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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2023

Berührend und emotional

Lonely Castle in the Mirror – Roman
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Darum geht´s:

Triggerwarnung: Achtung in diesem Buch geht es um Mobbing, Einsamkeit und Gewalt

Kokoro bekommt immer, wenn sie zur Schule soll, Bauchschmerzen. Ihr Körper rebelliert förmlich, zu sehr ...

Darum geht´s:

Triggerwarnung: Achtung in diesem Buch geht es um Mobbing, Einsamkeit und Gewalt

Kokoro bekommt immer, wenn sie zur Schule soll, Bauchschmerzen. Ihr Körper rebelliert förmlich, zu sehr schmerzen sie ihre Erlebnisse in der Schule. Kokoro wird von ihren Mitschülern gemobbt und ist seelisch daher völlig fertig. Nicht mal mehr ihren Eltern sich vertraut Kokoro an. Sie schließt sich zu Hause ein und lässt niemand an sie heran. So dümpelt sich tagaus tagein vor sich hin. Jeder Tag ist ein Kampf mit sich und der Verpflichtung doch zur Schule zu gehen.

Eines Tages beginnt Kokoros Spiegel zu leuchten, welcher sie in ein geheimes Schloss zieht. Zusammen mit sechs anderen Teenagern bekommt sie von der „Wolfskönigin“ die Aufgabe, einen Schlüssel zu einem versteckten Raum zu finden. Wer den Schlüssen und den Raum findet, bekommt einen Wunsch erfüllt. Kokoro weiß genau, was sie sich wünschen wird, aber manchmal verläuft das Schicksal anders als man denkt. Sie lernt die anderen Jugendlichen besser kennen und das lässt ihren Wunsch immer weiter in den Hintergrund rücken.

Meine Bewertung:
Dieses Buch hat mich seit der ersten Seite gefesselt. Auch wenn ich eigentlich nicht zur Zielgruppe für dieses Buch gehöre, sind Themen wie Mobbing oder Ausgrenzung auch an mir als Jugendliche nicht vorbeigegangen und so fühlte ich mich gleich mit Kokoro verbunden. Gleichzeitig konnte ich mich auch gut in ihre Mutter hineinversetzen, die sie auf ihre Art wirklich gut unterstützt hat. Zum Glück sind nicht alle japanischen Eltern so kalt, wie oft dargestellt wird.

Nun zur Story und der Umsetzung. Ich konnte dieses Buch am Anfang nicht sofort einordnen, denn die Wolfskönigin, welche nie ihr Gesicht zeigt, hätte auch deutlich gutes Potenzial für einen Horror-Roman geliefert. Gleiches gilt für das Setting in einem einsamen Schloss mit sechs anderen Jugendlichen u.a. Also vorab, das ist es definitiv nicht. Der Roman befasst sich mit viel tieferen Emotionen, als nur mit der einfachen Angst, die Stoff für einen Horror-Roman liefert. Was nicht weniger tragisch ist, denn die Geschichten könnten so aus der realen Welt entstammen, das macht das ganze so bitter. Nicht nur Kokoro, deren Geschichte wir in diesem Roman ausführlich kennenlernen, sondern auch die anderen sechs Jugendlichen haben ihre eigenen Erfahrungen mit Mobbing, Gewalt und Ausgrenzung. Jeder geht damit anders um, jedoch haben alle etwas gemeinsam - sie gehen nicht zur Schule und können daher ihre Zeit im Schloss verbringen. Für ihre Suche haben sie einen begrenzten Zeitraum, der ein japanisches Schuljahr lang ist, also 3 Semester von Mai bis März. Das Buch ist deswegen auch in 3 Trisemesterabschnitte mit jeweils 4 Unterkapiteln unterteilt. Sie können in der Zeit machen, was sie wollen, wenn sie nicht den Schlüssel suchen möchten.

Am Anfang traut sich Kokoro nicht so recht ins Schloss, überwindet sich aber dann. Man verfolgt ihren Weg bis zum Ende des letzten Trisemesters. Ich möchte hier nicht weiter erzählen, denn alle Details könnten etwas über den Inhalt verraten. Es gibt wirklich eine Menge zu erfahren und vieles wird nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Manchmal braucht man als Leser genauso lange wie Kokoro, die eigentlichen Zusammenhänge in dieser Geschichte zu entdecken, manchmal kann man sich aber auch schon vorher etwas erahnen. Sagen wir mal so, mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Es war interessant und hat versucht, die roten Fäden miteinander zu verknüpfen. So ganz überzeugen konnte es mich vom Sinn her nicht ganz, aber hier sollte man einfach nicht zu viel nachdenken und die inspirierende Intension der Autorin einfach annehmen. Mich hätten da noch ein paar Sachen nach dem eigentlichen Ende interessiert, leider war hier der Epilog viel zu kurz. Das fand ich etwas schade, zeigt aber auf, wie sehr mich das Buch in die Protagonisten in den Bann gezogen haben.

