Profilbild von Mama2014

Mama2014

Lesejury Star
offline

Mama2014 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mama2014 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2018

Ein Sommer und ein ganzes Leben

Ein Sommer und ein ganzes Leben
0

Wer mich kennt weiß, dass ich die Autorin Kristina Günak sehr mag – persönlich aber auch von ihren Büchern her. Egal unter welchem Pseudonym sie schreibt, welche Geschichten den Weg zu uns Lesern finden ...

Wer mich kennt weiß, dass ich die Autorin Kristina Günak sehr mag – persönlich aber auch von ihren Büchern her. Egal unter welchem Pseudonym sie schreibt, welche Geschichten den Weg zu uns Lesern finden – bisher hat mich keine einzige enttäuscht. Alle wussten, ganz auf ihre eigene Art, zu begeistern.

Der neue Roman, unter dem neuen Pseudonym Kristina Valentin, ist etwas ganz besonders.

Worum geht es?

Katharina denkt an ihre Kinder, sie denkt an ihre Kunden, und viel zu selten denkt sie an sich selbst. Bis sie ihren neuen Nachbarn David kennenlernt, der sie charmant und schlagfertig zum Lachen bringt. David sitzt im Rollstuhl und schweigt über seine Vergangenheit genauso hartnäckig wie Katharina über ihren großen Schmerz. Immer wieder begegnen sich die beiden im Garten unter der alten Kastanie. Und für Katharina beginnt der überraschendste Sommer ihres Lebens …

Kristina packt mit diesem Buch ein ganz besonderes Thema an – eines, das in den Romanen der vergangenen Jahre irgendwie immer zu kurz gekommen ist.

Dabei schafft die Autorin zweierlei:

Sie bringt das Thema „Handicap und Beziehung mit einer Partnerin ohne Handicap“ sehr gut und ohne Vorurteile oder der erhobenen Zeigefinger. Sie zeigt die Probleme, die im Alltag teilweise große Hindernisse darstellen.

Und sie schreibt eine wunderbar-berührende Liebesgeschichte mit zwei sehr starken Protagonisten, die ihren Weg gehen, egal welche Hindernisse es gibt, welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden.

Die Figuren sind sehr glaubwürdig gezeichnet. Die Müdigkeit von Katharina kann ich als Mama sehr gut nachvollziehen, fast körperlich spüren. David lässt sich nicht auf sein Handicap festnageln, geht seinen Weg, ist als Firmeninhaber sehr erfolgreich.

Man merkt dem Buch an, das Kristina Valentin ein zweitägiges Rollstuhltraining gemacht hat und auch jemanden an der Seite hat, der im Rollstuhl sitzt. Denn gerade auch diese Szenen sind sehr glaubwürdig geschrieben.

Die Annäherung der beiden Protagonisten wird sehr feinfühlig erzählt und man kann daher sehr gut jede Facette, jeden Gedankengang sehr gut mitgehen und nachvollziehen.

Für mich war das Buch ein Highlight, ich habe es sehr gerne gelesen und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Ich vergebe für den Lesegenuss 5 von 5 Sternen und bedanke mich für diese berührende Geschichte, die mit allen Facetten gelebt werden kann.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Der Duft von Karamell

Drei Schwestern am Meer
0

Der Roman „Drei Schwestern am Meer“ ist der zweite Roman aus der Feder von Anne Barns / Andrea Russo, den ich bisher gelesen habe. Hatte „Apfelkuchen am Meer“ mich nicht zu 100% überzeugen können; in meinen ...

Der Roman „Drei Schwestern am Meer“ ist der zweite Roman aus der Feder von Anne Barns / Andrea Russo, den ich bisher gelesen habe. Hatte „Apfelkuchen am Meer“ mich nicht zu 100% überzeugen können; in meinen Augen hatte es einige kleinere Schwächen; hat mich „Drei Schwestern am Meer“ komplett umgehauen. Im positiven Sinne.

