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Veröffentlicht am 17.10.2022

Fräulein Steiff

Fräulein Steiff
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Handlung
Obwohl Margarete Steiff an Kinderlähmung erkrankt war und sie als Folge dessen nie wieder laufen kann, hat sie doch ihren Humor, ihren Willen und ihre Lebensfreude nie verloren. Ihr Ziel ist es, ...

Handlung
Obwohl Margarete Steiff an Kinderlähmung erkrankt war und sie als Folge dessen nie wieder laufen kann, hat sie doch ihren Humor, ihren Willen und ihre Lebensfreude nie verloren. Ihr Ziel ist es, finanziell unabhängig zu sein und zusammen mit ihren Schwestern eröffnet sie schon früh ein eigenes Geschäft. Darauf folgt schließlich ihr eigenes Filzgeschäft, mit dem sich Margarete schnell einen Namen gemacht hat.
Aus einer Laune heraus näht sie eines Tages ein Nadelkissen in Gestalt eines Elefanten, eigentlich sollte es ein Geschenk werden. Doch als sie ihren Neffen mit dem Tier in der Hand sieht, hat Margarete eine Idee...

Meinung
Der Titel ist mir bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen, ich liebe Romanbiographien und mich hat die Inhaltsangabe direkt überzeugt. Der Name Steiff ist weit bekannt, auch die Plüschtiere, doch über die Gründerin, ihre Ambitionen und ihren Lebensweg kann ich nichts wirklich sagen. Aus diesem Grund habe ich mit dem Roman die Chance gesehen, mehr über die Dame zu erfahren und eine historische Persönlichkeit kennenzulernen. Ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, ich habe mich darüber sehr gefreut!

Ich mag es sehr, dass es vor dem Beginn der Geschichte eine Aufstellung der handelnden Personen gibt. So kann man sich schon vorab einen Eindruck dessen verschaffen und familiäre Beziehungen nachvollziehen. Gleichzeitig war ich überrascht davon, wie viele Protagonisten auftreten, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem hat es mir an keiner Stelle des Buches Probleme bereitet, eine Figur wiederzuerkennen oder sie in den korrekten Zusammenhang zu bringen.

Es gibt eine gute Unterteilung des Romans. Die Geschichte beginnt, als die Firma Steiff schon recht etabliert ist und bietet immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. So erhält man einen guten Blick auf die Entwicklung von Margarete und man kann schauen, wie ihre Kindheit aussah, welche Beziehung sie zu ihrer Familie hatte und wie sie sich ihr Geschäft aufgebaut hat. Ich mag diesen weitreichenden und ausführlichen Blick, den man dadurch auf ihre Persönlichkeit erhält, sehr gern, ich finde, dass ihre Person greifbarer wird und sie stellenweise sehr lebendig daherkommt.

Die Sprache hat mir gut gefallen, sie ist lebendig gehalten, zeichnet schöne Bilder der Situationen und ist im Bezug auf die Handlungsorte sehr farbenfroh und bildhaft. Ich konnte mir die Protagonisten weniger, dafür die Settings umso mehr sehr genau vorstellen und mag es, wie vielfältig diese sind und was für tolle Umschreibungen sie erhalten haben.

Besonders beeindruckt hat mich die Stärke, Kraft und der Willen von Margarete Steiff. Sie besitzt eine tolle Haltung, zeigt sich in einem interessanten Licht und gibt dem Leser einiges in Bezug auf ihre Lebensfreude mit auf den Weg. Ich habe es sehr genossen, wie humorvoll und fröhlich sie auftritt, das hat dem Buch eine schöne Note verliehen und wird mir letztendlich von der Geschichte am meisten im Gedächtnis bleiben.

Oft habe ich mir gewünscht, dass die Geschichte noch ein wenig mehr in die Tiefe geht. Noch mehr in die Gedanken von Margarete eindringt, den Protagonisten vielleicht mehrere Gesichter verpasst oder der Handlung mehr Stimmungen verleiht. Ich muss ehrlich sagen, dass das Buch wirklich gut ist, mir aber noch was fehlt, was es außergewöhnlich und besonders macht. Es kann aber auch sein, dass meine Erwartungshaltung einen My zu hoch war und ich deswegen nicht vollkommen glücklich und zufrieden bin...

