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Veröffentlicht am 19.01.2024

Die vierte Dimension

Himmelfahrt
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Der sehr angesehene Physiker Harold Tunmore wird auf etwas nebulöse Art und Weise zu einer außergewöhnlichen Expedition überredet. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sind bereits an dem Projekt gescheitert ...

Der sehr angesehene Physiker Harold Tunmore wird auf etwas nebulöse Art und Weise zu einer außergewöhnlichen Expedition überredet. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sind bereits an dem Projekt gescheitert und nun soll Tunmaore mit weiteren Wissenschaftlern einen zweiten Versuch wagen. Was Harold überzeugt, ist die Tatsache, dass eine der beiden Überlebenden der ersten Tour seine Ex-Frau Naoko ist, die er vor Jahren verlassen hat. Sie soll die zweite Expedition mit ihren gemachten Erfahrungen begleiten, eine Chance sie wiederzusehen, der er nicht wiederstehen kann. Vor Ort wird Harold mit der Mission überrascht, einen Berg zu besteigen, der die Höhe des Mount Everest deutlich übersteigt. Laut Satellitenbilder gibt es den Berg erst seit Monaten und er birgt viele Rätsel, die nicht nur das Leben der Teilnehmer bedroht, sondern auch viele wissenschaftliche Erkenntnisse relativiert...

Der britische Autor Nicholas Binge hat mit "Himmelfahrt" einen mehr als außergewöhnlichen Thriller veröffentlicht. Gerade die auf dem Cover vermerkte Empfehlung Stephen Kings hat meine Aufmerksamkeit geweckt, so dass ich mit einer großen Erwartungshaltung in das Werk gestartet bin. Nicholas Binge erzählt die Geschichte in einem sehr zugänglichen und gut zu lesenden Schreibstil. Die Erlebnisse werden in Form von Briefen des Hauptprotagonisten Harold Tunmore an seine Nichte Hattie verfasst und lassen diese damit aus meiner Sicht realistischer wirken. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Scheitern der ersten Expedition gut aufgebaut und über die unerklärlichen und mystisch wirkenden Geschehnisse auf einem hohen Niveau gehalten. Der Autor lässt uns so in einer vierte Dimension eintauchen, in der Zeiten und Naturgesetze keine Rolle mehr spielen und die betreffenden Personen an sich selbst zweifeln.

Insgesamt ist "Himmelfahrt" ein für mich sehr kreativer und hervorragend erzählter Thriller, dessen Verlauf völlig unvorhersehbar ist und mich so über die gesamte Länge in den Bann ziehen konnte. Ein wirklich außergewöhnliches Leseerlebnis, auf dass man sich sicherlich auch einlassen muss, empfehle ich sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2024

Abteilung für hoffnugslose Fälle

Stille Falle
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Ein spektakulärer Entführungsfall überschattet das schwedische Malmö, bietet der Kriminalinspektorin Leo Asker aber die Chance, bei erfolgreicher Ermittlung zur Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen ...

Ein spektakulärer Entführungsfall überschattet das schwedische Malmö, bietet der Kriminalinspektorin Leo Asker aber die Chance, bei erfolgreicher Ermittlung zur Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen aufzusteigen. Aber kurz nach Beginn der Recherchen wird sie in eine andere Abteilung versetzt, von der sie bisher noch nie etwas gehört hat. Schnell wird ihr klar, dass man sie ausgebootet hat und sie macht sich mit Hilfe ihrer neuen mehr als merkwürdigen Kollegen auf die Suche nach der vermissten jungen Frau. Sie verlässt sich auf ihren Instinkt und vermutet, dass sie noch lebt, es aber sicherlich auf einen Wettlauf mit der Zeit hinausläuft...

