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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2018

Düstere Begierden

Schwarzes Requiem
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Gregoire Morvan ist ein äußerst autoritärer und einflussreicher Mann im Dienste des französischen Innenministeriums. In seiner persönlichen Vergangenheit ruhen viele düstere Geheimnisse, denen sich sein ...

Gregoire Morvan ist ein äußerst autoritärer und einflussreicher Mann im Dienste des französischen Innenministeriums. In seiner persönlichen Vergangenheit ruhen viele düstere Geheimnisse, denen sich sein Sohn Ervan widmen möchte. Angetrieben vom Rätsel um einen schrecklichen Mörder, der der Nagelmann genannt wird und die Familie bedroht macht er sich in den kriegerischen und gefährlichen Kongo auf. Dort warten erschütternde Informationen und tödliche Gefahren auf den jungen Pariser Polizeikommissar...

"Schwarzes Requiem" ist die Fortsetzung des Thrillers "Purpurne Rache" vom erfolgreichen Thriller Autor Jean-Christophe Grange. Mir war der erste Teil nicht bekannt, so dass ich auch anfangs große Schwierigkeiten hatte, die vielen Protagonisten mit französischen Namen zuzuordnen. Erschwerend kommt hinzu, dass Jean-Christophe Grange eine aus meiner Sicht sehr komplexe und clever konzipierte Geschichte aufgebaut hat, die meine volle Konzentration erforderte, um ihr zu folgen. Es lohnte sich, die ersten Anfangs-Schwierigkeiten zu bewältigen, da das Buch mich zunehmend immer mehr in Beschlag nahm. Geprägt wird das Geschehen von über-raschenden Wendungen und neuen Facetten, die alles wieder in einem anderen Licht erscheinen lassen. Gleichzeitig hat der Autor keine Probleme damit, seine Protagonisten auch mal sterben zu lassen, was bei mir zu teilweise großem Erstaunen führte. Das fulminante Finale legt den gesamten Hintergrund nachvollziehbar offen und schließt einen fesselnden und beeindruckenden Thriller gekonnt ab.

In der Hörbuchfassung hat der Lübbe-Audio-Verlag mit Dietmar Wunder eine aus meiner Sicht perfekte Stimme gefunden. Seine facettenreiche und ruhige Tonlage gibt den Protagonisten ihren eigenen Charakter und hilft die vielen Protagonisten auseinander-zuhalten.

Insgesamt hat mir "Schwarzes Requiem" mit seiner Vielschichtigkeit einige spannende und fesselnde Stunden beschert, so dass ich das Hörbuch gerne an Liebhaber des Genres Thriller weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Handlung
  • Figuren
Veröffentlicht am 25.06.2018

Meine Heimat

Du springst, ich falle
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Maryam Madjidi wird 1980 im Iran geboren. Ihre Eltern sind leiden-schaftliche Regimekritiker und treten auch öffentlich für die Freiheit ein. Ein nicht gern gesehener Umstand in Iran, so dass es kurze ...

Maryam Madjidi wird 1980 im Iran geboren. Ihre Eltern sind leiden-schaftliche Regimekritiker und treten auch öffentlich für die Freiheit ein. Ein nicht gern gesehener Umstand in Iran, so dass es kurze Zeit später lediglich die Option gibt, das Land zu verlassen. Die kleine Maryam kehrt ihrer Heimat mit fünf Jahren den Rücken und muss im vermeintlichen freien Paris als Exilantin ihr Leben aufbauen.

Die Autorin und gleichzeitig auch Hauptprotagonistin ihres Buches, legt mit ihrem Roman ein bemerkenswertes Debüt hin. Ich war positiv überrascht, wie es ihr gelingt, die Unannehmlichkeiten ihrer alten Heimat mit so viel Leidenschaft und Herzblut zu schildern, dass die Sehnsucht zu ihren Wurzeln nachvollziehbar bestehen bleibt. Sie entwickelt sich von einem verunsicherten und zurückgezogenen Mädchen zu einer selbstbewussten und leidenschaftlichen Frau. Ihr Weg dorthin ist von vielen Gefühlen und persönlichen Niederlagen geprägt, die sie aber in ihrer Persönlichkeit stärken. So lehnt sie es anfangs strikt ab, die französische Sprache zu lernen, um später ihre Muttersprache zu verleugnen. In ihrer Selbstfindung versucht sie sich darüber im klaren zu werden, was für sie Heimat bedeutet. Maryam Madjidi erzählt aus ihrem Leben in einem aus meiner Sicht sehr schönen und bemerkenswerten Schreibstil. Sie beschreibt die Situationen streckenweise poetisch und es macht einfach Spaß ihren Worten zu folgen.

