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Veröffentlicht am 22.02.2017

Tagebuch einer arktischen Reise

Heute dreimal ins Polarmeer gefallen
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Im Jahr 1880 heuerte der, damals noch Medizinstudent, junge Arthus Conan Doyle bei enem Walfänger als Schiffsarzt an. Auf seiner abenteuerlichen Reise erfährt er nicht nur viel über den gefährlichen Beruf ...

Im Jahr 1880 heuerte der, damals noch Medizinstudent, junge Arthus Conan Doyle bei enem Walfänger als Schiffsarzt an. Auf seiner abenteuerlichen Reise erfährt er nicht nur viel über den gefährlichen Beruf der Walfänger, sondern erlebt was es bedeutet ein Leben auf hoher See zu führen. Seine Gedanken und Erkenntnisse hält Conan Doyle dabei in seinem Tagebuch fest. Das Buch wird außerdem ergänzt um zwei Essays von Jon Lellenberg & Daniel Stashower und von Alexander Pechmann. Zudem findet man in dem Buch die Lebenschronik von Arthus Conan Doyle und seine vier Schriften über die Arktis.

Bestimmt ist den meisten von euch der Name Arthur Conan Doyle ein Begriff - der Schaffer der weltweit beliebt und bekannten Figur Sherlock Holmes. Ich selbst kannte von Doyle nur seine Sherlock-Geschichte und muss zugeben, das ich gar nicht daran gedacht habe, er könnte noch etwas anderes geschrieben haben, da seine Detektivgeschichten schließlich sehr erfolgreich waren. Eher durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen und es hat mich direkt neugierig gemacht.

Wie ich oben schon erwähnt habe, besteht dass Buch nicht nur aus dem Tagebuch und ich finde die Zusammensetzung der unterschiedlichen Texte wirklich klasse, da man einen tiefen Einblick in das Leben des gefeierten Schriftstellers erhalten hat. Besonders das Tagebuch übte eine große Faszination auf mich aus, auch wenn ich es gleichzeitig etwas schade fand, dass es manchmal eher mehr an ein Logbuch als ein Tagebuch, in dem man Gedanken und Gefühle festhält, erinnert. So listet Doyle beinahe jeden Tag Temperatur, Wetter und/oder Anzahl der gefangengen Robben auf. Auf der anderen Seite war ich aber auch erschrocken, was für ein grausamer Beruf Walfänger doch ist. Sehr blutig und sehr gefährlich.

Auch die Essays und und Doyles Schriften haben mir gut gefallen, aber ich muss doch gestehen, dass mir das Buch am Ende auch ein klein wenig lang wurde. Als großer Fan von Arthus Conan Doyle sollte man es auf jeden Fall lesen, die Sherlock-Fans werden mit dem Buch aber nicht auf ihre Kosten kommen. Besonders erwähnen möchte ich noch die Zeichnungen aus dem Tagebuch, die ebenfalls im Buch angeführt sind. Diese haben das Buch, meiner Meinung nach, gut abgerundet und zu einer zauberhaften Edition gemacht.

FAZIT:
Ich werfe gerne mal einen Blick auf das Leben von bekannten Schriftstellern und dafür war dieses Buch hier absolut perfekt. Das Tagebuch von Arthur Conan Doyle hat mir gut gefallen, mich überrascht und erschrocken, auch wenn es mir manchmal ein wenig zu sehr einem Logbuch glich. Für Arthur Conan Doyle-Fans ist das Buch aber auf jeden Fall zu empfehlen!

Veröffentlicht am 20.02.2017

Toller Auftakt!

Der Kuss der Lüge
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Prinzessin Lia ist alles andere als einverstanden damit den Prinzen aus dem anderen Königreich, den sie noch nie getroffen hat, zu heiraten und da sie das königliche Leben einfach nicht ausstehen kann, ...

Prinzessin Lia ist alles andere als einverstanden damit den Prinzen aus dem anderen Königreich, den sie noch nie getroffen hat, zu heiraten und da sie das königliche Leben einfach nicht ausstehen kann, beschließt sie mit ihrer besten Freundin Pauline an ihrem Hochzeitstag zu fliehen. Die Flucht gelingt, doch ihr Vater und die rivalen Reiche versuchen Lia zu finden und auch der Prinz macht sich auf der Suche nach der Prinzessin.

