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Veröffentlicht am 19.10.2020

Weihnachten am Ku'damm

Weihnachten am Ku'damm
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Handlung
Berlin 1946
Die Bevölkerung ist zwar erleichtert, dass der Zweite Weltkrieg endlich vorbei ist, muss aber noch immer in vielen Belangen zurückstecken. Und als hätten es die Menschen nicht schon ...

Handlung
Berlin 1946
Die Bevölkerung ist zwar erleichtert, dass der Zweite Weltkrieg endlich vorbei ist, muss aber noch immer in vielen Belangen zurückstecken. Und als hätten es die Menschen nicht schon schwer genug, ist dieser Winter besonders kalt, es wird nicht nur von einem Jahrhundertwinter, sondern auch von einem Hungerwinter gesprochen.
Auch die Familie Thalheim, denen vor dem Krieg ein großes und bekanntes Kaufhaus gehört hat, muss schauen, wie sie sich das Weihnachtsfest so schön wie möglich gestalten können. Sie haben zwar mittlerweile ein kleines und einfach eingerichtetes Modehaus am Savignyplatz eröffnet, doch von dem einstigen Reichtum und Ansehen sind sie noch weit entfernt. Zufällig findet Rike eines Abend den kleinen Erich vor dem Geschäft und nimmt sich kurzerhand dem Kinde an. Er ist halb verhungert, friert und trägt einfache, nicht sehr wärmende Kleidung. Ihr Ziel, und das ihrer Familie ist es nicht nur, den Jungen wieder aufzupäppeln, sondern ihm auch ein so schönes Weihnachtsfest zu bieten, wie es zu den Zeiten möglich ist.

Meinung
Ich mag das Cover recht gerne. Es ist stimmungsvoll und erscheint anhand der warmen Farben als sehr einladend und ansprechend. Im Vordergrund ist eine Dame mit einem Kind an der Hand zu sehen, nach der Lektüre kann ich mir sehr gut vorstellen, wer damit gemeint sein könnte. Sie sind der damaligen Mode entsprechend gekleidet und laufen im Schnee zielstrebig auf Gebäude zu, die im Hintergrund zu sehen sind.
Das restliche Bild wurde in einem zarten Beige gehalten und erscheint schlicht und sehr passend zur Szenerie. Und es gibt auch einen Zusammenhang zu den restlichen Büchern der Ku'damm-Reihe. Dies findet sich in der Darstellung des Titels, der in einem Rechteck abgedruckt wurde. Der Hintergrund dessen ist ein weihnachtlich-festliches Rot und gibt dem Cover einen Hingucker. Insgesamt ein schönes Bild, welches gut zu der Reihe und der Handlung passt.

Ich habe bereits alle drei Bände der Ku'damm-Reihe gelesen und ein jeder hat mir gut gefallen. Ich empfinde die Reihe als sehr empfehlenswert und habe die Lektüre eines jeden Einzelnen sehr genossen. Nun zu lesen, dass es noch einen Zusatzband geben wird, der noch dazu zur für mich schönsten Jahreszeit spielt, hat direkt mein Interesse geweckt. Nicht nur auf ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten habe ich mich gefreut, sondern ich empfinde es als spannend und interessant, von Kriegs- und Nachkriegsweihnachten zu lesen. Das gibt mir immer noch mal einen anderen Blick auf das Fest und gibt lebendige Eindrücke, wie die Menschen es früher geschafft haben, mit einfachen Mitteln ein paar schöne Tage zu verleben. Und gerade in der Handlungszeit, 1946, wird dies nicht immer einfach gewesen sein, wie man auch im Roman nachlesen kann.
Auf jeden Fall stand für mich fest, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte und habe vom Rowohlt Verlag freundlicherweise das E-Book zugeschickt bekommen, wofür ich mich auch hier noch einmal ganz herzlich bedanken möchte!

Meiner Meinung nach gab es einen direkten und angenehmen Start in den Roman. Ich hatte absolut keine Probleme und fand es gut, dass es nicht erst seitenlange Erklärungen und Vorgeplänkel gab. Das wäre bei dem knapp 160 Seiten zu viel des Guten gewesen und mir sind schon nach wenigen Sätzen bereits wieder viele Details aus den anderen Teilen eingefallen.
Doch ich denke auch, dass man das Buch gut ohne die Vorkenntnisse lesen kann. Vieles wird kurz und knapp erläutert, manches bleibt ein wenig vage und gibt Platz zum Spekulieren. Und natürlich würde in diesem Falle das Interesse angeregt werden, die anderen drei Bände rund um die drei Schwestern der Familie Thalheim zu lesen!
Und auch mit der verwendeten Sprache hatte ich null Probleme. Sie war einfach gehalten, hatte teilweise einen kleinen Hauch von Dialekt und erschien dadurch sehr authentisch. Ich bin mit dem Lesen sehr flott vorangekommen und hatte den Roman innerhalb weniger Stunden ausgelesen. Die Geschichte eignet sich also perfekt für einen kalten Nachmittag oder Abend, man kann es sich damit gemütlich machen und eine Zeit vollkommen in die Welt von 1946 eintauchen.

Es gibt einen allwissenden Erzähler, der nicht nur einen guten Blick auf die Charaktere bietet, sondern die Szenen mit lebendigen Worten wiedergibt und so dazu beiträgt, dass man als Leser gerne weiterliest. Dabei merkt man als Leser auch, dass er immer nur so viel verrät, wie er gerade möchte und es im Folgenden noch einige Überraschungen geben wird. Dies lässt sich entweder aus manchen Sätzen herauslesen oder es gibt direkte Andeutungen, so wird z.B.: ein bestimmter Sachverhalt immer wieder erwähnt und man kann sich als Leser bereits denken, dass hierzu noch etwas kommen wird.
Im Verlauf der gut 160 Seiten vergehen nur wenige Wochen, was ich als vollkommen ausreichend empfand. Die Geschichte setzt eine Woche vor Weihnachten ein und endet mit Silvester. Ich mag diese kurze Zeit, die hier erzählt wird, es können keine Längen entstehen und es gibt eine prägnante Beschreibung von Situationen und Gesprächen. Man ist als Leser immer top informiert, die Handlung wird aber auch nicht ins Unendliche gezogen. Und viele Momente drehen sich um das Hauptthema: den Hungerwinter 1946 und das Weihnachtsfest.

Mir hat durchweg die Stimmung gefehlt. Nicht nur die Stimmungen der Protagonisten waren mir teils zu schwach, sondern auch eine festliche oder weihnachtliche Stimmung habe ich nie wahrgenommen. Zudem habe ich leider an keiner Stelle mit den Protagonisten mitgefühlt oder mich groß mit ihnen gefreut oder mit ihnen gelitten. Das war mir wirklich ein bisschen zu schwach und hätte für meinen Geschmack stärker sein können. Mir ist zwar auch klar, dass in diesem Winter andere Dinge, allen voran das Überleben eine große Rolle gespielt haben aber ein wenig mehr hatte ich stimmungsmäßig schon erwartet.

