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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2020

Wundervolle Biographie

Rosie
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Bei diesem Buch handelt es sich um die autobiographische Erzählung der Autorin Rose Tremain. Sie berichtet darin von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen und verfolgt dabei vielleicht auch ein wenig ...

Bei diesem Buch handelt es sich um die autobiographische Erzählung der Autorin Rose Tremain. Sie berichtet darin von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen und verfolgt dabei vielleicht auch ein wenig das Ziel, herauszufinden, welchen Einfluss der Lebensstil ihrer Mutter auf ihre eigene Entwicklung hatte und wie sie das Leben geprägt hat.

Ich lese sehr gerne Biographien, sowohl von Persönlichkeiten, die mir bekannt sind, wie auch von mir zuvor unbekannten Personen. Bei Rose Tremain handelt es sich um eine mir zuvor unbekannte Person. Ich habe weder einen ihrer Romane gelesen, noch etwas von ihr gehört. Man kann das Buch jedoch auch wunderbar ohne Vorkenntnisse über die Autorin lesen und in ihre Erzählung eintauchen. Sie berichtet von ihrer Kindheit, ihrem Leben, ihren Gedanken und Erfahrungen und den Beziehungen, die sie geprägt haben. Dabei wird stets ein sehr authentischer Charakter aufrechterhalten, da sie einzelne Szenen ihres Lebens herausgreift und diese dann genauer beschreibt.

Besonders gefallen hat mir an der Biographie der Stil der Autorin. Er wirkt sehr lebhaft und statt nur nüchtern die Erlebnisse niederzuschreiben, hatte ich gerade bei den Kindheitserinnerungen oft das Gefühl, ich würde die Szene aus den Augen der "jungen Rosie" verfolgen. Dadurch fühlte es sich manchmal für mich mehr wie ein Roman an als eine Biographie. Das führte für mich zu einem sehr schönen Leseerlebnis.

Im Großen und Ganzen konnte mich das Buch demnach sehr überzeugen, wobei es für mich auch einen Kritikpunkt gibt: Ich hätte mir ein längeres Nachwort gewünscht. Es wäre schön gewesen, wenn sich die Autorin in ihrem Werk mehr Platz für Selbstreflexion eingeräumt hätte. Ich hätte es interessant gefunden, wenn sie ausführlicher berichtet hätte, was sie von ihrem Leben denkt, wenn sie auf die Erinnerungen und Erfahrungen zurückblickt.

FAZIT: Eine Biographie, die sich wundervoll lesen lässt und mir gut gefallen hat. Selbst wenn man die Autorin nicht kennt, lohnt es sich, dieses Buch in die Hand zu nehmen und in die Erzählung einzutauchen.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Interessant

Ich erwarte die Ankunft des Teufels
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Bei diesem Buch handelt es sich um das Tagebuch von Mary MacLane, das bereits vor über 100 Jahren geschrieben wurde. Damals war sie ein 19 Jahre altes Mädchen und hält in ihrem Tagebuch ihre Gedanken und ...

Bei diesem Buch handelt es sich um das Tagebuch von Mary MacLane, das bereits vor über 100 Jahren geschrieben wurde. Damals war sie ein 19 Jahre altes Mädchen und hält in ihrem Tagebuch ihre Gedanken und Eindrücke fest.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ein wenig schwer, da mir der Stil ein klein wenig zu poetisch war. Auf der einen Seite, findet man dadurch viele schöne Sätze. Sätze, die man sich herausschreibt und voller Begeisterung wiederholt, aber auf der anderen Seite, fiel es mir auch schwer, in einen richtigen Lesefluss zu kommen. Die Handlung ist zwar durchaus interessant, aber alles in allem wiederholt sich die Aussage des Buches doch immer wieder: Alles im Leben bleibt gleich. Nichts ändert sich. MacLane präsentiert diese Aussage sehr trübselig und düster. Dadurch hatte das Buch dann für mich einige Längen, was das Lesen dann etwas herausgezögert hat. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass sie mit ihren Gedanken gerade jüngere Leser gut ansprechen könnte.


Abgesehen davon, finde ich es beeindruckend wie sie einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gibt und die Welt betrachtet. Insbesondere wenn man ihr Alter in Betracht zieht! Von diesem Gesichtspunkt aus, eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit!

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Interessantes Aufeinandertreffen

Picknick im Dunkeln
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Was passiert wenn zwei Menschen aus zwei komplett unterschiedlichen Epochen, die vom Charakter grundauf verschieden sind, sich plötzlich in einem dunklen Tunnel wiederfinden, ohne zu wissen, wie sie hierher ...

Was passiert wenn zwei Menschen aus zwei komplett unterschiedlichen Epochen, die vom Charakter grundauf verschieden sind, sich plötzlich in einem dunklen Tunnel wiederfinden, ohne zu wissen, wie sie hierher gekommen sind und auch keine Ahnung haben, wohin ihr Weg sie führen wird? Tja, dann entwickelt sich ein philosphischer Austausch, der zum Nachdenken und Mitgrübeln anregt.

In dem Buch treffen sich Stan Laurel, der berühmte Komiker und der heilige Thomas von Aquin und führen in dieser ungewöhnlichen Situation Gespräche. Sie kommen einander näher, erzählen sich gegenseitig von ihrem Leben und tauschen Ansichten aus. Dabei ist nicht nur der Epochenunterschied, der zwischen den beiden liegt, interessant, sondern vor allem das Aufeinandertreffen von zwei so unterschiedlichen Charakteren. Stan, der für sein Leben gerne lacht und zum Lachen bringt, und der heilige Thomas, der in Lachen nur einen Kontrollverlust sieht.