Ich hatte das Glück die Geschichte schon vor dem Erscheinungsdatum lesen zu dürfen, da ich über Lesejury.de an einer Leserunde teilgenommen habe. Ich habe mich auch riesig gefreut, als das Manuskript eingetroffen ist, da ich auf englischen Blogs schon mehrmals gute Meinungen über das Buch gelesen habe und deshalb dem Erscheinungsdatum entgegen gefiebert habe. Die Idee des Buches, eine Prinzessin die an ihrem Hochzeitstag verschwindet, fand ich toll und auch die Sache mit ihrer Gabe war spannend aufgebaut.

Generell war es aber leider so, dass ich mit Lia und dem was sie tat nicht immer ganz einverstanden war. Besonderes als sie Pauline angelogen hat, war ich doch sehr enttäuscht von ihr da ich sie immer sehr loyal fand und ich bin auch aus ihren Gründen, wieso sie das getan hat, nicht schlau geworden. Vielleicht plant die Autorin dass diese Lüge im folgenden Band etwas auslöst, ansonsten wurde dadurch nur bewirkt dass einem die Protagonistin viel unsympatischer wurde. Das war schade, da Lia sonst ein nettes Mädchen ist, auch wenn ich ihr Hin und Her zwischen Rafe und Kaden manchmal etwas anstrengend fand. Lia machte es mir in dem Buch also nicht immer einfach. Ansonsten mochte ich die Charaktere sehr gerne, besonders Kaden, Pauline und Rafe aber auch Berdi.

Die Autorin hat das Buch sehr spannend aufgebaut. Neben Lias Perspektive, gibt es auch noch die Perspektive von einem Attentäter und dem Prinzen und die Perspektive von Kaden und Rafe, man weiß aber nie wer wer ist. Ist Kaden der Prinz? Ist Rafe der Prinz? Ist keiner von beiden der Prinz? Das Herumrätseln hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Spannung während dem Lesen enorm erhöht. Ein kluger Schachzug von der Autorin! Auch ihr Schreibstil gefiel mir gut, da sie eine gute Balance zwischen Details und dem Großen und Ganzen gefunden hat.

Tatsächlich kann ich mich den Meinungen nur anschließen - "Der Kuss der Lüge" ist wirklich ein tolles Buch, aber ich hätte mir stellenweise doch auch etwas mehr erwartet, weshalb ich dem Buch vier gute Sterne gebe. Da mir gerade der Twist am Ende sehr gut gefallen hat, freue ich mich auf die Fortsetzung.

FAZIT:
Ein spannender Auftakt zu einer vielversprechenden Trilogie, der für Band 2 noch Luft nach oben lässt. Trotzdem konnte mich das Buch fesseln und ich freue mich schon sehr darauf zu sehen, wie es mit Prinzessin Lia weitergehen wird!

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2017

Achtung: ausgefallene Zutaten!

Simple
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Ich liebe das Konzept "Einfach kochen - viel genießen!". Zwar probiere ich gerne auch mal komplizierte Gerichte aus, für die man ein paar Stunden länger in der Küche steht, aber meistens bin ich doch froh ...

Ich liebe das Konzept "Einfach kochen - viel genießen!". Zwar probiere ich gerne auch mal komplizierte Gerichte aus, für die man ein paar Stunden länger in der Küche steht, aber meistens bin ich doch froh wenn man schnell etwas einfaches zubereiten kann. Deshalb war mein Interesse an diesem Buch auch groß, denn schon der Titel zeigte mir genau dass was ich will: Simple.

Die Rezepte sind tatsächlich sehr simple. Die britische Autorin beschreibt unkompliziert und in wenigen Sätzen wie man ein herrliches Pasta-Gericht, leckere Suppen und fruchtige Desserts mit wenigen Handgriffen zubereitet. Weniger erfeut war ich allerdings mit der Zutatenliste, da sich in fast jedem dritten Rezept etwas gab, dass ich weder zuhause, noch schnell beim Supermarkt kaufen kann. Am Ende des Buches schreibt die Autorin sogar, dass man bei den meisten Rezepten nicht darum herumkommt im Internet zu bestellen. Das fand ich leider nicht so gut. Zum simple kochen, gehören für mich nämlich auch simple Zutaten dazu. Deshalb war ich ein wenig enttäuscht.

