Profilbild von Michite

Michite

Lesejury Profi
offline

Michite ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Michite über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2022

Ein spannender dritter Band

4 the doubt
1

In Band 3 lernen wir mit Kate endlich eine weitere der James-Schwestern näher kennen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden ist dieser jedoch von der Stimmung her etwas düsterer. Es gibt weniger Familienszenen ...

In Band 3 lernen wir mit Kate endlich eine weitere der James-Schwestern näher kennen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden ist dieser jedoch von der Stimmung her etwas düsterer. Es gibt weniger Familienszenen - dafür aber einen Stalker, der Kate dazu bringt, ihr ganzes Sein in Frage zu stellen.
Mittlerweile kennen ich mich im Genre wohl etwas zu gut aus, denn mir war von Anfang an klar, wer der Stalker sein muss - das ganze Rätsel habe ich aber tatsächlich bis zum Schluss nicht geknackt, wodurch das Buch durchweg spannend war. Die Umsetzung dieser Thematik ist meiner Meinung nach sehr gelungen und vor allem nicht zu klischeemäßig ausgeschlachtet worden. Nur die anschließende Auflösung war mir etwas zu viel und nicht mehr Hundertprozent glaubwürdig. Aber darüber kann ich hinwegsehen, denn sowas authentisch darzustellen stelle ich mir ziemlich unmöglich vor.
Neben diesem düsteren Aspekt gibt es aber natürlich noch weitere Themen, die im Buch angesprochen wurden. So hat es mir besonders gut gefallen, dass nicht nur die Liebesgeschichte im Fokus stand, sondern auch Kates Beziehung zu ihrer Schwester Lynn mit allen Höhen und Tiefen.
Die Liebesgeschichte an sich hatte es bei mir zu Beginn eher schwer, da Schüler-Lehrer-Beziehung auf den hinteren Plätzen meiner liebsten Tropes rangschiert, weil ich solche Geschichte wegen dem Machtgefüge eher schwierig finde. Mal abgesehen davon mochte ich die Dynamik der beiden Charaktere sehr und vor allem Trenton hat mir als Protagonist total gefallen. Er hat definitiv Bookboyfriend-Potenzial.
Auch das Thema Fotographie, das vor allem in der ersten Hälfte eine große Rolle spielt, hat für mich einen besonderen Reiz ausgeübt, da ich mich nicht erinnern kann, bisher ein Buch mit dieser Komponente gelesen zu haben. Die Leidenschaft der beiden für die Fotographie war für mich total nachvollziehbar und der Auftrag bei einer Burlesque Show ein Highlight für mich.
Gewünscht hätte ich mir nur, dass Kate sich charakterlich weiterentwickelt. Ich hatte, das Gefühl, dass sie am Ende genau dort stand, wo sie gestartet ist, mit großen Problemen sich auf andere Menschen zu verlassen. In Anbetracht ihrer Erlebnisse ist das natürlich verständlich, aber eine kleine Entwicklung hätte die Geschichte meiner Meinung nach noch etwas abgerundet.

Alles in allem eine Liebesgeschichte mit Thrillerelementen, die mich durch ihre Vielschichtigkeit voll und ganz in ihren Bann ziehen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2022

Wohlfühlbuch

Die große Liebe kann mich mal
0

Florence ist zufrieden mit ihrem Leben und ihrem Job in einer kleinen Buchhandlung, wären da nicht der nervige Neffe ihres Chefs und ihre übereifrige Stiefmutter, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Florence ...

Florence ist zufrieden mit ihrem Leben und ihrem Job in einer kleinen Buchhandlung, wären da nicht der nervige Neffe ihres Chefs und ihre übereifrige Stiefmutter, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Florence zu verkuppeln, da sie 30 Jahren noch keine Beziehung hatte. Kurzentschlossen schickt ihre Stiefmutter sie zu einem Datingchoach, deren Methoden eher unkonventionell sind - Florence soll eine Liste mit all den Dingen schreiben, die sie sich für ihren potenziellen Partner wünscht. Florence traut der ganzen Sache nicht, fällt aber am nächsten Tag aus allen Wolken, als wie von Zauberhand ein Mann im Buchladen auftaucht, der all ihre Kriterien erfüllt…

Für mich war „Die große Liebe kann mich mal“ bereits das zweite Buch der Autorin und auch dieses hat mir wieder viele schöne Lesestunden beschert. Dies lag vor allem an dem besonderen Witz, denn normalerweise treffen die meisten Bücher nicht meiner Humor, aber die Mischung aus kindisch, ehrlich und manchmal etwas over-the-top hat es mir irgendwie angetan.
Es gibt sicher viele Bücher, die die Message „Das was du dir wünscht, ist nicht unbedingt das, was du brauchst“ in vielerlei Hinsicht beleuchten, aber die spezielle und überaus lustige Art, wie es in dieser Geschichte umgesetzt wurde, hat mir sehr gut gefallen.
Dies lag vor allem an der Protagonistin Florence, die nie ein Blatt vor den Mund genommen hat. Florence lernt durch einige Begebenheiten, die mal witzig, mal eher melancholisch sind, dass ihr Traummann vielleicht doch nicht der richtige für sie ist. Immer zur Seite stehen ihr dabei ihre beiden Stiefschwestern, denen sie sich zu Anfang nicht wirklich nahe fühlt. Jedoch bauen sie langsam durch Florence verrückte Erzählungen und die anstehende Hochzeit einer der Schwestern eine starke Bindung zueinander auf.
Mein einziger Kritikpunkt sind wohl die sehr langen Kapitel, die aber typisch für die Autorin sind. Ich persönlich mag lieber kürzere Kapitel, aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.

