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MelaK

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2017

Geht einem sehr nah

Heimkehren
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Die Geschichte beginnt im Ghana des 18. Jahrhunderts mit den zwei Halbschwestern Effia und Esi, die einander nie kennen lernen und deren Lebensweg sehr unterschiedlich verläuft. Yaa Gyasi führt den Leser ...

Die Geschichte beginnt im Ghana des 18. Jahrhunderts mit den zwei Halbschwestern Effia und Esi, die einander nie kennen lernen und deren Lebensweg sehr unterschiedlich verläuft. Yaa Gyasi führt den Leser nun durch die nachfolgenden 6 Generationen der Schwestern. Die Geschichte wird nicht in der gewohnten Art einer Familiensaga erzählt. Die junge Autorin hat einen anderen Weg gewählt. Sie lässt uns in kurzen Sequenzen in das Leben der einzelnen Personen blicken. So haben wir es hier eigentlich mit 14 Geschichten zu tun, die uns Einblick in das schwierige, oft demütigende Leben von Schwarzen in einer weißen Welt und von der großen Bedeutung von Heimat und Familie geben. Das Ende stimmt versöhnlich und spannt einen Bogen zum Anfang dieser großartigen Geschichte.
Der Stammbaum am Ende des Buches ist ein wichtiges Hilfsmittel, zu leicht würde man sonst den Überblick verlieren.

Keine einfache Lektüre, geht sie einem doch sehr nah. Das Gelesene ist manchmal nur schwer ertragen, wie alles Unrecht auf dieser Welt, dass sich gegen einzelne Völker oder Volksgruppen richtet.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für Toleranz und für ein Miteinander auf Augenhöhe. Vor dem Hintergrund der derzeitigen erschreckenden und traurig stimmenden politischen und sozialen Entwicklungen in den USA hat Yaa Gyasi ein wichtiges und mutiges Buch geschrieben, dass ich jedem ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Stille an unerwarteteten Orten

Orte der Stille in Bayern
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Wenn man an Orte der Stille in Bayern denkt, kommen einem wohl kaum als erstes die Allianz-Arena, der Autobahnstau, ein VHS-Kurs im Aktzeichnen oder das Handyfasten in einem niederbayerischen Gymnasium in ...

Wenn man an Orte der Stille in Bayern denkt, kommen einem wohl kaum als erstes die Allianz-Arena, der Autobahnstau, ein VHS-Kurs im Aktzeichnen oder das Handyfasten in einem niederbayerischen Gymnasium in den Sinn. Dabei ist das oft nur eine Frage des Zeitpunktes und der Betrachtungsweise.
Sehr detailreich, philosophisch, gespickt mit einer Vielzahl von Anekdoten, aber zuweilen auch recht kritisch, bringt uns Dietmar Bruckner dreiunddreißig oft recht ungewöhnliche Orte der Stille näher. Unterstützt wird er dabei von der Fotografin Heike Burkhard, die sehr genau hingeschaut und so wunderbare Stimmungen eingefangen hat.
Orte, wie der Friedwald, das Benediktiner Kloster Metten, der Baumwipfelpfad Neuschönau oder auch der Sonntag daheim haben mich sehr angesprochen. Manch andere waren mir zu esoterisch oder einfach nicht meine Welt.
Nichtsdestotrotz wird sich für jeden das ein oder andere ruhige und wie auch immer ansprechende Plätzchen finden lassen.
Man darf nur nicht den Fehler machen und einen konventionellen Reiseführer erwarten.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Ein ungewöhnlicher Thriller der Extraklasse

Des Menschen Wolf
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Ben Frank bringt bei einer Kneipenschlägerei den Sohn des berüchtigten Mafiabosses Tonio Lupo um und besiegelt damit wohl das Schicksal seiner drei Söhne Al, Nick und Leo. Denn Tonio spricht eine maledizione ...

