Profilbild von MeineLieblingsbuecher

MeineLieblingsbuecher

Lesejury Star
offline

MeineLieblingsbuecher ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MeineLieblingsbuecher über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2023

Reise in die Vergangenheit

Du hast mir nie erzählt
0

Sook-Yin wird als junges Mädchen von ihrer Familie nach England geschickt, um dort eine Ausbildung zur Krankenschwester zu absolvieren. Aufgrund Lernschwierigkeiten muss sie die Schule jedoch früh verlassen ...

Sook-Yin wird als junges Mädchen von ihrer Familie nach England geschickt, um dort eine Ausbildung zur Krankenschwester zu absolvieren. Aufgrund Lernschwierigkeiten muss sie die Schule jedoch früh verlassen und kommt bei einer Bekannten als Kindermädchen unter. Durch Zufall lernt sie einen Mann kennen, der sich Hals über Kopf in sie verliebt und die beiden bekommen zwei Töchter: Maja und Lilly. Lilly ist es dann, die Jahrzehnte später nach Hongkong reist, um mehr über die Geschichte und Wurzeln ihrer früh verstorbenen Mutter zu erfahren.

Das Buch erzählt zwei Geschichten. Zum einen die Geschichte von Sook-Yin, zum anderen die Geschichte von Lilly, die nach Hongkong reist, um mehr über ihre Familie herauszufinden. Der Einstieg ins Buch war ein wenig holprig, da man mit vielen Namen konfrontiert wurde und ich einige Zeit brauchte, bis ich diese richtig zu- und einordnen konnte. Dazu kam, dass mich Sook-Yin Geschichte von Anfang an mehr fesselte als diese von Lilly. Das führte dazu, dass ich Lillys Kapitel immer eilig las, bereits gespannt wartend, wie es bei Sook-Yin weitergehen würde. Dies hat das Leseerlebnis doch ein wenig getrübt.

Davon abgesehen, konnte mich das Buch fesseln. Sook-Yin war für mich die interessanteste Person und ich baute im Laufe der Handlung eine gute Beziehung zu ihr auf, weshalb ich ihr Leid auch immer gut mitfühlen konnte. Denn egal wie bemüht sie auch scheint, irgendwie schlägt ihr das Schicksal doch immer ein Schnippchen und stellt sie vor neue Herausforderungen. Die Nebencharaktere wie ihr Mann Julien oder ihre Familienangehörigen fand ich ebenso interessant. Etwas verblasst ist daneben Lilly. Sie hüllt sich als Charakter sehr in Nebel, sowohl was ihre Ansichten als auch ihre Vergangenheit betrifft. Daher war es schwer für mich, mit ihr eine Verbindung aufzubauen. Statt einer Protagonistin erschien sie mir viel mehr wie eine Nebendarstellerin. Das war schade. Dennoch möchte ich dem Buch gerne 4 Sterne eben, da mich Sook-Yins Geschichte so sehr mitgerissen und mir auch der Schreibstil sehr zugesagt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 18.10.2023

Stärken und Schwächen

Ich träumte von einer Bestie
0

In dem Buch geht es um Fleur, einer jungen Frau, die in ihrer Arbeit als Computerforensikerin aufgeht und gerade dabei ist, langsam in ihrem Leben Fuß zu fassen. Dann erfährt sie plötzlich, dass ihr Vater, ...

In dem Buch geht es um Fleur, einer jungen Frau, die in ihrer Arbeit als Computerforensikerin aufgeht und gerade dabei ist, langsam in ihrem Leben Fuß zu fassen. Dann erfährt sie plötzlich, dass ihr Vater, zu dem sie lange Zeit keinen Kontakt mehr hatte, verstorben ist. Als sie sich aufmacht, um die Erbschaft abzuwickeln, sieht sie sich erneut mit ihrer verdrängten Vergangenheit konfrontiert.

Das elegante und kreative Cover sowie der extravagante Titel haben mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht und spiegeln auch den melodischen Schreibstil der Autorin wieder. Ich habe schon einige Bücher von Nina Blazon gelesen und bin immer wieder begeistert von ihrem Stil.

