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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2018

Leider keinen Zugang gefunden

Eine Liebe, in Gedanken
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Optik und Haptik von Kristine Bilkaus Roman "Eine Liebe in Gedanken" hat mich sofort angesprochen. Zarte Farben und ein weiter Blick zueren das Cover und verspricht Tiefe und Emotionalität. Beide konnten ...


Optik und Haptik von Kristine Bilkaus Roman "Eine Liebe in Gedanken" hat mich sofort angesprochen. Zarte Farben und ein weiter Blick zueren das Cover und verspricht Tiefe und Emotionalität. Beide konnten mich beide Erwartungen nicht erreichen. Der Schreibstil war mir zu langatmig und schleppend und aus erhoffter Intensivität wurde bei mir schnell Ungeduld und Langeweile. Auch zu den beiden Hauptfiguren, der verstorbenen Mutter und der erinnernden, forschenden Tochter konnte ich keinen Zugang finden. Auch wenn es mir auf ca der Hälfte des Buches etwas besser ergangen ist, kann ich das Buch leider nicht empfehlen. Die Rahmengeschichte als solches finde ich toll, die Umsetzung war leider nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Jugendliche Grenzgänger

Fliegende Hunde
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Erzählt wird die Geschichte von den Jugendlichen Oksana und Lena. Während Lena an einer zweifelhaften Modelkarriere bastelt, bleibt ihre Freundin Lena im trostlosen Heimatort zurück und versucht ihren ...

Erzählt wird die Geschichte von den Jugendlichen Oksana und Lena. Während Lena an einer zweifelhaften Modelkarriere bastelt, bleibt ihre Freundin Lena im trostlosen Heimatort zurück und versucht ihren eigenen Weg zu finden. Beide Lebenswege zu lesen und nicht eingreifen zu können, war während des Lesens teilweise wirklich schwierig auszuhalten, und so nehmen die Dinge ihren Lauf. Dennoch fesselt Wlada Kolosowa mit ungeschönten Schilderungen und erbarmungslosen sprachlichen Bildern. Sie entführt in die Abgründe Leningrads, die Armut Russlands und die Erbärmlichkeiten Shanghais, und dennoch läßt sich die Geschichte problemlos ins hier und jetzt transferieren. Ein absolut lesenswertes Buch, dass durch Feinsinn besticht, Tabuthemen aufgreift und ganz dicht dran ist an den beiden Mädchen, ihren Träumen, Wünschen, Hoffnungen und Realitäten. Ich mochte den Roman sehr.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Humorvoll und tiefsinnig

Für immer ist die längste Zeit
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Nach ihrem Tod versucht Maddy das Schicksal ihrer Tochter Eve und ihres Mannes Brady in die richtigen Bahnen zu lenken, was sich auf Grund deren starken Charaktere und ihrer tiefen Trauer nicht immer leicht ...

Nach ihrem Tod versucht Maddy das Schicksal ihrer Tochter Eve und ihres Mannes Brady in die richtigen Bahnen zu lenken, was sich auf Grund deren starken Charaktere und ihrer tiefen Trauer nicht immer leicht doch meistens humorvoll gestaltet. Die Autorin Abby Fabiaschi geht dabei sehr klug, teilweise Weise, humorvoll aber niemals albern vor. Der Erzählstrang wird abwechselnd aus drei Perspektiven erzählt. Es gibt jedoch keine Wiederholungen oder schwierigen Zeitsprünge. Der Lesefluß wird so also niemals unterbrochen oder zäh. Auch emotional schafft es Fabiaschi, den Leser mitzunehmen. Ein Mitgefühl für die Familie wächst und ein tiefes Verständnis für deren Verhalten macht sich breit. Zugegebener Maßen hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten Zugang zur Geschichte zu finden, aber dran bleiben lohnt sich, auch wenn die " Auflösung" am Schluß für mich hätte nicht sein müssen.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein Herzensbuch das mitnimmt

Die Herzen der Männer
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So recht weiß man nicht was man erwarten soll, wenn man den Klappentext zu " Die Herzen der Männer" ließt. Aber um es vorweg zu nehmen: Es ist ein fabelhaftes Buch , mit dem das Jahr 2018 da anfängt und ...


So recht weiß man nicht was man erwarten soll, wenn man den Klappentext zu " Die Herzen der Männer" ließt. Aber um es vorweg zu nehmen: Es ist ein fabelhaftes Buch , mit dem das Jahr 2018 da anfängt und was nur schwer durch weitere Neuerscheinungen zu toppen ist. Grundthema ist die Geschichte einiger Männer, die miteinander verwoben ist und die sehr ungeschönt beschrieben wird. Gerade diese Offenheit und Erbarmungslosigkeit, die dem Leser begegnet ist stellenweise schwer zu ertragen. Schocksale und Abgründe haben mich teilweise Zwangs- Lesepausen einlegen lassen, weil der Autor Nickolas Butler, mich im wahrsten Sinne des Wortes, sehr mitgenommen hat. Das Buch ist anrührend ohne kitschig zu sein, warmherzig ohne Gefühlsduselig, brutal ohne Affekthascherei und in jedem Moment so authentisch, dass es schwer fällt weiterzulesen. Besonders die Hauptfigur Nelson lässt nicht mehr los. Absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 13.01.2018

Toll erzählt

Töchter wie wir
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Barbara Kunrath erzählt in " Töchter wie wir" die berührende Geschichte von Mona und ihrer Familie, die versucht, trotz ihrer transgenerationalen Belastung ein gutes Leben zu führen. Jedes Familienmitglied ...


Barbara Kunrath erzählt in " Töchter wie wir" die berührende Geschichte von Mona und ihrer Familie, die versucht, trotz ihrer transgenerationalen Belastung ein gutes Leben zu führen. Jedes Familienmitglied geht mit den Problemen anders und auch unterschiedlich gesund oder krank um. Den Leser erreicht an häufigen Stellen der Zorn, die Angst, die Einsamkeit, aber auch die Hoffnung, die immerwieder in den Figuren wächst. Die Geschichte ist absolut glaubhaft erzählt und die Figuren mit ihren Schicksalen liebevoll dargestellt. Der Schreibstil und die klaren Kapitelaufteilungen sind unangestrengt zu lesen. Die Konzentration des Lesers bleibt beim Wesentlichen. Auch wenn die Geschichte sehr belastend ist und zeigt, welche verheerende Entwicklung in Familien entstehen kann, die Hoffnung schwingt immer mit. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.