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Veröffentlicht am 07.06.2023

Goldene Zeiten

Goldene Zeiten im Inselsalon
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Wir sind wieder zurück auf Norderney und der dritte Teil der Reihe knüpft nahtlos an den Vorgängerband an – und beginnt am Tag nach der Hochzeit von Frieda und Paul.

Wir erleben mit, wie die Freundinnen ...

Wir sind wieder zurück auf Norderney und der dritte Teil der Reihe knüpft nahtlos an den Vorgängerband an – und beginnt am Tag nach der Hochzeit von Frieda und Paul.

Wir erleben mit, wie die Freundinnen Grete und Frieda die 1920er Jahre mit all den Entbehrungen, der Hyperinflation aber auch der Währungsreform und damit dem Aufschwung erleben. Wir leben, lieben, lachen und leiden mit ihnen. Wir erleben ihre weitere Entwicklung mit, den Kampf von Grete um die Waisenkinder, das Zusammenwachsen von Frieda und Paul als Ehepaar und Familie. Ein großer Fokus wird diesmal auch auf die Tochter von Frieda, auf Lissy, gelegt und so verfolgen wir ihre Entwicklung noch besonders mit. Eine Entwicklung, die im Berlin der wilden 20er seinen (tragischen) Höhepunkt hat.

Dabei gelingt es der Autorin, nicht nur die persönlichen Dramen, die Liebe und Freundschaft der Protagonisten mitreißend und gekonnt zu beschreiben. Sie verpackt auch die historischen Entwicklungen der Zeit, egal ob politisch oder kulturell, so locker und lebendig, dass man die Geschichtsstunde direkt genießt. Das sie dabei so authentisch schreiben kann, ist der unglaublichen Recherche geschuldet, die die Autorin in ihre Bücher steckt.

Mir haben einmal mehr auch sehr gut die Beschreibungen der Frisurenmode der 1920er gefallen – sie sind so anschaulich beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.

Wenn ich die ersten drei Bände so Revue passieren lasse, auf Grund der bildlichen Sprache alles vor meinem inneren Auge entsteht, da könnte ich mir eines sehr gut vorstellen: eine Verfilmung der Bücher.

Fazit: Der dritte Band der Norderney-Saga aus der Feder von Sylvia Lott bescherte mir als Leser wieder sehr unterhaltsame und lehrreiche Lesestunden.

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und ich freue mich schon jetzt auf den 4. Teil der Serie. Wie es wohl mit Frieda, Grete und auch Lissy weitergehen wird?

Veröffentlicht am 07.06.2023

Zwischen den Zeilen

Die Reporterin - Zwischen den Zeilen
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Teresa Simon steht, meiner Meinung nach, für gut recherchierte Romane, die den Leser fesseln und mit jeder Seite tiefer in die Geschichte hineinziehen. So auch hier.

Eine spannende und faszinierende Geschichte, ...

Teresa Simon steht, meiner Meinung nach, für gut recherchierte Romane, die den Leser fesseln und mit jeder Seite tiefer in die Geschichte hineinziehen. So auch hier.

Eine spannende und faszinierende Geschichte, ein gut recherchiertes „Gerüst“ das uns in die 1960er Jahre und darüber hinaus noch in die Kreise des Journalismus führt. Sehr gut und tiefgründig charakterisierte Protagonisten und berühmte Persönlichkeiten der Zeit führen uns tief in die Geschichte hinein. Wir erleben den Werdegang von Malou, die unbedingt als Reporterin sich einen Namen machen will. Der Weg dahin ist alles andere als einfach und nicht nur ihre Eltern legen ihr hierbei Steine in den Weg. Doch sie geht ihren Weg, setzt sich durch. Auch dank ihrer Weggefährten, die sich bei der Zeitung kennenlernt.