Etwas weniger begeistern konnte mich leider der Inhalt. Die Grundstory ist spannend, doch so richtig erreichen kann mich die Handlung nicht. Irgendwie erschien mir vieles konstruiert und die Ideen, die das Buch zu Beginn eröffnete, wanderten ins Leere. Gerade die Arbeit als Hackerin fand ich spannend, das verliert sich jedoch mehr und mehr. Auch die Geschichte um die sagenumwobenen Bestie von Gevaudan ist nicht das, was ich mir erhofft hatte. Dabei hatten die Personen viel Potential, besonders Fleur. Ihre schroffe Art und ihre abgrenzende Aura war mir direkt sympathisch, wenngleich es dadurch auch schwer war, ihr näher zu kommen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch Stärken und Schwächen hat. Zum einen war ich hin und weg, zum anderen konnte mich jedoch die Handlung nicht immer voll und ganz fesseln. Daher vergebe ich solide 3 Sterne und freue mich darauf, wenn mich Nina Blazons nächstes Buch wieder mehr abholt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2023

Rau, wild und fesselnd

Die weite Wildnis
0

Ein Mädchen macht sich auf die Flucht und rennt über Stock und Stein, um sich so weit wie möglich von ihrer Heimat zu entfernen. Dabei stößt sie auf die Gefahren der Wildnis und des Alleinseins, getrieben ...

Ein Mädchen macht sich auf die Flucht und rennt über Stock und Stein, um sich so weit wie möglich von ihrer Heimat zu entfernen. Dabei stößt sie auf die Gefahren der Wildnis und des Alleinseins, getrieben von Angst und schrecklichen Erinnerungen.

Müsste man den Inhalt des Buches mit zwei Worten beschreiben, so wären es Flucht und Wildnis. Gerade zweiteres zeigt sich in dem Buch von seiner ungebändigten Seite. Man erlebt nicht die Schönheit der Natur sondern deren Gefahren und erlebt aus der Sicht der jungen Protagonistin wie sich Kälte, Flüsse und Wettereinbrüche als wilde, dornige Feinde präsentieren können. Doch egal welches Hindernis sich dem Mädchen in den Weg stellt, es geht weiter. Perspektivenlos kämpft sie sich voran, mit Blasen an den Füßen, einem vor Hunger schreienden Bauch und einem Kopf voller Gedanken.

Das Kennenlernen der Protagonistin erfolgt sehr zögerlich. Das Buch startet direkt mit der Handlung und erst im Laufe der Geschichte erfährt man Stück für Stück, was das Mädchen dazu gedrängt hat, ihre Heimat zu verlassen. Die düsteren Gedanken holen dann auch den Leserdie Leserin ein und passen perfekt zur Rauheit der Natur. Ebenso passend ist der derbe Schreibstil der Autorin, die distanziert und nüchtern schreibt, es aber trotzdem schafft, Atmosphäre aufzubauen. Sie kehrt voll und ganz zur Natur zurück und beschreibt sogar die Ausscheidungen des Mädchens. Dies könnte gegebenenfalls einige Leserinnen abschrecken. Ich habe es jedoch als stimmig empfunden. Das Buch baut einen wahren Sog auf, dem man sich nicht entziehen kann, weshalb ich bis zur letzten Seite mitgefiebert habe.

Fazit: Mit rauen Worten erzählt eine talentierte Autorin von einer realitätsnahen Flucht ohne an Details zu sparen. Schonungslos, düster und packend - sehr empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2023

Gelungen!

Die Formel der Hoffnung
0

Dr. Dorothy Horstmann lebt Mitte des 20. Jahrhunderts. Eine Zeit in der es nicht nur schwer ist, sich als Ärztin in den männlich dominierten Bereich zu behaupten, sondern auch die Zeit als die schlimme ...