Drei Schwestern am Meer erzählt die Geschichte dreier Schwestern auf Rügen, die schon immer eine enge Bindung haben, aber nun durch einen Krankheitsfall, noch enger zusammenrücken.

Rina, Jana und Pia … wer solche Schwestern hat, braucht keine besten Freunde. Sie stehen füreinander ein, sind füreinander da und das in jeder Lebenslage. Die drei Mädels – die „drei Engel für Oma“ sind so wunderbar sanft gezeichnet, das es eine Freude war, mehr über sie zu erfahren, ihre Geschichte mit ihnen zu erleben. Jede der drei hat ihre eigenen Facetten, ihre eigenen Stärken und Schwächen, ihre eigene Geschichte.

Hier im vorliegenden Buch dreht sich hauptsächlich alles um Rina. Ihre zerbrochene Liebe, ihre Angst um ihre Oma, ihre Suche nach einem Anker und einem festen Punkt im Leben. Ihre Erlebnisse während der Erzählung, ihre Gedanken- und Gefühlswelt werden so dargestellt, das es regelrecht plastisch – echt wirkt. Man hat das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein.

Eingeführt, mit größeren und kleineren Rollen, werden so charmante Nebenfiguren wie Thea und Ludwig, die Nachbarn der Oma und ich hoffe, auch noch mehr von den beiden zu erfahren. Malte und Franziska sind mir auch im Gedächtnis geblieben – auch von den beiden würde ich gern noch ein wenig mehr Lesen. Und natürlich Oma. Und Georg ….

Was mir, neben der fantastischen Zeichnung der Charaktere, noch sehr gut gefallen hat: die Beschreibungen von Rügen. Eine wunderbare Insel, deren Besuch sich immer wieder lohnt. Unser Weg führt uns im Juli diesen Jahres dort hin und ich weiß, dass ich auf jeden Fall nach Putbus will. Ob ich das Cafe „Essen und Trinken“ finden werde? Ich will Pfefferlinge probieren – unbedingt und ich will mit meinen Kindern am Strand Fossilien und Muscheln suchen. Das Buch weckt auf jeden Fall Urlaubsfeeling – egal ob mal will oder nicht. Man will ans Meer, sind den Wind um die Nase wehen lassen, einen Strandspaziergang machen.

Und ebenfalls ein großer Pluspunkt: das medizinische Hintergrundwissen, das hier in der Geschichte mit rübergebracht wird ist sehr gut recherchiert und sehr stimmig. Da merkt man, dass diese Passagen von mehreren Medizinern gegengelesen wurden. Das Wissen wird dazu noch so ganz nebenbei vermittelt, ohne das zu sehr aufgetrumpft oder belehrt wird. So mag ich das J

Auch die Geschichte ist so wunderbar geschrieben, das man mit den Protagonisten lebt, liebt und leidet. Man lacht und weint mit ihnen, ist wütend und fassungslos. Aber man sieht auch den Silberstreif am Horizont und lernt, dass Familie und deren Zusammenhalt, die Liebe zueinander, das wichtigste im Leben ist.

Ein kleiner Tipp am Rande: lest das Buch keinesfalls wenn ihr hungrig seid. Im Buch kommen, sehr detailliert beschrieben, wunderbar klingende Gerichte für Pfefferlinge, Ofenfleisch mit Brot und Karamellbonbons in allen Variationen vor. Wisst ihr wie köstlich diese Sachen duften? Ich weiß es nicht, aber auf Grund der Beschreibungen kann ich es mir sehr gut vorstellen.

Für die, die gerne kochen und backen hat Anne Barns im Anhang noch ein paar Rezepte aus dem Buch zusammengestellt und was soll ich sagen … ich habe mir zwei Rezepte ausgesucht, die ich gerne mal ausprobieren möchte.

Mein Fazit: ein absoluter Wohlfühlroman und mit absoluter Sicherheit gehört dieses Buch zu meinen Highlights des Jahres. Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Vier Morde

Vier Morde und ein Weihnachtsbraten
0

Eigentlich wollte ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen, aber wie es nun mal leider so ist: ich bin nicht so recht dazugekommen, hinkte dann hinterher und mich abends an den PC zu setzen und ...

