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Veröffentlicht am 04.10.2023

Die Route 66 von ihrer rauen, brutalen Seite

Die Suche nach dem Route 66 Killer
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Es ist 2 Jahre her, als ich Pacific Crest Trail Killer gelesen habe. Von daher sagen mir die Namen der Protagonisten auf jeden Fall noch etwas, aber die kurze Auffrischung zu Beginn des Buches ist nicht ...

Es ist 2 Jahre her, als ich Pacific Crest Trail Killer gelesen habe. Von daher sagen mir die Namen der Protagonisten auf jeden Fall noch etwas, aber die kurze Auffrischung zu Beginn des Buches ist nicht verkehrt. Wie schon im vergangenen Band, wird die Geschichte aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Was anfangs teils verwirrend und unwichtig erscheint, entwickelt sich im weiteren Verlauf immer mehr zum großen Ganzen. Verschiedene Szenen sind erneut brutal und verstörend detailliert beschrieben (sowohl Gewalttaten als auch sexuelle Handlungen). Für schwache Nerven ist dieses Buch somit überhaupt nichts, gehört für mich zu einem fesselnden Thriller dazu. Ich finde großartig, wie all die losen Fäden am Ende schlüssig zusammenlaufen. Klar, es gibt Momente, da würde man die Protagonisten am liebsten schütteln vor Naivität, aber bestimmte Handlungen tragen nun mal zur Spannung bei. Letztlich lebt diese Geschichte aber auch von den realistischen Beschreibungen der Route 66. Ich konnte den Staub fühlen, die Lost Places vorbeiziehen sehen und die Freiheit, eins mit der Natur zu sein, spüren. Man merkt, dass Christian Piskulla jeden Moment der Reise aufgesaugt und seine persönlichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen lassen hat. Ebenso werden die gesellschaftlichen Probleme, wie Armut, Fentanylkrise, Postcoronazeit und die Ablehnung der indigenen Bevölkerung immer wieder als Randthemen mit eingebaut.

Die Suche nach dem Route 66 Killer ist ein brutaler Thriller mit Schauplatz auf einem der schönsten Strecken der Welt. Die Nahbarkeit zu den Charakteren, aber auch der fesselnde und authentische Schreibstil machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Definitiv KEINE romantische Liebesgeschichte

Cleopatra und Frankenstein
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Das Buch hat mich aufgrund der positiven Lobeshymnen angesprochen: Setting New York, herzzerreißend, elegant und sehr lustig! Das erste Kapitel hat eine gewisse Spannung und Knistern zwischen Cleo und ...

Das Buch hat mich aufgrund der positiven Lobeshymnen angesprochen: Setting New York, herzzerreißend, elegant und sehr lustig! Das erste Kapitel hat eine gewisse Spannung und Knistern zwischen Cleo und Frank ausgelöst. Der Schreibstil ist frech (später hin leider zu vulgär) und vor allem, durch die vielen Dialoge, flüssig zu lesen. Leider war es das auch schon mit den positiven Aspekten! Nach diesem Kapitel ging es immer weiter Berg ab und die Handlung entwickelt sich zu einem einzigen dunklen Loch. Alkohol, Drogen, Suizid, Depressionen, ekelerregende sexuelle Fantasien, Persönlichkeitsstörungen, alles wurde in die Geschichte hineingepresst, ohne dabei näher darauf einzugehen. Verwirrende Perspektiven mit unnötigem Geschwafel (besonders bei Eleanor) bringen die Handlung kein Stück weiter. Gefühle oder Emotionen kommen durch die vielen Wechsel nicht ansatzweise zu Stande. Die Charaktere sind allesamt unsympathisch (außer Santiago) und verhalten sich toxisch. Das letzte Kapitel hat mich allerdings positiv überrascht, nur konnte ich diese Wandlung, aufgrund der Distanziertheit zu den Protagonisten nicht nachvollziehen. Es fehlten die Zwischenschritte zum Weg der Einsicht. All die Probleme wurden stets angerissen, aber nie ernsthaft angegangen oder näher beleuchtet. Dass das Leben, Beziehungen oder die Liebe nicht immer rosig sind, ist vollkommen klar, aber musste ernsthaft jeder einzelne Charakter ein Wrack sein? Wenn man den Anfang und das Ende liest, weiß man alles, was es zu wissen gibt. Der Inhalt dazwischen ist eine Aneinanderreihung von selbstzerstörerischen Menschen mit einem Hang zur Dramatik. Es ist nicht überraschend, dass ausgerechnet solche zum Teil anstößigen Inhalte verfilmt werden sollen. Es passt genauso in unsere heutige, schamlose Gesellschaft wie das absolut unnötige gegendere!