Dr. Dorothy Horstmann lebt Mitte des 20. Jahrhunderts. Eine Zeit in der es nicht nur schwer ist, sich als Ärztin in den männlich dominierten Bereich zu behaupten, sondern auch die Zeit als die schlimme Poliokrankheit Eltern um das Wohl ihrer Kinder bangen lässt. Dorothy beginnt an Heilungsmöglichkeiten gegen die Erkrankung zu forschen, stößt dabei als Frau aber auf reichlich Widerstand.

Bei der Geschichte handelt es sich um einen Roman, der sich aber an der historischen Figur und dem Leben von Dr. Dorothy Horstmann anlehnt. Ich habe mich zuvor noch nie wirklich mit der Poliokrankheit auseinandergesetzt, ganz zu schweigen davon, wie deren Impfung entwickelt wurde. Da ich aber gerne Biografien lese, hat das Buch gleich mein Interesse geweckt. Die Autorin orientiert sich an den tatsächlichen Gegebenheiten, lässt die Figuren aber durch Einblicke in ihr Innenleben und charakteristische Eigenheiten zum Leben erwachen. Besonders gut lernt man die Hauptfigur Dorothey kennen, die ich schnell ins Herz geschlossen habe. Auch die anderen Figuren kamen nicht zu kurz und natürlich findet sich auch noch Platz für eine kleine Liebesgeschichte. Zudem vermittelt die Autorin ein authentisches Abbild der damaligen Zeit und wie sich die Forschung der Bekämpfung der Krankheit fortsetzte.

Fazit: Hier trifft die fesselnde Geschichte von einer beeindruckenden Frau und Ärztin und der auf historischen Tatsachen beruhende Hintergrund der Poliokrankheit aufeinander und ergeben ein großes Ganzes das mehr als gelungen ist. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2023

Ein Buch über Schicksalsschläge

Das Chaos eines Augenblicks
0

Seit Evie die Diagnose Multiple Sklerose erhalten hat, hat sie sich aus der Welt zurückgezogen und auch ihre große Leidenschaft, die Musik, aufgegeben. Ausgerechnet durch den Verlust ihrer besten Freundin ...

Seit Evie die Diagnose Multiple Sklerose erhalten hat, hat sie sich aus der Welt zurückgezogen und auch ihre große Leidenschaft, die Musik, aufgegeben. Ausgerechnet durch den Verlust ihrer besten Freundin Scarlett bei einem Verkehrsunfall scheint sie Schritt für Schritt wieder ins Leben zu finden, auch mithilfe von Nate, der an Scarletts Unfall beteiligt war.

In diesem Buch treffen mehrere Themen aufeinander: Freundschaft, der Umgang mit Schicksalsschlägen und Verlust, Vertrauen und auch natürlich auch Liebe. Eine Mischung wie man sie aus vielen Büchern kennt. Doch ich denke, dass man über diese Themen gar nicht oft genug lesen kann, da man als Leser oder Leserin durch die Identifikation mit der Figur im Buch Bestärkung erhalten kann. Leider hat das die Autorin mit ihrem Buch nicht ganz geschafft. Mir fehlt in der Geschichte leider ein wenig der rote Faden und auch die Entwicklung von Evie konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ihre Stimmung war für mich immer schwer einschätzbar.

Interessanter fand ich dafür die zweite Erzählperspektive. Scarlett beobachtet das Leben ihrer Freundin nämlich aus dem Jenseits. Das gibt der Geschichte das gewisse Etwas, das mir in der Storyline von Evie fehlte. Zudem hilft es, die Beziehung von Scarlett und Evie besser zu verstehen. Allerdings konnte dieser Aspekt und auch der ansonsten angenehme Schreibstil das Ruder nicht mehr ganz herumreißen, weshalb ich dem Buch eher mit gemischten Gefühlen gegenüber stehe.

Fazit: Die Idee hätte viel Potenzial gehabt, aber leider wurde dieses nicht ganz ausgeschöpft. Ich konnte mich nicht wirklich auf Evies Geschichte einlassen und mir fehlte ein wenig der rote Faden. Das Buch erhält von mir 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere