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MelaK

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2018

Kochen, leben, genießen - ein wunderbares Buch

Tel Aviv by Neni. Food. People. Stories.
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NENI - mit diesem Restaurant am Naschmarkt hat Haya zusammen mit ihren vier Söhnen die Esskultur aus Tel Aviv nach Wien gebracht. Die Küche in Israel ist eine Mischung aus mediterraner Küche und vielen ...

NENI - mit diesem Restaurant am Naschmarkt hat Haya zusammen mit ihren vier Söhnen die Esskultur aus Tel Aviv nach Wien gebracht. Die Küche in Israel ist eine Mischung aus mediterraner Küche und vielen anderen Einflüssen, die mit der multikulturellen Vielfalt in Israel einhergehen. So finden sich zum Beispiel arabische und osteuropäische Einflüsse.
Gemeinsam mit ihren Söhnen hat sie Restaurants und Menschen in ihrer alten Heimat Tel Aviv besucht und so ist dieses wunderbare Kochbuch entstanden.
Es werden Geschichten erzählt, es wird mit Freunden gekocht und gegessen und immer spürt man die Freude, die Liebe und Leidenschaft für gutes Essen.
Gutes Essen muss für jeden leistbar sein, so das Credo.
Die Rezepte sind in 4 Kategorien unterteilt, die Mengen reichen in der Regel für 4 Personen. Eine Seite ist reserviert für Zutatenliste und Zubereitungsbeschreibung, auf der zweiten Seite findet sich das fertige Gericht herrlich in Szene gesetzt. Eine Augenweide.
Zwischendrin finden sich immer wieder liebenswerte Anekdoten und ungewöhnliche Geschichten, wie etwa die Geschichte von Heela Harel, der urbanen Kräutersammlerin.
In der ersten Gruppe finden sich vegetarische Gerichte mit Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten. Teil zwei ist dem Fisch gewidmet, ein weiterer Teil gilt dem Fleisch und zu guter Letzt gibt es da noch ein Kapitel mit leckeren Nachspeisen. In NENIS Grundbaukasten sind all jenen Produkte zusammengefasst, die bei Familie Molcho immer im Haus sind.
Die Rezepte sind einfach nach zu kochen. Nur einige Produkte, v.a. beim Fisch (Blaukrabben) habe ich bei uns in den Regalen nicht gefunden. Das habe ich durch ähnliche Zutaten ersetzt. Aber selbst, wenn man kaum etwas daraus kochen würde, ist dieses Buch lesenswert. Denn hier steckt soviel mehr drin als nur gute Rezepte.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Grandiose Sprache, spannende Idee

Ein Garten im Norden
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Albert Klein kehrt nach gescheiterter Ehe und Selbstmord seiner französischen Exfrau in seine alte Heimat Hamburg zurück.
Auf seinem Weg macht er noch einen Abstecher nach Prag. Nach einem verstörenden, ...

Albert Klein kehrt nach gescheiterter Ehe und Selbstmord seiner französischen Exfrau in seine alte Heimat Hamburg zurück.
Auf seinem Weg macht er noch einen Abstecher nach Prag. Nach einem verstörenden, ihn zu Tränen rührenden Erlebnis in der Synagoge, stolpert er auf die Straße. Das Schild "Antiquariat" sticht im ins Auge und er tritt ein. Der Antiquar kennt seinen Namen, drückt ihm mit den Worten "Was immer sie schreiben, wird, wenn Sie geendet haben, in aller Konsequenz Wirklichkeit geworden sein" ein leeres Buch die Hand.
So fängt Albert Klein an zu schreiben über die Zeit, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der wunderschöne Garten des Abraham Kleins, in den er gerne Gäste lädt und das Leben pulsiert. Hier tauschen sich Philosophen, Gelehrte, Kollegen und Freunde unterschiedlichster Nationalitäten aus und so schreibt dieser Garten auch ein Stück Zeitgeschichte.
Immer wieder schaltet sich auch der Antiquar in fiktiven Gesprächen mit Albert Klein in die Geschichte ein, diskutiert mit ihm, lamentiert, wenn er mit dem Verlauf des Geschriebenen nicht einverstanden ist. Schließlich sind die Seiten des Buches gefüllt und die nieder- geschriebene Geschichte wird Realität mit allen Konsequenzen, also auch mit Einfluss in die Gegenwart.
Dieses Buch ist ein literarisches Meisterwerk, das sich nicht so nebenbei lesen lässt. Es setzt zeitgeschichtliches Wissen voraus und fordert Durchhaltevermögen. Nehmen sie sich Zeit für dieses Buch. Es ist es Wert.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Die Wunderwelt der Bienen - unglaublich komplex

Die Honigfabrik
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Professor Jürgen Tautz und Daniel Steen haben sich zusammengetan, um dem interessierten Anfänger, aber auch dem erfahrenen Imker die Wunderwelt der Bienen aus praktischer und wissenschaftlicher Sicht mit ...

