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Veröffentlicht am 25.03.2022

David Attenboroughs trifft Alfed Brehm

Stadt, Land, Fuchs
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Josef H. Reichholf hat eine angenehme Schreibart, so ist der Vergleich mit David Attenboroughs nicht von der Hand zu weisen. Reichholf stellt die heimische Tierwelt so vor, wie er es für richtig hält und ...

Josef H. Reichholf hat eine angenehme Schreibart, so ist der Vergleich mit David Attenboroughs nicht von der Hand zu weisen. Reichholf stellt die heimische Tierwelt so vor, wie er es für richtig hält und richtet sich nicht nach den gängigen Einteilungen herkömmlicher Bestimmungsbücher. Fast schon glaubt man sich an Brehms Tierleben erinnert wenn Reichholf Wissenswertes über Wildschwein und Co. vermittelt und nebenbei die eine oder andere persönliche Anekdote einstreut. Leicht verständlich wird der Leser durch die deutsche Säugetierwelt geführt, welche anschaulich (und in der Tradition großer Illustratoren wie John Gerrad Keulemans oder John Smit) von Johann Brandstetter zum gezeichneten Leben erweckt wird.
Wem ein bestimmungsbuch zu trocken ist und wer sich nur einen kleinen Überblick über die heimische Säugetierwelt verschaffen will und dabei trotzdem alle wichtigen Daten zu den Tieren erhalten will (und nebenbei noch gut unterhalten wird) sollte sich STADT, LAND, FUCHS zulegen.
Kurzweilig und informativ und dabei mehr als ein gewöhnliches Tierbuch. Was will man mehr.

Veröffentlicht am 24.03.2022

Bewegend

Löffelweise Hoffnung
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Trotz seines jungen Alters hat Caleb Smith viel erreicht. Eine eigene Insel für Kaninchen … unglaublich aber doch wahr. LÖFFELWEISE HOFFNUNG beschreibt den Weg dorthin, von Calebs ersten Gedanken an Kaninchen, ...

Trotz seines jungen Alters hat Caleb Smith viel erreicht. Eine eigene Insel für Kaninchen … unglaublich aber doch wahr. LÖFFELWEISE HOFFNUNG beschreibt den Weg dorthin, von Calebs ersten Gedanken an Kaninchen, über diverse Farmen bis schließlich der Traum der eigenen Insel wahr wurde. Und es ist eine Freude den Jungen auf seiner Reise zu begleiten. Fast hat man das Gefühl, kein Buch zu lesen sondern der Erzählung eines jungen, erfolgreichen Geschäftsmanns zu folgen. Und man merkt wie sehr ihm die Kaninchen ans Herz gehen. Und so erfährt man auch das eine oder andere Schicksal der Fellknäuel, ebenso wie Calebs Werdegang. Und gerade zu Ostern (aber auch zu jeder anderen zeit) ist das Buch lesenswert. Denn es weist auf ein alljährliches Problem hin: Das verschenken von Tieren (Kaninchen) zu Ostern und die Abgabe derselben einige Wochen danach. Und Caleb zeigt auch, wie wichtig Kaninchen für das Seelenheil von Menschen sein können, vor allem für jene, die „Angst“ vor Hunden oder großen Tieren haben.
Ein Buch von einem jungen Mann geschrieben, der den Leser (welche aus allen Altersschichten kommen dürfen, um das Lebensgefühl und die Einstellung des Autors zu verstehen) mit seiner Begeisterung für seine Kaninchen anstecken kann. Nicht nur für Kaninchenfreunde geeignet.

Veröffentlicht am 24.03.2022

Immer noch gut

Als Dämon kriegst du nie genug
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ALS DÄMON KRIEGST DU NIE GENUG ist die Fortsetzung der amüsant/dämlichen Dämonenreihe von Robert Asprin. Und auch wenn ich wieder in Erinnerungen (und meiner Jugend) schwelgen darf so gefällt mir die Reihe ...

ALS DÄMON KRIEGST DU NIE GENUG ist die Fortsetzung der amüsant/dämlichen Dämonenreihe von Robert Asprin. Und auch wenn ich wieder in Erinnerungen (und meiner Jugend) schwelgen darf so gefällt mir die Reihe nach wie vor. In EIN DÄMON ZUVIEL wurden die wichtigsten Akteure vorgestellt und so kann es ungestört mit Skeeves Ausbildung weiter gehen ... Wenn nur manche Gestalten (A. k. a. Dämonen) andere Pläne hätten. Und so ist ALS DÄMON KRIEGST DU NIE GENUG ein vergnüglicher Lesespaß, der mit seichtem, aber nicht platten Humor und hin und wieder auch gekonnt wortwitzig das Herz des Fantasyliebhabers zum Schmunzeln bringt. Alte Bekannte und neue Verbündete (oder Feinde) und ein gar nicht mal so schlechter Schlachtplan sorgen dafür, dass Skeeve keine ruhige Minute bekommt und auch der Leser an den rasanten, manchmal überraschenden, manchmal (auf angenehme Weise) vorhersehbaren Wendungen seine Freude hat und viel zu schnell feststellen muss, dass dieses kurzweilige Vergnügen ein sehr schnelles Ende hat.
Charaktere zum Liebhaben, viel Fantasy und Magie ... eine Art von Humor, der leicht begeistert und nicht wirklich anspruchsvoll zu nennen ist ... Ein Fantasyleckerbissen für zwischendurch.
Klassische Drachen, Einhörner ... die Fantasy wird nicht neu erfunden, aber das Alter merkt man der Reihe meiner Meinung nach nicht an.
Und ich freue mich auf die Fortsetzungen ...

