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Veröffentlicht am 12.08.2021

614 nicht nur in Mitteleuropa heimische Vögel

Die Vögel Mitteleuropas
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ch bin ein bisschen zwiegespalten, was das buch anbelangt, denn es hat Stärken und Schwächen und ich muss fast zugeben, dass es die Schwächen sind, die mir gefallen. Das klingt irgendwie widersprüchlich, ...

ch bin ein bisschen zwiegespalten, was das buch anbelangt, denn es hat Stärken und Schwächen und ich muss fast zugeben, dass es die Schwächen sind, die mir gefallen. Das klingt irgendwie widersprüchlich, aber ich werde versuchen mich zu erklären.
Die Vögel Mitteleuropas ist ein Fotobestimmungsbuch. Mehr nicht. Anhand zahlreicher Fotografien, welche einige Tiere auch in Jugend- oder Prachtkleid, bzw. verschiedene Farbmorphen zeigt, werden 614 Vogelarten Mitteleuropas vorgestellt. Auf erklärende Texte hat man verzichtet, man bekommt einen Vogel präsentiert, ein paar knappe Informationen, die vielleicht außer dem Erscheinungsbild bei der Bestimmung helfen und wie gesagt viele Bilder. Mittels QR-Code kann man sich auch die Stimmen mancher Vögel anhören, allerdings nicht alle.
Eine etwas ausführliche Einführung hätte auch nicht geschadet, da zwar von Mitteleuropa die rede ist, dieses aber nicht klar definiert wird und auch auf den Karten auf ganz Europa eingegangen wird. Für Einsteiger in die heimische Vogelwelt mag das Buch erschlagend sein (und es ist auch ganz schön schwer …). Wer aber gewisse Grundkenntnisse und Freude an der Vogelwelt im Allgemeinen besitzt, der wird seine Freude an dem Buch haben.

Den kundigen Hobbyornithologen wird es vielleicht verwundern den Nandu gleich als ersten Vogel präsentiert zu bekommen, aber der Nandu ist nicht das einzige Kuriosum, welches sich in diesem Buch befindet. Einige der Vögel mögen Irrgäste oder Gefangenenflüchtlinge (oder beides) sein und noch keine etablierten Populationen in Mitteleuropa gebildet haben, aber die Wahrscheinlichkeit auf Noddiseeschwalben oder Katzenspottdrosseln zu treffen ist dann doch eher gering bis nicht vorhanden. Abgesehen davon ist das Buch zu dick für eine Bestimmungstour und wenn man einen unidentifizierbaren Vogel zufällig entdeckt ist fraglich, ob man das Buch gerade zur Hand hat, bzw. sich merken kann was ihn so besonders gemacht hat.

Als Bestimmungsbuch sind DIE VÖGEL MITTELEUROPAS vielleicht weniger geeignet, aber aufgrund der schönen Fotografien ist es ein Buch, dass man zur Entspannung zur Hand nimmt um sich an den Bildern zu erfreuen. Nicht unbedingt der Sinn des Buchs … Aber das ist es was mir gefällt: Die Bilder und auch die Erwähnung seltener „Irrgäste“.
Und wie gesagt, selten genug kommt es vor, aber das was man als negativ betrachten mag gefällt mir hier. Zumindest was die Anzahl der beschriebenen Arten anbelangt. Vielleicht hätte man aber dem Leser besser geholfen statt einiger wirklich sehr exotischer Arten mehr Textbeschreibungen zu weniger Arten zu bieten. Seitenstärker wäre das buch vermutlich dadurch nicht geworden und man hätte sich Querverweise auf andere Bücher sparen können.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Spannendes Gruselabenteuer

Evangeline und die Geister des Bayou
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Evangeline und die Geister des Bayou ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Schon Titel und Cover versprechen einen unterhaltsamen Geisterspaß mit einer jungen Helden, obwohl der Titel dann doch etwas unpassend ...

Evangeline und die Geister des Bayou ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Schon Titel und Cover versprechen einen unterhaltsamen Geisterspaß mit einer jungen Helden, obwohl der Titel dann doch etwas unpassend ist, denn es geht weniger um Geister als um etwas ganz anderes, das aber nicht weniger spannend ist und vielleicht noch interessanter… wenn man Werwölfe mehr mag als Geister.
Das Buch beinhaltet zudem alles, was man mit New Orleans und den Sümpfen von Louisiana, dem Schauplatz der Geschichte verbindet: Kreolische Küche, Voodoo, Mardi-Gras.
Die Charaktere sind gut charakterisiert, die Handlung ist spannend und teilweise sehr humorvoll, hat aber auch ihre ernsten Seiten. Und doch bleibt alles kindgerecht, doch auch der Erwachsene wird seinen Spaß an Evangelines Abenteuer haben.
Die Umgebung wird sehr atmosphärisch und bildhaft beschrieben, es fällt nicht schwer sich von der Geschichte gefangen zu nehmen. Der flüssige Schreibstil hilft dabei und bis man das Buch aus den Händen legen will hat man das Ende auch schon erreicht.
Und wer Bedenken hat, dass sich seine Kinder beim Lesen zu sehr gruseln … spannend sind Evangelines Abenteuer, aber der Gruselfaktor hält sich in Grenzen (es sei denn man fürchtet große Hunde, aber dann ist der Weg durch den Park wohl mehr Horror als das Lesen eines Buchs über Werwölfe)

Man darf hoffen, dass Evangeline noch viele sumpfige Abenteuer erleben darf.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Genial

Doktor Maxwells wunderliches Zeitversteck
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Doktor Maxwells wunderliches Zeitversteck ist der vierte Teil der amüsanten Zeitreiseabenteuer von Dr. Maxwell und ihren Freunden von St. Marys... wobei...seit Doktor Maxwells chaotischer Zeitkompass hat ...

Doktor Maxwells wunderliches Zeitversteck ist der vierte Teil der amüsanten Zeitreiseabenteuer von Dr. Maxwell und ihren Freunden von St. Marys... wobei...seit Doktor Maxwells chaotischer Zeitkompass hat sich doch einiges geändert und fast scheint es so, als müssten die Karten neu gemischt werden. Zwar der vierte Teil einer Reihe lässt sich das Buch auch als Einzelband lesen, denn sowohl der Fan der Reihe als auch der Neueinsteiger werden mit derselben Verwirrung konfrontiert wie die Protagonistin, welche in eine neue,, aber doch irgendwie vertraute Welt gestoßen wurde und nun auf alte Bekannte trifft, die doch irgendwie fremd sind. Aber lange kann man sich nicht beschnuppern, denn schnell wird es rasant und am Ende wird der Leser mit einer richtigen Schlacht um das St. Mary's belohnt.
Es bleibt chaotisch wie man es gewohnt ist, es gibt neue und alte Gegner und man wird schnell von der Handlung gefesselt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen will. Da ist auch kein Platz für Liebeleien, was mir im letzten Teil zu viel war. Nun taucht es fast gar nicht auf.
Und trotz der Ernsthaftigkeit der Geschichte und der Brutalität mancher Ereignisse erscheint mir dieser Teil noch witziger als die Vorgänger.
Manche Reihen verlieren schnell ihren Reiz, aber ich habe den Eindruck, dass das bei Dr. Maxwell noch lange nicht der Fall ist. Wenn man denkt es könnte zu Ende gehen findet man immer noch ein interessantes Schlupfloch und Jodi Taylor überrascht mit einem Roman, der dem Thema Zeitreisen immer wieder neue Nuancen abringt.
Wer Zeitreisen mag muss Doktor Maxwell lieben...

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Nicht nur für Superheldenfans

Marvel | Legenden von Asgard – Der Kopf des Mimir
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n der nordischen Mythologie ist Heimdall ein Gott aus dem Göttergeschlecht der Asen, der als Wächter der Götter dargestellt wird. Er ist der Wächter der Götter und bewacht insbesondere die Brücke Bifröst ...

n der nordischen Mythologie ist Heimdall ein Gott aus dem Göttergeschlecht der Asen, der als Wächter der Götter dargestellt wird. Er ist der Wächter der Götter und bewacht insbesondere die Brücke Bifröst (den Regenbogen), die von Midgard nach Asgard führt. Auf Grund seines Wächteramtes kommt er mit wenig Schlaf aus, hat ein ausgezeichnetes Gehör und scharfe Augen. Auch wird ihm ein goldenes Gebiss nachgesagt. Zudem wird er weise „wie sonst nur die Wanen“ genannt. Heilig sind ihm die Widder (altnordisch heimdali). Heimdall wohnt in Himinbjörg und reitet auf seinem Pferd Gulltopp. Das Gjallarhorn, das ‚schallende Horn‘, ist in seinem Besitz. Der Klang des Horns warnt zu Beginn der Ragnarök vor der Zeit, die den Untergang der Götter zur Folge hat.
In Marvels Universe bewacht Heimdall den Bifröst.
Der Kopf des Mimirs zeigt eine Episode aus dem Jugendleben des Wächters.
Ich bin ja immer skeptisch, was Bücher zu Serien anbelangt. Das kann funktionieren, in meinen Augen funktioniert das meistens nicht, auch wenn wenige Ausnahmen die Regel bestätigen. Die Marvel-Filme basieren auf Comics (und abgesehen von diversen X-Men-Comics habe ich keine davon gelesen, weil mir zwar die Superhelden-Filme und -Serien gefallen, mir der Zugang zu Comics allerdings fehlt.
Aber Vorurteile hin oder her, ich habe der Buchversion einer Comicfigur eine Chance gegeben. Und ... ich habe es nicht bereut. Tiefgang darf man nicht erwarten, aber ein spannendes Abenteuer, bei dem ich wenig Zusammenhang zu den bekannteren Comic-Helden sehen konnte (die zwar genannt werden, aber in Heimdalls Geschichte, mit Ausnahme von Sif natürlich, keine Rolle spielen). Gut hätte man die Geschichte auch als nordisches Epos verkaufen können, ohne dass das Marveluniversum eine Rolle spielt.
Es ist eine rasante Geschichte mit Verfolgungsjagden, Kämpfen, Magie und Intrigen, aber es gibt auch ruhigere Momente. Heimdalls Charakter wird gut dargestellt und die Szenen mit seiner Schwester zeigen innige Geschwisterzusammengehörigkeit.
Wäre das ein Film würde ich es als Popcorn-Kino bezeichnen und so ... Hirn ausschalten und einfach genießen. Es muss nicht immer Thor oder die Avengers sein.
Und nachdem ich mit der Beschreibung Heimdalls in der nordischen Mythologie begonnen habe ende ich mit Sifs Beschreibung, deren Rolle im Marvel Universum eine bessere ist: Die nordische Mythologie hat ihr die Rolle von Thors Gattin zugeschrieben und mehr ist sie anscheinend tatsächlich nicht...

