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Veröffentlicht am 02.02.2020

Fesselndes Buch

Long Bright River
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Mickey ist Streifenpolizistin in Philadelphia, Alleinerzieherin von ihrem Sohn Thomas und nun auch noch auf der Suche nach ihrer drogenabhängigen Schwester Kacey. Diese scheint nämlich seit bereits einem ...

Mickey ist Streifenpolizistin in Philadelphia, Alleinerzieherin von ihrem Sohn Thomas und nun auch noch auf der Suche nach ihrer drogenabhängigen Schwester Kacey. Diese scheint nämlich seit bereits einem Monat verschwunden zu sein und selbst wenn sie schon lange keinen direkten Kontakt mehr zu ihr hat. Als dann plötzlich eine grauenvolle Mordserie in Philadelphia beginnt, macht sie sich Sorgen um ihre Schwester. Könnte es sein, dass die verschwundene Kacey dem Mörder bereits zum Opfer gefallen ist?

Ich habe mich riesig darauf gefreut, dieses Buch zu lesen, da die Meinungen eine außergewöhnliche Geschichte versprachen. Ich wünschte, ich hätte diese Meinungen zuvor nicht gesehen, da ich das Buch somit mit großen Erwartungen aufschlug und mich nicht ganz ungetrübt auf die Geschichte einlassen konnte. Ohne Frage handelt es sich hier um ein richtiges gutes Buch, das den Leser fesselt und seine Neugierde weckt. Allerdings habe ich während des ganzen Leseprozesses auf die "große Überraschung", die "große unerwartete Wende" gewartet, die allerdings nie kam. Natürlich gab es einige interessante Wendungen, die ich nicht vermutet hätte, aber vollends überrascht wurde ich von der Geschichte leider nicht.

Richtig begeistert hat mich hingegen der Schreibstil von Liz Moore. Sofort würde ich wieder ein Buch von ihr lesen! Sie schreibt zackig, ohne große Ausschweifungen und bringt die Emotionen der Figuren auf den Punkt ohne um den heißen Brei herumzureden. Mir gefiel diese direkte Art sehr gut, besonders da er auch zum Wesen der Ich-Erzählerin und Hauptfigur Mickey passte. Dadurch hatte man wirklich das Gefühl, in ihr Denken und ihre Welt einzutauchen. Abgesehen von der Protagonistin entwirft die Autorin weitere interessante Figuren, wobei mir besonders die etwas schrullige Nachbarin Mrs. Mahon gefallen hat.

Die Geschichte selbst entfaltet sich sehr stetig. Ständig kommen neue Hinweise und Überlegungen dazu und man ist als Leser durchwegs gespannt. Zum Ende hin ging es mir fast ein wenig zu schnell und glatt, aber ich denke, dass die Mordserie im Laufe des Buches sowieso immer mehr in den Hintergrund zu rücken schien und mehr Fokus auf die Familiengeschichte von Kacey und Mickey gelegt wurde. Deshalb würde ich das Buch auch nicht unbedingt als Thriller, sondern eher als Familiendrama bezeichnen.

FAZIT:
Eine fesselnde Geschichte, die durchaus noch mehr unerwartete Wendungen hätte vertragen können, aber mich dennoch gut unterhalten hat. Besonders der Schreibstil weckte für mich ein Gefühl der Authentizität und machten das Lesen zu einem Erlebnis.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Anders...

Miroloi
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Bei "Miroloi" handelt es sich um einen Roman, der in seinem sehr außergewöhnlichem Stil geschrieben ist und bestimmt nicht jedem Leser zusagt. Die Sprache ist melodisch, erinnert stellenweise an ein gesummtes ...

Bei "Miroloi" handelt es sich um einen Roman, der in seinem sehr außergewöhnlichem Stil geschrieben ist und bestimmt nicht jedem Leser zusagt. Die Sprache ist melodisch, erinnert stellenweise an ein gesummtes Lied und baut eine fremdartige und faszinierende Atmosphäre auf, auf welche man sich aber einlassen muss. Allein schon vom Schreibstil kann man ableiten, dass "Mirolei" kein Buch ist, das den Geschmack von jeden trifft. Es ist eben ein bisschen... anders.

Anders ist auch die Protagonistin, welche aufgrund der strengen Regeln des Dorfes, in dem sie lebt, keinen Namen trägt, da sie von ihrer Mutter ausgesetzt wurde. Sie lebt als eine Art Findelkind beim "Betvater" und sieht sich tagtäglich den hämischen Worten und Beschimpfungen der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie in dessen Kreis ganz und gar nicht willkommen ist. Neben der Regel mit den Namen, gibt es noch zahlreiche weitere Regeln, welche das Dorfleben bestimmen und welche unangefochten von der Dorfgesellschaft hingenommen werden. Nun ja, nicht ganz. Die Protagonistin sieht nämlich nicht ein, warum es zum Beispiel Frauen untersagt ist, Lesen und Schreiben zu lernen oder warum sie keinen Namen haben darf, da doch alle Menschen und Objekte um sie herum benannt sind. Langsam beginnt sich in ihr ein Widerstand aufzubauen, der sich immer mehr verhärtet, je mehr sie über die Führer der Dorfgesellschaft herausfindet.