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Ausbaufähig

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Cosy Crime-Geschichten mit älteren Herrschaften erfreuen sich wohl großer Beliebtheit. Und wenn dann noch ein urenglischer Krimi klasischer ARt versprochen wird, dann könnte man meinen, dass dabei nicht ...

Cosy Crime-Geschichten mit älteren Herrschaften erfreuen sich wohl großer Beliebtheit. Und wenn dann noch ein urenglischer Krimi klasischer ARt versprochen wird, dann könnte man meinen, dass dabei nicht viel schief gehen kann. Nun ja ... man sollte nicht zu viel erwarten. Obwohl man das durchaus könnte (ein interessantes Setting, ein klassischer Krimi in der Moderne und ein Autor, der auch als Drehbuchauor und Executive Producer für Death in Paradise verantwortlich ist ... und ich liebe diese Serie.
Was ist dann schief gelaufen? Ich kann es nicht erklären, aber mir fiel es schwer Zugang zur Geschichte zu finden. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und jede(r) für sich sympathisch und gut vorstellbar. Nur habe ich den Eindruck, dass sie als Gruppe nicht funktionieren. Als Freundinnen funktionieren sie nicht. Man darf von Cosy Crimes eigentlich nicht viel erwarten, außer, dass man gut unterhalten wird. Aber das war hier nicht der Fall. Der Schreibstil (oder die Übersetzung, ich kann das nicht beurteilen) ist nicht flüssig genug und es fällt schwer sich auf das Setting einzulassen. Gut gemeint, aber im Vergleich zu anderen Cosy Crimes auch nur Durchschnitt und nichts besonderes.
Ich gebe ja zu, dass ich bei diesem Genre nicht sehr anspruchsvoll bin und selbst die größte an den Haaren herbeigezogene Handlung "glaube", wenn das Umfeld passt. Aber bei Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar hat mir das gewisse Etwas gefehlt, das Besondere.
Kann man lesen, muss man aber nicht. Und ich bezweifle dass ich die Reihe weiter verfolge, da halte ich mich doch lieber an Richard Osman.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Zu nett um überzeugen zu können

Selbst Feen können sterben
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Die Mischung aus Fantasy und Krimi kann funktionieren und bietet für Freunde beider Genres hin und wieder kleine Überraschungen. Aber es muss nicht immer funktionieren und so interessant auch Selbst Feen ...

Die Mischung aus Fantasy und Krimi kann funktionieren und bietet für Freunde beider Genres hin und wieder kleine Überraschungen. Aber es muss nicht immer funktionieren und so interessant auch Selbst Feen können sterben klingt, so hat der Roman leider einige Schwächen.
Sieht man davon ab plätschert die Geschichte seicht und belanglos vor sich hin, abgesehen von wenigen Ausnahmen ist alles zu nett und den Ermittler werden kaum Steine in den Weg gelegt und selbst diese werden fast problemlos aus dem Weg geräumt. Die Geschichte wird zu glatt erzählt, es gibt keine Überraschungen und auch wenn Brea und ihre Feenfreunde durchaus eine harmonische Einheit bilden, so sind die Hauptpersonen auch einer der Schwachpunkte des Romans: Brea, als Teil der Stadtgarde, wirkt zu brav und ohne sichtbares Durchsetzungsvermögen. Ihr fehlt alles, was eine Autorität ausmacht. Ihre Schwester, das schwarze Schaf der Familie, ist als zwielichtiger Charakter angelegt, aber auch dafür zu brav und dadurch unglaubwürdig.
Die Feen und die anderen Mitglieder der Stadtgarde sind austauschbar und fast seelenlos zu nennen. Selbst die Gegner weisen kaum Ecken und Kanten auf und es wirkt ein bisschen so, als würde man an sich gute Story noch einmal durch den Weichspüler ziehen und dadurch alle interessanten Teile zu entfernen.
Schade. Man kann das Buch lesen wenn man auf nette Feengeschichten steht, aber leider gibt es wenig, was von diesem NETT abweicht. Gut zu lesen und schnell, aber keine Geschichte, die hängen bleibt ... Potential vertan. Wer spannende Fantasykrimis mag sollte sich an anderer Stelle umsehen.

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