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Veröffentlicht am 22.04.2021

Goethe kann mehr als FAUST

Der Atem der Welt
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Ich kann mich wohl als Goethefan bezeichnen. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich schon viel von ihm gelesen habe (eigentlich kann ich mich nur an den ERLKÖNIG erinnern), aber ich habe gelernt darauf zu ...

Ich kann mich wohl als Goethefan bezeichnen. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich schon viel von ihm gelesen habe (eigentlich kann ich mich nur an den ERLKÖNIG erinnern), aber ich habe gelernt darauf zu achten, wo Goethe seine Spuren hinterlassen hat. Und das ist nicht nur in der Literatur. Goethe war ein vielseitiger Mensch und nicht nur einer der wichtigsten Personen seiner Zeit.
Der Atem der Welt wirft ein Bild von Goethe, das ihm absolut gerecht wird.
Natürlich spielen FAUST, DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER, GERTRUDE VON STEIN und andere Zeitgenossen eine Rolle, aber es wird auch Goethes Interesse an der Natur und vor allem der Gesteine gezeigt.
"Man wird sich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass Deutschlands größter Dichter Naturwissenschaftler war." Und wer sich Thüringens Bergwerke und Schauhöhlen anschaut wird fast auf jedem Schritt neben der heiligen Barbara (der Schutzheiligen der Bergleute) auch Goethe finden.
Goethes naturwissenschaftliche Arbeit wurde von den zeitgenössischen Fachkollegen anerkannt und ernst genommen; er diskutierte nicht nur mit Literaten der damaligen Zeit, auch zu Alexander Humboldt hatte er regen Kontakt. In der Fachliteratur wurden seine Schriften, allen voran die Farbenlehre, von Beginn an kontrovers diskutiert; vieles davon kann heute als überholt gelten, aber in vielen Teilen der Naturwissenschaft kann man Goethe als Vorreiter betrachten.
Wie gesagt: Goethe konnte mehr als Literatur, Goethe war ein vielseitig interessierter Mensch und Stefan Bollmann hat eine Biographie geschaffen, die diesem Mann gerecht wird. Aus literarischer und naturwissenschaftlicher Seite.
Und dabei gelingt es ihm Johann Wolfgang sehr lebendig werden zu lassen. Man taucht in seine Zeit ein und glaubt schon fast dabei zu sein, wenn er auf Reisen geht oder Briefe an seine Freunde schreibt und heftig über diverse Theorien streitet.
Lesenswert!

Veröffentlicht am 22.04.2021

Der Biber und seine Bedeutung für uns

Der Biber
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Der Biber, als Teil der Praxisbibliothek Naturschutz und Landschaftsplanung herausgegeben von Prof. Dr. Eckhard Jedicke, bietet mehr als nur eine zoologische Abhandlung über den Biber. Natürlich wird die ...

Der Biber, als Teil der Praxisbibliothek Naturschutz und Landschaftsplanung herausgegeben von Prof. Dr. Eckhard Jedicke, bietet mehr als nur eine zoologische Abhandlung über den Biber. Natürlich wird die Biologie des Bibers nicht vernachlässigt, aber den Hauptteil des Buchs macht die „Arbeit“ des Bibers aus.
Welche Auswirkungen hat die Anwesenheit des Bibers auf seine Umwelt und wer profitiert davon?
Wo ist der Biber wieder heimisch und wie erfolgreich und sinnvoll sind Wiedereinbürgerungen?
Welche Konflikte gibt es zwischen Biber und Mensch und kann man diese zu beiderlei Zufriedenheit lösen?
Diese und andere Fragen werden anhand von Beispielen und zahlreichen Tabellen beantwortet. Streckenweise ist das etwas trocken, aber das Buch ist wirklich nur für Biberfreunde geeignet und nicht für solche, die etwas mehr über den Biber erfahren wollen, dazu ist das Buch zu speziell.
Aber DER BIBER wird als „Leitfaden für das Bibermanagment“ angepriesen, und genau das wird geboten. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler, Naturschützer und Biberberater, jene die mit dem Biber zu tun haben oder es wollen und mehr über seine Bedeutung in der Natur erfahren wollen.