Man muss kein Comic/Marvel/Superheldenfan sein um Gefallen an dem Buch zu finden. Wer sich nicht an einer freien Gestaltung der nordischen Mythologie stört wird auch als Fantasy- oder Mythologie-Freund Gefallen an Heimdalls Abenteuer finden.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein bisschen zu viel des Guten

Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes
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Normalerweise bin ich etwas skeptisch, was Romane zu Serien anbelangt. Meist entpuppen sich diese (aus meiner Sicht) als Reinfall oder Enttäuschung (wenn die Kontinuität zur eigentlichen Serie nicht gewahrt ...

Normalerweise bin ich etwas skeptisch, was Romane zu Serien anbelangt. Meist entpuppen sich diese (aus meiner Sicht) als Reinfall oder Enttäuschung (wenn die Kontinuität zur eigentlichen Serie nicht gewahrt wird). Nachdem ich aber von Doktor Who und die Krikkit-Krieger sehr angetan war, dachte ich (warum auch immer) das andere Doktor Who-Romane ein ähnliches Niveau aufwarten dürften. Roboter des Todes ist der zweite Roman aus dem Doktor Who-Universum, den ich gelesen habe.

Der vierte Doktor war in der Serie zwischen 1974 und 1981 zu sehen. Es fällt verstärkt auf, dass er kein Mensch, sondern ein Außerirdischer ist. Er hat einen äußerst schrägen Humor und spielt gern Streiche. Oft mimt er den Trottel. Nur selten tritt sein durchaus intelligentes und ernsthaftes Wesen an die Oberfläche. Er führt allerlei Kleinigkeiten in seinen Jackentaschen mit sich. Des Öfteren stößt er beim Kramen auf eine Tüte Gummibärchen und bietet seinem Gegenüber welche an. Diese Eigenschaft findet man auch öfter in Roboter des Todes und es ist dem Doktor egal, ob es sich um einen Menschen/Außerirdischen oder einen Roboter handelt. Letztere reagieren manchmal etwas irritiert und haben mehr oder weniger seltsame Ansichten zum Thema Gummibärchen.
Leela ist eine Kriegerin eines barbarischen Stamms aus der fernen Zukunft. Alle Menschen dort sind Nachfahren der Teilnehmer einer missglückten Planetenerkundungsmission, die im Laufe der Generationen wieder auf ein primitives Stammessystem zurückgefallen sind. Der Doktor schafft es, Leelas Aberglauben an Schamanismus und Magie zu brechen und sie von der wissenschaftlichen Denkweise zu überzeugen. Dies führt dazu, dass sich Leela – zunächst gegen seinen Willen – als Companion anschließt.
Natürlich muss man Doktor Who-Fan sein um die Bücher zu verstehen, aber andererseits könnte ich mir den Hinweis auch sparen... wer sonst würde das Buch sonst lesen. Und obwohl es innerhalb einer reihe der 6. Band ist muss man die Vorgänger nicht kennen (ich tue es nicht). Alle Bände sind abgeschlossene Teile innerhalb des Universums.
Zum Buch selber: Mich hat es nicht überzeugt. Ich fand es durch die zahlreichen wechselnden Schauplätze und Personen sehr unübersichtlich und der Doktor hat anfangs auch wenig zu tun und bekommt erst gegen Ende einige große Auftritte. Es gibt humoristische Ansätze die dem Doktor gerecht werden könnten, aber irgendwie ist mir das zu wenig gewesen. Ich hatte mehr Spaß erwartet, mehr Doktor (und Zusammenarbeit mit Leela, die auch eher ihre eigenen Wege geht).
Der Doktor und Leela werden zwar meiner Meinung nach gut charakterisiert, man kann sich die beiden gut vorstellen, aber was die Handlung anbelangt so kam diese mir etwas verwirrend und unausgegoren vor. Vielleicht wäre weniger mehr gewesen. Weniger Handlungsstränge, weniger handelnde Personen...

Für Doktor Who-Fans nicht unbedingt zu empfehlen und für andere ... lieber die Serie schauen.

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