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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2020

Potzblitz - was für eine Aufregung

Polly Schlottermotz 5: Hier ist doch was faul!
1

Wenn man nicht wüsste, dass Bücher eine lange Vorlaufzeit haben, könnte man meinen, Lucy Astner hat es als Aufmunterung für die Corona-Zeit geschrieben.
Denn Polly hat Geburtstag und ihre Party muss ausfallen, ...

Wenn man nicht wüsste, dass Bücher eine lange Vorlaufzeit haben, könnte man meinen, Lucy Astner hat es als Aufmunterung für die Corona-Zeit geschrieben.
Denn Polly hat Geburtstag und ihre Party muss ausfallen, weil ihr Vater an der gemeinen Pferdegrippe erkrankt ist. Wie gemein! Klar, dass Polly zwar mit ihrem Vater fühlt, aber alles natürlich auch megaobergemein findet. Ist es ja auch.
Zum Glück gibt es Tante Winnie, die sich ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht hat...

Die Polly Schlottermotz Reihe wird hier geliebt, wir haben alle Bände und die Tochter hat sich riesig gefreut, dass es ein neues Abenteuer mit Polly und Fledermaus-Freund Adlerauge gibt. Auch wenn das Buch ab acht Jahren empfohlen wird (passt m. E. sehr gut), macht es auch der Zehnjährigen noch viel Spaß.
Auch hier gibt es wieder viel zu lachen, ich finde ja Pollys Mutter so super und diesmal bekommt auch noch der vierte Vampirzahn Zauberkräfte. Klar, dass da wieder jede Menge Action (ja, wirklich, obwohl Faultiere dabei sind!) geboten ist.
Super spannend fand ich es allerdings nicht - deshalb ist es auch perfekt für etwas ängstlichere Lesekinder geeignet, man muss sich hier nicht vom Vampirzahnthema abschrecken lassen.

Super sind auch wieder die Zeichnungen unserer Lieblingsillustratorin Lisa Hänsch, das Cover ist von allen unser allerliebstes.

Ganz klar, das Buch verdient wie alle Bände der Reihe fünf potzblitzfunkelnde Sterne und bekommt sie von uns natürlich auch.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Sehr seltsames Buch

Das Rätsel von Ainsley Castle
1

Lizzy und ihr Vater sind ein Herz und eine Seele, nach dem frühen Tod von Lizzys Mutter ein eingespieltes Team. Doch jetzt hat ihr Vater eine neue Frau an seiner Seite, sie sind zu ihr in ein Hotel an ...

Lizzy und ihr Vater sind ein Herz und eine Seele, nach dem frühen Tod von Lizzys Mutter ein eingespieltes Team. Doch jetzt hat ihr Vater eine neue Frau an seiner Seite, sie sind zu ihr in ein Hotel an der schottischen Küste gezogen. Lizzy kann ihre Bald-Stiefmutter nicht ausstehen. Und bald geschehen seltsame Dinge...

Ich habe mich auf ein spannendes Kinderbuch gefreut, doch das Buch fand ich sehr eigenartig und für die Zehnjährige auch altersmäßig unpassend. Mystery als Genre für ein Kinderbuch der Altersgruppe in der Ausprägung habe ich bislang noch nicht so oft gelesen. Richtig spannend war es für mich auch nicht, auch wenn ich natürlich neugierig war, wie nun alles zusammenhängt. Es war eher angsteinflößend. Leider fand ich nicht nur die Story an sich befremdlich, sondern auch die Auflösung unbefriedigend, was sage ich, völlig unbefriedigend, außerdem hat mir die Aufklärung eines wesentlichen Punktes völlig gefehlt, zumal er so oft thematisiert wurde.

Einzig die Kindercharaktere fand ich toll beschrieben, diese haben mir alle drei wirklich gut gefallen.

Ich würde die Altersempfehlung eher auf 12 Jahre setzten, kann aber insgesamt keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Spannend - und mehr als nur ein Thriller

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
1

Ich mag die dtv premium Reihe schon alleine wegen der guten Lesbarkeit. Ausreichend große Schrift, guter Zeilenabstand, auch in fortgeschrittenerem Alter und bei schlechten Lichtverhältnissen noch gut ...

Ich mag die dtv premium Reihe schon alleine wegen der guten Lesbarkeit. Ausreichend große Schrift, guter Zeilenabstand, auch in fortgeschrittenerem Alter und bei schlechten Lichtverhältnissen noch gut lesbar.

Aber das wichtigere Kriterium ist natürlich der Inhalt, auch hier bin ich begeistert.
Auf dem Cover steht Thriller - aber eigentlich ist es mehr eine Mischung aus Mutter-Tochter-Beziehungsroman, Familiendrama und Thriller.
Kein Thriller, der einen atemlos durch das Buch hetzen lässt, die Spannung baut sich erst Seite um Seite auf.
Erzählt wird immer abwechselnd aus Sicht der Tochter und der Mutter, das hat mir hier sehr gut gefallen und sorgt für eine stetige Spannung.
Man weiß zwar gleich zu Beginn, dass Ally den Flugzugabsturz überlebt hat, ich hatte befürchtet, dass deshalb die Handlung uninteressant werden könnte, aber weit gefehlt.
Ich habe inzwischen einige Kritiken über das Buch gelesen, die die Vorhersehbarkeit der Handlung bemängeln - da bin ich dann wohl zu einfach gestrickt, für mich waren die Zusammenhänge tatsächlich nicht klar und ich war von der Auflösung überrascht, auch das Ende war ganz nach meinem Geschmack.

