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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2022

So anrührend, ein echtes "Hachz"-Vorlesebuch

Grimm und Möhrchen – Frühling, Sommer, Herbst und Zesel
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Ich war ja schon von Band eins total hingerissen, als sich Grimm, der Buchhändler und Möhrchen, der kleine Zesel, kennengelernt haben.
Deshalb habe ich mich riesig, riesig, riesig gefreut, dass es eine ...

Ich war ja schon von Band eins total hingerissen, als sich Grimm, der Buchhändler und Möhrchen, der kleine Zesel, kennengelernt haben.
Deshalb habe ich mich riesig, riesig, riesig gefreut, dass es eine Fortsetzung gibt.

Aber was ist denn überhaupt ein Zesel? Möhrchen erklärt dies ganz famos: "Ein bisschen Esel und ein bisschen Zebra. Von jedem etwas und von beiden das Beste." Oh ja!

Der kleine Zesel ist wirklich etwas Besonderes. Er bringt Wärme, Schwung und Abwechslung in das Leben des Buchhändlers.
Beim Lesen ging mir das Herz auf, es ist einfach wunderschön und herzerwärmend, mit dem kleinen Gesellen die Jahreszeiten samt aller Feste zu erleben.

Ob Karneval, Urlaub oder herbstliches Kartoffelfeuer - mit Grimm und Möhrchen machen alle Feste großen Spaß. Ihr wertschätzender Umgang - auch mit den anderen Dorfbewohnern - ist großes Vorbild und zeigt, wie schön es sein kann, wenn man sich mit Respekt, Achtung und Freude begegnet.

Natürlich gibt es auch genug Lach- und Schmunzelstellen, damit es nicht zu rührend wird.
Meine absolute Lieblingsstelle ist Zeselchens Brief an den Weihnachtsmann.

Die Illustrationen sind hier die perfekte Ergänzung und machen das Buch erst so richtig rund:
Ach ja - und achtet bitte unbedingt auch auf das besondere Lesebändchen!

Unbedingte Weiterempfehlung als Vorlesebuch ab vier, fünf Jahren - aber auch das Teenie-Kind hier ist noch hingerissen und auch die Erwachsene im Haushalt...

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Hochspannung naja, Reiselust oh ja

Mord in Montagnola
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Auf dem Buchrücken wird mit "Hochspannung und Reiselust garantiert" geworben.
Letzteres stimmt - ich war noch nie im Tessin und das Buch macht wirklich Lust auf eine sofortige Reise.
Was die Hochspannung ...

Auf dem Buchrücken wird mit "Hochspannung und Reiselust garantiert" geworben.
Letzteres stimmt - ich war noch nie im Tessin und das Buch macht wirklich Lust auf eine sofortige Reise.
Was die Hochspannung angeht: hier wurde m. E. zu viel versprochen. Es ist ein eher gemächlicher Krimi, wirklich spannend war nur der Prolog.

Das Buch lebt eher von seinen Charakteren.
Zuerst natürlich Moira, die Hauptperson, die frisch getrennt nach vielen Jahren zurück ins Dorf kehrt, um den alternden Vater zu besuchten.
Dann die sympathische Polizistin Chiara und der Gerichtsmediziner, den Moria noch aus der Jugend kennt und viele weitere Dorfbewohner.

Das Buch hat mir trotz der fehlenden Hochspannung gut gefallen, denn die privaten Verstrickungen samt Katzenidylle waren gut geschrieben.
Ein schöner Sommerkrimi, zum ins Tessin träumen.
Und ein Reihenauftakt, der Lust auf weitere Bände macht.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Starker Anfang, gegen Ende hin etwas abfallend

Die versteckte Apotheke
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Große Coverliebe: ich finde das Cover traumhaft schön und passend zum Inhalt. Es wirkt so geheimnisvoll und durch die Farbkombination auch edel und magisch.
Dann weitere Freude: auch unter dem Schutzumschlag ...

Große Coverliebe: ich finde das Cover traumhaft schön und passend zum Inhalt. Es wirkt so geheimnisvoll und durch die Farbkombination auch edel und magisch.
Dann weitere Freude: auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch ein Schmuckstück.
Schon optisch hat das Buch damit große Chancen auf einen dauerhaften Platz im Bücherregal.

Aber auch die Story hat mich sofort gepackt.
Die zwei Perspektiven, Carolin in der Gegenwart und die Apothekerin im 18. Jahrhundert, die sich miteinander verweben, das hat das Lesen sehr abwechslungsreich und lebendig gemacht und den Spannungsbogen hoch gehalten.
Bei manchen Büchern stören mich ständige Perspektiven/Zeit/Personen- Wechsel, sie bringen mich aus dem Lesefluss.
Das war hier überhaupt nicht der Fall, das Buch hat mich gefesselt und es gab keine Orientierungsprobleme, das war gut gemacht.

