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Veröffentlicht am 16.05.2022

Mädchenmörder

Gezeitenmord
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Meine Meinung und Fazit:

Mitten im Watt findet ein Lehrer und sein Schüler eine Leiche. Der Lehrer wird schwer verletzt und vom Jungen fehlt jede Spur. In einem kleinen unscheinbaren Ort, in dem vor einem ...

Meine Meinung und Fazit:

Mitten im Watt findet ein Lehrer und sein Schüler eine Leiche. Der Lehrer wird schwer verletzt und vom Jungen fehlt jede Spur. In einem kleinen unscheinbaren Ort, in dem vor einem Jahr ein 6-jähriges Mädchen verschwand. Die Jagd nach dem Mörder beginnt.

Kurze Kapitel erzählen die Geschichte klug und spannend. Man nimmt als Leser am Ermittleralltag teil und verschafft sich einen ersten Eindruck. Da der Mord auf der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark passierte, ermitteln ein Deutscher und eine Dänin. Diese Kombination gefällt mir sehr gut, wird auch sehr identisch umgesetzt. Beide ermitteln gekonnt und lösen mit anderen den Fall. Für mich sehr schlüssig und an einigen Stellen harter Tobak, da es um Pädophile und ihre Opfer ging. Beide Hauptprotagonisten passen perfekt zueinander und sind mir ans Herz gewachsen.

Eine klare Leseempfehlung.

Hier meine Lieblingsstellen im Buch:
Kapitel 13 "Eine nervöse Spannung lag über dem Dorf. Sie hing wie ein Virus zwischen den Hecken und Häusern und gebar Unheil verkündende Ahnungen und Ängste, dass noch ein Kind verschwunden sein könnte und nie wieder gesehen würde."
Kapitel 26 "Es ist wie Angeln. Man wartet stundenlang, ohne dass etwas passiert, aber plötzlich beißt einer an."
Kapitel 53 "Das kann ich mir denken. Einen Mord aufzuklären ist vermutlich genauso, wie ein Puzzle zu legen. Wenn man alle Teile richtig angeordnet hat, wird das Bild des Mörders sichtbar."

Mein Dank geht an das vorablesen-Team und den Verlag Kiepenheuer & Witsch für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an den Autor für tolle Lesestunden.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Auf der Suche nach der Wahrheit

Die siebte Zeugin
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Meine Meinung und Fazit:
Ein Justiz-Krimi aus der Feder von mir bereits bekannten Autoren, den musste ich einfach lesen. Doch nun zum Inhalt, zwei Hauptprotagonist, Strafverteidiger Rocco Eberhardt und ...

Meine Meinung und Fazit:
Ein Justiz-Krimi aus der Feder von mir bereits bekannten Autoren, den musste ich einfach lesen. Doch nun zum Inhalt, zwei Hauptprotagonist, Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Gerichtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Ein sehr unterschiedliches Paar. Und eine Stelle von Seite 240 beschreibt dies "Er, der Verfechter der Wahrheit, der den Spielchen der Strafverteidiger so kritisch gegenüberstand, war nun mit sich widersprechenden Fakten und Tatsachen konfrontiert, mit den gegensätzlichen Interessen lebender Menschen."

Der Einstieg ins Buch ist sehr gut gelungen, er beginnt mit einer unfassbaren Tat und der Fall scheint klar.

Was mir besonders am. Buch gefallen hat, sind die kurzen, aber knackigen Kapitel. Das macht den Krimi für mich so spannend und interessant. Zusätzlich haben mir die tollen Hintergrundinformation, zum Beispiel über Moabit, gefallen und runden das Buch sehr gut ab. Natürlich auch das Ende, denn so weiß man, dass es mit der Reihe Eberhardt - Jarmer weitergeht. Für die Folgerromane wünsche ich mir aber noch ein bisschen mehr vom Rechtsmediziner Jarmer.

Eine klare Leseempfehlung und hier noch zwei Lieblingsstellen im Buch.

Seite 99, 29. Kapitel: "Um den Sieg geht es für Sie. Aber für mich, für mich geht es um die Wahrheit. Im Gegensatz zu den meisten Strafverteidigern sehen wir Rechtsmediziner uns dazu verpflichtet, auch aus unserem hippokratischen Eid heraus.

Seite 315, Kapitel 103:" Zwischen Schwarz und Weiß gibt es manchmal auch noch Raum für mehr."

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Der Weg des Otto Lagerfelds

Das Glück unserer Zeit. Der Weg der Familie Lagerfeld
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Meine Meinung und Fazit:

Das Buch ist für mich eine Reise im Leben der Familie Lagerfeld. Der Aufbau eines Unternehmens mit Geduld und viel Ehrgeiz.
Dabei gelingt es Heike Koschyk gekonnt die damalige ...

