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Malaika

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2017

Ein schöner historischer Roman

Die Villa am Meer
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Die junge Katharina heiratet den doppelt so alten Olaf Borscher. Die ersten Ehejahre verlaufen relativ friedlich und Katharina ist sogar oft glücklich, aber dann verändert ein heftiger Schicksalsschlag ...

Die junge Katharina heiratet den doppelt so alten Olaf Borscher. Die ersten Ehejahre verlaufen relativ friedlich und Katharina ist sogar oft glücklich, aber dann verändert ein heftiger Schicksalsschlag ihr Leben und sie hat Mühe zu ihrem ‘normalen’ Dasein zurückzukehren.

An sich hat mir der Roman gut gefallen. Die Personen wurden real beschrieben, Katharina war mir von Anfang an sympathisch und auch die Erzählung aus unterschiedlichen Perspektiven war sehr nachvollziehbar.

Das Buch hatte einen angenehmen Schreibstil, auch die Umgebungsbeschreibungen waren sehr realistisch, wodurch ich mir alles plastisch vorstellen konnte.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und könnten so auch wirklich bestanden haben. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, das die Autorin diese Epoche gründlich recherchiert hat. Das finde ich bei einem historischen Roman sehr wichtig.

Nur hat sich der Roman leider ein bisschen gezogen, wodurch mich das Buch nicht fesseln konnte. Das fand ich schade, da die Geschichte durchaus viel Potential hat.

Insgesamt ein schöner historischer Roman, der sich perfekt zum zwischendurch Entspannen eignet.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Ein toller Roman

Das dunkle Herz der Welt
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Vladislav Draco möchte den walachischen Thron seines Vaters besteigen. Dafür muss er aber kämpfen und, als ob das noch nicht genug Probleme bringen würde, verliebt er sich in Clara, in die auch sein bester ...

Vladislav Draco möchte den walachischen Thron seines Vaters besteigen. Dafür muss er aber kämpfen und, als ob das noch nicht genug Probleme bringen würde, verliebt er sich in Clara, in die auch sein bester Freund János verliebt ist. Die Freundschaft verändert sich in Hass und niemand weiss noch, wem er vertrauen kann.



Da ich noch viel zu wenig über die Walachei (das heutige Rumänien) im Mittelalter gelesen habe, haben mich schon allein die historischen Zusammenhänge des Buches fasziniert.


Zwar hatte ich am Anfang Schwierigkeiten, in die Geschichte einzusteigen und Zusammenhänge zu finden, doch dieses Dilemma wurden bald durch Spannung und Originalität in den Schatten gestellt. Ich konnte voll und ganz in eine Welt, die mir bisher unbekannt war, abtauchen und die historischen Ereignisse hautnah miterleben.


Am Anfang hatte ich Mühe, die Namen auseinander zu halten, da sie mir völlig unbekannt waren und sich alle für mich ähnlich anhörten. Nichtsdestotrotz finde ich es gut, dass Liliana Le Hingrat diese Namen verwendet hat, da sie damals in dieser Umgebung ‘normal’ waren, und somit das Buch historisch korrekt machen.


Auf jeden Fall glaube ich, dass die Autorin “Das dunkle Herz der Welt” sehr gut recherchiert hat
und bin schon sehr gespannt, was die Autorin noch alles zaubern wird.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Das Mädchen wird zu Rechtsanwältin

Hinter dem Orangenhain
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Die junge Pérsomi wächst in den ärmsten Umständen auf, zusammen mit ihrer Familie hat sie oft nicht genug zu essen und auch die Familienverhältnisse sind gar nicht einfach. Als sie herausfindet, dass ihr ...

Die junge Pérsomi wächst in den ärmsten Umständen auf, zusammen mit ihrer Familie hat sie oft nicht genug zu essen und auch die Familienverhältnisse sind gar nicht einfach. Als sie herausfindet, dass ihr verhasster Vater gar nicht ihr echter Vater ist, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch ihre Mutter hat geschworen, nie zu verraten, wer ihr richtiger Vater ist.

Kurz darauf sagt sie gegen den Mann ihrer Mutter im Gericht aus und entdeckt dabei ihre Liebe für die Wahrheit. Sie beschließt, für ihre Bildung und ein besseres Leben zu kämpfen, sodass sie nicht in einem winzigen Beiwohnerhaus bei einer anderen Farm leben muß.

Die Geschichte hat mich als Südafrikanerin sehr berührt. Man bekommt die damalige Zeit sehr gut mit und hat das Gefühl, dass man mitten in den Ereignissen steht. Pérsomi ist eine wunderbar ausgearbeitete Protagonistin, deren Entwicklung von Kind zur Frau im Buch sehr schön dargestellt wird. Auch bekommt man den Anfang der furchtbaren Apartheidsgeschichte in Südafrika hautnah mit.

Aus einem mittellosen, durch Angst aber auch durch Durchsetzungsvermögen geprägtem Mädchen wird eine selbstbewusste Rechtsanwältin - und das in einer Zeit, wo dieser Beruf für Frau ungewöhnlich ist.