Im Gegensatz dazu hat es mir richtig gut gefallen, wie der Hungerwinter mit unglaublich eingängigen und bildhaften Worten beschrieben wurde. Ich kann mich kaum entsinnen, über dieses Thema viele Romane gelesen zu haben und empfand die Darstellung hier als unglaublich gut. Man konnte sich recht gut von der Situation ein Bild machen, bekam allerhand Informationen über fehlende Güter, die man heutzutage als selbstverständlich ansieht, man lernt Nachbarschaftshilfe noch einmal von einem komplett anderen Standpunkt kennen und erlebt mit den Thalheims zusammen ein ganz besonderes Weihnachten. Mir hat es sehr gut gefallen, wie lebendig die Wochen beschrieben wurden und wie viele Details zwischen die Buchdeckel gepackt wurden!

Ich weiß nicht, ob es vielleicht ein wenig beabsichtigt wurde: Jedes Setting hatte für mich irgendwie ein sehr tristes und trostloses Auftreten. Ich habe es mir nur in weißen, grauen und schwarzen Tönen vorstellen können, die Zimmer und Gebäude wirkten eisig und abstoßend. Wie gesagt, vielleicht ist es Absicht, um die Situation noch mehr zu verdeutlichen, mir war das Setting etwas zu grau und düster. Gerade die weihnachtliche Stube der Thalheims hätte ein wenig mehr Farbe gut vertragen!

Zu guter Letzt noch einige Worte zu den Protagonisten. Viele der Personen sind bereits aus der Ku'damm-Reihe und hierbei natürlich aus dem ersten Band bekannt. Lediglich drei der Personen tauchen erstmals auf und nehmen in der Geschichte eine wichtigere Rolle ein. Was alle Charaktere gemein haben: sie sind sich treu geblieben und haben alle unterschiedliche und auf einen jeden Menschen zugeschnittene Wesen erhalten. Dadurch gibt es ein starkes und ansprechendes Auftreten und hier kann der Roman viele Pluspunkte sammeln. Kein Protagonist gleicht dem anderen, sie haben eigene Vorstellungen vom Leben und über die Moral und zeigen häufig, dass sie das Herz am rechten Fleck haben. Es gibt eine gute Auswahl, jeder vertritt seinen Standpunkt und obwohl recht wenige Personen auftreten, wird doch ein gutes Bild der Gesellschaft vermittelt.

Fazit
Ich fand die Lektüre des Buches sehr angenehm, es handelt sich hierbei um eine interessante und gut zu lesende Geschichte. Es gibt einige historische Fakten und der Hungerwinter wird eindrucksvoll und mit starken Worten beschrieben. Ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit der Familie Thalheim gefreut und hatte schöne Lesestunden.
Trotzdem muss ich leider die für mich fehlende Stimmung, sowie das etwas eintönige Setting bemängeln. Das war für mich einfach nicht perfekt und ansprechend, ab und an hat es mich etwas beim Lesen gestört und hier ist noch ein wenig Verbesserungsbedarf.
Nichtsdestotrotz möchte ich den Roman empfehlen. Allein für die anschaulichen Beschreibungen der Situation nach dem Krieg ist es das Büchlein wert, gelesen zu werden. Und auch die Geschichte ist reizend und hat ihren Charme, welcher mich nicht ganz erreicht hat.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2020

Schwestern fürs Leben

Schwestern fürs Leben
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Handlung
Zum Weihnachtsfest des Jahres 1919 herrscht im Hause der Familie Danneberg eine bedrückte Stimmung. Der Sohn und Erbe des Rumhauses ist im Krieg gefallen, einen Nachfolger gibt es in der Familie ...

Handlung
Zum Weihnachtsfest des Jahres 1919 herrscht im Hause der Familie Danneberg eine bedrückte Stimmung. Der Sohn und Erbe des Rumhauses ist im Krieg gefallen, einen Nachfolger gibt es in der Familie nicht. Zumindest nach Ansicht des Vaters Danneberg. Für ihn ist es keine Möglichkeit, dass seine Töchter die Leitung eines Tages übernehmen werden, obwohl gerade die Älteste großes Interesse für die Firma hat. Und trotzdem gibt Lene nicht auf und kämpft für ihre Ziele. Genau wie ihre Schwestern, die alle einen Traum haben und an diesem festhalten. Und dies, obwohl die Wünsche vom Vater missbilligt werden und die Welt immer mehr auf eine Katastrophe zurast...

Meinung
Ich mag das Cover recht gerne, vor allem die verblassten Farben im Zusammenhang mit dem strahlenden Blau des Titels haben ihren ganz eigenen Charme. Es werden vier Damen gezeigt, alle der damaligen Mode entsprechend gekleidet und es wird bereits auf den ersten Blick sichtbar, welch unterschiedliche Wesen sie haben. Manche wirken locker und aufgeweckt, die Dame ganz links hingegen erscheint mir etwas ernster und mehr auf die Normen der damaligen Zeit bedacht. Ich erkenne in den Damen die vier Hauptprotagonistinnen wieder. In Gedanken habe ich auch schon für mich beschlossen, wer wer sein könnte und mir hat die Darstellung dabei geholfen, mir von den Damen ein Bild zu machen, so hatte ich direkt ein Gesicht vor Augen. Zudem erhascht man anhand des Cover einen Eindruck von der Mode und vom Stil der Handlungszeit, was ich sehr passend finde. Insgesamt also ein stimmiges und schönes Bild, welches viel Charme hat und mir gut gefällt!

Mir ist der Roman erstmals in der Verlagsvorschau aufgefallen. Und wie jedes Buch, welches ich ansprechend finde, ist auch dieses erst einmal auf meine Wunschliste gewandert. Als ich mir vor kurzem die Inhaltsangabe wiederholt durchgelesen habe, hatte ich immer noch einen positiven Eindruck von der Geschichte, mir gefällt die Handlungszeit sehr gut und ich war gespannt darauf, wie die Schwestern ihre Wege gehen, welche Ziele sie haben und wie die Dynamiken innerhalb der Familie Danneberg sind. Aus diesem Grund bin ich sehr dankbar dafür, dass ich vom Verlag ein Rezensionsexemplar erhalten habe und mir selbst ein Bild von dem Roman machen konnte. Zudem war es für mich meines Wissens nach eine Premiere, ich glaube, dass ich zuvor noch keinen Roman gelesen habe, der in dem wunderschönen Flensburg spielt.

Ich empfand es als sehr hilfreich, dass noch vor dem Start der eigentlichen Handlung ein Personenverzeichnis abgedruckt wurde. Nicht, dass es eine unglaubliche Fülle an Protagonisten gibt, vielmehr hatte ich anfangs einige Probleme damit, die Schwestern Danneberg auseinanderzuhalten. Sie werden oft mit ihrem Spitznamen angesprochen und ich brauchte einige Zeit, um diese immer sofort der richtigen Person mit ihren jeweiligen Ambitionen zuzuordnen. Hier hat mir ein Blick auf diese Liste immer direkt geholfen und irgendwann hatte ich dann gar keine Probleme mehr mit der Wiedererkennung. Für mich war das Personenverzeichnis also ein hilfreiches und passendes Detail, das ich nicht missen wollen würde!