Meine Meinung und Fazit:

Das Buch ist für mich eine Reise im Leben der Familie Lagerfeld. Der Aufbau eines Unternehmens mit Geduld und viel Ehrgeiz.
Dabei gelingt es Heike Koschyk gekonnt die damalige Zeit einzubinden und dadurch habe ich wieder einiges dazu gelernt.

Otto reist durch viele Länder und so erfährt man vieles über die Zeit und Entwicklung in den anderen Staaten. Dadurch habe ich viele tolle Eindrücke von den verschiedensten Ecken der Welt, Südamerika, Sibirien, New York erhalten. Dazu eine passende Stelle von Seite 148 "Je länger man die Stadt auf sich wirken ließ, desto mehr übertrug sich die Hast auf einen selbst. Bald begann man sich dem Tempo der anderen anzupassen, und ganz automatisch wurde aus dem Schlendern ein Eilen. Auch Otto hatte sich davon anstecken lassen, bis es ihm irgendwann auffiel und er trotzig stehen blieb, manchmal eine halbe Stunde lang, während um ihm herum das Leben tobte."

Otto lebt für seinen Traum, ein erfolgreicher Kaufmann zu werden/zu sein. Und verzichtet so auf ein Privatleben, dass ihm Johann dies direkt sagt, gefällt mir. Eine Freundschaft muss dies aushalten. Auch wenn Johann wenig Raum einnimmt, so ist er mir mit seiner Art und Herzlichkeit sehr sympathisch.

Wiedergabe der Stimmung kurz vorm Ausbruch des 1. Weltkriegs Seite 304: "... Es kommt mir vor wie ein unheilvolles Gewitter, dessen Grummeln man bereits hört, obwohl man es noch in der Ferne wähnt. Wird es vorüberziehen oder näher kommen und seine Blitze über uns entladen?

Ein rundum schönes, stimmiges und sehr detailliert recherchiertes Buch. Eine klare Leseempfehlung und ich freue mich auf die Fortsetzung. Ich vergebe gern 5 von 5 Sternen.

Und noch meine Lieblingsstellen im Buch:
Seite 96 Kapitel 12: "War es in Deutschland dieser Tage so viel anders als zu jener Zeit in Puerto Cabello? Hier wie da wurden Kritiker und Andersdenkende mundtot gemacht, indem man sie zur Abschreckung aller fortsperrte und misshandelte. Manche nur wegen unliebsamer Bemerkungen, man musste aufpassen, was man sagte."
Seite 377 "Und das aus deinem Mund? Johann schmunzelte bemüht. "Wir sind beide aus demselben Holz geschnitzt. Wir brennen für die Dinge, die wir tun, und wir sind glücklich dabei. Die Arbeit verleiht unserem Leben einen Sinn. Wir können gar nicht anders, nicht wahr?"

Mein Dank geht an das Team von Randomhouse-Testleser, den Goldmann-Verlag und natürlich an die Autorin für die angenehmen Lesestunden. Besonders gelungen finde ich zudem die Anmerkungen der Autorin zur Entstehung.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Das Ende der DDR

Im Schatten der Wende
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Meine Meinung und Fazit:

Ich mag Bücher aus der Feder von Frank Goldammer und so habe ich mir auch diese Buch gekauft. Das Cover finde ich sehr gelungen und gibt die Stimmung und das Grau der damaligen ...

Meine Meinung und Fazit:

Ich mag Bücher aus der Feder von Frank Goldammer und so habe ich mir auch diese Buch gekauft. Das Cover finde ich sehr gelungen und gibt die Stimmung und das Grau der damaligen Zeit bewusst wieder.
Die Geschichte spielt in drei verschiedenen Zeitabschnitten, Frühjahr 1988, Herbst und Winter 1989. In einer Zeit in der nichts mehr in Ordnung war, und man deutliche Aufbruchstimmung spüren konnte. Doch es wird nicht nur das positive hervorgehoben sondern auch die Fehler der Wende aufgezeigt.

Das neue Team des Kriminaldauerdienst ist interessant gewählt und bietet abwechslungsreiche Ermittler-Typen. Durch das gegenzeitige Gezäckel arbeiten alle effektiver, aber zeitweise fand ich es übertrieben und es kam zu keinen Erfolgen. Eher das Gegenteil, es wurde von einem Fettnäpfchen ins nächste getreten. Regelrecht dumm, das hat mich beim Lesen gestört. Unpassend. Obwohl ich der Meinung bin, dass die Kommissare Bach, Falck und Schmidt ausbaufähig sind,fehlt im aktuellen Buch für mich das, was mich bei Kriminalromanen packt. Aber ich gebe den Fortsetzungbänden eine Chance und "verfolge" und lese die Reihe weiter.

