lesenswerter Thriller, der beim Aufbau des Spannungsbogen zu viele Längen aufweist und bei der Auflösung einen raffinierten Plot vermissen lässt. ICh kann das Buch daher nicht wirklich empfehlen und bewerte das Buch daher mit drei von fünf Sternen.

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