Wie schon gesagt, ist das Buch etwas speziell. Mir hat dieser außergewöhnliche Stil sofort zugesagt und ich mich konnte der Schreibstil der Autorin absolut überzeugen. Genauso hat mich anfangs auch die Handlung gefesselt und ich wollte immer mehr über die Protagonistin und die Geschehnisse im Dorf erfahren. Doch gegen Ende hin, wurde die Begeisterung, die ich für die Geschichte empfand, immer schwächer, da es einige Punkte gab (auf die ich jetzt nicht genauer eingehe, um nichts zu spoilern), die für mich nicht stimmig wirkten, beziehungsweise auch eine Enttäuschung bei mir auslösten. Die Autorin baut die Erwartungen des Lesers in den ersten Kapiteln immer mehr auf, während man am Schluss doch eher fallen gelassen wird. Das fand ich sehr schade. In der Handlung steckt so viel Potenzial, welches am Ende nicht genutzt wurde. Das fand ich schade. Aber da mir die ersten 2/3 des Buches wirklich unbeschreiblich gut gefallen haben (schon nach den ersten hundert Seiten, erwog ich bereits, ob es sich vielleicht um eines meiner Jahreshighlights 2019 handeln könnte, doch diesen Gedanken habe ich dann im letzten Drittel wieder verworfen, leider) habe ich mich doch entschieden, das Buch mit 4 Sterne zu bewerten, da die Geschichte wirklich etwas besonderes und berührendes an sich hat und mir der außergewöhnliche Stil bestimmt noch eine Weile im Herzen bleiben wird.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Eine erinnerungswürdige Geschichte

Solange du da bist
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Eine wirklich schöne Geschichte, von denen mir besonders die lustigen Stellen bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Ich habe so etwas in der Art zuvor noch nicht gelesen, deshalb war ich überrascht ...

Eine wirklich schöne Geschichte, von denen mir besonders die lustigen Stellen bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Ich habe so etwas in der Art zuvor noch nicht gelesen, deshalb war ich überrascht und habe mich gleichzeitig schnell in der Geschichte verloren. Auf gute Weise natürlich! Der Schreibstil ist fesselnd und die Seiten fliegen nur so dahin. Außerdem ist die Geschichte sehr berührend und konnte mich bewegen. Gerne möchte ich mehr von Mark Levy lesen und den Film werde ich mir auf jeden Fall auch noch ansehen!

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Veröffentlicht am 10.12.2017

Ein außergewöhnlicher Roman!

Das Wunder
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Die Krankenschwester Lib Wright wird in ein kleines irisches Dorf gerufen, um bei der Aufdeckung eines Betrugs oder eines Wunders mitzuhelfen. Seit vier Monaten soll die kleine Anna O'Donnell keine Nahrung ...

Die Krankenschwester Lib Wright wird in ein kleines irisches Dorf gerufen, um bei der Aufdeckung eines Betrugs oder eines Wunders mitzuhelfen. Seit vier Monaten soll die kleine Anna O'Donnell keine Nahrung mehr zu sich genommen haben. Das streng gläubige Mädchen ist überzeugt davon, dass sie durch Gottes Liebe allein leben kann, ohne zu essen. Lib und eine Nonne überwachen das Mädchen nun für zwei Wochen um herauszufinden, ob es sich hierbei tatsächlich um ein Wunder oder nur einen Schwindel handelt.

Das Thema des Buches hat mich sofort gepackt. Genauso wie Lib wollte ich unbedingt herausfinden ob Anna lügt oder tatsächlich ein Wunderkind ist. Meiner Meinung nach war es eine grandiose Idee von der Autorin, dass Lib der ganzen Sache kritisch gegenübersteht. Sie lässt das Mädchen wirklich keine Sekunde aus den Augen und so kann man sich auch ganz sicher sein, dass einem nichts entgeht. Lange habe ich nicht mehr so mitgerätselt und überlegt beim Lesen, wie bei "Das Wunder". Die Geschichte lässt einem nicht mehr los, vor allem, da es auch Themen wie Erziehung und Religion sehr kritisch betrachtet. Das fand ich fantastisch!

Die Figuren Lib und Anna habe ich schnell ins Herz geschlossen. Gerade Lib fand ich sehr interessant, da sie anfangs nur wenig über sich preis gab, aber sich dann Schritt für Schritt immer mehr öffnete. Anna fand ich wahnsinnig faszinierend und ich werde auch nach dem Lesen bestimmt noch oft an sie denken. Der Autorin ist es wirklich gelungen wundervolle Charaktere zu schaffen, auch über die beiden Protagonistinnen Lib und Anna hinaus, die die ohnehin schon interessante Geschichte noch spannender und vielfältiger machen. Besonders gut gefiel mir auch der Schreibstil. Die leicht historisch angehauchte Sprechweise lässt den Roman, dessen Geschichte Mitte des 19. Jahrhunderts spielt, noch authentischer wirken und zieht den Leser in den Bann.

