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Veröffentlicht am 21.02.2022

Außergewöhnlicher Beginn einer tollen Krimi-Reihe

Der Tod ist ein Spieler aus Graz
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Armin Trost kann immer weniger sein Familienleben mit seinem Beruf als Chefermittlers bei der Grazer Polizei vereinen. Schon eigentlich mit dem festen Entschluss einen Schlussstrich unter seine berufliche ...

Armin Trost kann immer weniger sein Familienleben mit seinem Beruf als Chefermittlers bei der Grazer Polizei vereinen. Schon eigentlich mit dem festen Entschluss einen Schlussstrich unter seine berufliche Laufbahn zu ziehen, wird er mit einem neuen Fall konfrontiert. Die Leiche wird auch noch in direkter Nähe seines Zuhauses entdeckt und ein auffälliges Messer steckt im Gartentor. Soll dies eine Warnung für ihn sein? Er beginnt mit den Ermittlungen und stößt dabei auf eine ihm völlig fremde aber scheinbar nicht ungefährliche Welt. Es entwickelt sich ein ganz persönlicher Fall...

Ich bin mit dem dritten Band um Armin Trost in die Reihe eingestiegen und freue mich nun über die Neuauflage einen Blick auf den Beginn der Serie werfen zu können. Die Kriminalromane vom Autor Robert Preis konnten mich bisher immer in den Bann ziehen und begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in das Buch gestartet bin. Mit seinem gewohnt eigenwilligen, aber auch sehr gut zu lesenden Schreibstil führt uns Robert Preis in eine Parallel-Welt, die den Fall überschattet. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an einen jungen Mann direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die manchmal ein wenig verwirrenden bis hinzu sehr rätselhaften Ermittlungen aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Der nicht ganz einfache Charakter des Hauptprotagonisten verleiht der Geschichte dabei den besonderen Charme, sehr interessant gezeichnet hat er mit sich und seiner ungewissen Zukunft zu kämpfen, während der Fall für ihn immer persönlicher wird. Bis zum clever konzipierten Finale blieben bei mir viele Fragezeichen, die erst mit der gut nachvollziehbaren und zugleich für mich überraschenden Auflösung verschwanden.

Insgesamt auch im Nachhinein ein sehr gut gelungener Auftakt einer außergewöhnlichen Krimi-Reihe, die mit einem spannenden Ermittler, manchmal schon mystisch anhauchenden Elementen und natürlich dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Für mich eine klare Leseempfehlung und damit einhergehend bewerte ich das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Eigentlich ist es nur Bärlauch...

Das giftige Glück
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Wien steht Kopf, denn ein rätselhafter Pilz hat den in Mengen sprießenden Bärlauch zur giftigen Pflanze gemacht. Für manch einem Wiener oder einer Wienerin die Gelegenheit, mit einem Lächeln und einem ...

Wien steht Kopf, denn ein rätselhafter Pilz hat den in Mengen sprießenden Bärlauch zur giftigen Pflanze gemacht. Für manch einem Wiener oder einer Wienerin die Gelegenheit, mit einem Lächeln und einem Glücksgefühl das triste Leben für immer hinter sich zu lassen, aber auch unliebsame Personen zu eliminieren. Die Todesrate schießt nach oben und alle ins Leben gerufenen Vorsichtsmaßnahmen werden missachtet. Eine Rebellion gegen eine indoktrinierte Herrschaftsform? Oder ist der Todeswunsch in unserer heutigen Gesellschaft wirklich so groß?