Der Start in den Roman fiel mir leider nicht so leicht, wie ich erwartet hatte. Das lag wahrscheinlich an der Fülle von Personen und Informationen, die auf den ersten Seiten auf den Leser einprasseln, ich musste mir wirklich Zeit nehmen, um das Gelesene in einen stimmigen und passenden Zusammenhang zu bringen. Und irgendwann war die erste Informationsflut erschöpft und nach den ersten knapp 50 Seiten waren alle kleinen Problemchen vollkommen weg und ich konnte mich auf die Geschichte einlassen. Und mit zunehmender Handlung hat mich diese immer mehr in ihren Bann gerissen und ich wollte einfach nur weiterlesen und wissen, wie sich die Geschehnisse weiterentwickeln und wie die Protagonisten die politischen Veränderungen wahrnehmen.

Ich hatte an keiner Stelle des Romans mit der Schreibweise irgendwelche Probleme. Sie war einfach gehalten und erhält durch zahlreiche Informationen über die Politik und die Entwicklung Deutschlands einen angenehmen Anspruch. Ich konnte das Buch flüssig und problemlos lesen und empfand die Handlung mit der Zeit als immer spannender. Die einzelnen Kapitel greifen immer mehr ineinander, verbinden sich teils und lassen am Ende so einen stimmigen Roman entstehen, der ansprechend ist und eine sehr tiefgehende Geschichte beherbergt.
Ich muss aber sagen, dass mir manche Verwicklungen schon ein wenig zu viel waren, ich weiß aber gerade nicht, wie ich dies näher erläutern kann, ohne der Handlung etwas vorweg zu nehmen. Manche Begegnungen waren vielleicht ein wenig zu vorhersehbar, wenn man diverse Details bereits kennt.

Es gibt eine Unterteilung in drei Teile, wobei stets ein Zitat beigefügt wurde, welches auf die folgende Handlung passt, wie die Faust aufs Auge. Zudem wird noch genannt, welche der Damen im Folgenden zu Wort kommt.
Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der die Handlung auf eine lebendige und authentische Art und Weise erzählt. Dabei gibt es immer wieder Anmerkungen, woraus sich schließen lässt, dass er mehr weiß als der Leser. Und diese Geheimnisse werden nach und nach aufgelöst und am Ende ist zumindest bei mir keine Frage offen geblieben. Es wurde alles beantwortet und es liegt ein rundes Werk vor, welches auch gut als alleiniger Band dasteht. Und trotzdem bin ich froh, im Nachwort gelesen zu haben, dass es eine Fortsetzung geben wird. Den irgendwie bin ich noch nicht ganz dazu bereit, die Protagonisten zu verlassen, sie sind mir mit der Zeit doch ziemlich ans Herz gewachsen und ich finde es schön, dass es mehr von ihnen zu lesen geben wird!

Es gibt einen Prolog aus dem Jahre 1910, die Haupthandlung startet 1919 und endet mit dem Kriegsende 1945. In diesen 26 Jahren begleitet man als Leser die Damen der Familie Danneberg, erlebt mit ihnen den Zweiten Weltkrieg mit, politische Veränderungen und erfährt natürlich allerhand über Konventionen und ihr Leben. An keiner Stelle wird die Handlung zu langatmig, gleichzeitig hatte ich auch nie das Gefühl, etwas wichtiges zu verpassen. Immer war man auf dem neuesten Stand der Dinge, es gab regelmäßig kleine Sprünge, wodurch Längen erst gar nicht entstehen konnten. Im Gegenteil, die Handlung hatte einen kurzweiligen Charakter und es wurden stets nur die wichtigsten Geschehnisse angesprochen. Es war auf jeden Fall sehr sinnvoll, immer mal wieder einige Zeit zu überspringen und die Geschichte nicht ins Unendliche zu führen.

Ich hatte es ja bereits erwähnt, oft gibt es Erläuterungen und Details über die Politik und das Weltgeschehen, wodurch man stets gut darüber informiert ist, was es derzeit für Probleme in Deutschland und Europa geben könnte. Dabei sind teilweise auch die Protagonisten von den Geschehnissen betroffen und mir hat es gut gefallen, wie lebendig und natürlich die Fakten eingebunden wurden. Sie tauchten nie in einem zu hohen Maße auf, waren aber auch nie zu selten und haben immer zu der jeweiligen Situation gepasst.
Manchmal habe ich mich allerdings gefragt, inwiefern die Familie Danneberg von dem Krieg betroffen ist. Sie müssen sich ein wenig einschränken, aber das wird mir zu knapp geschildert. Kaum wird mal erwähnt, dass sie sich mit einfacheren Mahlzeiten und Ersatzprodukten zufrieden geben müssen. Sie haben stets genügend Stoffe, um sich einzukleiden und müssen nicht frieren, keine Menschen aufnehmen, die geflüchtet sind oder keine Heimat, keinen Wohnsitz mehr haben. Mir kommt die Familie in dieser Hinsicht etwas zu galant daher und ich hätte mir gewünscht, dass es dazu mehr Informationen gegeben hätte und sie in dieser Hinsicht nicht so privilegiert erscheinen, sondern bodenständiger auftreten.

An keiner Stelle habe ich den Roman als sonderlich stimmungsvoll empfunden. Weder freudige, noch traurige Momente sind zu mir durchgedrungen und ich habe daher immer eine gewisse Distanz zu den Ereignissen und den Protagonisten gewahrt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Angst und Furcht vor und während eines Krieges stärker durchkommt und man als Leser hier mitfühlen kann.

Ein Großteil der Handlung spielt in Flensburg und dem Umland, dazu gibt es noch einige Kapitel in Berlin. Mit einfachen und eingängigen Worten hat es die Autorin geschafft, dass ich mir so gut wie jeden Handlungsort vorstellen konnte. Mal hatte ich mehr, mal weniger lebendige Bilder vor Augen und es entstand so eine Abwechslung, die ich als sehr angenehm empfunden habe. Wobei mir aufgefallen ist, dass ich mir die Wohnhäuser der Familie Danneberg meist am wenigsten vorstellen und manchmal die Dimensionen nicht richtig erfassen konnte oder die Gebäude recht kühl und abweisend daherkamen. Doch irgendwie hat mich das gar nicht so sehr gestört, dafür hat mir die restliche Geschichte zu gut gefallen.

Die meisten Protagonisten sind Angehörige der Familie Danneberg, dazu kommen nur noch wenige andere Menschen hinzu, die teils in die Familie einheiraten oder als Freunde dienen. Dadurch entsteht ein familiärer Charakter, der den Charme des Buches ausmacht. Man hat häufig gemerkt, dass die Familie, egal was kommt, zusammenhält und mir haben die Dynamiken, die herrschen gut gefallen. Es gibt sowohl Streitereien, als auch fröhliche Momente, die miteinander geteilt werden und es wird klar herausgestellt, dass die Familie ein wichtiger Faktor im Leben ist, zumindest in der Familie Danneberg.
Eines haben alle wichtigen Protagonisten gemeinsam: sie haben lebendige und abwechslungsreiche Wesen erhalten. Eine jede Person zeigt verschiedene Gesichter von sich selbst und erscheint dadurch authentisch und greifbar. Man kann sich teils mit ihnen identifizieren, teils zeigen sie Züge, die man nie bei ihnen erwartet hätte. Es gibt eine bunte Vielfalt, die das Zusammenspiel natürlich besonders interessant gestaltet hat.