Dennoch habe ich einige Rezepte gefunden die mir zugesagt haben und die ich ausprobieren werden. Ich möchte mit meiner Rezension auch nicht vom Kauf des Buches abraten - da sowohl Gestaltung als auch den Inhalt toll finde, aber ich möchte eben auf die teils sehr exotischen Zutaten hinweisen, da ich mir sicher bin, dass es einige Hobbyköche/köchinnen gibt, denen das genauso wenig gefällt wir mir.

FAZIT:
Tolle, liebevolle Gestaltung, wunderbares Design und viele Gerichte mit einfacher Zubereitung! Die zwei Sterne Abzug gibts von mir, da die Gerichte leider oft sehr exotische Zutaten beeinhalten, von denen man die meisten nicht in einem Supermarkt erhält (die Autorin selbst rät, online zu bestellen).

Veröffentlicht am 27.12.2016

Ein Künstler überwindet seine Psychose

Heute kauf ich alle Farben
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In dem Buch geht es um die wahre Lebensgeschichte von Ton Hafkamp, bei dem im Alter von 21 Jahren eine Psychose diagnostiziert wird. Die Autorin Karin Anema lässt sich seine Geschichte erzählen und schreibt ...

In dem Buch geht es um die wahre Lebensgeschichte von Ton Hafkamp, bei dem im Alter von 21 Jahren eine Psychose diagnostiziert wird. Die Autorin Karin Anema lässt sich seine Geschichte erzählen und schreibt sie in diesem Buch nieder. Der Leser folgt Ton dabei durch sein Leben und erfährt, wie der junge Mann durch seine Krankheit eingeschränkt wird. Dennoch lässt er sich nicht unterkriegen und versucht mit Kunst seine Emotionen auszudrücken.

Dadurch, dass das Buch einer wahren Begebenheit zugrunde liegt, nämlich dem Lebensweg des Künstlers Ton Hafkamp, war es für mich noch interessanter dieses Buch zu lesen. Denn damit wird es dem Leser ermöglicht wirklich herauszufinden, was in Ton, im Buch immer Twan genannt, vorgeht. Man bekommt beim Lesen nicht nur mit wie es für Twan selbst ist mit einer Psychose zu leben, sondern auch wie abweisend manche Menschen darauf reagieren. Dabei kann Twan ja nichts dafür.

Twan selbst ist ein unglaublich interessanter Mensch. Er liest gerne und versucht sich weiterzubilden. Oft gibt es im Buch Anmerkungen, da Twan so viel Wissen wie möglich über seine Krankheit zusammengesammelt hat. Denn wenn ich eines aus dem Buch mitnehmen konnte, dann das der Betroffene oft selbst nicht genau was genau in ihm vorgeht.

Karin Anema, die sich von Twan seine Lebensgeschichte erzählen lies und sie schließlich in einem Buch veröffentlichte, hat meiner Meinung nach sehr gute Arbeit geleistet und seine Geschichte gut auf den Punkt gebracht. Sie hat sich dafür entschieden die Geschichte in der Ich-Form zu schreiben, was auf der einen Seite gut ist, da man dadurch Twan noch näher kommen konnte aber auf der anderen Seite hätte ich das Buch auch gerne in der dritten Person gelesen. Einfach um neben Twan auch etwas mehr Fokus auf seine Umwelt zu legen. Das hätte, meiner Meinung nach, doch sehr gut gepasst. Ansonsten habe ich das Buch interessiert gelesen.

FAZIT:
Eine aufwühlende, schöne Geschichte über einen Künstler der nicht nur mit seiner Psychose, sondern vor allem auch mit seinem Alltag zu kämpfen hat. Mir hat das Buch einen guten Einblick in das Leben eines betroffenen Menschen gegeben!

Veröffentlicht am 09.12.2016

Eines der besten Bücher die ich dieses Jahr gelesen habe!

Geister
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Auf den einen zum anderen Tag wird das Leben von Samuel, Literaturprofessor an einer Universität, auf den Kopf gestellt. Er erfährt das seine Mutter, die ihn in seiner Kindheit verlassen hat, einen wichtigen ...