Mit "Das giftige Glück" hat die österreichische Autorin Gudrun Lerchbaum ein für mich überraschend tiefgründigen Roman veröffentlicht. In der Erwartung eines Kriminalromans bin ich in das Buch gestartet und war nach kurzer Zeit von den gesellschaftskritischen Seitenhieben überrascht. Grob gesehen gibt es durchaus eine kriminalistische Grundgeschichte, aber der Sinn des Buches geht aus meiner Sicht sehr viel tiefer. Gerade nach dem gesellschaftlichen Schock einer Coronakrise mit all ihren vorher für unmöglich gehaltenen Auflagen scheint die Gesellschaft doch deutlich verändert zu haben. Entstand in der Zeit der Entfremdung ein größerer Todeswunsch? Zudem wird noch das brisante Thema des selbstbestimmten Todes aufgegriffen, welcher dank des neuen "Glücklichen Gifts" so verlockend erscheint. Gudrun Lerchbaum verbindet diese vielen Themen zu einer etwas skurrilen aber zum Nachdenken anregende Geschichte, die mich auch nach Beendigung des Buches zunächst nicht losgelassen hat.

Insgesamt ist "Das giftige Glück" ein aus meiner Sicht gelungener Roman, in dem der aktuellen Gesellschaft nach der bisherigen pandemischen Zeit ein Spiegel vorgehalten wird. Interessanterweise stand das Grundgerüst des Buches bereits vor Ausbruch der Corona-Krise und wurde im Nachgang lediglich überarbeitet. Ein fesselndes Buch, welches ich gerne weiter-empfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Schicksalhafte Berge

Mordsgipfel
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Eigentlich sind die Berge ein Ort voller Ruhe und Besinnlichkeit, aber der Schein kann manchmal trügen. Hier kann es durchaus zu tragischen und teilweise gar tödlichen Begegnungen kommen, wie die Anthologie ...

Eigentlich sind die Berge ein Ort voller Ruhe und Besinnlichkeit, aber der Schein kann manchmal trügen. Hier kann es durchaus zu tragischen und teilweise gar tödlichen Begegnungen kommen, wie die Anthologie "Mordsgipfel" beweist. So wird unter anderem von einem Feuerteufel, einem zwielichtigen Priester oder einem Autowrack erzählt, die in ihren Geschichten Teile eines Dramas werden, welches sich in den schönen Bergen abspielt.

Da ich mich sehr gerne in den Bergregionen aufhalte, hat mich die Sammlung von Kriminalgeschichten, die dort beheimatet sind, sofort angesprochen, so dass ich mit viel Vorfreude ins Buch gestartet bin. Der Verlag Edition Triangel hat 14 spannende Geschichten unterschiedlicher Autoren gesammelt, die wirklich eine unglaublich große Palette abbildet. Jede Geschichte für sich ist komplett einzigartig und stellt den Bergbezug in einer anderen Situation dar. Fasziniert hat mich dabei immer wieder, wie es den Autor`innen gelingt, auf den wenig zur Verfügung stehenden Seiten Spannung und Atmosphäre aufzubauen und zum Ende der Geschichte noch mit einem überraschenden Plot aufzuwarten. Ebenfalls als sehr angenehm empfand ich, dass nach jeder Geschichte, der Autor oder die Autorin ihre persönliche Beziehung zu dem in der Geschichte thematisierten Berg erläutert und kurz auf das Schaffenswerk eingegangen wird.

Insgesamt ist "Mordsgipfel" aus meiner Sicht eine äußerst gelungene Zusammenstellung spannender und raffiniert konzipierter Geschichten, die mit einem wohldosierten Lokalkolorit überzeugten und mir einige fesselnde Lesestunden bescherten. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Wunderbare Fortsetzung

Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund
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Die verstorbene Astrid Hekne hat Zwillinge zur Welt gebracht, von denen nur Jehans die Geburt überlebt haben soll. Er wächst im Gudbrandsdal auf und wird zu einem fleißigen Bauern mit dem Drang in die ...