Fazit
Nachdem ich anfangs ein paar Startschwierigkeiten hatte, gab es Befürchtungen meinerseits, dass ich mich eventuell ein wenig durch den Roman quälen würde. Doch diese waren glücklicherweise vollkommen unnötig, mit zunehmender Handlung konnte mich die Geschichte immer mehr überzeugen und hat sich irgendwann zu einem richtigen Page-Turner entwickelt. Am Ende hatte das Buch viel mehr Tiefgang, als ich ursprünglich erwartet hatte und ich bin irgendwie überrascht, was für einen starken Eindruck ich am Ende habe.
Trotzdem hatte ich ja leider kleine Punkte angesprochen, die ich nicht als vollkommen perfekt empfand und schließlich habe ich mich dazu entschlossen, bei manchen gnädig zu sein und lediglich einen halben Stern in meiner Bewertung abzuziehen. Ich bin nach einem holprigen Start mehr als überzeugt worden und mir wurde mal wieder gezeigt, dass es sich lohnt, bei Büchern, die nicht so ansprechend beginnen, immer dranzubleiben. Eine große Empfehlung meinerseits und ich freue mich bereits jetzt auf einen zweiten Band mit den Danneberg-Schwestern!

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Audrey Hepburn

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne (Ikonen ihrer Zeit 2)
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Handlung
Niederlande 1944
Ganz Europa steckt in den Klemmen des Zweiten Weltkrieges, die Menschen hungern und leiden. So auch die junge Audrey Hepburn, deren einziger Trost und Lichtblick das Tanzen ist. ...

Handlung
Niederlande 1944
Ganz Europa steckt in den Klemmen des Zweiten Weltkrieges, die Menschen hungern und leiden. So auch die junge Audrey Hepburn, deren einziger Trost und Lichtblick das Tanzen ist. Ihr Traum, eines Tages eine Primaballerina zu werden ist unendlich groß und mit viel Ehrgeiz geht sie ihrem Ziel nach. Doch so viel Kraft Audrey auch in ihr tägliches Training steckt, am Ende platzt ihr Traum.
Durch Talent, Glück und Zufall entdeckt die junge Frau schon bald, dass auch das Schauspiel sie ausfüllt und sie an diesem Beruf Freude hat. Mit Fleiß, Ehrgeiz und Können schafft es Audrey nach Hollywood und gehört schon bald zur Riege der angesehensten und berühmtesten Schauspieler. Sie spielt an der Seite von Weltstars und macht sich selbst immer mehr einen Namen.
So rund es beruflich auch läuft, ist Audrey privat nicht ganz glücklich, hier scheint sich ein großer Traum von ihr nicht zu erfüllen. Sie gerät in einen Strudel aus viel Arbeit und wenig Privatleben und scheint dabei sich selbst zu verlieren...

Meinung
Ich mag das Cover unglaublich gerne. Es ist stilvoll, auffallend und bereitet perfekt auf den Roman vor. Es hat helle, leicht verblasste Farben, die einen nostalgischen Effekt haben und auf eine Geschichte hindeuten, der in der Vergangenheit spielt. Es gibt viele orangene Akzente, die natürlich zum einen als Blickfang dienen, dem Cover gleichzeitig noch mehr Frische und einen Hauch von einem Ewigen Sommer geben. Der Farbton ist warm und lädt den Betrachter geradezu dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen und näher zu betrachten.
Auf dem Cover nicht fehlen darf eine Dame, die eindeutig als Audrey Hepburn zu erkennen ist. Sie ist in den bekannten Kleidern aus dem Film „Frühstück bei Tiffany“ abgebildet und wirkt sehr ikonisch. Im Hintergrund ist außerdem noch der weltberühmte Hollywood-Schriftzug zu sehen, ebenfalls ein Hinweis auf ein großes Thema des Romans.
Insgesamt finde ich das Bild wundervoll und sehr ansprechend, es hat viel Charme und wirkt stimmungsvoll. Ich finde es klasse und mir würde es in einer Buchhandlung definitiv auffallen.

Ich liebe es ja, von berühmten und starken Frauen zu lesen. Ich finde deren Geschichten unglaublich inspirierend und denke, dass es wichtig ist, dass sie im Bewusstsein bleiben. Und deshalb war ich sofort von der Geschichte um Audrey Hepburn angetan und habe nicht lange überlegen müssen, ob ich den Roman lesen möchte. Ich habe bereits einige Filme von ihr gesehen und erinnere mich auch daran, mal nach ihrer Person gegoogelt zu haben und einige Lebensläufe durchgelesen zu haben. Doch viel ist mir nicht in Erinnerung geblieben, lediglich ihre unglaubliche Eleganz und Klasse, ihr stilbewusstes Auftreten und natürlich die weltberühmten Kleider habe ich vor Augen, wenn ich den Namen Audrey Hepburn höre. Daher dachte ich mir, dass es Zeit wird, mehr über die Dame zu erfahren und war sehr erfreut darüber, ein Rezensionsexemplar vom Ullstein Verlag zu erhalten. Auch an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön!

Es findet eine Unterteilung in Prolog, sowie Epilog statt, die Haupthandlung wird dann jeweils noch einmal in fünf Teile unterteilt. Es gibt stets eine Überschrift, die kurz und prägnant einen kleinen Vorgeschmack auf das Folgende gibt, weiterhin werden die Handlungsjahre genannt. Und als besonderes Extra wird außerdem noch ein Zitat von Audrey Hepburn abgedruckt. Oft finde ich die Worte von ihr inspirierend und sie tragen viel Wahrheit in sich. Es gibt interessante Selbsteinschätzungen der Schauspielerin und irgendwie haben mich diese Worte von ihr ihrem Charakter nähergebracht. Ich bin sehr froh, dass die Zitate eingebunden wurden, man erkennt allein daraus einen Hauch der aufwendigen und genauen Recherche der Autorin.
Die Teile werden dann jeweils noch in Kapitel gegliedert, wobei auch vor dem Beginn von diesen jeweils noch einmal der Monat, sowie das Jahr der folgenden Handlung genannt wird. Zeitlich kann man sich also gar nicht in der Handlung verlieren, zudem war es so einfach zu verfolgen, wie alt die Hepburn mittlerweile ist und zusätzlich kann man so auch immer einordnen, wie das Weltgeschehen ist und welche politische Veränderungen auftreten.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich die Schreibweise von der ersten Seite an mitgerissen hat. Ich konnte und wollte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und das hat am Ende dazu geführt, dass ich den Roman mit seinen 624 innerhalb von gerade mal drei Tagen ausgelesen habe. Er hatte einfach eine anziehende Wirkung auf mich und ich wollte immer weiterlesen, um weiteres über die sehr sympathisch auftretende Audrey Hepburn zu erfahren.
Es herrscht eine im Grunde einfache Schreibweise vor, die sich locker und flüssig lesen lässt. Es gibt anschauliche Beschreibungen von Gegenden und Situationen, vieles konnte ich mir gut vorstellen. Als besonderes Highlight gilt natürlich die Darstellung von Audrey Hepburn, wobei die Autorin allerhand Fakten eingebunden hat, um ein möglichst realitätsnahes Bild entstehen zu lassen. Aus vielen Szenen lässt sich herauslesen, was für eine starke Recherche hinter dem Werk steckt, um Audrey Hepburn gerecht zu werden. Ab und an gibt es dann auch mal ein paar Details über die politische Situation in Europa, wodurch meiner Meinung nach ein recht rundes und stimmiges Bild entsteht und man merkt, dass die Autorin sich ausführlich in die Themen eingelesen hat. Ich hatte absolut keine Verständnisprobleme und konnte das Gelesene stets gut aufnehmen und in einen stimmigen Zusammenhang bringen.
Außerdem nahm ich es als sehr angenehm wahr, dass die Handlung an keiner Stelle vorhersehbar wurde. Klar, wenn Audrey überlegt, ob sie eine Rolle annimmt, weiß man vielleicht schon die Antwort, doch ansonsten wurde ich immer wieder überrascht und habe oft spekuliert, wie es weitergehen könnte, welche Entscheidungen getroffen werden. Und nur selten hat mein Gefühl hingehauen, oft kam es anderes, als ich gedacht hatte.