"Du springst, ich falle" hat mich wirklich positiv überrascht. Ein sehr schönes Buch mit einem ernsten Hintergrund, Welches zum Nach-denken anregt. Von mir gibt es dafür eine absolute Leseempfehlung und die vollen fünf von fünf Sternen. Ein kleiner Schatz!!!

Veröffentlicht am 23.06.2018

Kluftinger in Gefahr

Kluftinger
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Kommissar Kluftinger ist glücklich. Er verlebt zur Zeit ein ruhige Leben und erfreut sich tagein und -aus an seiner neuen Großvater-Rolle. Bei einem Besuch des Friedhofs an Allerheiligen erlebet Kluftinger ...

Kommissar Kluftinger ist glücklich. Er verlebt zur Zeit ein ruhige Leben und erfreut sich tagein und -aus an seiner neuen Großvater-Rolle. Bei einem Besuch des Friedhofs an Allerheiligen erlebet Kluftinger aber eine böse Überraschung. Ein frisch aufgetragenes Grab wird mit einem Holzkreuz markiert, auf dem sein Name steht. Trachtet jemand nach seinem Leben? Ein wenig irritiert setzt er sich aber nicht weiter mit dem Thema auseinander, wird aber kurze Zeit später mit einer ähnlichen Situation konfrontiert. Kluftinger beginnt in seiner Vergangenheit zu forschen, um den scheinbar eindeutigen Hinweisen ihren Ursprung zu entlocken...

"Kluftinger" ist mit dem zehnten Band der Reihe um den liebenswerten Ermittler bereits ein Jubiläumsband, für mich stellte er aber als Quereinsteiger den Start in die Serie dar. Der für mich als Novize unbekannte Hauptprotagonist ist hervorragend gezeichnet und besticht aus meiner Sicht mit seiner menschlichen und natürlichen Art. Das erfolgreiche Autoren-Duo Klüpfel Kobr erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, in dem es ihnen gelingt, Spannung und Humor in eine sehr gelungene und wohldosierte Kombination zu bringen. Der Unter-haltungswert war für mich sehr hoch und die clever konzipierte Geschichte überzeugt nicht durch blutrünstige und spektakuläre Taten, sondern durch die Spannung um eine möglicherweise bevorstehende Tat und deren Hinter-gründe. Das temporeiche Finale rundet den Krimi für mich nachvollziehbar ab und hat bei mir das Interesse an den neun Vorgängerbänden geweckt.

Auch wenn mir der Hauptprotagonist Kluftinger noch nicht vertraut war, habe ich ihn schnell in mein Herz geschlossen. Der große Erfolg der Serie ist mir nun verständlich und ich kann das Buch auch als Einstiegsmöglichkeit in die Serie wärmstens empfehlen. Ich bewerte das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen und freu mich auf weitere Fälle mit Klufti.

Veröffentlicht am 22.06.2018

"Das Monster"

Tod und tiefer Fall
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Ein traumatisches Erlebnis von vor drei Jahren bestimmt noch immer das Leben des Kriminalhauptkommissars Erik Donner. Jeff Balthasaar, sein ehemaliger Kollege, hat seine Tochter entführt und nach einem ...