Fazit
Eine tolle Romanbiographie, die lebendige Blicke auf Margarete Steiff, ihr Familie und ihren Lebensweg wirft. Ich mag es sehr, wie man die Entwicklung ihres Geschäfts verfolgen kann und mit was für einem starken Willen die die Unternehmerin ihre Firma aufgebaut hat und ihren Weg gegangen ist. Das hat mir wirklich stark imponiert und ich finde das Bild, was von Margarete gezeichnet wird, echt gelungen. Nichtsdestotrotz hat mir noch ein gewisses Etwas gefehlt, was die Geschichte zu einem Highlight macht und sie abrundet. So liegt eine gutes Buch vor, das einen schönen Blick auf Margarete Steiff bietet und mich gut unterhalten und informiert hat.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Töchter der Hoffnung

Töchter der Hoffnung
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Handlung
Meersburg 1917
Ein einem malerisch gelegenen alten Gasthaus am Ufer des Bodensees lebt Helena zusammen mit ihrer Familie. Doch das ehemals staatliche Haus hat auch schon bessere Zeiten gesehen, ...

Handlung
Meersburg 1917
Ein einem malerisch gelegenen alten Gasthaus am Ufer des Bodensees lebt Helena zusammen mit ihrer Familie. Doch das ehemals staatliche Haus hat auch schon bessere Zeiten gesehen, der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und die Finanzen sehen nicht sehr rosig aus. Und deshalb würde die Mutter Elisabeth gern das Haus verkaufen. Doch diesen Plan hat sie ohne Helena gemacht. Die junge Frau hängt mit ihrem ganzen Herzen an dem Gasthaus, zu viele schöne Kindheitserinnerungen verbindet sie mit dem Ort. Und ihr Traum ist es, den Ort ihrer Kindheit zu neuem Leben zu erwecken und zu einem Grandhotel auszubauen...

Meinung
Von Maria Nikolai kenne ich bereits ihre Schokoladenvilla-Saga, die mir richtig gut gefallen hat. Alle drei Bände haben sich als interessant und abwechslungsreich herausgestellt und ich habe die Reihe in allerbester Erinnerung. Deshalb habe ich auch sehr hoffnungsvoll auf ein neues Buch von der Autorin gewartet und war sehr gespannt darauf, welchem Thema sie sich als nächstes zuwendet. Als ich die Ankündigung der neuen Saga entdeckt habe und schließlich die Inhaltsangabe von Band eins durchgelesen hatte, war mein Interesse an der Reihe sofort geweckt und ich wollte sie unbedingt lesen. Ein herzliches Dankeschön geht daher an das Bloggerportal für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Mir fiel der Start in die Geschichte sehr leicht. Auf Anhieb hat mir die Sprache gefallen, ich finde die Zeichnung der Figuren sehr gelungen und die Darstellung des Settings ist einfach hervorragend. Ich konnte mich leicht auf die Handlung einlassen, bin direkt sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Der Schreibstil befindet sich auf einem sehr guten Niveau, durch ihn werden jegliche Situationen lebendig und ich mag es, wie immer wieder historische Details eingeflochten sind. Sei es durch den Krieg und dessen Folgen, die Versorgungslage oder die Situation einer Person aus Russland, die Einblicke in deren derzeitige Lage gibt. Immer wieder werden solche Informationen eingebunden, wodurch die Geschichte einen schönen Rahmen erhält.

Die Handlung verteilt sich auf verschiedene Erzählperspektiven. Im Vordergrund steht Helena, sie ist eindeutig die Hauptperson des Romans und mit ihre Person erscheint mir am Ende des Buches am vertrautesten. Dazu gibt es noch eine weitere Perspektive, bei der ich anfangs nicht recht einschätzen konnte, wie sie sich in das ganze Gefüge eingliedern wird und wie die Berührungspunkte aussehen werden. Dieses Geheimnis wird erst mit dem Fortgang der Geschichte gelüftet, was natürlich dazu animiert, weiterlesen zu wollen!
Ich mag es, wie man durch die Perspektiven gute Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Personen erhält, wie verschiedene Situationen aus mehreren Sichtweisen betrachtet werden und wie die Protagonisten auf die anderen Figuren wirken. Das ergibt einen guten Rundumblick und eine schöne Abwechslung.