Veröffentlicht am 22.04.2021

DIY Die Insekten Danken

Richtig gute Insektenhotels
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Ab in den Baumarkt, Insektenhotel gekauft und in Garten oder Balkon aufgestellt, fertig … und schon hat man etwas für die Insektenwelt getan und das Sterben verringert. Wenn es doch so einfach wäre.
Natürlich ...

Ab in den Baumarkt, Insektenhotel gekauft und in Garten oder Balkon aufgestellt, fertig … und schon hat man etwas für die Insektenwelt getan und das Sterben verringert. Wenn es doch so einfach wäre.
Natürlich kann man in den Baumarkt gehen, ein Insektenhotel kaufen und in Garten und Balkon aufstellen und dann sehen was da so angeflogen kommt. Je nach Standort wird man dann vielleicht auch das eine oder andere Insekt sehen, aber natürlich könnte das nur Zufall sein.
Insektenhotels gibt es viele, man muss sich nur umsehen und dann einen genaueren Blick hineinwerfen. Manche sind leer, verwaist und höchstens von Spinnen bezogen, in anderen wuselt das Leben.
Woran liegt’s? Falscher Standort und/oder falsches Hotel, denn beides ist wichtig.
Wer keinen entsprechenden Standort bieten kann, sprich Nahrung in greifbarer Nähe, kann auf ein Insektenhotel verzichten. Mit dem richtigen Standort steht einem passenden Hotel nichts mehr im Wege und auch der Weg zum Baumarkt kann unternommen werden (scheint ja ein beliebtes Einkaufsparadies zu sein): Nur … ein fertiges Insektenhotel wird nicht gekauft… aber die Zutaten für ein eigenes, ein DiY sozusagen…
Richtig gute Insektenhotels bietet neben einer kurzen Einführung zum Thema einfache (und kostengünstige) Bauanleitungen für Insektenhotels (und handwerkliches Geschick ist nicht unbedingt erforderlich) und stellt die Bewohner vor, mit denen man rechnen kann. Kurz und knapp, und leicht verständlich und für jeden Geschmack (ob der des erwünschten Nutzers oder des Erbauers spielt dabei keine Rolle).
So findet man neue Verwendung für Strohmatten, Hotels für einzelne Arten oder für mehrere und erfährt auch worauf man achten muss. Welches Material ist geeignet, welches nicht, wie groß müssen die Einschlupflöcher sein und worauf muss ich beim Herstellen derselben achten …
Fragen, die man sich beim Kauf eines kommerziell erhältlichen Insektenhotels nicht stellt (was man aber sollte, denn nicht alle Hotels sind auch für ihre Nutzer geeignet)-
Es ist nicht schwer ein Insektenhotel zu bauen, man muss aber wissen wie.
Und da ist dieses Buch hilfreich (und die Wildbienenwelt des Ulmer-Verlags)

Veröffentlicht am 22.04.2021

Alles was man über Ziegen wissen muss

Die Ziege
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Die Ziege ist ein Buch nicht nur für Ziegenhalter. Mit zahlreichen Bildern werden alle Aspekte der Hausziege in leicht verständlichen Worten dargestellt:
Wie aus der Wildziege die Hausziege wurde
Wovon ...

Die Ziege ist ein Buch nicht nur für Ziegenhalter. Mit zahlreichen Bildern werden alle Aspekte der Hausziege in leicht verständlichen Worten dargestellt:
Wie aus der Wildziege die Hausziege wurde
Wovon sich Ziegen von Schafen unterscheiden
Wie man Ziegen hält
Die Bedeutung der Ziege für den Menschen

Alles was man über die Ziege wissen muss mit zahlreichen Portraits am Ende.
Und man glaubt gar nicht, was es alles über Ziegen zu wissen gibt …:
Die größte Ziegenpopulation gibt es in China
Es gibt 570 Ziegenrassen (darunter auch Rassen, die umfallen wenn sie erschreckt werden …)
Leicht verständlich wird dem Laien auch die Biologie der Ziege nahegebracht, Dinge, die man vielleicht in der Schule gehört hat und dann wieder vergessen.

