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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Was für ein Buch!

Die Hoffnung der Chani Kaufman
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Was für ein Buch!
Es ist eigentlich die Fortsetzung eines Vorgängerbands, das habe ich aber erst nach dem Lesen erfahren und man kann das Buch auch völlig losgelöst davon lesen, man hat keine Minute das ...

Was für ein Buch!
Es ist eigentlich die Fortsetzung eines Vorgängerbands, das habe ich aber erst nach dem Lesen erfahren und man kann das Buch auch völlig losgelöst davon lesen, man hat keine Minute das Gefühl, dass ein Anknüpfungspunkt fehlt. Man bemerkt es auch gar nicht beim Lesen, dass es eine Vorgeschichte gibt.

Es geht um ein jüdisch-orthodoxes junges Ehepaar, das aktuell in Jerusalem lebt und von der Gemeinde sehr kritisch beäugt wird, weil der ersehnte Nachwuchs ausbleibt. Für die Frau ist das sehr belastend, ihr Mann sollte/müsste sich von ihr trennen, wenn es nicht bald klappt. Die fiese Schwiegermutter sucht schon nach einer würdigeren Schwiegertochter.

Soweit der Rahmen - tatsächlich ist es aber ein Einblick in das Alltagsleben von Menschen, die verwurzelt im Glauben in jüdisch-orthodoxen Gemeinden leben. Zwei Hauptstränge, neben dem jungen Ehepaar auch noch ein älteres Ehepaar, das sich getrennt hat.
Ich fand es interessant, mehr über die strengen Regeln zu erfahren und wie das ganze Leben davon gesteuert wird. So viel mehr als koschere Lebensmittelaufbewahrung und Zubereitung.
Für Frauen ein sehr reduziertes Leben, aber auch für Männer nicht einfach.
Erschütternd war es auch zu lesen, wie sehr das persönliche Glück, Familie, das ganze Leben dem untergeordnet wird.

Aber: das Buch hat es geschafft, dass ich schon auch ansatzweise verstanden habe, warum das so ist und welch eine Besonderheit diese starke Gemeinschaft auch ist, solange man sich an die Regeln hält. Den inneren Konflikt, den die Charaktere durchlitten haben, aber auch das Selbstverständnis der Regeln im Glauben, das wurde für mich schon nachvollziehbar.

Das Buch hat mich gefesselt, der Schreibstil war eingängig und die Seiten flogen nur so da hin. Lediglich eingangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mit den jiddischen Begriffen. Leider habe ich erst am Ende bemerkt, dass es ein Glossar gibt - da hätte ich früher schon mal ans Ende blättern sollen.
Man kommt aber auch so relativ schnell hinein und die Begriffe erschließen sich. Viele sind ohnehin bekannt.

Eine ganz große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2024

Schnelle Küche, die auch satt macht

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
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Das WeightWatchers-Buch basiert nicht ausschließlich auf Kalorien, sondern auf dem WeightWatchers-Punktesystem.
Ich bin nicht Mitglied und die genauen Punktedetails kenne ich somit nicht.
Man kann das ...

Das WeightWatchers-Buch basiert nicht ausschließlich auf Kalorien, sondern auf dem WeightWatchers-Punktesystem.
Ich bin nicht Mitglied und die genauen Punktedetails kenne ich somit nicht.
Man kann das Buch aber trotzdem unabhängig davon nutzen, weil es einen Vier-Wochen-Plan gibt, der anhand des Punktesystems aufgestellt wurde. Innerhalb der Punkteanzahl kann man die Rezepte beliebig austauschen, ist also auch nicht an den Plan gebunden, sondern kann nach eigenen Vorlieben zusammenstellen.

Die Rezeptauswahl hat mich völlig überzeugt. Es gibt leckere Frühstücksangebote, sowohl süß als auch herzhaft.

Die große Mittag- und Abendessenauswahl trifft auch meinen Geschmack.
Nudeln (yeah - Nudeln bei einem Diätbuch!), viel Asiatisches, aber auch Klassiker wie Eier in Senfsoße in neuem Gewand.

Ein weiterer großer Pluspunkt: die Rezepte sind unaufwändig und lassen sich gut in den Alltag integrieren. Es werden auch einige Fertigprodukte verwenden, wer also ausschließlich frisch kochen möchte, wird sich daran evtl. stören. Ich finde die Balance aus schneller Küche und trotzdem überwiegend selbst gekocht gelungen.

Und ganz wichtig für mich: ich werde satt! Die Portionen sind wirklich groß, ich hatte zum Beispiel einen richtig schönen Teller Nudel.

Das Buch fühlt sich null nach Diät an und so viele leckere Rezeptideen wie hier habe ich schon lange nicht mehr in einem Diät/Ernährungsumstellungs-oder wie immer wir das Kind nennen wollen-Kochbuch vorgefunden.

Veröffentlicht am 14.01.2024

Jeder Mensch braucht eine Pommes-Freundin!

Himmelwärts
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Das wunderschöne Cover hat mich neugierig auf das Buch gemacht und schon nach zwei Seiten dachte ich, die Buchheldin und ich, wir müssen seelenverwandt sein. Das war allerdings etwas vorschnell, dazu später ...

Das wunderschöne Cover hat mich neugierig auf das Buch gemacht und schon nach zwei Seiten dachte ich, die Buchheldin und ich, wir müssen seelenverwandt sein. Das war allerdings etwas vorschnell, dazu später mehr.