In Schweden war "Stille Falle" vom Autor Anders de la Motte ein Bestseller, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den Auftaktband der neuen Reihe aus Skaninavien gestartet bin. Anders de la Motte erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den hohen Norden entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit der Entführung zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen und mit vielen Wendungen versehenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht ständig hohen Niveau gehalten. Den Charme erhält das Buch über ihre Charaktere, die sehr interessant gezeichnet werden. Gerade die Ermittlerin Leo Asker und ihr Jugendfreund Martin Hill tragen mit ihren Charakteren zum Gelingen des Kriminalromans bei. Das fulminante Finale, welches mit einer gut nachvolziehbaren und für mich überraschenden Auflösung überzeugen kann, rundet das Ganze gelungen ab.

Insgesamt ist "Stille Falle" ein aus meiner Sicht außerordentlich gut gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die in Grundzügen zwar an die erfolgreichen Fälle aus dem Sonderdezernat Q von Jussi Adler-Olsson erinnert, aber über die Protagonisten und einer gut ausgeklügelten Geschichte ihren eigenen Charakter erhält. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Toxische Beziehungen

Maintod
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Hauptkommissarin Nadja Gontscharowa und ihr Partner Peter Steiner bekommen es mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun. Es sind zwei männliche Opfer zu beklagen, deren Gemeinsamkeit es sein zu scheint, dass ...

Hauptkommissarin Nadja Gontscharowa und ihr Partner Peter Steiner bekommen es mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun. Es sind zwei männliche Opfer zu beklagen, deren Gemeinsamkeit es sein zu scheint, dass sie aktiv eine aktuell boomende Dating-App benutzt haben. Bei den ersten Treffen versucht die Agentur dem Ganzen einen belebenden Charakter zu verleihen, indem den beiden Kandidaten gemeinsame Aufgaben auferlegt werden. Die große Resonanz geht aber schnell wieder zurück, als in der Presse verkündet wird, dass scheinbar eine Gefahr von zukünftigen Treffen ausgeht. Das Ermittler-Team steht unter Druck, da sie unbedingt verhindern wollen, dass es ein weiteres Opfer geben wird. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Ich habe bereits einige Kriminalromane aus der Feder der Autorin Anja Mäderer gelesen und wurde bisher nie enttäuscht. "Maintod" ist mittlerweile der dritte Band um die sympathische Kommissarin Nadja Gontscharowa und ihrem Kollegen Peter Steiner. Anja Mäderer erzählt die Geschichte wieder in ihrem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Attentat direkt zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die schwer vorankommenden Ermittlungsarbeiten aus meiner Sicht auf einem hohen Niveau gehalten. Die vielen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und der Leser bzw. die Leserin bekommt in Anhang noch einmal die Quellen genannt, um eventuell in Themen tiefer einzusteigen. Die Bücher der Reihe erhalten einen ganz besonderen Charme über ihre Protagonisten, die sehr liebevoll und interessant gezeichnet sind. Die Geschichte konnte mich bis zum spannenden Finale fesseln, welches das Buch mit einer gut nachvollziehbaren, aber für mich auch sehr überraschenden Auflösung abschließt.

Insgesamt ist "Maintod" die für mich sehr gut gelugene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit außergewöhnlichen und gut durchdachten Fällen, symapthischen Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und zu guter letzt mit dem Erzähltalent der Autorin überzeugt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne wieter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Apokalypse über London

Ein Fluss so rot und schwarz
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Als Huxley auf einem Schiff erwacht, hat er ekinerlei Erinnerungen mehr. Seinen Namen kann er lediglich einer Tätowierung auf seinem Arm entnehmen. Mit ihm sind noch sechs weitere Passagiere an Bord, von ...

Als Huxley auf einem Schiff erwacht, hat er ekinerlei Erinnerungen mehr. Seinen Namen kann er lediglich einer Tätowierung auf seinem Arm entnehmen. Mit ihm sind noch sechs weitere Passagiere an Bord, von denen sich einer bereits erschossen hat. Die skurrile Situation löst sich nicht sofort auf, völlig ahnungslos, was die sechs Menschen erwartet, begibt sich das Schiff automatisch auf Kurs Richtung London. Dort erwartet die sechs Überlebenden ein Bild des Schreckens. London ist nahezu zerstört, nur noch Ruinen weisen auf die alte und ehrwürdige Stadt hin. Eine automatisierte Stimme sagt, was zu tun ist und ein Ungehorsam wird gnadenlos bestraft. Was ist der eigentliche Auftrag der Mission?