Einen Stern Abzug gab es aber für das Ende. Grundsätzlich fand ich die Auflösung sehr spannend und ich habe sie gebannt gelesen, aber irgendwie griff dann doch alles zu gut ineinander, als das es vielleicht in Wirklichkeit geschehen könnte. Das Ende war mir einfach ein bisschen zu konstruiert, weshalb ich dann doch etwas enttäuscht war. Ich möchte darauf nicht genauer eingehen, um nicht zu spoilern, aber wenn ihr das Buch gelesen habt, dann wisst ihr bestimmt was ich meine. Alles in allem war das Buch aber fantastisch und unglaublich spannend geschrieben!

FAZIT:
Wunder oder Betrug? Ein spannender Roman, der mich bis auf das Ende, durchwegs überzeugen konnte und denn ich vor lauter Spannung nicht aus der Hand legen wollte. Ich kann das Buch, trotz des Abzugs von einem Stern, mit bestem Gewissen wirklich nur Jedem empfehlen!

Veröffentlicht am 09.10.2017

Bewegende Familiensaga!

Sag nicht, wir hätten gar nichts
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In diesem Buch wird die Geschichte von drei Generationen von Musikerfamilien während des Aufstiegs der chinesischen Partei in den 1940er-Jahren und der etwas später darauf folgenden Kulturrevolution. Dabei ...

In diesem Buch wird die Geschichte von drei Generationen von Musikerfamilien während des Aufstiegs der chinesischen Partei in den 1940er-Jahren und der etwas später darauf folgenden Kulturrevolution. Dabei behandelt das Buch vor allem das Thema, wie kann man sich selbst und seiner Leidenschaft treu bleiben, wenn sein eigenes Land durch politische Unruhen zerrüttelt wird und man um sein und das Leben seiner Liebsten fürchtet.

Etwas das ich schon während des Lesens sehr bedauert habe, war die Tatsache, dass ich sehr wenig über die Geschichte Chinas weiß. In meinem Geschichteunterricht beschränkten wir uns vor allem auf die europäische Geschichte. Ich glaube, ich hätte den Roman noch einmal mit ganz anderen Augen betrachtet, wenn ich schon zuvor mehr über die politischen Unruhen in China gewusst hätte. Dennoch muss ich sagen, dass mich das Buch sehr bewegt und einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Gerade dadurch, dass man die Geschichte Chinas durch drei verschiedene Generationen erlebt, zeigt noch einmal deutlicher wie schlimm es für die Menschen in dieser Zeit gewesen sein muss.

Es brauchte jedoch eine Weile bis die Geschichte mich für sich gewonnen hat. Dadurch, dass das Buch sehr viele Charaktere enthält, war ich anfangs sehr verwirrt wie nun die Beziehungen zwischen den Personen sind. Das hat sich leider bis ans Ende durchgezogen, obwohl ich mir von Kapitel zu Kapitel immer leichter tat. Trotzdem hat dieser Aspekt das Lesevergnügen doch etwas eingeschränkt und das finde ich sehr schade. Wäre vorne im Buch ein kurzer Stammbaum, oder zumindest ein Personenverzeichnis gewesen, hätte man dieses Problem gelöst. Ich könnte mich nämlich vorstellen, dass es mehreren Lesern diesbezüglich gleich geht wie mir.

Ansonsten kann ich zu diesem Werk aber keine Kritik finden. Madeleine Thien erzählt in einem wundervollen Schreibstil auf berührende Weise wie viel Schrecken sich in der Geschichte China versteckt. Dabei geht sie sehr stark auf die Gefühle und das Innenleben ihrer vielseitigen Charaktere ein und schafft es, mich vollkommen in den Bann zu ziehen. Das Buch ist wirklich keine einfache Lektüre und mit viel Schmerz verbunden. Gleichzeitig gibt es selbst in dieser dunklen Zeit Momente in denen die Protagonisten Hoffnung schöpften und diese gefielen mir am besten. Ich bin sehr dankbar, dass Madeleine Thien einen Teil der chinesischen Geschichte in ihrem Buch festhält und an uns Leser weitergibt.

FAZIT:
Eine bewegende Familiensaga, die ein erschütterndes Portrait einer Musikerfamilie während der politischen Krisen in China darstellt. Anfangs fiel es mir etwas schwer die Personen zuzuorden, doch je weiter man liest, desto mehr beginnt man sich in der Geschichte zu verlieren und mit den Charakteren zu weinen, zu lachen und zu hoffen.