Jeder Mensch braucht eine Pommesfreundin, das denkt nicht nur sie!

Aber dann: Zwei Zehnjährige, die zusammen im Garten zelten.
Auf den ersten Blick ein ganz normales Ferienabenteuer - mit unfassbar vielen Snacks und Naschis, die alle heimlich ins Zelt geschafft wurden, ja so muss das sein mit zehn.
Dann aber wird mit jeder Seite mehr klar, dass es kein gewöhnliches Zeltabenteuer ist, es geht um viel mehr: Tonis Mutter ist gestorben und Toni voll von Trauer.
Welch ein Glück, dass sie YumYum hat, die allerbeste Freundin, die man sich vorstellen kann!

Das Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Es ist voll von der tieftraurigen Grundstimmung, hat dazu aber auch viele witzige Momente. Ich liebe die Wortneuschöpfungen der zwei Mädels, wie z. B. „Snack-Yeti“. Und dann noch die dicke Freundschaft der beiden Mädchen, die so viel Wert ist! Plus ein echtes Abenteuer, das die beiden da im Garten erleben.

Das Buch hat es geschafft, mich zum Weinen und Lachen gleichermaßen zu bringen. Einfach ist wunderschön, lustig und traurig zu gleich, berührt und zeigt alle Facetten des Lebens.

Fast hätte ich vergessen, die Illustrationen zu erwähnen, die auch ein kleines Kunstwerk sind - gerade noch daran gedacht.

Nicht nur für Kinder eine Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2024

Mein erster, aber sicher nicht mein letzer Rose-Thriller

Kaltblütige Lügen
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Eine San-Diego-Thriler-Serie - das hat mich neugierig gemacht. Die Autorin kannte ich bislang noch nicht, was schon seltsam ist, denn sie hat schon unglaublich viele Thriller geschrieben und auch Reihen, ...

Eine San-Diego-Thriler-Serie - das hat mich neugierig gemacht. Die Autorin kannte ich bislang noch nicht, was schon seltsam ist, denn sie hat schon unglaublich viele Thriller geschrieben und auch Reihen, was ich besonders gerne mag.
Egal - jetzt kenne ich sie ja!
San Diego an sich als Ort ist irrelevant, meine ursprüngliche Lesemotivation wurde also nicht bedient.
Aber: dafür habe ich einen ganz und gar überzeugenden Thriller bekommen!

Hauptperson ist die junge Detective Kit McKittrick, die aus persönlichen Gründen Polizistin wurde, weil ihre Schwester als Teenager ermordet wurde und der Mörder nie gefunden wurde. Dieser Verlust prägt ihr Leben heute noch und treibt sie an.

Ein Serienkiller mordet seit Jahren und auch jetzt wieder. Charakteristisch sind pinke Handschellen an den Opfern am Leichenfundort.
Es ist alles kompliziert und ein Kit weiß nicht, wem sie vertrauen kann.

Ich mochte die Figuren im Buch sehr. Allen voran Kit und ihre Familie, die so authentisch geschildert wurde, dass sie vor meinem geistigen Leseauge wirklich existierten.
Aber auch das Umfeld im Polizeikollegen- und Vorgesetztenkreis.

Das Buch war durchgängig spannend und hatte überraschende Wendungen, auch das mag ich.

Weiterer Pluspunkt: es verzichtet auf die in skandinavischen Thrillern oft vorherrschende übermäßige Darstellung von Gewalt und Brutalität. Klar, es ist brutal, es ist ein Thriller, aber eben nicht in der Gewichtung und Detailtreue, die es anderswo oft zu ertragen gilt.

Für mich war das eine rundum gelungene Thriller-Unterhaltung. Die Reihe werde ich auf jeden Fall weiterlesen.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Premium Thriller - meine Überraschungsentdeckung

Stille Falle
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Leonore Asker hat es beruflich einfach drauf und steht kurz vor der Beförderung zur Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö. Bis die Ungerechtigkeit der Welt zuschlägt und sie strafversetzt ...

Leonore Asker hat es beruflich einfach drauf und steht kurz vor der Beförderung zur Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö. Bis die Ungerechtigkeit der Welt zuschlägt und sie strafversetzt wird, in den Keller der Ermittlungsbehörde zum sog. Dezernat für hoffnungslose Fälle. Was sich sowohl auf die Fälle, als auch auf die Kollegenschar im Keller beziehen lässt. Zumindest auf den ersten Blick.

Tja - aber Leo lässt sich nicht unterkriegen und seltsamerweise scheint ihr Vorgänger eine Ermittlung begonnen zu haben, die Parallelen zu ihrem Fall "oben" in der Premiumabteilung aufweist.

Der Fall spielt in Lost Places, hier im Buch werden die Menschen Urban Explorer genannt, eine spannende Kulisse und der Reiz im Entdecken wird greifbar.
Der Thriller ist im Gegensatz zu seinen vielen skandinavischen Kollegen auch nicht von überbordender Brutalität gezeichnet, auch das schätze ich sehr.
Neben der ständig steigenden Grundspannung mag ich an dem Buch aber besonders die schräge Truppe um die hoffnungslosen Fälle im Keller, Leo und ihre Geschichte, die sich so langsam erschließt und das problematische Familienumfeld. Auch das sehr spannend.

Ich lese gerne Krimis und Thriller, auch recht viele und deshalb bin ich auch schon etwas abgestumpft, weil sich doch oft alles ähnelt.
Aber der Start zu dieser neuen Reihe hat mich völlig begeistert - eine echte Entdeckung!