Sue Weaver bietet in diesem schön gestalteten Buch wirklich alles, was es zum Thema Ziege zu wissen gibt (Okay, das ist etwas übertrieben, aber es ist schon sehr sehr viel, aber man wird von diesem Wissen nicht erschlagen). Leicht verständlich und teilweise durch Bilder oder Illustrationen verdeutlicht.

Die Ziege, ein Buch für Ziegenhalter und Ziegenfreunde, und solche die es werden wollen.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Gutes Bestimmungsbuch mit kleinen Schwächen

Die Süßwasserfische Mitteleuropas
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Die Süßwasserfische Mitteleuropas beschreibt die häufigsten und bekanntesten   mitteleuropäischen Fischarten (einschließlich einiger Seltenheiten) in alphabetischer Reihenfolge, von Aal bis Zope. Auch ...

Die Süßwasserfische Mitteleuropas beschreibt die häufigsten und bekanntesten   mitteleuropäischen Fischarten (einschließlich einiger Seltenheiten) in alphabetischer Reihenfolge, von Aal bis Zope. Auch auf die Neunaugen, die keine Fische sind (aber oft für diese gehalten werden), wird eingegangen. Jeder Art wird mit steckbriefartige Erläuterung vorgestellt. Tiefer gehende Informationen, einschließlich aussagekräftiger Bilder finden sich auf den darauffolgenden Seiten. Unter den vorgestellten Arten finden sich auch einige Neozoen: Blaubandkärpfling, Silberkarpfen und Sonnenbarsch, um einige Beispiele zu nennen.
Beiträge zu verschiedenen Lebensräumen und etwas Wasserchemie (sowie allgemeine Informationen über Fische) runden das Gesamtwerk ab. Zusätzlich sind die hervorragenden Bilder hervorzuheben.
Ein fast perfektes Buch... aber nur fast, denn in meinen Augen enthält es ein paar Schwachpunkte:
Bezüglich der Systematik hätte ich mir auch die Erwähnung der Ordnung gewünscht. Die Tiere werden nur mit ihrer Familie vorgestellt.
Das ist aber nur ein Wunsch meinerseits. Das Buch basiert nicht auf der systematischen Stellung der Fische, obwohl... was mir das Buch etwas verleidet hat ist ein systematischer Fehler.
Es betrifft die Neunaugen. Diese gehören zu den Rundmäulern, die noch mit ca. 130 Arten vertreten sind. Soweit ist es richtig und danach wird es systematisch vollkommen falsch (mir fällt ein anderes Wort ein, aber ich will nicht ausfallend sein, mich hat das nur etwas geärgert): Laut Buch (oder Axel Gutjahr) teilt man die Rundmäuler in die Ordnung der Neunaugen und die Familie der Stachelaale aus der Ordnung der Kiemenschlitzaale ein.
Das ist nicht korrekt und ich weiß nicht wie dieser offensichtliche Fehler übersehen werden konnte:
Rundmäuler bestehen aus den Ordnungen der Neunaugen und der Schleimaale. Beide Ordnungen gehören systematisch gesehen nicht zu den Fischen. Die Stachelaale sind eine Familie aus der Ordnung der Kiemenschlitzaale und gehören damit zu den Barschverwandten und sind demnach Knochenfische (oder genauer gesagt Strahlenflosser).
Ignoriert man das und beschränkt sich auf den Bestimmungsteil (Stachelaale gibt es in Mitteleuropa nicht) bekommt man ein empfehlenswertes Buch.