Für mich eine sehr gelungene Mischung aus verschiedenen Komponenten, wer ausschließlich einen atemberaubenden Thriller sucht, könnte unter Umständen enttäuscht sein und etwas Drive vermissen; wer sich aber mit der Kombination anfreunden kann, wird mit ausgezeichneter Unterhaltung belohnt.


Zum Abschluss noch einen schönen Satz aus dem Buch:
"Wie weit man auch weggeht, man trägt es immer in sich, tief in den Knochen. Zuhause."

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Veröffentlicht am 11.07.2019

Skandinavienkrimi zu Kriegszeiten

Die Frau aus Oslo
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Dieser Skandinavienkrimi spielt 1942, zu Zeiten der nationalsozialistischen Besatzung in Norwegen. Junge Widerstandskämpfer, zu denen auch die Jüdin Ester gehört, widersetzen sich. Ester fliegt jedoch ...

Dieser Skandinavienkrimi spielt 1942, zu Zeiten der nationalsozialistischen Besatzung in Norwegen. Junge Widerstandskämpfer, zu denen auch die Jüdin Ester gehört, widersetzen sich. Ester fliegt jedoch auf und muss nach Schweden fliehen, ihre beste Freundin wird ermordet und der Mord kann nicht aufgeklärt werden. Sie hinterlässt ihre kleine Tochter und ihren Lebensgefährten.

Ich fand das Buch aus mehreren Gründen spannend. Zum einen konnte man viel über die schreckliche NS-Zeit in Norwegen und Schweden erfahren, mir ist bewusst geworden, dass ich da erschreckend wenig informiert bin.
Zum anderen waren die losen Handlungsstränge an sich spannend, da ich bis zum Schluss des Buches nicht wusste, wie alles zusammenhängt.
Das Lesen ist nicht anspruchslos, da die Zeitebenen ständig wechseln, von 1942 geht es in das Jahr 1967 und auch 2015 ist noch mit vertreten. Zwar steht bei jedem Wechsel das Jahr angeschrieben, doch wurde ich für meinen Geschmack zu häufig aus meinem Lesefluss gerissen, weil schon wieder ein Zeitsprung anstand. Immer dann, wenn ich gerade so schön "drin" war.
Es ist auch kein Buch für "nebenbei" lesen, man muss auf die Details achten und auch ab und an über manche Szenen nachdenken.

Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend, hat Hintergrundwissen geliefert und die Auflösung war für mich (bis auf einen kleinen Nebenaspekt) nachvollziehbar.


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Veröffentlicht am 05.03.2019

Spannend, humorvoll und interessant

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
1

Gleich vorneweg: für alle Fans von Sherlock Holmes und entsprechenden oldschool-Krimis ist das Buch ein großer Lesespass.

Worum geht es? Die Story hat zwei Zeitebenen, in Rückblenden begleiten wir den ...

Gleich vorneweg: für alle Fans von Sherlock Holmes und entsprechenden oldschool-Krimis ist das Buch ein großer Lesespass.

Worum geht es? Die Story hat zwei Zeitebenen, in Rückblenden begleiten wir den berühmten Arthur Conan Doyle. Er hat die Nase gestrichen voll von seiner berühmten Romanfigur. Allerdings nicht von Kriminalfällen, anstatt diese zu schreiben, macht er sich selbst an Ermittlungen und sucht einen Mörder.

Im hier und heute gibt es ebenfalls einen Mordfall und einen jungen Sherlock-Holmes-Fan, der sich diesbezüglich an die Ermittlungen macht.

Die beiden Ebenen sind miteinander verknüpft und die abwechselnden Perspektiven sind abwechslungsreich und beide auf ihre Art spannend, wobei mir der historische Teil besonders gut gefallen hat.

Sprache und der dezente Humor – insbesondere im Rückblick – fand ich ganz wunderbar. Wie etwa bei „Runny“, der so genannt wird, weil seine Nase ständig läuft oder die Frage Arthurs, ob Sally „möglicherweise zarte Bande zu einem Gentleman geknüpft hat“.

Richtig erhellend fand ich die vielen Querverweise, beispielsweise zu Agatha Christie und weiteren berühmten Zeitgenossen, ich wusste gar nicht, dass sich damals (gefühlt) alle Schriftsteller Englands kannten.
Auch die Verbindung mit Zeitgeschichte, insbesondere der Frauenwahlrechts-Bewegung war interessant und Neuland für mich.
Überhaupt ist die Verbindung von fiktiver Story mit historischen Tatsachen sehr gelungen, am Ende löst der Autor das auch noch in seinen Nachbemerkungen auf. Er verrät dem Lesenden, was in der Story der Wahrheit entspricht – sehr viel mehr als ich angenommen hatte, unbedingt auch noch das Nachwort lesen!

Mein Fazit: ein sehr unterhaltsames Buch mit vielen interessanten Informationen über Arthur Conan Doyle und die Zeitgeschichte. Nicht nur für große Sherlock-Holmes-Fans lesenswert, sondern für alle, die Krimis ohne große Gewaltszenen mit viel „Drumherum-Infos“ mögen.
Ich bin begeistert und empfehle es sehr gerne weiter.
Fünf von fünf Deerstalker Mützen-Sternen!

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