Ein Pluspunkt ist für mich die Wiedergabe der Zeit kurz vor der Wende und sein Überzeugung an den Staat, die durch winzige Details zu bröckeln begann. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, wirklich viel Luft nach oben.

Meine Lieblingsstellen im Buch:
Frühjahr 1988 Kapitel 10: "In den letzten Tagen hatte sein Bild von der DDR Flecke und Kratzer bekommen. Was er früher als kleine Unzulänglichkeit betrachtet hatte, dass man anstehen musste nach Bananen, auf den Kohlehändler warten, eine Wohnung beantragen, viele Dinge nicht gleich kaufen konnte, dass man manches nur von unter dem Ladentisch bekam, Holz gegen Reifen tauschte, hatte hier auf einmal eine andere Bedeutung bekommen. Hier waren kein Aufbau und kein Fortschritt Hier sah man nur Stillstand und Verfall."
Winter 1989 Kapitel 6: "Ja, das stimmte. Es lag eine seltsame Stimmung in der Luft, eine Aufgeregtheit. Keine Unterdrückung mehr, keine Zensur, keine Angst. Nun war jeder für sein Glück selbst verantwortlich.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Countdown fürs Attentat

Sturm in die Freiheit
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Meine Meinung und Fazit:

"Sturm in die Freiheit" ist ein Agenten-Roman über den Versuch Adolf Hitler anhand der "Operation Foxley" zu beseitigen. Über diesen Versuch habe ich bisher nichts gehört und ...

Meine Meinung und Fazit:

"Sturm in die Freiheit" ist ein Agenten-Roman über den Versuch Adolf Hitler anhand der "Operation Foxley" zu beseitigen. Über diesen Versuch habe ich bisher nichts gehört und umso gespannter, war ich auf die Umsetzung des Buches.

Meiner Meinung nach gelingt es dem Autor gekonnt, die damalige Situation wiederzugeben. Einerseits die Entschlossenheit der Engländer, einen Weg zu finden, den Diktator zu stürzen, aber anderseits auch die Unsicherheiten und Unabwägbarkeiten, die alles mit sich gebracht hat. Kaum einer wusste den konkreten Tagesablauf, wann der Diktator wo war und dieser hat sich gut bewachen lassen.
Parallel wird die Situation der Deutschen klar wiedergegeben, dass sie auch nicht mit dem Krieg zu frieden waren, aber sich vor Strafe gefürchtet haben. Und das sie wenig wussten, denn die Propaganda hat ja nur Positives berichtet und aus Sicht der Diktatur war die Endlösung der Juden ja richtig, so dass wenig darüber nach außen gedrungen ist. Umso abscheulicher waren die Berichte von Rahel und ihre Eindrückenwerden durch diese Stelle deutlich - Seite 220: "... Im Lager habe ich dann gelernt, dass alle Menschen böse sind. - Nein, eigentlich stimmt das nicht. Sie sind nicht alle böse, aber sie haben alle irgendwo einen bösen Kern, und wenn sie zu viel Freiheit haben oder zu viel Druck, dann kommt der an die Oberfläche, und dann hören sie einfach auf, Menschen zu sein."

Wolf Littke, der Verantwortlicge der Operation, ist ein passender Held, der an den richtigen Stellen überlegt und sein Gewissen hinterfragt. Solche Soldaten wird es oft gegeben haben, aber die wenigsten haben überlebt oder wolkten später nicht darüber reden. Fur mich ein stimmiger Roman mit viel Spannung und Hintergrundwissen.
Eine klare Leseempfehlung. Hier noch weitere Lieblingsstellen aus dem Buch:

Seite 11 "Inzwischen sind Millionen Unschuldiger gestorben, völlig sinnlos. Warum sollen weiter Millionen Menschen sterben, wenn nur ein Einziger sterben müsste? Derjenige, der an allem schuld ist?" Seute 178: "... Er brauchte einen mutigen Menschen. Aber vielleicht war das zu viel verlangt. Vielleicht gab es hier keine mutigen Menschen mehr. Wer mehrere Wochen oder gar Monate als Häftling in einem Konzentrationslager zugebracht hatte, der hatte wahrscheinlich längst allen Mut verloren."

Mein Dank geht an das Team von lovelybooks.de, den Heyne Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an den Autor für interessante Einblicke und spannende Unterhaltung.

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