Das Buch ist sehr philosophisch, regt den Leser zum Nachdenken an und liefert gleichzeitig biographische Einblicke in das Leben der beiden Protagonisten. Alle Aspekte waren interessant zu verfolgen, wobei mir jedoch ein wenig der Höhepunkt fehlte. Die Geschichte gleitet angenehm dahin und das Lesen ist spannend, aber im Rückblick hätte ich mir doch gewünscht, dass es ein Highlight gibt, einen besonderen Moment, an dem sich die Geschichte verblüffend dreht. Davon abgesehen, hat mir das Lesen aber Spaß gemacht, einige spannende Ideen und Ansätze auf den Weg mitgegeben und mich gut unterhalten. Ich empfehle das Buch also Lesern, die sich gerne mit Philosophie und den Fragen des Lebens auseinandersetzen, sowie Personen, die an Stan Laurel oder Thomas von Aquin interessiert sind, da man auch viel über die beiden Protagonisten erfährt und sie gut kennenlernt.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Komplex, düster und hochspannend!

Je tiefer das Wasser
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Bereits die Leseprobe hat mich in ihren Bann gezogen und war natürlich, wie meistens, viel zu kurz. Deshalb habe ich das Ankommen des Buches schon sehnsüchtig erwartet. Zu groß war meine Neugier, wie sich ...

Bereits die Leseprobe hat mich in ihren Bann gezogen und war natürlich, wie meistens, viel zu kurz. Deshalb habe ich das Ankommen des Buches schon sehnsüchtig erwartet. Zu groß war meine Neugier, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird. Meine hohen Erwartungen wurden dann auch nicht enttäuscht - man hat es hier mit einer hochkomplexen Geschichte zu tun, die wundervoll die Nuancen, Dunkelheiten und verschiedenen Facetten von Beziehungen aufzeichnet.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages ohne viele Pausen durchgelesen, da mich die Geschichte nicht mehr losgelassen hat. Die Thematik - psychische Störungen und eine sehr verwobene, schwierige Familiengeschichte - machen es zu einem düstern Buch, doch ich finde die Autorin trifft genau den richtigen Stil, um damit umzugehen. Die Geschichte rund um Edith und Mae wird mir bestimmt noch lange Zeit im Kopf bleiben. Absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Fesselndes Buch

Long Bright River
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Mickey ist Streifenpolizistin in Philadelphia, Alleinerzieherin von ihrem Sohn Thomas und nun auch noch auf der Suche nach ihrer drogenabhängigen Schwester Kacey. Diese scheint nämlich seit bereits einem ...

Mickey ist Streifenpolizistin in Philadelphia, Alleinerzieherin von ihrem Sohn Thomas und nun auch noch auf der Suche nach ihrer drogenabhängigen Schwester Kacey. Diese scheint nämlich seit bereits einem Monat verschwunden zu sein und selbst wenn sie schon lange keinen direkten Kontakt mehr zu ihr hat. Als dann plötzlich eine grauenvolle Mordserie in Philadelphia beginnt, macht sie sich Sorgen um ihre Schwester. Könnte es sein, dass die verschwundene Kacey dem Mörder bereits zum Opfer gefallen ist?

Ich habe mich riesig darauf gefreut, dieses Buch zu lesen, da die Meinungen eine außergewöhnliche Geschichte versprachen. Ich wünschte, ich hätte diese Meinungen zuvor nicht gesehen, da ich das Buch somit mit großen Erwartungen aufschlug und mich nicht ganz ungetrübt auf die Geschichte einlassen konnte. Ohne Frage handelt es sich hier um ein richtiges gutes Buch, das den Leser fesselt und seine Neugierde weckt. Allerdings habe ich während des ganzen Leseprozesses auf die "große Überraschung", die "große unerwartete Wende" gewartet, die allerdings nie kam. Natürlich gab es einige interessante Wendungen, die ich nicht vermutet hätte, aber vollends überrascht wurde ich von der Geschichte leider nicht.

Richtig begeistert hat mich hingegen der Schreibstil von Liz Moore. Sofort würde ich wieder ein Buch von ihr lesen! Sie schreibt zackig, ohne große Ausschweifungen und bringt die Emotionen der Figuren auf den Punkt ohne um den heißen Brei herumzureden. Mir gefiel diese direkte Art sehr gut, besonders da er auch zum Wesen der Ich-Erzählerin und Hauptfigur Mickey passte. Dadurch hatte man wirklich das Gefühl, in ihr Denken und ihre Welt einzutauchen. Abgesehen von der Protagonistin entwirft die Autorin weitere interessante Figuren, wobei mir besonders die etwas schrullige Nachbarin Mrs. Mahon gefallen hat.

Die Geschichte selbst entfaltet sich sehr stetig. Ständig kommen neue Hinweise und Überlegungen dazu und man ist als Leser durchwegs gespannt. Zum Ende hin ging es mir fast ein wenig zu schnell und glatt, aber ich denke, dass die Mordserie im Laufe des Buches sowieso immer mehr in den Hintergrund zu rücken schien und mehr Fokus auf die Familiengeschichte von Kacey und Mickey gelegt wurde. Deshalb würde ich das Buch auch nicht unbedingt als Thriller, sondern eher als Familiendrama bezeichnen.

FAZIT:
Eine fesselnde Geschichte, die durchaus noch mehr unerwartete Wendungen hätte vertragen können, aber mich dennoch gut unterhalten hat. Besonders der Schreibstil weckte für mich ein Gefühl der Authentizität und machten das Lesen zu einem Erlebnis.

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