Ein traumatisches Erlebnis von vor drei Jahren bestimmt noch immer das Leben des Kriminalhauptkommissars Erik Donner. Jeff Balthasaar, sein ehemaliger Kollege, hat seine Tochter entführt und nach einem dramatischen Schlagabtausch auf dem Dach eines Hauses stürzen die drei in die Tiefe. Erik überlebt, im Gesicht schrecklich entstellt, als Einziger das Fiasko und muss nun mit diesem schweren Los sein Leben verbringen. Von seiner ebenfalls entführten Frau fehlt seit dieser Zeit jede Spur. Eines Tages aber wird dem mittlerweile recht lethargischen Erik Donner wieder alles abverlangt, als sich die Stimme des vermeintlich verstorbenen Jeff Balthasaar bei ihm meldet...

Ich habe schon viel Gutes von der Reihe um den Ermittler Erik Donner gelesen und gehört und bin mit entsprechend hohen Erwartungen in den ersten Band "Tod und tiefer Fall" gestartet. Um es direkt vorwegzunehmen, der Thriller von Elias Haller hat mich zu keiner Zeit enttäuscht. Der Autor erzählt die Geschichte in einer sehr temporeichen und packenden Schreibweise, die es mir schwer machte das Buch zur Seite zu legen. Unterstützt wird das hohe Tempo von den vielen kurzen Kapiteln und den damit zusammen-hängenden Perspektivwechseln. Der Spannungsbogen wird direkt im sehr emotionalen und dramatischen Prolog aufgebaut und mit viel Action und überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale konnte mich dann überraschen und rundete die gut konstruierte Geschichte gelungen ab. Ein toller Start in eine vielversprechende Thriller-Reihe, die ihren Charme vom exzentrischen und außergewöhnlichen Hauptprotagonisten Erik Donner erhält.

Insgesamt ist "Tod und tiefer Fall" aus meiner Sicht ein sehr gelungener Thriller , der mich mehrere Stunden fesseln konnte und auf spannende Folgebände hoffen lässt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Die dunkle Seite

Der letzte Gast
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Mia Kaminski geht ihrem Beruf als Dogwalkerin nach, als sie die betreute Pudeldame Coco bei ihrer Kundin wieder abgeben möchte. Die schwerkranke Frau hatte beschlossen, in vier Wochen ihrem Leben in der ...

Mia Kaminski geht ihrem Beruf als Dogwalkerin nach, als sie die betreute Pudeldame Coco bei ihrer Kundin wieder abgeben möchte. Die schwerkranke Frau hatte beschlossen, in vier Wochen ihrem Leben in der Schweiz ein Ende zu setzen, da eine Heilung für sie nicht mehr möglich ist. Als Mia an der Haustür nicht geöffnet wird, macht sie sich Sorgen und dringt ins Haus ein. Sie findet die alte Dame tot in ihrem Bett vor und die ersten Untersuchungen des Rechtsmediziners lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Berna Kiening erdrosselt wurde. Aber wer sollte eine dem Tode geweihte Frau töten? Liegt die Lösung der Frage in Bernas Absicht, ihr Testament zu ändern? Mia stolpert in einen spannenden und verzwickten Fall, der bald auch für sie zur Bedrohung wird.

Die Autorin Sabine Kornbichler ist eine erfolgreiche und geschätzte Krimiautorin, die schon eine große Anzahl Bücher veröffentlicht hat. Da ich bisher noch nicht die Gelegenheit hatte eines ihrer Bücher zu lesen, war ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk "Der letzte Gast". Sie erzählt die spannende Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesselte. Ihre Hauptprotagonistin Mia Kaminski wird interessant charakterisiert. Als Dogwalkerin ist sie eine offene und natur-verbundene Frau mit viel Temperament und dem Herz am rechten Fleck. Schnell konnte sie mit ihrer Art bei mir Sympathiepunkte sammeln. Die Spannung kommt aber auch nicht zu kurz. Gekonnt baut Sabine Kornbichler diese mit dem Mord an der alten Berna Kiening auf und hält sie durch überraschende Wendungen und nach und nach eingestreuten neuen Informationen auf einem hohen Niveau. Als Leser bekam ich so immer wieder die Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Beweggründe zur Tat anzu-stellen, um dann aber in einem spannenden Finale doch wieder überrascht zu werden.

"Der letzte Gast" hat mir einige spannende Stunden beschert und er ist aus meiner Sicht ein sehr gelungener und fesselnder Kriminal-Roman. Ich empfehle ihn daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!