Am meisten Spaß hatte ich dabei, an Malous Seite bei Interviews und Begegnungen mit Prominenten dabei zu sein. Besonders Pierre Brice und Peter Kraus haben mich begeistert, aber auch die Schilderungen von den Begegnungen mit Klaus Kinksi und den Kessler-Zwillingen waren herrlich.

Das Kopfkino, das die Geschichte in mir entfacht hat war genauso lebendig und fesselnd wie der bildhafte Schreibstil der Autorin, den man unter vielen eindeutig immer wiedererkennen würde.

Am Ende hatte ich eine wunderbare und fesselnde Begegnung in der Welt des Journalismus, ein Lesevergnügen, dass mich jetzt sehnsüchtig auf den zweiten Teil warten lässt.

Von mir eine klare Leseempfehlung und natürlich steht der 2. Teil bereits schon auf meiner Wunschliste.

Veröffentlicht am 07.06.2023

Hoffnungen und Träume

Die Bibliothek der Hoffnung
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Dieses Buch, das kann ich gleich von Anfang an sagen, gehört auf jeden Fall zu den für mich besten Büchern 2023.

Entdeckt habe ich es eher durch Zufall im Buchladen und war sofort vom Cover und vom Klappentext ...

Dieses Buch, das kann ich gleich von Anfang an sagen, gehört auf jeden Fall zu den für mich besten Büchern 2023.

Entdeckt habe ich es eher durch Zufall im Buchladen und war sofort vom Cover und vom Klappentext begeistert.

Der Roman erzählt die Geschichte der Londoner U-Bahn-Station Bethnal Green, die während des zweiten 2. Weltkrieges für 5000 Menschen zu einem Zuhause wurden. Er erzählt die (fiktive) Geschichte von Clara und Ruby, zwei taffe Frauen, die die Traumas des Krieges auf unterschiedliche Art und Weise verarbeiten. Aber eines verbindet die beiden so unterschiedlichen Frauen: eine unerschütterliche Freundschaft und den Wunsch, die so wichtige Bibliothek im Untergrund gegen alle Widerstände am Leben zu halten.

Auf nahezu unnachahmliche Art schafft Kate Thompson es, mich komplett in ihren Bann zu ziehen. Das ist nicht nur der akribischen Recherche der Autorin zum Buch geschuldet, sondern auch der Leidenschaft zum Schreiben und dem wunderbaren Schreibstil. Dieser ist es, der vor meinem inneren Auge sämtliche Charaktere des Buches real werden lässt. Er ist dafür verantwortlich, dass ich die stillgelegte U-Bahn-Station Bethnal Green mit den vielen Dreierstockbetten, das Theater, die kleine Bibliothek vor mir sehe und auch den Gestank teilweise in der Nase hatte.

Durch jede Zeile hindurch schimmert die Liebe zu Büchern, die Kraft die man durch das Lesen für den Alltag erlangt und zeigt, dass mal selbst durch die dunkelsten Zeiten durch die Magie des Lesen getragen werden kann. Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, die Selbstbestimmung von Frauen um neuen Mut und Kraft in schlimmen Zeiten zu finden, das sind die zentralen Themen, die den Leser durch den Roman tragen.

Mit den Hauptcharakteren Clara und Ruby, die Kinderbibliothekarinnen, hat Kate Thompson zwei sehr glaubhafte Charaktere geschaffen. Die gegensätzlicher nicht sein können, aber immer einander zur Seite stehen. Ihre Liebe zu Büchern, ihre Kraft den Kindern in den schwierigen Zeiten Wärme und Geborgenheit mit Geschichten zu schenken und ihre Art, den Menschen im Untergrund zur Seite zu stehen, sind wunderbare Charakterzüge. Dennoch haben sie ihre Schwächen, ihre traurigen Seiten und auch die werden glaubhaft herausgearbeitet.

Die zarte Liebesgeschichte, die sich entwickelt, ist präsent aber nicht im Vordergrund, was mir hier sehr gut gefallen hat. Zu präsent hätte die Geschichte zerstört, so hat sie diese bereichert.