Ich empfand die Geschichte lange Zeit als echt gelungen und ich war glücklich damit, wie sie ausgeschmückt wurde. Allerdings gibt es zum Ende der Handlung dann doch noch einen Punkt, der für meinen Geschmack nicht ganz rund ist. Ich finde, dass sich die Ereignisse auf den letzten ungefähr 75-100 Seiten ziemlich überschlägt, es passiert viel innerhalb kurzer Zeit und plötzlich ist die Geschichte vorbei, wofür ich noch gar nicht bereit war. Ein bisschen mehr Ruhe, ein paar Ausschweifungen wären passender gewesen und hätten nicht für so ein schnelles Ende gesorgt und dem Roman einen leichteren Abschluss verpasst.

Ich bin mit den Protagonisten vollkommen zufrieden. Sie treten mit unterschiedlichsten Zielen und Charakteren auf, erweisen sich als stark und gut durchdacht und ich mag es, wie lebendig sie dadurch wirken. Es gibt sowohl sympathische, als auch unsympathische Figuren, im Verlauf der Geschichte erlebt man interessante Entwicklungen mit und sie besitzen einen hohen Wiedererkennungswert.

Fazit
Ich finde, dass ein toller Roman vorliegt, der einen interessanten Start einer neuen Saga bildet, bei dem viel Potenzial für die Fortsetzungen vorhanden ist, auf die ich mich sehr freue. Ich hatte sehr angenehme Lesestunden mit dem Buch, bin flott vorangekommen und finde, dass eine fast perfekte Handlung vorliegt. Weshalb nur fast perfekt? Mir ist auf den letzten rund 75 Seiten zu viel passiert, hier kam nur wenig Ruhe rein und die Ereignisse haben sich ein wenig überschlagen. Das war mir ein bisschen zu viel, ansonsten bin ich echt zufrieden mit dem Roman.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Die Schwestern von Waldfriede - Leuchtfeuer

Leuchtfeuer
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Handlung
Berlin-Zehlendorf 1933
Das Waldfriede hat sich einen Namen gemacht, es läuft wirtschaftlich sehr gut und der Klinikleiter Conrado hat es geschafft, in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen ...

Handlung
Berlin-Zehlendorf 1933
Das Waldfriede hat sich einen Namen gemacht, es läuft wirtschaftlich sehr gut und der Klinikleiter Conrado hat es geschafft, in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen zu werden. Doch die Zufriedenheit soll nicht lange anhalten, die Nazis kommen an die Spitze und auch im Klinikalltag zeigt sich plötzlich, wie wichtig die Religion oder eine Parteizugehörigkeit sein kann. Sowohl das Waldfriede, als auch das Personal steht nun unter Beobachtung.
Doch das kümmert die junge Kinderschwester Lilly bisher recht wenig. Nachdem sie anfänglich ihre neue Aufgabe recht zögerlich angegangen ist, geht sie nun in der Pflege ihrer kleinen schutzbedürftigen Patienten vollkommen auf. Auch die Zusammenarbeit mit dem Arzt Rudolph Kirsch wird harmonischer und Lilly fällt es schwer, ihre Gefühle für den jungen Mann zu leugnen. Doch beide verbergen wichtige Geheimnisse, die Zeiten werden bedrohlicher und sowohl Rudolph, als auch die Kinderschwester stehen vor der Entscheidung, sich zu offenbaren. Dies könnte allerdings alles verändern...

Meinung
Von Corina Bomann habe ich einige Werke gelesen, durchweg jedes ist gut und interessant geschrieben und für mich ist sie eine Autorin, bei der ich mich auf jeden neuen Titel freue. Auch Band eins der Waldfriede-Reihe hat mich überzeugt und mir schöne Lesestunden bereitet, weshalb ich unbedingt den zweiten Teil lesen wollte. Diesen habe ich vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten, ein herzliches Dankeschön dafür!

Die Ereignisse vom Auftaktband standen mir noch lebendig vor Augen, es ist nicht allzulang her, seitdem ich ihn gelesen habe und dadurch hatte ich einen leichten Start in die Geschichte. Sowohl mit der Sprache, als auch mit den Figuren, dem Setting und der Stimmung konnte ich mich schnell wieder anfreunden und von der ersten Seite an war ich wieder in der Handlung drin und habe mich problemlos darauf konzentrieren können.