Professor Jürgen Tautz und Daniel Steen haben sich zusammengetan, um dem interessierten Anfänger, aber auch dem erfahrenen Imker die Wunderwelt der Bienen aus praktischer und wissenschaftlicher Sicht mit den neuesten Erkenntnissen näher zu bringen. Es ist ein fantastisches Buch entstanden, dass sich spannend wie ein Roman liest und einem auch sehr komplexe Zusammenhänge mit Hilfe erklärender Fotos und Abbildungen sehr gut verständlich erläutert. Ich dachte, schon ein bisschen etwas über Bienen zu wissen, aber was ich hier alles neues erfahren durfte, hat mich sprachlos gemacht. In sechs umfangreichen Kapiteln, die in gut lesbare kürzere Unterkapitel unterteilt sind, bringen einem die Autoren näher, wie das Kollektiv Bienenstock funktioniert und wer welche Aufgaben übernimmt. Neu war für mich, dass die Bienen nicht ein Leben lang dieselben Aufgaben erfüllen, sondern verschiedene Bereiche durchlaufen, oft auch bedarfsabhängig. Und dass die Biene gar nicht so fleißig ist, wie ihr Ruf behauptet. Da sie als Team fungieren, darf der einzelne auch mal faul sein.
Diesem Buch mit einer Rezension auch nur annähernd gerecht zu werden, grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich möchte die Honigfabrik als ein Standardwerk bezeichnen, dass bei keinem Imker im Regal fehlen sollte. Und auch ich als Laie werde durch das immer wieder drin lesen, die Wunderwelt der Bienen nach und nach immer besser verstehen lernen.
Ein wahrlich großes Buch.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Detailgetreue Figuren für Krippe, Weihnachtsbaum und Co.

Kleine Weihnachtsfiguren
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Kleine und größere Weihnachtsprojekte zum Stricken finden sich in dem sehr hübsch aufgemachten Handarbeitsbuch „Kleine Weihnachtsfiguren“ von Sue Stratford.
Sehr ausführlich mit, dem Verständnis dienenden, ...

Kleine und größere Weihnachtsprojekte zum Stricken finden sich in dem sehr hübsch aufgemachten Handarbeitsbuch „Kleine Weihnachtsfiguren“ von Sue Stratford.
Sehr ausführlich mit, dem Verständnis dienenden, Fotos wird die Herstellung der vielen einzelnen Figuren beschrieben und erklärt. So finden sich weihnachtliche Figuren wie Maria und Josef, die heiligen drei Könige, Schaf und Hirte sowie ein kleiner Esel. Damit daraus auf Wunsch auch noch ein großes Krippenprojekt entsteht, gibt es auch noch einen Stall (aus umstrickter Pappe; das habe ich so noch nirgends gesehen) und einen Weihnachtsstern (Komet). Jede Figur ist sehr detailgetreu und liebevoll gestaltet, und sieht auch für sich alleine sehr schön aus. Die Krippe kann also auch über einen langen Zeitraum wachsen; je nach Lust und Laune.
Besonders schön sind auch die Rentiere gestaltet. Die Beine sind, wie auch beim Esel, mit Biegeplüsch verstärkt, sodass sie auch stabil stehen. Das Zusammennähen der einzelnen Teile wird mit einer Fotoreihe sehr gut erklärt. Zusammen mit Weihnachtsmann und Schlitten kann auch daraus ein größeres Projekt entstehen.
Ganz reizend finde ich persönlich die umstickten Lebkuchenfiguren. Sie machen sich ganz herrlich auf Geschenken und können dann an den Christbaum wandern. Aber auch die Eisbären und die Pinguine sind ganz reizend. Die Anleitungen sind leicht nachzuarbeiten. Lediglich eine Sache störte mich. Die Reihenangaben sind nicht fortlaufend, also 1.R., 2.R.,...sondern es heißt hier immer Nä R., also nächste Reihe. Das finde ich unpraktisch. Auch stimmen bei manchen Figuren die Größenangaben nicht. So ist der Weihnachtsmann nur 1cm hoch (muss wohl 10 oder 11cm heißen).
Aber das sind Kleinigkeiten, die der Qualität des Buches kaum etwas anhaben können.
Man braucht etwas Geduld für die kleinen, filigranen Figuren. Aber für alle, die Spaß an solchen Arbeiten haben, ist dieses Buch ein Fundus an wunderbaren Ideen. Ich freue mich schon auf die kälteren Tage, an denen ich mich wieder intensiver dem Stricken widmen werde.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Dumm, dümmer, Autofahrer

Die dümmsten Autofahrer der Welt. Wenn Blödheit auf Selbstüberschätzung trifft ...
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Wussten Sie, dass langes, regelmäßiges Autofahren den IQ senkt? Nur so lässt sich wohl das Verhalten mancher Menschen hinterm Steuer erklären. Juri Meister hat in seinem kleinen Buch „Die dümmsten Autofahrer ...

Wussten Sie, dass langes, regelmäßiges Autofahren den IQ senkt? Nur so lässt sich wohl das Verhalten mancher Menschen hinterm Steuer erklären. Juri Meister hat in seinem kleinen Buch „Die dümmsten Autofahrer der Welt“ die geballte Ladung an Dummheiten, resultierend aus Selbstüberschätzung, asozialem Verhalten, Rücksichtslosigkeit, Besserwisserei und einer gehörigen Portion Blödheit, im Straßenverkehr zusammengetragen. Immer mit einer Portion Humor und einem Augenzwinkern, aber auch mit triefendem Sarkasmus. So ist ein Büchlein entstanden, bei dem man beim Durchlesen allzu oft den Kopf schütteln muss, schmunzeln und auch mal herzlich lachen kann, der Verzweiflung nahe ist und sich des Öfteren fremd schämen muss. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mich im ein oder anderen Fall durchaus auch mal selbst wiedererkannte - einem Mann werden solche Einsichten sicher absolut fremd sein, dann sie sind die Kings der Straße und keiner fährt so gut wie sie.
Mit 5 Euro ist dieses kleine Buch ein ideales Mitbringsel etwa für SUV- Fahrer mit eingebauter Vorfahrt, für notorische Linksfahrer, für Doppelparker (nimm2) oder für all jene, die sich allein für den einzig wahren Gott hinterm Steuer halten .