Nicht immer, aber häufig hat eine ganz famose Stimmung geherrscht. Meist entspricht sie immer genau dem, was auch gerade Audrey Hepburn fühlt, wenn sie aufgeregt oder unsicher, glücklich oder traurig war, hat sich dies auch immer auf mich übertragen. Mir war es auf diese Weise möglich, noch eine stärkere Bindung zu ihrem Wesen aufzubauen, noch mehr mit ihr zu sympathisieren und häufig kam sie mir vor wie eine gute Bekannte. Ich finde, dass sowohl der Charme, als auch ihr Charakter gut eingefangen wurden und daher hat es doppelt so viel Spaß gemacht, weiter in dem Buch zu schmökern.
Und nicht nur von Audrey, sondern auch von manchen Handlungsorten gehen bestimmte Stimmungen aus. Manche davon erschienen in warmen und einladenden Farben, andere hatten einen kühlen und dunklen Charakter. Es gibt dementsprechend eine angenehme Abwechslung und stimmungstechnisch habe ich auch wieder absolut nichts zu meckern.

Beim Setting wurden für mich nicht nur Stimmungen übertragen, ich konnte mir ganz viele Orte auch hervorragend vorstellen, andere, wie Audreys Häuser habe ich zwischendurch mal gegoogelt, um ein möglichst nahes Bild davon zu haben. Ganz besonders haben mir stets die Szenen am Set oder im Theater gefallen, nicht nur weil ich diese Orte als magisch empfinde und ich die künstlerische Welt sehr schätze und liebe, sondern auch weil die Dynamiken dort ganz besonders sind. Ich kann selbst nicht genau beschreiben wie, aber die Szenen und Orte sind unglaublich realitätsnah dargestellt, haben eine ganz eigene Stimmung und hatten ihren ganz eigenen Charme.
Etwas schwierig empfand ich manchmal die Häuser von Audrey Hepburn. Wie gerade geschrieben, habe ich sie mir gegoogelt und hatte trotzdem ein paar Probleme, mir die Dimensionen dessen vorzustellen. Einerseits wirkten die Häuser riesig, gleichzeitig überraschend klein für einen großen Hollywoodstar.

Ich mochte Audrey als Charakter sehr. Sie hatte irgendetwas an sich, was sie einfach sympathisch macht und ihr bodenständiges Wesen war einfach nur herzlich. Sie ist nicht nur eine taffe Frau, sondern zeigt auch verletzliche Seiten und kann Fehler zugeben. Anhand einiger Szenen, die am Set oder am Theater stattgefunden haben, konnte man als Leser auch einen Eindruck auf ihr Verhalten gegenüber anderen Menschen machen und ich denke, diese Freundlichkeit hat auch viel dazu beigetragen, dass ich Audrey als so sympathisch und liebenswert empfand. Anhand solcher kleiner Details bemerkt man als Leser außerdem mal wieder die exzellente Recherche, die hinter solch einem Werk steckt.
Ich fand es an ihrer Darstellung auch gelungen, dass ich nicht jede Entscheidung von ihr gutheiße und ihr manchmal zurufen möchte, welche Menschen ihr mehr oder weniger gut tun. Hier merkte man sehr menschliche und normale Züge, dass man nicht immer die richtigen Entschlüsse trifft und außerdem, dass man auch mal auf Freunde hören sollte. Es gibt also nicht nur eine tolle Darstellung der Hepburn, sondern auch kleine Weisheiten, die man als Leser gut annehmen kann.
Ich hätte es noch ganz nett gefunden, wenn es vielleicht ein paar Informationen zu manchen Personen gegeben hätte, die irgendwann mal auftreten und später gar nicht mehr oder nur selten erwähnt werden. Als Beispiel dafür zähle ich mal die Großeltern oder die Brüder auf. Hier war es mir zu plötzlich, dass sie verschwunden sind und ein-zwei Sätze über sie hätte ich als ganz nett empfunden. Das werde ich aber nicht kritisch in meiner Bewertung ankreiden, im Grunde ist dieser Fakt ein bisschen meckern auf hohem Niveau.
Und auch die restlichen Protagonisten hatten vielfältige Züge bekommen, die sie einzigartig machen. Manche mochte ich mehr, manche weniger und es entsteht eine bunte Vielfalt. Ganz besonders hat es mir gefallen, wie viele berühmte Persönlichkeiten mit eingebunden wurden. Sie haben ebenso wie Audrey herrlich bodenständige und normale Wesen erhalten und waren mir meist sympathisch. Zudem macht es die ganze Handlung nochmals authentischer und zeigt wiederholt die aufwendige Recherche. Ein sehr schönes Detail, welches viel Charme bringt und auch andere Hollywood-Größen lebendig werden lässt.

Fazit
Wie man aus meinen bisherigen Worten herauslesen konnte: ich habe absolut nichts zu meckern. Im Gegenteil, ich bin vollkommen begeistert und hatte unglaublich viel Freude beim Lesen! Es hat einfach alles gestimmt, von der Darstellung Audrey Hepburns, über die Schreibweise, die Handlungsorte, die Stimmung, die restlichen Protagonisten. Mir fällt kein einziger Aspekt ein, der mich gestört hat oder den ich nicht perfekt fand. Ein durch und durch rundes Buch, welches auf mich eine hohe Anziehungskraft hatte! Kurz gesagt: ein interessanter Roman über eine einzigartige Persönlichkeit, der mit viel Liebe und Herzblut berührt und überzeugt!

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Das Winterkarussell

Das Winterkarussell
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Handlung
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist Antonia mit fünfzehn Jahre Waise. Ursprünglich hieß es, dass keine Verwandten mehr leben, doch schließlich findet sich ein bislang unbekannter Großvater, ...

