Fesselndes Buch
Die goldenen Jahre des Franz TausendFranz Tausend behauptet, er sei in der Lage, Gold im Labor herzustellen. Mit dieser Erfindung tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf und viele Menschen investieren in sein Projekt. Nach einiger Zeit eröffnen ...
Franz Tausend behauptet, er sei in der Lage, Gold im Labor herzustellen. Mit dieser Erfindung tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf und viele Menschen investieren in sein Projekt. Nach einiger Zeit eröffnen sich bei den Anlegern jedoch Zweifel und Tausends Methoden geraten in Verruf. Kommisar Ahrndt wird eingeschaltet, sich dem Fall anzunehmen. Jedoch nicht um Tausend eines eventuellen Betrugs zu hinterführen, sondern um seine misstrauischen Anleger zum Schweigen zu bringen...
Vorab sei gesagt, dass der Roman auf historisch belegten Tatsachen und historischen Persönlichkeiten beruht - darunter Franz Tausend, Carl von Ossietzky und dem Schriftsteller Thomas Mann. Ich kann mir vorstellen, dass hinter diesem Buch viel Recherchearbeit steckt, welche sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Die Stimmung im Buch ist durchwegs authentisch und man ist von den Geschehnissen als Leser sehr mitgerissen. Man bekommt einen guten Einblick in die Stimmung der damaligen Zeit.
Die Figuren, vor allem Thomas Mann und Franz Tausend, sind interessant und man möchte unbedingt wissen wie es weitergeht. Das Buch widmet sich mehreren Figuren, wobei für mich aber die Kapitel aus der Perspektive von Franz Tausend oder seiner Frau am interessantesten waren. Hierbei ist der Titel des Buches jedoch ein wenig fehlleitend, da er gar nicht so viel Raum im Roman einnimmt, wie gedacht. Das fand ich persönlich etwas schade, da ich gerne mehr über ihn erfahren hätte. Genauso konnte mich aber auch die Geschichte von Thomas Mann, von dessen exzentrischer Art ich zuvor noch nichts wusste, überzeugen. Natürlich ist auch die Geschichte des Kommisars spannend zu verfolgen, aber ich hätte doch lieber gerne mehr über die beiden Hochstapler gelesen.
FAZIT: Ein spannender Roman, der mich gut unterhalten konnte und einen tollen Einblick in das Leben der Weimarer Republik vermittelt, aber sich gerne auch mehr auf die im Titel angekündigte Figur des Franz Tausend hätte fokusieren können.