Auf den einen zum anderen Tag wird das Leben von Samuel, Literaturprofessor an einer Universität, auf den Kopf gestellt. Er erfährt das seine Mutter, die ihn in seiner Kindheit verlassen hat, einen wichtigen Politiker mit Steinen beworfen hat und deshalb gerade einen Prozess durchläuft. Kurz darauf erfährt er von seinem Verlagsagenten, dass sein Vertrag gekündigt wird da er das vor vielen Jahren versprochene Werk immer noch nicht geschrieben hat. Doch Samuel, der schon immer davon träumte ein Schriftsteller zu sein, bietet seinem Agenten an, eine Enthüllungsgeschichte über seine Mutter, die in den Medien "Packer-Attacker" (Packer ist der Nachname des Politikers, denn sie angegriffen hat) genannt wird, zu schreiben.

Ich habe über das englische Original "The Nix" sehr viel Gutes gehört und deshalb musste ich das Buch, als es in Deutsch erschien, unbedingt lesen. Deshalb hatte ich, zugegeben, große Erwartungen an den Roman, wusste jedoch nicht in welche Richtung diese Erwartungen tatsächlich gingen. Spielte eigentlich auch keine Rolle, denn "Geister" übertraf sie bei weitem. Schon nach wenigen Kapiteln war ich Teil einer Geschichte, die mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen hat. Ich habe zwar einige Zeit gebraucht um den Roman zu lesen, doch das lag weniger an der Dicke des Buches und mehr daran, dass ich es sehr bewusst gelesen habe und es hin und wieder sogar zur Seite gelegt habe um über das Gelesene nachzudenken.

Ich musste er das Buch beenden bevor ich sagen konnte, was das Hauptthema des Buches ist, da Nathan Hill sehr viele gesellschaftliche Probleme unserer Zeit angesprochen hat. Besonders beeindruckt hat mich auch, wie nebenbei er diese etwa erwähnt hat und diese obwohl sie nicht im Fokus standen, dem Leser vor Augen geführt hat. Meiner Meinung dreht es sich in dem Buch vor allem um Entscheidungen. Im Laufe der Geschichte ändert sich ja nicht nur Samuels Leben, sondern auch das zahlreicher Nebencharaktere - eben weil sie große Entscheidungen getroffen haben. Nathan Hill zeigt uns hier, wie Menschen mit Fehlentscheidungen umgehen, richtige Entscheidungen treffen und vor allem was passiert wenn man keine Entscheidungen trifft und sich einfach im Fluss des Lebens treiben lässt. Da ich selbst gerade anfange erwachsen zu werden und mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen, hat dieses Buch deshalb bei mir genau ins Schwarze getroffen und mich sehr bewegt.

Nicht nur das Thema Entscheidungen hat mich in diesem Buch berührt, auch die Geschichten der unterschiedlichen Charaktere bewegten mich sehr und sie haben mich während des Lesens sehr viel durchleben lassen. Sehr gut gefallen hat mir auch der ruhige Schreibstil von Nathan Hill, welcher das Lesen sehr angenehm gemacht hat. Toll fand ich auch, dass er im Laufe des Buches auch einige Kapitel im Stil einer Entscheide-du-Geschichte gemacht hat. Eine tolle Idee, die wieder das Thema Entscheidungen hervorhebt und gleichzeitig auch Abwechslung bringt. Ich kann also wirklich sagen, dass mich das Buch schwer beeindruckt und auch beeinflusst hat. Es ist eines dieser Bücher die zeigen, das man nur ein Leben hat und man selbst diejenige oder derjenige ist, die/der die Zügel in der Hand hat. Deshalb möchte ich meine Rezension, von einem Buch das ohne Frage einer meiner Jahreshighlights ist, mit folgendem Zitat abschließen:

"Jede wirkliche Veränderung sollte dir zunächst einmal Angst machen. Wenn sie dir keine Angst macht, dann ist es keine wirkliche Veränderung."

FAZIT:
Nathan Hill hat mich "Geister" ein beeindruckendes Debüt geschrieben, das mich zutiefst bewegt hat. Deshalb zählt es für mich auch zu den besten Büchern die ich dieses Jahr gelesen habe und ich werde das Buch auch nächstes Jahr ganz bestimmt noch einmal lesen.