Wie ich es von anderen Romanen der Autorin gewöhnt bin, liegt auch diesmal wieder eine angenehme und lebendige Sprache vor. Jegliche Szenen, aber auch Figuren und Handlungsorte werden gut umrissen, sie ergeben zusammen ein schönes Bild und lassen die ganze Geschichte sehr authentisch und vor allem realistisch wirken.
Die Sprache befindet sich auf einem guten Niveau, sie ist nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer gehalten und dadurch sehr gut lesbar. Es gibt zahlreiche Informationen zum Waldfriede, aber auch zu der historischen Situation, vor allem über die politischen Hintergründe wird man im Verlauf der Handlung sehr gut informiert. So erhält die Geschichte einen guten Rahmen, er verleiht ihr Tiefe, aber auch Ernsthaftigkeit.

Es werden wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt, im Lauf der Handlung erhalten sowohl solche Personen, die aus dem ersten Band bekannt sind, als auch solche, die neu hinzugekommen sind, die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge aufzuzeigen. Es entsteht eine schöne Vielfalt, Abwechslung und es ist dadurch möglich, die Protagonisten genauer zu betrachten und einzuschätzen, sie besser zu charakterisieren und ein weitreichenderes Bild von ihnen zu erhalten.
Die Figuren sind durchweg sehr angenehm gezeichnet. Sie zeigen Stärken und Schwächen, sind greifbar und offenbaren dem Leser verschiedene Seiten ihrer Person. Im Verlauf der Geschichte ist eine Entwicklung zu sehen, sie lernen durch ihre Erfahrungen und bilden sich weiter, was ich sehr mag.

In meiner Meinung zum ersten Band habe ich noch ein wenig das Waldfriede in seiner Darstellung, seiner schieren Größe bemängelt. Und obwohl es immer noch sehr groß wirkt, hat diesmal mein Kopfkino ein sehr ansprechendes Bild gezeichnet, mir ist es leicht gefallen, mit den Figuren zusammen durch die Gänge, über das Gelände zu streifen. Das Waldfriede besitzt noch immer eine Dimension, die schwer zu fassen ist, aber es ist der Autorin gelungen, mir das Gebäude, das Grundstück so darzustellen, dass in meinem Kopf ein gutes Bild entstanden ist.

Als ein bisschen schwach empfand ich diesmal, dass einige Figuren ab und an eine Reise unternehmen. Diese Kapitel waren nicht ganz so stark wie der Rest, sie hatten nicht den Charme und haben sich leider ein wenig gezogen. Ich denke, dass solche Abschnitte auch hätten übersprungen werden können und der Geschichte im Gesamten hätte nichts gefehlt...

Fazit
Tolle Fortsetzung, die sich weiterhin auf einem hohen Niveau befindet, eine schöne und interessante Geschichte beherbergt und mir im Gesamten betrachtet echt gut gefallen hat. Die Sprache bietet einen leichten Einstieg in die Handlung, die Figuren sind vielfältig und greifbar gezeichnet, das Setting ist diesmal noch anschaulicher umschrieben, sodass ich mir jeden Ort lebendig vorstellen konnte. Es liegt ein richtig guter zweiter Band vor, der nahtlos an die Qualität des ersten anknüpft und mich fein unterhalten hat. Ich freue mich auf die Fortsetzungen und bin gespannt, wie es weitergeht!

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Ein unendlich kurzer Sommer

Ein unendlich kurzer Sommer
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Handlung
Lale flüchtet. Vor sich selbst, aber auch vor anderen. Kurzerhand springt sie in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet auf einem heruntergekommenen Campingplatz am See, hilft dem ...

Handlung
Lale flüchtet. Vor sich selbst, aber auch vor anderen. Kurzerhand springt sie in einen Zug und fährt bis zur Endstation. Sie landet auf einem heruntergekommenen Campingplatz am See, hilft dem alten und mürrischen Besitzer beim Renovieren, verliert aber kein Wort über ihr Verschwinden. Sie leben in Ruhe und Eintracht miteinander, bis Christophe auftaucht. Er hat vor kurzem seine Mutter verloren und ist auf der Suche nach seinen Wurzeln. Und der Lale viel zu gut zu verstehen scheint...