Ben Frank bringt bei einer Kneipenschlägerei den Sohn des berüchtigten Mafiabosses Tonio Lupo um und besiegelt damit wohl das Schicksal seiner drei Söhne Al, Nick und Leo. Denn Tonio spricht eine maledizione aus. Die Brüder sollen genau wie sein Sohn im Alter von 42 Jahren sterben. Um seine Rache voll auszukosten, sorgt Lupo dafür, dass Ben und seine Söhne erfahren, was sie erwartet.
Die drei grundverschiedenen Brüder gehen den Kampf gegen das über ihren Köpfen hängende Damoklesschwert auf ganz unterschiedliche Weise an. Doch mehr soll hier nicht mehr verraten werden.
Apostolos Doxiadis lässt diese Geschichte von einem alten Mann in einem Altersheim erzählen. Um wen es sich dabei handelt, bleibt bis kurz vor Ende offen. Wem er sie erzählt, ebenso.
Die Charaktere der drei Brüder sowie deren Jäger zeichnet er dabei so genau und stimmig, dass man vom ersten Augenblick an gefesselt in die Geschichte eintaucht und sich ihr kaum noch entziehen kann. Die Perspektiven wechseln immer wieder, so dass man aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Entwicklung der Gejagten und der Raffinesse des Jägers folgen kann. Das macht die Geschichte bis zum Ende unglaublich spannend und interessant.
Die Geschichte bleibt unvorhersehbar und schließt schließlich doch stimmig und nachvollziehbar.
Ein ganz besonders gelungener Thriller, der seines gleichen sucht.
Uneingeschränkt empfehlenswert.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Ein absolut überzeugender Reiseführer

Am Inn
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Andreas Schöps lebt schon sein ganzes Leben am Inn, der ihn mit seinem Charme und seiner einzigartigen Geschichte immer begeistert hat.
Mit seinem Buch „Am Inn“ führt er uns zu seinen 88 Lieblingsplätzen ...

Andreas Schöps lebt schon sein ganzes Leben am Inn, der ihn mit seinem Charme und seiner einzigartigen Geschichte immer begeistert hat.
Mit seinem Buch „Am Inn“ führt er uns zu seinen 88 Lieblingsplätzen im, am und über dem Inn.
Das Buch hat die ersten Pluspunkte schon beim in die Hand nehmen mit seiner hochwertigen Aufmachung (tolles Cover, abgerundete Ecken), dem ausführlichen Inhaltsverzeichnis mit den übersichtlichen Karten und den wunderschönen Fotografien zu jedem Lieblingsplatz gesammelt.
Weitere Pluspunkte gibt es für den unglaublich sympathischen Schreibstil. Er vermittelt das Gefühl, einen sehr ortskundigen, humorvollen und belesenen Fremdenführer an der Seite zu haben.
Die Lieblingsplätze sind mit Bedacht und sehr mannigfaltig gewählt. Da gibt es Kapitel für Kunst- und Kulturliebhaber, Lieblingsplätze, die dem Gaumen mit leckeren Brotzeiten oder feinen Spirituosen schmeicheln, Wanderungen und Radtouren, an deren Höhepunkt ein wunderbares Panorama oder ein lauschiges Plätzchen zum Rasten wartet.
An jedes Alter ist gedacht, Senioren, Familien mit Kindern, alle kommen auf sie ihre Kosten. Und auch die größeren Städte Passau und Rosenheim warten mit einigen Lieblingsplätzen auf. Auch dafür jede Menge Pluspunkte.
Ein absolut überzeugender Reiseführer für Urlauber, Tagesausflügler und mit Sicherheit auch für Anrainer, die über Jahre aus dem Pool der Lieblingsplätze werden schöpfen können.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Ein interaktives Abenteuerspielbuch der Extraklasse - was für ein Spaß

Die Welt der 1000 Abenteuer - Der Schatz der Oger: Ein Fantasy-Spielbuch
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Bolko, dein Vetter ist verschwunden. Deine Aufgabe ist es, ihn zu finden. Um unbeschadet durch dieses Labyrinth zu finden, bekommst du Besitztümer, Hinweise und ein Talent mit auf die Reise. Und natürlich ...

Bolko, dein Vetter ist verschwunden. Deine Aufgabe ist es, ihn zu finden. Um unbeschadet durch dieses Labyrinth zu finden, bekommst du Besitztümer, Hinweise und ein Talent mit auf die Reise. Und natürlich spielt auch das Schicksal eine Rolle. Auf der Reise begegnen dir rauhe Gesellen, gefährliche Tiere, die dein Leben bedrohen und dich schneller ins Jenseits befördern, als dir lieb sein kann. Aber nette Gesellen, die Mittel gegen Vergiftungen bereit halten und dir Tipps geben, lassen die Welt gleich freundlicher aussehen. Wirst du den richtigen Weg finden und deinen Vetter retten können ?
Also begib dich auf die Reise. Du wirst einen Heidenspaß haben, dass ist sicher.
Mein sonst so lesefauler Sohn wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Und du kannst das Buch immer wieder lesen, häppchenweise oder in einem Sitz. Es wird dich immer wieder auf neue Wege führen. Aber nur einer führt dich letztendlich ans Ziel.
Echt krass.