Eigentlich wollte ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen, aber wie es nun mal leider so ist: ich bin nicht so recht dazugekommen, hinkte dann hinterher und mich abends an den PC zu setzen und noch Kommentare zu verfassen, dazu fehlte dann doch die Kraft und die Zeit. Dennoch habe ich das Buch natürlich gelesen, wenn auch langsamer und nun kommt hier meine Rezension.

Der Klappentext zum Buch klang sehr witzig und interessant, das Titelbild sprach mich auch gleich an und so freute ich mich auf einem hoffentlich gelungenen Zeitreiseroman.

Lag es daran, dass ich erst im Abschlussband der Trilogie eingestiegen bin? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mit den Figuren nicht immer zu 100% warm werden konnte. Sabrina zum Beispiel – eine der Hauptfiguren. Mit ihr konnte ich mich nicht anfreunden, sie konnte mich nicht begeistern sondern ging mir im Gegenteil sogar gehörig auf die Nerven. Ihre Ausdrucksweise war zu „prollig“, zu sehr Slang-mäßig. Das gefiel mir überhaupt nicht, zumal sie ja eigentlich Journalistin sein soll und ich da eine ganz andere Ausdrucksweise erwarte.

Wahrscheinlich sollte ihre Sprachweise einen Gegensatz zu Granny darstellen, die natürlich auf Grund ihrer Herkunft und der Zeit, in der sie zu Hause ist, sehr gehoben und gestelzt gesprochen hat. Das fand ich teilweise doch sehr übertrieben.

Karsten war mir ein wenig sympathischer, der arme Kerl tat mir so manches Mal einfach nur leid. Nicht nur das er mit einer zeitreisenden Ur-Ur-Großmutter seiner Angebeteten klar kommen musste, er musste auch oft „Babysitter“ für die Granny und seine Freundin spielen.

Der Kriminalfall konnte – leider – nicht immer den Spannungsbogen halten. Er fesselte nicht durchgängig, sondern ermüdete mich teilweise sehr schnell.

Lustig fand ich, wie die beiden Frauen sich ergänzen. So wird Granny immer fortschrittlicher und passt so gar nicht mehr in ihre Zeit hinein und Sabrina holt sich „altbackene“ Beziehungstipps, die aber immer noch von Erfolg gekrönt sind. So lernt einer vom anderen, was natürlich skurille und witzige Momente hervorruft.

Alles in allem war es ein netter Ansatz, eine nette Geschichte. Vielleicht hätte sie bei mir mehr einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wenn ich die ersten beiden Bände gelesen habe. Da ich diese aber nicht kenne, blieben mir einige Sachen doch verborgen.

Ich vergebe für das Buch 3 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Wunder

Wunder Sieh mich nicht an
0

Ich habe das Buch „Wunder“ angefangen, nach dem Susanna vorab sich den Film anschauen konnte und so sehr begeistert davon berichtet hatte. Im Nachgang sage ich mir, dass ich vielleicht hätte lieber den ...

Ich habe das Buch „Wunder“ angefangen, nach dem Susanna vorab sich den Film anschauen konnte und so sehr begeistert davon berichtet hatte. Im Nachgang sage ich mir, dass ich vielleicht hätte lieber den Film sehen sollen, als das Buch zu lesen.

Die Geschichte handelt von einem kleinen Jungen namens August, der durch einen gendefekt ein deformiertes Gesicht hat. Es geht um Ausgrenzung, um Vorurteile und um den Kampf für ein selbstbestimmtes, freies Leben ohne ständig kämpfen zu müssen.

Nach vielen OPs und jahrelangem Unterricht zu Hause geht August endlich in die Schule und von dieser Zeit, diesem Neuanfang berichtet das Buch.

An und für sich hat das Buch sehr viel Potential aufzurütteln und Verständnis bei den Lesern zu wecken. Es könnte polarisieren, zu Diskussionen anregen. Doch so gefühlvoll und aufrüttelnd wohl der Film war, so kalt lässt mich das Buch.

Irgendwie schafft es die Autorin, nur wunderbare starke und herzensgute Erwachsene dem Jungen August zur Seite zu Stellen. Man man zwar einige Probleme überwinden, aber natürlich sind alle so stark, dass da niemand mal einknickt, nicht mehr weiter kann. Das ist in meine Augen doch sehr unrealistisch.

Für mich war dieses Buch zwar durchaus lesenswert und ich würde es jugendlichen Lesern auch empfehlen. Aber für mich persönlich war es nicht das erhoffte Highlight, nicht das was ich mir unter dem Buch vorgestellt hatte. Ich hatte mir gewünscht, dass es mich berührt, ans Herz geht. Aber das konnte die Autorin bei mir nicht erreichen. Dabei weiß ich nicht einmal, ob es an dem Schreibstil oder doch an der wechselnden Erzählperspektive gelegen hat.

Von mir bekommt das Buch 3 von 5 möglichen Sternen, da es zwar gut geschrieben war, mich aber nicht wirklich begeistern konnte.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Keine Weihnachtsgefühle

Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg
0

Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg ist der 3. Teil einer Serie, aber der erste aus der Reihe, den ich gelesen habe. Ich war natürlich, so wie jedes Jahr, auch im Herbst 2017 auf der Suche ...

Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg ist der 3. Teil einer Serie, aber der erste aus der Reihe, den ich gelesen habe. Ich war natürlich, so wie jedes Jahr, auch im Herbst 2017 auf der Suche nach einem weihnachtlichen Roman, der mich auf die schönste Zeit des Jahres einstimmt und mit dem ich mich in meine Decke kuscheln kann.

Ich kenne also die Vorbände nicht, und daher auch nicht die die Figuren. die darin eine Rolle spielen. Daher musste ich mich überraschen lassen – vom Setting, von den Charakteren und auch vom Schreibstil der Autorin.

Es ist eine süße, eine niedliche Geschichte. Das kann man durchaus sagen und wenn man sich auf die Geschichte einlässt, kann man durchaus darin eintauchen.

Da in den ersten Kapiteln und auch zwischendurch immer wieder die Geschehnisse aus den ersten beiden Bänden zusammengefasst werden, kann man den Roman sehr gut lesen, ohne dass man die beiden vorherigen Bände kennt. Das ist ein großer Vorteil.

Das Setting der Geschichte fand ich sehr süß und ich würde den kleinen Ort sehr gern einmal sehen. Die Stimmung im Ort, mit all den Personen die sich gern mal einmischen und die immer wieder auftauchen, ist gut eingefangen.

Was mir gar nicht gefallen hat waren die Beschreibungen der Charaktere.

Die gingen mir beizeiten auf die Nerven. Allen voran Reuben. Diesen arroganten Kerl — oh Gott. Sein Gehabe und Getue, seine Art mit anderen umzugehen – und dabei ist es egal ob seine Freundin Kerensa oder Polly oder wer auch immer – die widerte mich einfach nur an.

Polly mit ihrer Art, einfach nicht nein zu sagen, sich alles aufhalsen zu lassen und dann doch zu jammern war mir genauso unsympathisch.

In die Story wurde alles, was nur irgendwie geht, hineingequetscht. Angst vor der Heirat, Unsicherheit wegen einem Baby aufgrund ihrer Familiengeschichte. Weihnachten mit Freunden, ein Weihnachtsmarkt, eine Papageientaucherauffangstation die geschlossen werden soll …. alles wurde in den einen recht dünnen Band hineingeschrieben. Dabei wirkte das ganze hektisch und aufgesetzt.

Alles in allem muss ich sagen, dass das Cover zwar richtig süß ist und Lust auf Weihnachten macht. Das Buch allerdings nicht.

Für mich war der 3. Band der Serie, mein erstes Weihnachtsbuch 2017, eine Enttäuschung. Ich kann leider nur 2 ½ von 5 möglichen Sternen vergeben.