Handlung
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist Antonia mit fünfzehn Jahre Waise. Ursprünglich hieß es, dass keine Verwandten mehr leben, doch schließlich findet sich ein bislang unbekannter Großvater, der im Taunus lebt. In der Hoffnung, mit ihrem Großvater wieder ein Stück Familie zu erhalten, zieht Antonia zu dem mürrischen alten Herren. Die Beziehung der Beiden ist kompliziert, beide wissen nicht recht, wie sie miteinander umgehen müssen. Bis Antonia in der Scheune ein altes Karussell findet, dass sie sofort in seinen Bann zieht. Antonia ist davon begeistert und ihr Großvater erkennt, dass Antonia aufrichtiges Interesse an der Geschichte des Fahrgeschäftes hat. Nach und nach öffnet sich Otto und berichtet. Von dem Karussell, seiner Familie und von dem einen Weihnachtsmarkt in Frankfurt, wo er sich als junger Mann unsterblich verliebt hat...

Meinung
Ich mag das Cover sehr gerne. Es wirkt gleichzeitig modern, als auch nostalgisch und bildet mit den glitzernden Blättern an den Ecken einen wahren Hingucker. Diese machen wirklich viel her, geben dem Roman Klasse und Charme und lassen es noch hochwertiger und schicker erscheinen. Die Schrift des Titels wurde in einem winterlich warmen Rot-Ton gehalten, was perfekt zu der Handlungszeit passt und sie sticht auf jeden Fall heraus. Mir hätte es noch gut gefallen, wenn auch der Name der Autorin in demselben Farbton abgedruckt worden wäre. Das hätte noch stimmiger gewirkt.
Als Blickfang dient ein Weihnachtsmarkt, auf den ein Pärchen zustrebt. Dieser Markt wurde mit unglaublich warmen und einladenden Farben dargestellt und wirkt sehr anziehend auf den Betrachter. Und am linken Rand ist auch ein Teil eines Karussells zu sehen, ein Thema, welches sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht.
Insgesamt finde ich das Gesamtbild einfach nur gemütlich. Mir fällt irgendwie kein anderes Wort dazu ein, ich mag die Farben, die Szenerie und auch die Blätter am Rand sehr gerne. Ein sehr gelungenes Cover!

Von der Autorin habe ich schon einige Romane gelesen, die allesamt unter anderen Pseudonymen erschienen sind. Und bisher hat mich kein Buch von ihr enttäuscht, was durchaus ein Grund dafür war, dass ich auch diese Neuerscheinung lesen möchte. Zudem mag ich die Weihnachtszeit unglaublich gerne und freue mich jedes Jahr wie ein kleines Kind darauf. Und da mich auch der Klappentext überzeugt hat und mein Interesse geweckt wurde, musste das Buch einfach auf meine Wunschliste wandern. Und nachdem ich auf den Erscheinungstermin hingefiebert habe, konnte ich es nun endlich lesen und in die Welt von Antonia, Otto und dem geheimnisvollen Karussell eintauchen. Noch ein ganz herzliches Dankeschön an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ich hatte absolut keine Probleme damit, in den Roman zu starten und um mich in der Handlung zurechtzufinden.. Man hat genügend Raum, um sich auf die Geschichte einzulassen und gleichzeitig gibt es nicht erst ein ewiges, seitenlanges Geplänkel, bis die Handlung so richtig beginnt. Das mochte ich sehr und auch die Schreibweise hat dazu beigetragen, dass ich mich so gut auf die Geschichte einlassen konnte. Ganz besonders herausragend empfand ich die Stimmung, aber auch die Situationen und Charaktere konnte ich mir gut vorstellen. Ebenfalls beim Setting hatte ich einige Bilder vor Augen, ganz besonders von Ottos Hof, sowie dem Frankfurter Weihnachtsmarkt. Die Szenen auf dem Markt gehören eh zu meinen Favoriten, sie waren besonders stimmungsvoll und ich mochte die Beziehungen, die unter den Schaustellern üblich waren. Diese Dynamiken waren einzigartig und haben mich ein klein wenig wünschen lassen, genau dies auch einmal zu erleben und eine Zeit lang auf einem Weihnachtsmarkt zu arbeiten. Ich bin fix mit dem Lesen voran gekommen und ich denke, dass sich der Roman gut für ein gemütliches Wochenende eignet. Ich habe am Ende ungefähr fünf Tage für die 336 Seiten gebraucht, was ich selbst schade finde. Aber ich hatte nur wenig Zeit, um mich hinzusetzen und ein Buch in die Hand zu nehmen.
Es gibt eine einfache Sprache, die leicht verständlich ist und mir gefallen hat. Sie passt irgendwie zu der sehr bodenständigen und normalen Handlung und lässt, wie ich bereits erwähnt hatte, vor meinen Augen einige Bilder entstehen.

Ich war davon überrascht, dass die Handlung nicht nur im Jahr 1990 stattfindet, sondern es auch direkte Rückblicke auf das Jahr 1938 gibt. Eigentlich hätte ich es mir schon denken können, nach dem Durchlesen des Klappentextes, trotzdem wurde ich von dieser Tatsache überrascht. Daher gibt es am Anfang der meisten Kapitel auch eine Information, in welchem Jahr, sowie in welchem Ort die folgende Handlung stattfindet und man kann sich als Leser sowie zeitlich, als auch örtlich gut orientieren. Ich fand es sehr wichtig, dass dieses Detail eingebunden wurde, ansonsten hätte ich sicherlich schnell den Überblick verloren, wie viel Zeit seit dem Beginn der Geschichte vergangen ist.
Im Erzählstrang der Vergangenheit wird lediglich ein Dezember im Jahr 1938 beschrieben, in der Gegenwart erstreckt sich die Handlung über knapp drei Monate. Ich mochte es sehr, dass die Handlungszeit so stark begrenzt wurde und man dafür diese Zeit viel intensiver miterleben konnte. Dadurch empfand ich nicht nur die Protagonisten als lebendiger und sympathischer, sondern man konnte auch gut eine Entwicklung von Antonia miterleben, als auch das Verhältnis von Otto und seiner Enkelin hautnah verfolgen. Auf diese Weise habe ich eine viel bessere Bindung zu den Protagonisten aufbauen können und es fiel mir sehr leicht, mir diese vorzustellen.

Der Erzähler hat definitiv einige Überraschungen in der Hinterhand, man merkt deutlich, dass er mehr weiß, als er teilweise verrät. Auf diese Weise kann man als Leser erkennen, dass sich die Handlung noch interessant gestalten wird. Mir hat es gut gefallen, dass nicht jedes Geheimnis gelüftet wird und man über einige Sachverhalte nicht komplett aufgeklärt wird. Manches wäre zu viel und würde die Geschichte sprengen, bei manchem reichen Andeutungen, um eine grobe Information zu Personen zu haben, von denen man sich dann ein Bild machen konnte.
Zudem entsteht durch die Aufteilung auf zwei zeitliche Ebenen immer Abwechslung und ich empfand die Handlung an keiner Stelle als langweilig. Immer wieder passieren neue, unvorhersehbare Dinge, die mich überrascht haben und der Geschichte neue Wege gegeben haben.

Ganz hervorragend gefallen hat mir die Stimmung. Besonders bei den Szenen auf dem Weihnachtsmarkt kam diese ganz stark heraus und hat mich am meisten mitgerissen, weil sie so besonders und einladend war. Aber auch während anderer Szenen konnte ich mit den Protagonisten mitfühlen und mir war es auch aufgrund dessen möglich, eine Bindung mit den Personen aufzubauen.
Und nicht nur freundliche Stimmungen haben sich auf mich übertragen, auch Momente, die eher kühl geschildert wurden, hatten auf mich eine Wirkung. Wie teilweise auch Antonia oder andere Personen mochte ich diese Orte nicht und habe sie in eher kalten und tristen Farben wahrgenommen. So entsteht eine bunte Mischung und ich bin mit der Stimmung mehr als zufrieden!