Das Buch ist ein ziemlicher Brocken, aber durch den flüssigen Schreibstil und die spannende Geschichte fliegt man nur so durch die Seiten.

Es ist in sehr inspirierendes Buch, welches ich jedem, der in die südafrikanische Geschichte abtauchen möchte, weiterempfehle.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Was macht man mit 10 000 Hummern?

True North - Wo auch immer du bist
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Audrey will Chefköchin werden, aber die entscheidende Hilfe, ihren Traum zu verwirklichen, ist zugleich ihr Stolperstein. Die Firma BPG besitzt viele Restaurants in ganz Boston. Dort darf sie ein Praktikum ...

Audrey will Chefköchin werden, aber die entscheidende Hilfe, ihren Traum zu verwirklichen, ist zugleich ihr Stolperstein. Die Firma BPG besitzt viele Restaurants in ganz Boston. Dort darf sie ein Praktikum machen und hofft, den Wettbewerb der Firma für die Finanzierung eines eigenen Restaurants zu gewinnen. Nur leider gibt ihr BPG keine Arbeit in der Küche, wo sie so ziemlich alles zaubern kann, sondern im Management - sie muss sich um Tischreservierungen, Lebensmittelbestellungen, usw. kümmern und darin ist sie nicht gerade talentiert.
Nach dem “hundertsten” Fehler wird sie nach Vermont geschickt, um dort direkt von den Biofarmern um lächerliche Preise Produkte zu kaufen. Das ist aber noch viel schwerer, als sie sich’s je vorgestellt hätte.

Eines will ich sagen - Kopfkino ist garantiert! Angefangen bei der Situation, wo Audrey hundert Hummer bestellen soll, aber stattdessen hundert Einheiten von jeweils hundert Hummern bestellt, bis zu dem köstlichen Essen, welches gekocht wird, kann man sich alles sehr plastisch vorstellen. Ein kleiner Minuspunkt: Audrey kocht fast nur Fleischgerichte, was für mich nun kein Weltuntergang als Vegetariern ist, aber trotzdem fände ich es gut, wenn wenigsten ein paar vegetarische Gerichte beschrieben werden würden. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

Audrey und alle anderen Protagonisten sind sehr menschlich und ich konnte mich sofort in ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Es war schön zu sehen, dass alle ihre eigenen Makel haben.
Auch fand ich berührend, dass am Ende die harte Muschelschale von Audreys Mutter doch noch geknackt und ihre innere Perle sichtbar wurde. Das gibt einem doch noch eine ganz andere Perspektive…

Ich bin jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung gespannt und kann das Buch jedem als Strandlektüre weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 19.07.2017

Einfach großartig!

Die Küste der Freiheit
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Die Küste der Freiheit
Die Küste der Freiheit
Maria W. Peter
Rezension vom 16.07.2017 (1)

Als Annas Vater stirbt, kann er sie nicht mehr vor der anstehenden Heirat mit Gideon Beiler beschützen. Eigentlich ...


Die Küste der Freiheit
Die Küste der Freiheit
Maria W. Peter
Rezension vom 16.07.2017 (1)

Als Annas Vater stirbt, kann er sie nicht mehr vor der anstehenden Heirat mit Gideon Beiler beschützen. Eigentlich wäre Gideon der perfekte Mann - er hat den selben Glauben, gehört der ihrer Gemeinde an und ist auch, im Vergleich zu Anna, sehr wohlhabend. Er hat aber eine furchtbare Persönlichkeit…
Anna beschliesst nach 'America' zu flüchten, um dort neu anzufangen. Das verläuft jedoch nicht so, wie sie es geplant hat.

Das Buch konnte mich ab der ersten Seite in den Bann ziehen. Es ist spannend, tragisch und schön. Man kann in das 18. Jahrhundert abtauchen und die Welt durch die Augen der Protagonisten sehen.
Im Buch ist der amerikanische Bürgerkrieg, die Sklaverei, die Zeit der Reformation/Gegenreformation und noch vieles mehr eingewoben. Das ermöglicht ein sehr spannendes Leseerlebnis.

“Die Küste der Freiheit” hat mich erstaunlicherweise durchgehend gefesselt, etwas, das ich nicht erwartete habe, da viele, so dicke Bücher sich irgendwann ziehen. Dieses Buch jedoch nicht. Es passiert immer etwas Neues und es wiederholt sich nichts zweimal.

Anna war mir sofort sympathisch. Sie ist eine selbstbewusste, starke, junge Frau, die sich nicht so schnell unterkriegen lässt. Auch ihre unermüdliche Gutmütigkeit, anderen zu helfen, konnte ich nur bewundern.

Die Autorin hat das Buch unglaublich gut recherchiert - von historischen Hintergründen bis zu medizinischen Möglichkeiten. Dadurch hat sie dem Buch einen spezialen Glanz gegeben, der auch noch nach dem Lesen nachwirkt.

Das Cover ist einfach wunderschön, die weichen Farben kombinieren perfekt mit dem Kranich und den Silhouetten im Hintergrund…

Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle, die spannende historische Romane lieben