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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2018

Misson: geunde Ernährung

Halbfettzeit
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Tetje Mierendorf kennt man sicher ausTV-Fotmaten wie "Mein großer, dicker, peinlicher Verlobter", wo er ebendiese Rolle spielt. Jetzt hat er beschlossen: das war auch die längste Zeit seine Rolle im reallife! ...

Tetje Mierendorf kennt man sicher ausTV-Fotmaten wie "Mein großer, dicker, peinlicher Verlobter", wo er ebendiese Rolle spielt. Jetzt hat er beschlossen: das war auch die längste Zeit seine Rolle im reallife! Und hat, mit Sport, Ernährungsumstellung und viel Disziplin halbiert. Dass das kein einfacher Weg war, hat er in diesem Buch ausführlich erläutert.
Auf den Weg in ein gesünderesLeben nimmt Tetje den Leser mit in seine Kindheit, wo er dank Süßem die Tage glücklich enden lassen konnte. Nachdem bei ihm Adipositas und Diabetes diagnostiziert wurden, musste er immerhin nicht mehr ständig mit seinem Bruder Thomas konkurrieren.
Im Laufe des "Erwachsenwerdens" gibt es den einen oder anderen Moment, wo er "doch mal langsam anfangen könnte, aber morgen ist ja auch noch ein Tag". Erst die Geburt seiner Tochter bescherte ihm den wichtigen Klick, mit dessen Hilfe er innerhalb von drei Jahren über 70 Kilo abnahm.

Grundsätzlich mochte ich das Buch gerne, allerdings hat mich dieses gezwungen kumpelhafte "Du" sehr gestört, besonders, weil in manchen Anschnitten die Motivation schon fast in den Befehlston umgeschlagen hat. Zum Teil erschien es mir schon fast als seine Mission, den Leser zu belehren, dass Zucker sehr, sehr böse ist und man es ihm bitte gleichtun soll und statt Rolltreppe und Aufzug die Treppe nimmt.

Zwar hat mich seine Leistung beeindruckt - Hut ab! Aber ich hätte gerne mehr erfahren über seine Fortschritte, seine Rückschläge, statt zu lesen, dass er den "Absprung" in ein Leben als Mensch mit perfekter Ernährung geschafft hat.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Spukhaus?

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Das Glück scheint mit Syd und Jack zu sein: sie erhalten den Zuschlag für ihr Traumhaus. Das müssen sie zwar erst komplett ausräumen - der Vorbesitzer hat seine Sachen dagelassen - aber das kann die Stimmung ...

Das Glück scheint mit Syd und Jack zu sein: sie erhalten den Zuschlag für ihr Traumhaus. Das müssen sie zwar erst komplett ausräumen - der Vorbesitzer hat seine Sachen dagelassen - aber das kann die Stimmung nicht trüben. Erst als ihnen merkwürdige Gerüche auffallen, Jack eine tote Katze auf dem Speicher findet und nachts gruselige Geräusche auffallen, beginnen sie zu ahnen, dass etwas nicht stimmt. Und was dann zum Vorschein kommt, lässt keinen kalt - ein Geheimnis kann man noch so gut hüten, wenn jemand etwas herausfinden will, dann schafft er das auch ...

Ich mochte das Buch wirklich gern. Besonders den Erzählstil fand ich sehr gut gewählt. Syd und JAck erzählen abwechselnd von den Vorkommnissen und besonders Syd streut immer mal wieder Schnipsel aus ihrer Vergangenheit ein, die mehr mit der Gegenwart in Verbindung stehen, als sie es vermutet. Durch diese Perspektive erfährt man nicht nur, was in der Umgebung passiert, sondern auch, wie es den beiden damit geht. Durch den leichten Schreibstil war das Ganze auch sehr gut zu lesen.

Syd und Jack sind sympathische Protagonisten. Mit beiden konnte ich mitfühlen - Freude, Glück, Mitleid, Kummer. Elsie, ein Mädchen aus der Strasse, mit dem Syd sich anfreundet, scheint für ihr Alter ziemlich reif zu sein, was sich leicht erklärt, wenn man mehr über sie erfährt. Dass Syd versucht, ihr näherzukommen und ihr zu helfen, ist nicht verwunderlich. Man möchte Elsie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sich alles zum Besseren wenden wird.

Zwar waren die Geschehnisse ab einem gewissen Punkt etwas vorhersehbar, dennoch fand ich die Story spannend und gut umgesetzt. Für Leser, die mehr Wert auf die Atmosphäre legen als auf blutiges Gemetzel, gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.10.2018

Stimmt das wirklich?

Der Junge, der immer in Ohnmacht fiel
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In sechzehn Kapiteln führt die Autorin Martina Frei den Leser durch die Welt der skurillen Krankheitsfälle. Ob es um Explosionen im OP geht, Zement im Körper oder Blinde Passagiere - ich hatte nach jeder ...

In sechzehn Kapiteln führt die Autorin Martina Frei den Leser durch die Welt der skurillen Krankheitsfälle. Ob es um Explosionen im OP geht, Zement im Körper oder Blinde Passagiere - ich hatte nach jeder Story diesen "Kann das wirklich sein?"-Moment. Besonders ein Kapitel, "Auf den Hund gekommen", war so absurd und dennoch realistisch, dass ich das Buch erstmal eine Weile zur Seite legen musste.
Es geht hier jedoch nicht darum, die Patienten oder die Ärzte aufs Korn zu nehmen. Das Buch hat einen ernsten Unterton und gibt auch allgemeines Grundlagenwissen und Warnungen weiter. Skurril, lustig und dennoch bdiert alles auf medizinischen Fakten.
Alles in allem ein super Lesespass, gerade durch die kurzen Kapitel kann man immer mal wieder etwas zwischendurch lesen. Deshalb kann ich das Buch weiterempfehlen. Nur Hypochonder oder leicht zu verunsichernde Patienten sollten sich fernhalten - Inspirationsgefahr!