Ich hatte es bereits angedeutet: ich konnte mir die Settings allesamt bildhaft vorstellen. Dazu hat natürlich auch die gerade besprochene Stimmung beigetragen, anhand deren ich mir Gebäude und Örtlichkeiten in mehr oder weniger strahlenden Farben vorgestellt habe. Zudem hat mir die Vielfalt gefallen, es gibt sowohl viele Szenen in Städten, als auch in einem beschaulichen Dörfchen, welches nach und nach seinen Charme offenbart.

Mir haben die Protagonisten durchweg gefallen. Nicht jeder ist positiv und freundlich konotiert, es gibt auch Personen, die negative Aspekte haben und bei denen man merkt, dass sie als Widersacher dienen. Diese treten in der Minderheit auf, der Großteil der Personen besitzt herzliche Wesen, die sich mal früher, mal später offenbaren. Manche öffnen sich einander erst mit der Zeit, andere haben keine Scheu und gehen direkt auf andere Menschen zu.
Mir hat vor allem das Zusammenspiel von Jung und Alt gefallen. Das hat ganz viel ausgemacht und die Geschichte irgendwie noch besonderer erscheinen lassen. Zudem konnte man gut sehen, welche Einflüsse geltend werden und das die verschiedenen Generationen voneinander lernen können. Zudem entstanden nicht nur Bekanntschaften, sondern ich hatte das Gefühl, dass langsam einige Freundschaften entstanden, was besonders schön zu sehen war. Man merkt, dass sich Jung und Alt gut getan haben und am Ende eine ganz besondere Bindung zueinander entstanden ist.

Fazit
Und obwohl ich jetzt ganz viele positive Punkte angesprochen habe, die darauf schließen lassen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat, fehlt mir doch noch irgendwie ein Aspekt, der es zu einem Highlight und einem Fünf-Sterne-Buch macht. Vielleicht ein wenig Spannung, vielleicht ein paar mehr emotionalere Szenen. Vielleicht war mir die Handlung teils etwas vorhersehbar, vielleicht hat mir ein Funken mehr Drama gefehlt. Ich weiß es nicht. Es ist ein wunderschöner, weihnachtlicher Roman, den ich auch wirklich empfehlen kann, bei dem mir noch ein wenig das I-Tüpfelchen fehlt.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Eine Weihnachtshochzeit im Schnee

Eine Weihnachtshochzeit im Schnee
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Handlung:
Nach nur wenigen Monaten Beziehung überrascht Rosie ihre Familie damit, dass sie an Weihnachten in Aspen heiraten möchte. Innerhalb von knapp einem Monat wird die Hochzeit geplant und Rosies ...

Handlung:
Nach nur wenigen Monaten Beziehung überrascht Rosie ihre Familie damit, dass sie an Weihnachten in Aspen heiraten möchte. Innerhalb von knapp einem Monat wird die Hochzeit geplant und Rosies Eltern, sowie Katie, die Schwester der Braut, reisen von England nach Colorado, um nicht nur der festlichen Angelegenheit beizuwohnen, sondern auch, um den Bräutigam und dessen Familie kennenzulernen. Und dabei trägt jede der Personen ein Geheimnis mit sich: Rosies Eltern leben getrennt voneinander und stehen kurz vor der Scheidung. Dies haben sie bisher vor ihren Töchtern verschwiegen und möchten nun, kurz vor der Hochzeit nicht damit herausplatzen. Katie glaubt nicht an die wahre Liebe von Rosie und Dan und möchte die Trauung insgeheim verhindern. Und Rosie hat kalte Füße bekommen und ist sich unsicher, ob sie das Richtige tut. Die Familie White verstrickt sich immer mehr in ihren Geheimnissen und die Emotionen häufen sich. Es steht ein unvergessliches Weihnachtsfest bevor...

Meinung:
Das Cover ist wunderbar weihnachtlich und perfekt auf die Geschichte zugeschnitten. Ein Pärchen, schick gekleidet in einem Brautkleid und einem Anzug laufen Hand in Hand im Vordergrund durch die Schneelandschaft. Im Hintergrund sind Bäume, sowie ein gemütliches Häuschen zu sehen und bringen viel Atmosphäre in die Szene. Passend zur Weihnachtszeit wurde der Titel in einem festlichen Rot-Ton gehalten, was sehr gut passt und ihn auf dem weißen Hintergrund stark hervortreten lässt. Als besonderes Highlight wurde auf den Flächen, die Schnee darstellen sollen, Glitzer aufgebracht, was nicht nur schick wirkt und ein sehr schönes Detail ist, sondern das Buch auch direkt noch hochwertiger erscheinen lässt. Insgesamt also ein gut durchdachtes und ansprechendes Bild, welches mir direkt gefallen hat.

Letztes Jahr hatte ich erstmals einen Weihnachtsroman von Sarah Morgan gelesen. Und ich war davon absolut begeistert und fand die Geschichte ganz wunderbar. Sie ist nur leicht kitschig und konnte mit vielen tiefgehenden Gesprächen punkten. Als ich in der Verlagsvorschau gesehen hatte, dass es auch dieses Jahr wieder einen Weihnachtsroman aus Morgans Feder geben wird, stand für mich schnell fest, dass ich auch diesen wieder lesen möchte. Und das habe ich nun getan, vom Harpercollins Verlag hatte ich freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, was mich sehr gefreut hat! Herzlichen Dank!

Ich hatte absolut keine Probleme damit, in den Roman zu starten und mich auf die Handlung einzulassen. Es gibt einen direkten Start in die Geschichte, was mir sehr gut gefallen hat. Es bietet sich definitiv an, so wird man genau wie die Familie White von den Neuigkeiten überrascht.
Ich fand es sehr angenehm, dass man aber trotzdem genügend Zeit hatte, um die Protagonisten und ihre Lebensweisen kennenzulernen und sie an Orten agieren zu sehen, die ihnen am Herzen liegen oder wo sie massig Zeit verbringen. Dabei fand ich es auch erstaunlich, wie gut ich mir diese Örtlichkeiten vorstellen konnte, auch wenn sie keine ewig langen Beschreibungen erhalten haben, sondern diese recht kurz und knapp gehalten wurden. Und vielleicht habe ich mich dabei in das Haus von Rosies Eltern ein wenig verliebt...
Die genutzte Sprache ist leicht und sehr flüssig lesbar. Es werden keine Fachbegriffe genutzt, daher ist der Roman perfekt dafür, sich beim Lesen fallen zu lassen und mir ist es leicht gefallen, alle anderen Gedanken auszublenden. Es gibt tolle Beschreibungen von Settings, sowohl die in England, als auch die in Aspen können auf jeden Fall überzeugen. Und ich mochte es sehr, wie lebendig die Situationen geschildert wurden und was für einen hohen bildhaften Charakter sie haben. Ohne Probleme konnte ich mir die Szenen hervorragend vorstellen und hatte sowohl von den Protagonisten, als auch vom Setting ganz bunte und authentische Bilder vor Augen!
Oft nutzen die Protagonisten ein wenig Alltagssprache, was die Handlung noch bodenständiger macht und es bietet sich auch perfekt für einen Roman an, der in der Gegenwart spielt. Und immer wieder wird die Handlung zusätzlich durch allerhand amüsante Szenen aufgelockert, die viel Witz haben und mich stets zum schmunzeln bringen konnten. Es herrscht also insgesamt eine sehr angenehme Sprache vor, die dazu animiert, immer weiterzulesen und mir ist es mit zunehmender Handlung immer schwerer gefallen, den Roman aus der Hand zu legen! Vielleicht habe ich dadurch die letzten knapp 200 Seiten fast an einem Stück, innerhalb weniger Stunden gelesen...