Meinung
Bei diesem Buch war ich auf Anhieb in das Cover verliebt. Es hat mich angestrahlt, ich liebe die Szenerie und genau deswegen musste ich es in die Hand nehmen und mir die Inhaltsangabe durchlesen. Diese klang gut, wir hatten in der Buchhandlung ein Leseexemplar, ich habe es mir mitgenommen und war sehr gespannt auf die Geschichte.

Meine derzeitigen Lektüren sind nicht auf Bookbeat vorhanden, daher dachte ich mir, dass ich das Buch von Kristina Pfister nebenbei hören werde. Die erste halbe Stunde war auch nicht schlecht, sie ging ganz gut los, hat sich flüssig hören lassen und erzeugte ein schönes Bild der einzelnen Momente. Mich hat die Handlung noch nicht ganz gefangen genommen, aber sie war in Ordnung.

Insgesamt habe ich von dem Buch so knapp drei Stunden gehört, in dieser Zeit habe ich mir eine Meinung gebildet und schließlich beschlossen, den Roman abzubrechen. Er hat mich nicht gepackt, war langweilig und ich hatte einfach keine Lust mehr, der Handlung zu folgen. Ich habe mir noch die letzten zwei-drei Seiten durchgelesen, um zu erfahren, ob die Geschichte so endet, wie ich es mir vorstelle, das Ende war ziemlich vorhersehbar und damit habe ich das Buch beiseite gelegt.

Die Sprache war anfangs noch ganz angenehm, irgendwann ging sie mir auf den Zeiger. Gewollt künstlerisch und ausschweifend, sie zeichnete zwar weiterhin Bilder, diese waren aber absolut nicht ansprechend und haben dazu beigetragen, dass ich von der Geschichte gelangweilt war. Gerade der Campingplatz ist dermaßen ungemütlich und kalt gezeichnet, dass ich mich gefragt habe, wie die Figuren es dort ausgehalten haben, weshalb sie sich freiwillig dort aufhalten.

Die Protagonisten bleiben nicht wirklich im Gedächtnis, ich hatte Probleme, sie nach ein paar Tagen Pause wiederzuerkennen und in einen Zusammenhang zu bringen. Außerdem beherbergten sie zu viele Geheimnisse, wirkten nicht lebendig und waren mir sehr sympathisch.

Fazit
Grandioses Cover, gute Inhaltsangabe, aber leider liegt eine schwache Umsetzung vor. Der Beginn des Buches ist noch okay, wenn es so weitergegangen wäre, hätte ich absolut kein Problem mit dem Buch gehabt. Aber mir haben weder die Sprache, noch die Personen, die Handlungsorte oder die Stimmung gefallen, meine Lust an der Geschichte schwand mit jeder Minute und deswegen habe ich den Roman abgebrochen, was ich absolut nicht bereue.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Das Tor zur Welt

Das Tor zur Welt: Hoffnung
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Handlung
Hamburg 1892
Ava kennt nur ein Leben voller Arbeit, von früh bis abends schuftet sie auf dem Moorhof im Alten Land. Nur die Nächte bescheren ihr etwas Abwechslung vom Alltag, sie träumt jede Nacht ...

Handlung
Hamburg 1892
Ava kennt nur ein Leben voller Arbeit, von früh bis abends schuftet sie auf dem Moorhof im Alten Land. Nur die Nächte bescheren ihr etwas Abwechslung vom Alltag, sie träumt jede Nacht vom Meer und von ihrer Familie. Diese ist vor vielen Jahren nach Amerika ausgewandert und Ada hofft, sie eines Tages dort wiederzufinden.
Claire Conrad hingegen hat einen vollkommen anderen Lebensstil. Sie kommt aus gutem Hause, ist schön und willensstark. Sie weiß, was sie will, dazu gehört auch der Reedersohn Magnus Godebrink. Ungeduldig wartet die junge Frau auf einen Heiratsantrag und sieht schon lebendige Bilder vor sich, wie ihr Leben als verheiratete Frau aussehen könnte.
Derweil befindet sich Hamburg in Aufruhr. Die Cholera greift um sich, unzählige Reisende befinden sich in der Hafenmetropole, sie sind auf dem Weg in die Neue Welt, machen dafür einen Zwischenstop in der Auswandererstadt Hamburgs. Und genau dort treffen sich Ava und Claire...