Ich schreib eigentlich selten Lieblingsstellen aus Büchern heraus – aber hier gab es so viel davon, das ich wenigstens 3 ausgesucht habe.

Wer sind wir, darüber zu entscheiden, was Menschen lesen sollten und was nicht? (Seite 27)

Wer ein Buch hat, der hat einen Freund. Als Einzelkind hatte ich IMMER ein Buch zum Freund. (Seite 77)

Es gibt keine Kinder, die nicht gerne lesen, nur Kinder, die noch nicht das richtige Buch gefunden haben. (Seite 237)

Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.06.2023

Highland Happiness

Highland Happiness - Die Töpferei von Kirkby
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Wir sind wieder zurück in Kirkby und ich konnte es diesmal auch wieder kaum erwarten. Ich war doch sehr gespannt darauf, Hailey näher kennenzulernen – diese war in den anderen Büchern nicht so auffallend ...

Wir sind wieder zurück in Kirkby und ich konnte es diesmal auch wieder kaum erwarten. Ich war doch sehr gespannt darauf, Hailey näher kennenzulernen – diese war in den anderen Büchern nicht so auffallend präsent und auf den Eigenbrödler Sean.

Ich muss gestehen, dass ich zum Anfang des Buches dachte, ich kenne Charlotte McGregor und weiß daher, auf was ich mich einlasse. Aber diesmal war ich total überrascht. Nicht nur, dass Kirkby zum ersten Mal einen richtigen Bösewicht erleben darf, auch einige Protagonisten entwickeln sich kurzzeitig in eine ganz andere, ganz ungewohnte Richtung.

Dass sorgte bei mir dafür, dass ich richtig gerne dranblieb, noch tiefer in die Geschichte eintauchte als sonst. Ich war richtig überrascht von der Wendung im Buch und dann doch heilfroh darüber, dass doch alles gut wurde.

Charlotte McGregor hat gezeigt, wie leicht man eigentlich manipulierbar ist. Nicht nur, weil man, wenn man verliebt ist, eh eine rosarote Brille aufhat. Auch das Umfeld kann sich sehr leicht manipulieren lassen, wenn Schwachstellen gekonnt ausgenutzt werden.

So ganz nebenbei erfährt eine Figur im Buch ein Coming Out, finden sich neue Wege und neue Pärchen, entstehen Freundschaften.

Schockverliebt war ich in den kleinen Basil. Die Szene im Stall, von Basil alle Hilfe brauchte, die er bekommen konnte, die war so herzerwärmend und herzzerreißend. Und ganz ehrlich: ich habe es genau vor mir gesehen: den Stall, das Stroh, die Wärmelampe … aber lest einfach selbst.

Die Vorbereitungen für die Highland Games schreiten voran und auch dies mitzuerleben, war wie ein nach Hause kommen.

Was mich aber an diesem Besuch besonders gefreut hat, war die Tatsache, dass man altbekannte Protagonisten wiedersieht. Und damit meine ich nicht (nur) die Charaktere der früheren Bände aus der Reihe. Geschickt verknüpft die Autorin Charaktere aus dem Buch „Island Dreams“ (Philippa Gordon, die ältere Schwester von Sean) und aus „Lausche den Klängen deiner Seele“ (Dominic, der Bruder von Sean) mit Kirkby und ich hoffe, dass wir auch in nächsten Teil etwas von ihnen lesen. Mein besonderes Highlight aber war das Wiedersehen mit Robin und Sky aus meinen Lieblingsbuch „Robin, High in the Sky“ – wie habe ich mich über das erneute „Treffen“ mit den beiden gefreut.