Ein allwissender Erzähler gibt auf eine humorvolle und unterhaltsame Weise die Geschehnisse wieder, wobei er immer ohne Wertung urteilt. Man kann als Leser frei entscheiden, wie man die Situationen und die Protagonisten einschätzt und wie man die Sympathien zuordnet. Dabei kommen auch diesmal wieder nur die Frauen der Familie White zu Wort, wieder gibt es kein Kapitel, in dem ein Herr seine Sicht auf die Ereignisse gibt. Das finde ich vollkommen in Ordnung, ich denke mal, ein Großteil der Leser wird weiblichen Geschlechts sein und so kann man sich möglicherweise mit den Protagonistinnen identifizieren und eine bessere Bindung zu ihnen aufbauen.
Anhand der Einteilung auf drei Erzählperspektiven gibt es viele Informationen für den Leser, man erhält zahlreiche Einblicke in das Privatleben, in Sorgen und Probleme der Damen und man kann sich ein Bild davon machen, wie sie denken und fühlen. Auf diese Weise entsteht ein angenehmes Bild und ich finde, dass die Frauen dadurch auf mich auch deutlich lebendiger wirkten als die Herren. Zudem konnte man gut Veränderungen und Entwicklungen miterleben.
Um nie durcheinanderzukommen wird am Anfang neuer Kapitel immer der Name der Dame genannt, aus deren Sicht die folgenden Ereignisse geschildert werden. Das hat mir sehr gut gefallen, vielleicht wäre es noch ganz schön gewesen, zusätzlich die Tage bis zur Hochzeit oder das Datum des Handlungstages anzugeben, damit man ein besseres zeitliches Gespür erhält. So fand ich es etwas schwierig zuzuordnen, an welchem Tag im Dezember wir in der Handlung mittlerweile angekommen sind.
Und noch ein kleiner Punkt, den ich schon beim letzten Weihnachtsroman angesprochen hatte und der mich auch diesmal wieder etwas gestört hat: Die Kapitel sind schon ziemlich lang und haben keine Absätze. Und für mich als einen Leser, der nicht gerne mitten in einem Abschnitt aufhört, ist das immer etwas schwierig, weil ich so nicht mal eben ein paar Seiten so lesen konnte. Aber dieser Punkt ist ja immer Ansichtssache und ich werde ihn in meiner Bewertung nicht negativ einbeziehen, weil es ja nichts an der Qualität der Geschichte ändert.

Es gibt einige stimmungsvolle Szenen und die Protagonisten durchleben auch viele Emotionen. Doch mir war es leider häufig nicht möglich, diese so wahrzunehmen, dass ich mit den Personen mitleide, mit ihnen hoffe und mich für sie freue. Irgendwie kam in dieser Hinsicht nie etwas herüber und ich habe die Handlung in diesem Punkt mit einer gewissen Distanz wahrgenommen. Einerseits ist es schon ein bisschen schade, andererseits hat dieser Aspekt meinem Lesefluss keinen Abbruch getan und ich hatte ja trotzdem viel Freude mit dem Roman!

Ich hatte ja eingangs bereits erwähnt, dass ich von der Darstellung der verschiedenen Settings absolut begeistert bin. Ein jedes, egal, ob es als Handlungsort häufig oder nur einmal vorkommt, hat gewisse Attribute bekommen, wodurch ich sie mir gut vorstellen konnte. Und ich muss sagen, dass ich von ganz vielen Orten absolut begeistert bin. Ich konnte sie mir unglaublich bildhaft und mit schillernden Farben vorstellen und habe mir so sehr gewünscht, sie mit eigenen Augen zu sehen. Eine jede Örtlichkeit hatte einen ganz wunderbar einladenden Charakter und hatte viel Charme. Ich kann mich am Ende gar nicht entscheiden, welches Setting mir am besten gefallen hat, weil sie alle unglaublich liebevoll beschrieben wurden!

Mir hat die bunte Mischung der Protagonisten gefallen. Es treten die verschiedensten Charaktere auf, die sich alle durch diverse Merkmale auszeichnen und die einen großen Wiedererkennungswert haben. Und ich mochte es auch, was für unterschiedliche Schicksale eingebunden wurden. Nicht in jedem Leben der Personen lief alles rund, viele zweifeln an manchen Dingen, manche haben große Schicksalsschläge hinnehmen müssen und manche sind sich anhand fehlender Kommunikation fremd geworden. Es gibt also ein breites Bild und ich mochte es, wie vielfältig sich dieses erweist und wie sehr die Autorin bei den Protagonisten in die Tiefe geht. Den genau dadurch erhält der Roman viel Tiefe und gerade zu den drei weiblichen Familienmitgliedern der Whites kann man eine richtig gute Bindung aufbauen.
Leider muss ich auch diesmal wieder erwähnen, dass ich finde, dass die Herren der Familie eine schwächere Zeichnung bekommen haben. Der Vater hatte noch einige Macken bekommen und war der stärkste männliche Charakter. Aber Dan und sein Trauzeuge Jordan bleiben ziemlich schwach und wirken zwar sympathisch, doch im Grunde kann man zu ihnen nichts weiter sagen. Finde ich etwas schade, mir würde es gefallen, wenn die Herren ebenbürtiger auftreten würden.

Fazit:
Ich bin gerade selbst davon überrascht, wie fix und einfach sich die Rezension hat schreiben lassen. Einmal begonnen war nach kurzer Zeit bereits die Hälfte geschrieben und es hat mir beim Schreiben richtig Spaß gemacht, die Handlung noch einmal Revue passieren zu lassen.
Lange musste ich dagegen überlegen, welche Bewertung ich dem Roman am Ende gebe. Im Grunde habe ich ja nur einen kleinen Kritikpunkt, die etwas schwächere Darstellung der Herren. Aber dem stelle ich jetzt einfach mal dagegen, dass ich mich nach der Lektüre riesig auf die Weihnachtszeit freue und schon ein wenig in Stimmung für diese magische Zeit bin. Und das macht für mich den Anreiz und Charme des Romans aus, weshalb ich trotzdem eine volle Fünf-Sterne-Bewertung gebe. Ich bin vollkommen begeistert und sehr froh, die Geschichte gelesen zu haben. Eine dicke Empfehlung meinerseits und ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten weihnachtlichen Roman aus der Feder der Autorin!

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