Meinung
Von Miriam Georg habe ich bislang ein Buch gelesen, das der absolute Hammer war. Die Fortsetzung dessen muss ich mal noch lesen, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es ebenso gut ist. Und als ich in der Vorschau die Ankündigung zu ihrem neuen Werk gesehen habe, musste es einfach auf meine Wunschliste wandern. Die Inhaltsangabe klingt richtig gut und ich wollte es unbedingt lesen. Das Buch habe ich mir schließlich bei Vorablesen gesichert, ich habe dafür extra Punkte ausgegeben, weil ich mir die Geschichte nicht entgehen lassen wollte...

Die Handlung geht sehr stark los, direkt haben mich die Ereignisse in ihren Bann gezogen und ich mochte den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Sowohl die Sprache, als auch die Ereignisse wurden sehr lebendig und greifbar geschildert, auf Anhieb hatte ich äußerst farbenreiche Bilder vor Augen und ich war unheimlich gespannt darauf, wie es wohl weitergehen mag.

Mein großes Interesse an der Geschichte hat sich auch im weiteren fortgesetzt. Ich finde, dass einfach eine richtig gut geschrieben, toll recherchierte und authentische Handlung vorliegt, die von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich gut ist. Kein einziger Aspekt des Buches hat mich enttäuscht, jede Wendung, jede Figur wirkt überzeugend und ich bin absolut begeistert von dem Roman!

Die Sprache befindet sich auf einem sehr angenehmen und gut lesbaren Niveau. Ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, auch jene Teile des Buches, die ich gehört habe, zeigten sich als einprägsam und lebendig. Sowohl Landschaften und Häuser haben auf Anhieb Bilder entstehen lassen, die Gedanken und Gefühle der Figuren wirken greifbar, nachvollziehbar und vor allem natürlich. Sie haben in einer sehr angenehmen Weise Emotionen gezeigt, ihre Handlungen wirkten in keinster Weise unpassend, dramatisch oder zu übertrieben. Ich habe ihnen jede Aussage abgenommen und finde, dass die Protagonisten dem Leser auf Augenhöhe begegnen, was mir sehr gut gefallen hat!

Anhand zahlreicher Aussagen, Details oder Hintergrundinformationen zeigt sich eine erstklassige Recherchearbeit. Bereits nach wenigen Seiten konnte ich mich gut in die Geschichte einfühlen und die Handlungszeit wurde mit jeder Zeit lebendiger für mich. Es war verständlich dargestellt, weshalb die Figuren diese Entscheidungen treffen, mit welchen Sorgen sie gelebt haben und wie ihr Lebensstandard aussah. Das mochte ich richtig gern, man erhält Einblicke in verschiedene gesellschaftliche Schichten und Lebensweisen. Dadurch wird vieles sehr lebendig und nachvollziehbar und ich mag es, wie sich Personen aus der reichen und armen Schicht begegnen und ein Gespür füreinander bekommen.

Durchweg wird bei den Figuren eine große Vielfalt gezeigt. Nicht nur an Personen aus unterschiedlichen Ständen, sondern auch charakterlich lernt man im Verlauf der Geschichte verschiedenste Persönlichkeiten kennen. Es wird nie langweilig mit ihnen, sie haben es immer wieder geschafft, mich zu überraschen und ich mag es, wie natürlich die Figuren auftreten. Das führt dazu, dass ich jede Person als sehr lebendig und realistisch wahrgenommen habe und
Bei den Protagonisten ist durchweg eine gute Entwicklung zu sehen. Gerade Claire geht aus der Geschichte als ein vollkommen anderer Mensch, sie hat Verständnis für Menschen, die anders leben als sie, bekommen und einfach eine tolle Wandlung vollzogen.

Fazit
Ich bin komplett begeistert, jede einzelne Seite des Buches war überzeugend und es liegt einfach eine absolut empfehlenswerte Geschichte vor. Lebendige Charaktere, vermischt mit einer tollen Sprache, dem richtigen Maß an Emotionen, schönen Handlungsorten und genau dem richtigen Maß an Spannung kann halt einfach nur einen tollen Roman ergeben und ich freue mich unheimlich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, dieses Buch müsst ihr Lesen!

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