Von der Art her sind Story und Protagonisten typisch japanisch. Passt also gut in das Hayabusa Program. Den Roman gibt es auch als Manga, welcher in 5 Bänden abgeschlossen ist. Wer also lieber Manga statt dicke Bücher liest, kann daher hier zugreifen. Der Manga nimmt Szenen, Aussagen und Handlung 1:1 vom Roman auf. Im Roman ist allerdings noch mehr Platz, um Gefühle oder Details zu beschreiben. Für mich haben beide Varianten einen gewissen Charme. Beim Manga habe ich noch die Optik in Form von schönen Zeichnungen dabei, die kann ich mir beim Roman in meiner Fantasie vorstellen.

Fazit:
Ein bewegender Roman, spannend geschrieben und voller Emotionen, die einen nur so überfluten. Ein Feuerwerk der Gefühle, spannendes Setting und eine bis zum Ende spannende Story. Wie ich finde, ein insgesamt gutes gutes Werk.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Mitreisend, spannend und actionreich.

Der letzte Rabe des Empire
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Darum geht´s:
Melvin lebt auf der Straße und hält sich mit betteln und Tagelöhnerjobs am Leben. Über seine wahre Herkunft weiß er nichts, geblieben ist ihm nur ein verblichenes Bild seiner Eltern. Als ...

Darum geht´s:
Melvin lebt auf der Straße und hält sich mit betteln und Tagelöhnerjobs am Leben. Über seine wahre Herkunft weiß er nichts, geblieben ist ihm nur ein verblichenes Bild seiner Eltern. Als Jack der Ripper seine Mordserie beginnt, erkennt Melvin ein Muster. Der Ripper tötet nur Frauen aus dem Freudenhaus, wo er als kleiner Junge aufgewachsen ist. Damit ist auch Melvins geheime Liebe in Gefahr, um sie zu retten, begibt sich Melvin sich auf die Suche nach Jack den Ripper. Damit setzt er sich großer Gefahr aus und schlittert gleichzeitig mitten in ein düsteres und aufregendes Abenteuer rein.

Meine Bewertung:
Ich kannte den Autor noch nicht und auch die Erstveröffentlichung des Romans 2021 beim Thienemann-Esslinger Verlag ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Zum Glück habe ich den Roman bei der Vorschau von Carlsen entdeckt und schon die Beschreibung hat mich total überzeugt das Buch lesen zu wollen.

Dementsprechend hatte ich natürlich eine gewisse Erwartungshaltung, was Story und Umsetzung anging. Ich muss sagen, der Roman hat mich absolut überzeugt. Er ist schlüssig geschrieben, am Ende ziehen sich alle roten Fäden zusammen und trotzdem rätselt man immer noch fleißig mit. Die Fantasyelemente könnten vielleicht den ein oder anderen stören, mir haben sie sehr gut gefallen, weil es auch gut dazu passt und der Geschichte dienlich ist. Beim Lesen der allgemeinen Beschreibung würde man es nicht ganz erwarten, daher wird bestimmt der ein oder andere überrascht beim Lesen sein.

Es entwickelt sich alles sehr ins Mysteriöse und okultische. Man bekommt quasi die gesamte Bandbreite, die das Leben so mit sich bringt. Da geht es um tragische Liebesgeschichten, Rache, machtsüchtige Priester und verstoßende Außenseiter. Das alles passt auf seine Art so unglaublich gut zu dem viktorianischen Setting.

Melvin ist ein wirklich interessanter Held. Er ist mutig, selbstlos und loyal. Obwohl er von der Straße ist, wirkt er nicht so, was aufgrund seiner Hintergrundstory natürlich nicht selbstverständlich ist. Auch die anderen Charaktere und ihre Vergangenheit ist gut erarbeitet. Ich mag, dass alle so unterschiedlich sind. Die kleinen Streitereien zwischen Melvins neuen Bekannten (ich Spoiler hier nicht weiter) sind zu komisch und unterhaltsam, zudem lockern sie die doch sehr düstere Atmosphäre gut auf.