Die verstorbene Astrid Hekne hat Zwillinge zur Welt gebracht, von denen nur Jehans die Geburt überlebt haben soll. Er wächst im Gudbrandsdal auf und wird zu einem fleißigen Bauern mit dem Drang in die Wildnis zu fliehen, um dort Rentiere zu jagen. Auf der Jagd trifft er auf einen gleichaltrigen Engländer, der ihn fortan nicht mehr aus den Gedanken geht. Es besteht eine Verbindung zu dem in der Ferne lebenden jungen Mann, die sich Jehans nicht wirklich erklären kann. Gleichzeitig ist Kai Schwaigaard, der ansässige Pfarrer, der Verzweiflung nahe, da es ihm nicht gelingt, dem Wunsch von Astrid Hekne nachzukommen, die beiden Schwesterglocken zu vereinen.

Mit großer Ungeduld habe ich auf die Fortsetzung der Schwestern-Trilogie gewartet. Der erste Band "Die Glocke im See" konnte mich begeistern, so dass ich mit einer sehr hohen Erwartungshaltung in "Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund" gestartet bin. Schnell hatte mich der norwegische Autor Lars Mytting in die Magie Norwegens zu beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entführt. Mit seinem wunderschönen und unglaublich atmosphärischen Schreibstil gelingt es ihm aus meiner Sicht wieder hervorragend, die mystische Geschichte um die Schwesternglocken mit den authentischen Schilderungen des Landes und der interessant charakterisierten Protagonisten zu einer packenden und gefühlvollen Hommage an seine Heimat des Grundbrandsdal zu vereinen. Gerade die Weiterentwicklung der handelnden Personen ließ mich das Buch nur sehr schwer zur Seite legen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Roman einen zusätzlichen Glanz.

Insgesamt ist "Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund" für mich ein absolutes Lese-Highlight gleich zu Beginn des Jahres. Das Buch entführt den Leser in die vergangene Zeit Norwegens und kann mit der Faszination des Landes und dem großen Erzähltalent des Autors überzeugen. Ich spreche daher sehr gerne eine absolute Leseempfehlung aus und bewerte das Buch folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Packende Fortsetzung

Das Zeichen
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Noch ahnt der Kryptologe Arne Stiller nicht, was ihn erwartet, als er zu einem neuen Tatort gerufen wird. Das Opfer wurde nicht nur brutal getötet, sondern ihm wurde im Anschluss auch noch die Gesichtshaut ...

Noch ahnt der Kryptologe Arne Stiller nicht, was ihn erwartet, als er zu einem neuen Tatort gerufen wird. Das Opfer wurde nicht nur brutal getötet, sondern ihm wurde im Anschluss auch noch die Gesichtshaut entfernt. Ein Fall der viele Rätsel aufwirft, zumal am Tatort auch ein mit Blut geschriebenes Symbol gefunden wurde, welches sich auch Arne Stiller trotz aller Bemühungen nicht erschließen will. Als ein zweites Opfer des scheinbar gleichen Täters gefunden wird, kann an den Gemeinsamkeiten der Opfer und Taten gearbeitet werden, aber die vielen Fragezeichen lösen sich nicht auf. Was will der Täter mit den Symbolen andeuten? Was ist sein Motiv?...

Der Autor Elias Haller konnte mich bisher mit seinen Thrillern immer wieder aufs Neue begeistern. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich daher auch in den dritten Fall für den sympathischen Kryptologen Arne Stille gestartet und nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Elias Haller erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temporeichen und fesselnden Schreibstil, der es mit immer wieder schwer macht, die Bücher zur Seite zu legen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die vielen kurzen Kapitel mit ihren jeweiligen Perspektivwechseln erhöhen das Tempo noch einmal und sorgen für ein packendes Lesevergnügen. Es entwickelt sich so eine raffiniert konzipierte Geschichte, die mich bis zum fulminanten Finale in Atem hielt. Sehr gut gefällt mir die Weiterentwicklung der Protagonisten in der Reihe, was den Thrillern einen zusätzlichen Charme verleiht.

Insgesamt ist "Das Zeichen" für mich eine mehr als gelungene Fortsetzung einer wirklich packenden Thriller-Reihe, die mit immer wieder interessanten Storylines, sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher folgerichtig weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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