Der britische Autor Anthony Ryan hat mich bereits mit seinen Fantasy-Reihen "Rabenschatteen" und "Draconis Memoria" begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. "Ein Fluss so rot und schwarz" ist ein dystopischer Roman, in dem eine Abordnung von sieben Menschen mit einer rätselhaften Mission auf den Weg geschickt werden. Der Autor erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit der skurrilen Situation direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über den völlig offenen Hintergrund der Mission auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine sehr düstere und mit überraschenden Effekten gespickte Story, die zwar in ihrem Fortlauf zu erahnen ist, aber auch neue und kreative Elemente beinhaltet. Das Ganze konnte mich bis zum Finale in den Bann ziehen und gut unterhalten.

Insgesamt ist "Ein Fluss so rot und schwarz" aus meiner Sicht eine sehr gut erzählte Dystopie. Die Story an sich ist ein wenig vorhersehbar, aber der professionelle Schreibstil von Anthony Ryan verleiht dem Buch seinen gewissen Charme. Ich empfehle das Buch daher durchaus gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Eins mit der Natur

Die weite Wildnis
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Im 17. Jahrhundert mus ein junges Mädchen aus einem Fort fliehen und dem drohenden Tod zu entkommen. In der wilden Natur ist sie den Gewalten fast schutzlos ausgeliefert und tritt einen scheinbar nicht ...

Im 17. Jahrhundert mus ein junges Mädchen aus einem Fort fliehen und dem drohenden Tod zu entkommen. In der wilden Natur ist sie den Gewalten fast schutzlos ausgeliefert und tritt einen scheinbar nicht zu gewinnen Kampf an. Vom Überlebenswillen angetrieben lernt sie mit ihrer neuen Umgebung klar zu kommen und muss dabei auch viele Eingeständnisse machen. Egal ob es Unwetter, andere Menschen, Tiere oder giftige Pflanzen sind, die Horte der Gefahr sind mannigfaltig und das namenlose Mädchen bekommt es mit allen Quellen zu tun. Wird sie ihr neues Leben genießen können, oder ist es nur von kurzer Dauer?

Die bisherigen Erfolge und Auszeichnungen der amerikanischen Autorin Lauren Groff haben mein Interesse geweckt und ich war sehr gespannt, ihr neues Werk kennenzulernen. Sie erzählt die Geschichte in einem zunächst etwas sperrigen, aber interessanten Schreibstil, der ein wenig Eingewöhnungszeit benötigte. Im Nachgang passt er aber sehr gut zur Story und verleiht ihr auch mit seiner manchmal direkten und schroffen Art einen besonderen Charme. Es ist sehr spannend das junge Mädchen auf ihrer eigentlich fast chancenlosen Flucht zu begleiten und mitzuerleben, wie sie die immer wieder in neuer Form aufkommenden Gefahren zu meistern versucht. Gerade die Rückblicke in ihr bisheriges Leben, bauten ein immer stärker werdendes Sympathieband zu ihr aus, welches sich bis zum Ende der Geschichte fortsetzt. Auf bemerkenswerte Art beschreibt Lauren Groff die manchmal gnadenlose Natur mit ihrer vollen Kraft und zeigt wie klein der Mensch doch in dieser Welt ist und nur überleben kann, wenn er sich dieser anpasst.

Insgesamt konnte mir "Die weite Wildnis" mit einer packenden und ergreifenden Geschichte ein paar spannende und außergewöhnliche Lesestunden bescheren. Besonders gut gefallen hat mir die Wortgewalt mit der die Autorin die Geschichte erzählt, so dass das Buch nach Beendigung noch länger nachhallte. Der Roman ist aus meiner Sicht lesenswert, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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