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ein Held, wo man ihn nicht vermutet

One Perfect Lie
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Chris Brennan hat an einem Donnerstag ein Vorstellungsgespräch an einer Schule, wo er sich als Lehrer und Coach beworben hat, um seinen Plan durchzuführen. Von der ersten Seite an weiß der Leser, dass ...

Chris Brennan hat an einem Donnerstag ein Vorstellungsgespräch an einer Schule, wo er sich als Lehrer und Coach beworben hat, um seinen Plan durchzuführen. Von der ersten Seite an weiß der Leser, dass hier etwas faul ist: Chris manipuliert die Menschen in seiner Umgebung und wartet auf „den einen Tag“: Am Dienstag wird sich alles ändern. Jetzt möchte der Leser natürlich wissen, was dieses einschneidende Ereignis ist, und kann es sich schon fast denken, bis der Plottwist kommt. Bumm. Von jetzt auf gleich. Eines muss ich sagen: Lisa Scottoline hat es geschafft, mich in die Irre zu führen. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir die Geschichte vor dem Twist besser gefallen hat. „Danach“ war irgendwie der Reiz weg, die Lust am mitraten. Schlecht war das Buch dennoch nicht. Allerdings wird die Story nun aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Chris, Evan, Raz oder Jordan, oder aber auch deren Mütter. Anfangs fiel es mir schwer, die Charaktere zuzuordnen, und der ständige Wechsel hat die Handlung langatmig gemacht.

Neben Chris sind die meisten Charaktere Schüler bzw. deren Eltern. Dies gibt dem Leser die Möglichkeit, mehr in das Geschehen einzutauchen als Chris, ohne aber mehr zu wissen als er.
Generell finde ich die Charaktere nicht oberflächlich, aber sie haben auch nicht viel Tiefe, eher genau ein Mittelding, um das Buch nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Grundsätzlich hat mir das gut gefalle, genauso wie der gut zu lesende Schreibstil.

Am Ende begleiten wir dann den Helden auf seiner Mission, nun ja, das war dann wohl eher nicht so meines und hat meiner Meinung nach auch nicht so richtig zur Story gepasst. Dennoch kann ich hier guten Gewissens eine Empfehlung für Krimifans aussprechen.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Leben oder Lüge?

Luckiest Girl Alive
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TifAni FaNelli kann sich wirklich glücklich schätzen. Sie hat einen guten Job, einen tollen, gutaussehenden Verlobten und plant eine protzige Hochzeit. Wären da nicht ein paar Geheimnisse aus ihrer Kindheit, ...

TifAni FaNelli kann sich wirklich glücklich schätzen. Sie hat einen guten Job, einen tollen, gutaussehenden Verlobten und plant eine protzige Hochzeit. Wären da nicht ein paar Geheimnisse aus ihrer Kindheit, die sie unter Verschluss hält. Bis ein Fernsehteam über die Ereignisse eine Doku drehen möchte. Soll sie auspacken? Und riskieren, dass ihre dunkle Vergangenheit ans Licht kommt, die den Namen ihres Mannes beschmutzt?

TifAni FaNelli. Irgendwas muss die Autorin sich bei diesem Namen doch gedacht haben? Leider bin ich nicht dahintergekommen, was es sein könnte. Ausser, dass man zu jeder Lebenslage einen neuen Spitznamen annehmen kann. Ani nennt sie sich jetzt, Mitte zwanzig, einen schweren smaragd am Finger und einen Adonis an ihrer Seite. Ziemlich oberflächlich, denkt ihr jetzt? Ja, das ist es, und so geht es während des gesamten Buches. Eine Oberflächlichkeit, die mich bei diesem Thema mal wieder sprachlos macht. Für Ani zählt momentan nur, dass sie sich auf 47 Kilo herunterhungern kann, damit sie in die kleinste Brautkleidgröße passt. Ebenso wie ihre Freundin Nell zählt nur das Aussehen und die Fassade. Was denken die anderen von ihr? Was ich denken soll, weiß ich gar nicht so richtig. Dem Leser wird klar: da muss doch was dahinterstecken. Und tatsächlich, ohne jetzt zu spoilern, hat Ani (oder Finny, wie sie sich damals nannte#9, hat wirklich schreckliches erlebt. Ist ihr Verhalten vielleicht nur ein Schutzmechanismus?

Trotz der leeren Gegenwart, ist Anis Vergangenheit ziemlich voll. Abwechselnd berichtet dsie aus der Ich-Perspektive, was damals vorgefallen ist. Der Schreibstil ist so gut, dass ich trotz der durchweg wirklich unsympathischen Charaktere einfach nicht aufhören wollte zu lesen. Den Titel finde ich ziemlich ironisch, was wohl auch so gewollt ist, denn wenn Ani eines nicht ist, dann glücklich. Und wenn das Buch etwas nicht ist, dann ein Psychothriller. Eher ein Drama mit Psycho-Elementen. Aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt, Deshalb vergebe ich hier eine Leseempfehlung.