Mit ihrem packenden Schreibstil, der Kunst immer die richtigen Worte zu finden, die richtige Töne zu treffen, hat es die Autorin mal wieder geschafft. Einmal mehr konnte sie mich begeistern, mitreißen und packen. Wie immer ist es mir schwergefallen, das Buch zu zuzuklappen und weg zu gehen, meine „Freunde“ alleine zu lassen.

Ich freue mich schon jetzt auf den Herbst, wenn es ein Wiedersehen in Kirkby gibt und ich dann hoffentlich erfahre, ob die Highland Games ein Erfolg werden.

Nun kann ich nur noch 5 von 5 Lämmchen vergeben und schau mal, wer mir eine leckere Holzofenpizza zaubern kann.

Veröffentlicht am 07.06.2023

Leuchtturmherzen

Leuchtturmherzen
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Das neue Buch der Autorin Silvia Konnerth entführt den Leser dieses Mal nicht in die Lüneburger Heide sondern an die Schlei und beginnt diesmal für ihre Verhältnisse sehr düster und traurig.

Und dann ...

Das neue Buch der Autorin Silvia Konnerth entführt den Leser dieses Mal nicht in die Lüneburger Heide sondern an die Schlei und beginnt diesmal für ihre Verhältnisse sehr düster und traurig.

Und dann … dann entwickelt sich eine wunderbare Geschichte mit viel Tiefgang, Charakteren mit seelischen Verletzungen und ganz viel Hoffnung.

Marie und Hannes, die beiden Figuren um die sich die ganze Geschichte eigentlich dreht, sind auf ewig miteinander verbunden. Verbunden durch die Erinnerung an einen geliebten Menschen, der auf tragische Art und Weise von ihnen gegangen ist.

Silvia Konnerth beweist mit ihrem gefühlvollen Schreibstil und ihre Begabung, scheinbar immer die richtigen Worte zu finden, einmal mehr, das sich Liebesroman und Tiefgang nicht ausschließen. Das man auch in einen Wohlfühlroman durchaus ernste Themen verpacken kann und dabei die Hoffnung auf eine Veränderung zum positiven immer greifbar ist.

Mir hat gut gefallen, wie sie das Thema des Tods eines wichtigen Menschen jungen Jahren und der Trauer der Freunde und Angehörigen anpackt. Ihr gelingt es wunderbar, den Leser mitzunehmen, zu zeigen das jeder eben anders mit Trauer umgeht, das jeder anders trauert und andere Maßstäbe an die seitdem vergangene Zeit setzt. Sie zeigt, wie schwer es ist, nach vorne zu blicken und das es sich trotzdem lohnt. Sie schafft es mit ihrer einfühlsamen Art, den Leser zwar mitzunehmen, aber nicht in Schwermut versinken zu lassen. Jedem düsteren Moment stellt sie einen positiven zur Seite und so sind wir mittendrin, als Marie endlich das Leben wieder voll und ganz annimmt. Als sie sich der Vergangenheit stellt, abschließt und endlich nach vorne blickt – und zwar voll und ganz. Sie zeigt, dass die Trauer wahrscheinlich nie vergeht, immer ein Teil sein wird, und man aber trotzdem eine neue Liebe findet.

Ja, es gibt ein Happy End – dafür ist es ein Liebesroman. Aber es kommt immer darauf an, wie das Happy End kommt und wie es ist: und hier ist es süß und sanft, ohne zu zuckrig zu sein – wenn ihr versteht was ich meine.

Zu der wundervollen Geschichte kommt noch ein Setting, das mich gepackt hat. Die Schlei als Landschaft und ein mobiler Brautladen. Die beschriebenen Brautkleider, die aufgeregten Bräute, einfach nur herrlich. Dazu die vielen ebenso liebevoll charakterisierten Nebenfiguren mit ihren Geschichten: hier könnte ich mir gut und gerne noch den ein oder anderen Folgeband vorstellen.

Ich fand diese Geschichte einfach wunderbar, konnte voll darin versinken und vergebe daher gerne 5 von 5 Sternen.