Fazit:
Der letzte Rabe des Empiere hat alles was ein gutes Buch braucht. Eine gute Story, eine kreative Umsetzung und einen guten Schreibstil. Für alle Krimi- und Fantasyfans genau das richtige. Für 10€ bekommt man ein 1A Buch, da gibts nichts zu meckern, Unterhaltung garantiert

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Absolut magisch und ziemlich giftig

Ivy und die Magie des Poison Garden
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Darum geht´s:
Ivy ist überhaupt nicht begeistert, als ihre Mutter beschließt, dass sie endlich sesshaft werden müssen, denn das bedeutet, dass Ivy auf den alten Landsitz ihres Großvaters ziehen muss. Endlich ...

Darum geht´s:
Ivy ist überhaupt nicht begeistert, als ihre Mutter beschließt, dass sie endlich sesshaft werden müssen, denn das bedeutet, dass Ivy auf den alten Landsitz ihres Großvaters ziehen muss. Endlich angekommen, warten allerlei Überraschungen auf sie. Eigentlich hatte Ivy ihren Großvater als mürrischen Klotz in Erinnerung, schnell merkt sie aber, dass er zugänglicher sein kann als erwartet. Auch der alte Landsitz steckt voller Geheimnisse, die sich insbesondere um den alten Gift-Garten (engl. Poison Garden) drehen.

Als Ivy dahinter kommt, was ihr Großvater da eigentlich vor ihr geheimzuhalten versucht, befindet sie sich schon mitten im Abenteuer. Als ihr Großvater entführt wird, bleibt ihr daher nur eins übrig - ab in den Poison Garten, um ihn zu retten. Dabei stehen ihr Lehrling Finn und ein sprechender Fuchs zur Seite.

Meine Bewertung:
Ich kenne ja schon von anderen Büchern den Schreibstil von Gesa. Ihre Geschichten sind immer mysteriös, magisch und zauberhaft. Sie ziehen einen in den Bann. Als ich die Beschreibung von diesem Buch las, musste ich sofort an „Der geheime Garten“ von Frances HodgsonBurnett denken. Ich liebe dieses historische Werk und die Beschreibung klang ähnlich dazu. Daher war ich natürlich gespannt, wie Gesa es schafft etwas die gleiche Atmosphäre zu schaffen, ohne etwas zu kopieren. Wenn man das Buch dann liest, hat es absolut nichts mehr mit dem historischen Buch gemeinsam, außer vielleicht den Anfang. Es ist komplett anders und so typisch Gesa Schwartz. Ich habe alles geliebt, den ganzen Plot bis zum Ende.

Es war überraschend aufgebaut, konnte durchweg die Spannung halten und trifft von der Story her voll meinen Geschmack. Jetzt ist es natürlich ein Buch für Kinder/Jugendliche, ich muss sagen, dass man öfter auch als Erwachsener zu solchen Werken greifen sollte, weil sie absolut die Fantasie im Gehirn anregen.

Man kann sich auch gut mit Ivy identifizieren, einem Mädchen, zwischen Kind und Frau. Voller Zweifel und Unsicherheiten. Belastet von der Abwesenheit des Vaters seit ihrer Kindheit. Einer Mutter, die sie zwar liebt, aber oft auch einfach nicht da war. Ja Eltern sein ist echt nicht schwer und ein bisschen hat es mich gestört, dass hier schon wieder ein Kind mit einem Elterndefizit ist (ist eine glückliche Familie wirklich so öde). Ivys Opa mit seiner grummeligen Herzlichkeit (wie der Opa von Heidi nur magischer) hat es zum Glück wieder herausreißen können. Irgendwie hat er mich an meinen eigenen Opa erinnert, ich möchte ihn von Anfang an.

Jedenfalls wächst Ivy charakterlich sehr in diesem Buch und das ist etwas, worauf ich immer besonders achte. Sie war auch vorher schon ein toller Charakter, nicht naiv, doof oder nervig, wie die Mädels in anderen Büchern (und die waren deutlich älter). Sie wirkt sehr stark trotz ihrer Ängste, denn sie lernt diese zu überwinden. Ein bisschen so wie im realen Leben, wo man ja auch immer wieder über seinen Schatten springen sollte. Daher bietet das Buch auch eine gewisse Philosophie und einen keinen Ratschlag fürs Leben.

Die kleinen Streitigkeiten zwischen dem Fuchs Gabriel und Finn sorgen für eine kleine witzige Auflockerung des doch sehr abenteuerreichen Buches.