Ich mochte sowohl die Hauptperson der Gegenwart, Carolin, als auch die zwei Hauptpersonen in der Vergangenheit und konnte mich in alle hineinversetzen. O.k., bei der Apothekerin manchmal nicht, es gab da insbesondere eine "Starrköpfigkeit", die für mich unplausibel ist.

Bis etwa zwei Drittel des Buches war ich völlig begeistert - so ein tolles Buch. Dann hat es für mich nachgelassen, ich kann gar nicht so genau sagen, warum. Es verlor an Spannung und wurde etwas schleppend, vielleicht, weil dann doch ein paar für mich nicht plausible Stränge dabei waren. Irgendwie war die Luft etwas raus.
Aber geschenkt, Jammern auf hohem Niveau, trotzdem war es ein echter Lesegenuss. Nur für fünf Sterne hat es dann doch nicht ganz gereicht.

Veröffentlicht am 11.07.2022

Viel Haferbrei, Krrrck und noch mehr Abenteuer

Der Dodo in Oma Floras Garten
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Armer Denny. Jedes Jahr muss er in die Sommerferien zu Oma nach Schottland. Dort gibt es jeden Tag Haferbrei, Kreuzworträtsel und sonst nichts.
Doch dieses Jahr wird alles anders! Er freundet sich nicht ...

Armer Denny. Jedes Jahr muss er in die Sommerferien zu Oma nach Schottland. Dort gibt es jeden Tag Haferbrei, Kreuzworträtsel und sonst nichts.
Doch dieses Jahr wird alles anders! Er freundet sich nicht nur mit dem einzigen Kind des Dorfes, Susi, an, sondern entdeckt einen Vogel, der doch tatsächlich aussieht wie ein....DODO!
Hä? Dodo? Sind die nicht ausgestorben? Ja, auch Susie wird nicht müde, ihm das kundzutun, aber es hilft nichts, vor ihnen steht ein Dodo!

Sowohl das Kind als auch ich mögen das Buch sehr.
Es ist so witzig, weil so viele Welten aufeinanderprallen. Die doch etwas skurrilen Dorfbewohner, die schlaue Susi, Danny, der selten um eine Ausrede verlegen ist. Und natürlich Dodo!

Dodo kann hier im Buch nicht sprechen oder ähnliches, wie sonst oft bei Kinderbüchern. Er ist ein Vogel ohne vermenschlichte Züge und das gefällt mir auch sehr gut. Damit dauert es auch etwas, bis Danny herausfindet , was mit dem Dodo los ist.

Also: wenn euch auch langweilige Sommerferien drohen und ihr herausfinden wollt, wozu man eine Kalter-Haferbrei-Kompost-Spüli-Mischung braucht, dann lest das Buch. Und sonst auch, es ist klasse!

Veröffentlicht am 10.07.2022

Was will der Text?

Freizeit
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Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war ...

Franzi ist in ihren Zwanzigern, das Studium inzwischen beendet, sie verdient ihren Lebensunterhalt und schreibt immer wieder an ihrem Buch, in dem sie ihr Leben und das ihrer Freunde beschreibt.

Das war für mich leider vollkommend uninteressant. Die Tage plätschern so dahin, wir lesen über ihren Alltag, ihre Social-Media-Kommunikation, aber alles aus einer Distanz, die mir keine Nähe zu den Figuren ermöglichte.

Mag sein, dass das Leben in dieser Generation widerspiegelt, aber es hat für mich weder einen Erkenntnisgewinn noch einen Unterhaltungswert.

Gestört hat mich auch der Aufbau. Wechselnd zwischen Rückblicken in die Zeit ihres Studiums und dann wieder in der Gegenwart fiel mehr die Orientierung während des Lesens nicht leicht.

Den feinen Humor, der im Klappentext angesprochen wird, habe ich auch vermisst.
Aber vielleicht war es ja Franzis Lektorin, die ab und an Feedback zum Buchstand gegeben hat und z. B. das hier sagte:
"Außerdem wirkt die Geschichte nicht sehr straff. Ich frage mich: Was will der Text? Wo genau ist der Zusammenhang? Gell?"

Damit sprach sie mir aus der Seele! Ist das humorvolle Selbstironie der Autorin, die ahnte, dass sie mit ihrem Text nicht alle Lesenden erreicht?

Fazit: Nicht mein Buch, aber ich bin auch nicht aus dieser Generation, vielleicht liegt es daran.

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