Cleopatra & Frankenstein ist keine romantische Liebesgeschichte. Stattdessen wird man knallhart in die tiefsten menschlichen Abgründe geführt. Der Hoffnungsstreifen verpufft durch die nie gefundene Bindung zu den Protagonisten. Eine kleine Warnung, welche Themen hier behandelt werden, erspart dem ein oder anderen Leser traumatische Szenen dieses recht glanzlosen Meisterwerks!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Für mich der bisher beste Band der Reihe

Seesternwünsche
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Das ist nun schon der siebente Band der Cedar Cove Reihe und ich hätte nicht gedacht, dass es noch besser werden könnte. Für mich ist es der bisher beste Band der Reihe. Die Geschichten umfassen alltägliche ...

Das ist nun schon der siebente Band der Cedar Cove Reihe und ich hätte nicht gedacht, dass es noch besser werden könnte. Für mich ist es der bisher beste Band der Reihe. Die Geschichten umfassen alltägliche Themen wie Tod, Trauer, Verlust, Alkoholismus, Krankheit, Liebe, Geburt. Ich konnte jedes einzelne Schicksal nachempfinden und mich in die Charaktere hineinversetzen. Die Gefühle und Beschreibungen sind so realistisch umgesetzt, dass beim Lesen ein regelrechter Film abläuft. Obwohl die Reihe stark an eine Serie erinnert. Einzig die Schachgeschichte fand ich etwas überzogen, wurde aber trotzdem spannend umgesetzt. Auch der Hinweis auf die nächste Geschichte hat meine Neugierde geweckt. Es gelingt Debbie Macomber auch immer wieder, neue Charaktere einzubauen um Abwechslung zu schaffen und vergangene Protagonisten nicht zu sehr zu vermissen.

Seesternträume ist ein emotionaler Sommerroman, der sich mit Themen des alltäglichen Lebens auseinandersetzt. Obwohl man durch Bücher eben jene Themen normalerweise ausweichen will, fühle ich mich bestens unterhalten. Dabei kann ich nur vermuten, dass es vor allem an dem zauberhaften verträumten Örtchen Cedar Cove liegt.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Emotionale Geschichte mit sympathischen Charakteren

Moody
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Nach dem letzten Einzelband von Penelope Ward bin ich froh, dass mich diese Geschichte wieder vollends überzeugen konnte. Wren und Dax sind sehr liebenswerte Charaktere und ich konnte mich wunderbar in ...

Nach dem letzten Einzelband von Penelope Ward bin ich froh, dass mich diese Geschichte wieder vollends überzeugen konnte. Wren und Dax sind sehr liebenswerte Charaktere und ich konnte mich wunderbar in ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Rafe, Shannon, Chuck, aber auch Winston konnte ich ebenfalls durch ihr herzliches Auftreten in mein Herz schließen. Die Geschichte ist insgesamt sehr emotional, gefühlvoll und trotzdem war es nie zu viel. Das große Drama hielt sich in Grenzen und letztlich wurden die Probleme schlüssig und erwachsen gelöst/angegangen. Die Sache mit Rafes Sprachstörung ging mir zwar zu plötzlich, dennoch ist dieser Zustand nicht ganz so abwegig. Das Ende, aber auch der Epilog waren romantisch und süß, obwohl ich das nicht immer so ausführlich mag und lieber das Schicksal der Fantasie überlasse.

Moody – Nur du siehst mich, ist eine romantische Liebesgeschichte mit emotionalen Themen. Die Aufarbeitung von Verlust und Trauer wurde realistisch umgesetzt und ist nie in Verzweiflung ausgeartet. Im Gegenteil: die Charaktere haben sich positiv weiterentwickelt und ihrem Leben neuen Sinn gegeben.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Kuschelige Kleinstadtromanze

Herbstzauber in Briar Creek
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Schon nach den ersten Seiten ist man voll in der Kleinstadt Briar Creek drin. Es wird hauptsächlich aus der Perspektive von Jane und Henry erzählt. Beide sind sympathisch, obwohl das auf fast alle Bewohner ...

Schon nach den ersten Seiten ist man voll in der Kleinstadt Briar Creek drin. Es wird hauptsächlich aus der Perspektive von Jane und Henry erzählt. Beide sind sympathisch, obwohl das auf fast alle Bewohner zutrifft. Allerdings ist mir Jane manchmal zu angespannt. Alles will sie allein bewältigen, obwohl sie großartige Freunde und Schwestern hat. Henry scheint eher auf der Suche nach sich selbst zu sein. Der Schreibstil ist flüssig. Ich kann mich sehr gut in die Kleinstadt hineinversetzen. Es ist lebendig und realistisch beschrieben. Das Ende ist einfach nur zauberhaft und bietet einen kleinen Einblick auf das weitere Geschehen. Obwohl es bereits der dritte Band der Reihe ist, muss man keinerlei Vorwissen haben. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass es nicht der Auftakt war.

Herbstzauber in Briar Creek ist eine kuschelige Kleinstadtromanze ohne viel Drama. Die Charaktere sind liebenswert, die Beschreibungen lebhaft und fürs Herz gibt es eine Menge Romantik. Ich freue mich auf die Fortsetzungen und werde auch noch die ersten beiden Bände lesen.

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