Gut zur Atmosphäre dieses Buch passen die Illustrationen. Giftpflanzen aller Art, die immer zu Beginn eines Kapitels zu finden sind. Mit dabei sind die Bezeichnung der Pflanze, die Pflanze als ganzes, die Samen der Pflanzen und die Blüten. Irgendwann haben sich die Zeichnungen wiederholt, da hätte ich gerne noch andere Pflanzen gesehen, aber das war nur ein kleines Detail, was ich mir gewünscht hätte. Die Zeichnungen sind nämlich wirklich hübsch und sehr realistisch gezeichnet.

Fazit:
Ein magisch schönes Werk, voller Geheimnisse und giftigen Pflanzen wohin man blickt. Die Hauptprotagonistin ist mutig und lässt sich von nichts unterkriegen. Lesespaß garantiert.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Ein liebevolles Vorlesebuch für Kinder die viel wissen wollen

Toto und der Mann im Mond
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Beschreibung
Toto ist ein kleiner, aufgeweckter Junge. Zusammen mit seiner Cousine Mimi besucht er nachts in seinen Träumen mit einer Rakete den Mann im Mond. Der Mann in Mond weiß viel und gemeinsam ...

Beschreibung
Toto ist ein kleiner, aufgeweckter Junge. Zusammen mit seiner Cousine Mimi besucht er nachts in seinen Träumen mit einer Rakete den Mann im Mond. Der Mann in Mond weiß viel und gemeinsam mit den Kindern entdeckt er die Welt, klärt viele Fragen und erlebt so einige Abenteuer.

Das Buch ist in 10 jeweils abgeschlossene Gute-Nacht Geschichten unterteilt, zusätzlich gibt es Reime und ein Lied von Sasha am Ende.

Bewertung:
Zuerst einmal: Als ich das Buch bekam und das Konzept dahinter gesehen habe, musste ich gleich an das Buch von Peter Maffay und seiner Familie denken. Dort schläft Anouk ja auch immer ein und träumt von diversen Geschichten. Ich fand es zuerst etwas einfallslos auch hier dieses Konzept zu verwenden. Diese Idee lief die letzten Jahre gut und hat sich sicher bezahlt gemacht. Hier war ich zuerst betrübt und etwas enttäuscht, wollte aber der Story mit den schönen Bildern eine Chance geben, immerhin weiß ich, dass alles, was Sasha musikalisch gemacht hat, richtig gut war (ich bin ein Dick Brave Fan – Sasha als Rock ’n’ Roll Sänger, falls ihr das nicht kennt)

Ich wurde positiv überrascht: Nach dem Vorlesen der Geschichte finde ich, dass Julia und ihr Mann Sasha haben, was ganz eigens daraus gemacht. Die Geschichten werden wirklich toll erzählt und sie sind sogar lehrreich. Die Auswahl der Geschichten ist auf Fragen, die von der Zielgruppe kommen könnten ausgerichtet. Toto ist sehr wissbegierig und so wird ganz nebenbei erklärt, wie das mit den Sternen ist, warum sie leuchten, warum der Mond leuchtet, was ein Weltwunder ist, wie das mit dem Schattenwurf funktioniert, alles rund ums Schwimmen u.a. Pädagogisch gefällt es mir viel besser als Anouk. Es wirkt nicht gewollt und zeigt auch nicht mit erhobenen Zeigefinger auf, was richtig und was falsch ist. Außerdem gehen Totos Eltern sehr gut auf den kleinen Jungen und seine Bedürfnisse ein, auch wenn sie nicht so oft vorkommen.

Das Buch strahlt eine gewisse Wärme aus und alle Szenen wirken sehr gemütlich, so richtig angenehm für ein Gute-Nachtbuch. Hier wurde das Konzept passender umgesetzt, meiner Meinung nach.

Gestört haben uns die langen Vorstellungen der Personen. Da hätte man mit viel weniger Text das Gleiche erreichen können, zumal mal es wirklich nur einmal vorliest, weil man die Personen dann ja kennt. Mein Sohn war auch am Anfang etwas unruhig - er wollte ja eine Geschichte hören und keine Vorstellung. Ich kann aber die Intension dahinter vollkommen versehen und man kann sie ja auch überspringen, von daher sehe ich es eher als ein nettes Gimmick am Anfang, wenn man das Buch das erste Mal liest. Für kleinere Kinder ist es auch ganz praktisch oder wenn man mal vergessen hat, wer jetzt wer ist

Wenn fanden wir am coolsten? Das war definitiv Luna, das Mondschweinchen. Sie ist auch super niedlich illustriert.

Sasha hat sogar ein eigenes Album dazu komponiert, was man separat erwerben kann - guter Fanservice, was will man mehr. Dazu kann ich aber leider nichts sagen. Vielleicht besorge ich das aber auch noch.

Illustrationen:
Knuffig und süß gemacht, mit bunten Farben und kindgerechter Gestaltung.

Text:
Der Text ist leicht und verständlich. Auch die Stellen, wo etwas erklärt wird, sind wie ich finde gut umgesetzt. Es wird auch von Glow (eine kleine Mondfee) jede Menge geträllert. Das ließ sich auch ohne Singen ganz gut vorlesen (ich bin nicht so die Sängerin). Jede Geschichte endet mit dem gleichen Gute-Nachtgedicht und bringt daher beim Vorlesen eine Regelmäßigkeit mit. Ich glaube, das mochte mein Sohn am liebsten am Ende der Geschichte. Er hat immer darauf gewartet und konnte es irgendwann auch mitsprechen. Ein guter Abschluss.

Fazit:
Ein kleines Kinderbuchhighlight mit viel Liebe und Herz.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Lustige Romcom für Let´s Play Fans

Let's Play - Teil 1
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Darum geht´s:
Sam ist leidenschaftliche Gamerin und außerdem eine Spieleentwicklerin. Ihr erstes Game war auf der Spielentwicklerplattform Indigineer immer recht gut bewertet und Sam war stolz auf diesen ...

Darum geht´s:
Sam ist leidenschaftliche Gamerin und außerdem eine Spieleentwicklerin. Ihr erstes Game war auf der Spielentwicklerplattform Indigineer immer recht gut bewertet und Sam war stolz auf diesen doch schon kleinen Erfolg. Das ändert sich schlagartig als der Profi Let's Player Marshall ihr Spiel in einem seiner Let's Plays völlig zerreißt. Plötzlich ist Sams Game abgerutscht und die schlechten Bewertungen reihen sich nur so untereinander. Sam ist völlig außer sich und als wäre das noch nicht genug, zieht Marshall auch noch direkt gegenüber ein. Sie nimmt sich vor Marshall zu meiden, aber das ist nicht ganz so einfach, wenn die Vermieterin darauf besteht, dass sich alle in ihrem Haus gut verstehen. Als wäre das noch nicht nervig genug, sieht Marshall auch noch unverschämt gut aus und ist charmant dazu. Ob Sam doch weich wird?

Meine Bewertung
Das Buch ist ein Comic, voll bebildert, mit Text in Sprechblasen. Ich hätte die Story auch als Volltext genommen, aber der Comicstil war sehr erfrischend. Die Zeichnungen sind nicht wie bei einem Manga, sondern es kommen hier stilistisch halt voll die American Vibes rüber. Man liest hier in westlicher Richtung.

Das Thema und die Story könnten aber auch so hier in Deutschland oder in jedem anderen Land spielen. Let's Player und Spieleentwicklerinnen gibt's ja fast überall. Man könnte sagen der Comic passt in die Zeit und spricht daher auch eine breite Masse (insbesondere natürlich auch Gamings Nerds) an, aber auch Gaming Neuling können hier gut in die Welt von Let's Plays und Co. eintauchen.
Dadurch das Sam ordentlich was auf den Kasten hat und sich so schnell nicht von irgendeinem Let's Player wie Marshall beeindrucken lässt wird's interessant. Auch wenn Sam den guten Marschall doch ziemlich spannend findet (auch optisch). Sam ist außerdem keine zurückgezogene Einsiedlerin, sondern hat eine Menge gute Freunde, die alle auf ihre Art sehr besonders sind. Die Auswahl der Nebencharaktere ist hier gelungen und alle bringen auf ihre Art eine interessante Nuance in die Story.

Marschall an sich ist auch nicht, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, arrogant oder großkotzig. Er macht halt oft nur seinen Job und geht öfter mal ziemlich naiv an die Dinge ran. Das kann sich auf jeden Fall sehr interessant zwischen Sam und Marschall entwickeln. Vieles in dem Comic ist auch sehr witzig, ich musste oft lachen, weil manche Situationen zu komisch sind. Vor allem die Szenen mit Sams Vater sind zu lustig.

Dabei übermitteln die Zeichnungen auch die richtigen Emotionen. Alles in allem ein sehr gutes Gesamtkonzept.

Ich werde mir auch den zweiten Band gönnen. Bin gespannt, wie es weitergeht. Hoffentlich hält der Unterhaltungsgrad an.

Fazit:
Lustig romantische Gamerstroy im Comic Stil. Unterhaltsames Lesevergnügen garantiert.

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