Alles in allem eine witzige Liebesgeschichte mit einer besonderen Protagonistin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2022

Für mich leider ein Reinfall

The Twin - Geliebtes Schwesterlein
0

Die 16-jährigen Zwillingsschwestern Ivy und Iris leben seit der Trennung ihrer Eltern getrennt, eine bei jedem Elternteil. Doch dann verunglückt ihre Mutter tödlich und Iris zieht wieder bei Ivy und ihrem ...

Die 16-jährigen Zwillingsschwestern Ivy und Iris leben seit der Trennung ihrer Eltern getrennt, eine bei jedem Elternteil. Doch dann verunglückt ihre Mutter tödlich und Iris zieht wieder bei Ivy und ihrem Vater ein. Die beiden Schwestern gleichen sich äußerlich bis aufs Haar, doch sind so verschieden wie zwei Menschen nur sein können. Die vernunftgesteuerte Ivy versucht der emotionalen Iris zu helfen, ist bereit, mit ihr alles zu teilen, schließlich sind sie Schwestern. Iris nimmt das Angebot an. Mehr als nur gerne ... Und innerhalb kürzester Zeit sind alle Iris‘ Charme erlegen. Ivys Freunde, ihre Teamkollegen, ihr Freund, sogar ihr Vater. Und Ivy beginnt sich zu fragen, wie weit Iris gehen würde, um ihren Platz endgültig einzunehmen…

Das Genre (Jugend-)Thriller ist jetzt nicht unbedingt der Bereich, aus dem ich ständig Bücher lese. Vorher hatte ich tatsächlich nur ein einziges Buch aus diesem Genre gelesen und ich fand es gelinde gesagt ziemlich schräg. Leider konnte mir auch „The Twin“ das Genre nicht näher bringen.
Das mit Iris etwas nicht stimmt, wird direkt in den ersten Kapiteln deutlich und auch Ivy fällt das auf. Nur glaubt Ivy wirklich niemand und alle wenden sich gegen sie. Auch Ivy selbst ist trotz ihres Misstrauen super naiv. Obwohl ich mich mit dem Genre nicht so gut auskenne, war mir von Beginn an klar, was Iris getan hat und was sie noch plant, weswegen es zum Teil echt eine Qual war, zu lesen, wie sich die Charaktere verhalten.
Aufgrund dessen, dass mir von Beginn an klar war, wie das Buch endet würde, gab es für mich im Buch auch keinen Spannungsbogen und somit keinen Anreiz, überhaupt weiterzulesen. Alles plätscherte irgendwie vor sich hin. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es im Buch überhaupt keinen roten Faden gab. In der Mitte haben ich deswegen große Teile der Handlung nur überflogen, damit ich das Buch endlich beenden konnte - dafür habe ich nämlich trauriger Weise Monate gebraucht und wenn es sich nicht um ein Rezensionsexemplar handeln würde, hätte ich wohl gleich nach den ersten Seiten aufgegeben, da mich leider auch der Schreibstil nicht wirklich fesseln konnte. Der Schreibstil an sich war nicht wirklich schlecht, aber doch sehr einfach gehalten und in Verbindung mit der Handlung kam bei mir so leider keine Spannung rüber.
Insgesamt war das Buch für mich ein totaler Reinfall. Vielleicht bin ich mittlerweile aber auch einfach zu alt für bestimmte Jugendbücher.

Alles in allem ein Jugendthriller, dem meiner Meinung nach leider Spannung und Glaubwürdigkeit fehlten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2022

Für mich der bisher schwächste Band

Endlich bei dir in Virgin River
0

Durch die Bars ziehen und Frauen kennenlernen – mehr hat Sean Riordan nicht im Sinn, als er seinen Bruder in Virgin River besucht. Doch dann steht der Pilot auf einmal seiner Exfreundin gegenüber. Beinahe ...

Durch die Bars ziehen und Frauen kennenlernen – mehr hat Sean Riordan nicht im Sinn, als er seinen Bruder in Virgin River besucht. Doch dann steht der Pilot auf einmal seiner Exfreundin gegenüber. Beinahe vier Jahre hat er Franci nicht mehr gesehen. Jetzt fragt er sich, wieso er damals vor ihr und einer festen Bindung weggelaufen ist. Nur zu gerne würde er der Liebe eine zweite Chance geben. Vor allem auch wegen seiner kleinen Tochter Rosie, von der er bis zu der unerwarteten Begegnung mit Franci nichts wusste…

Leider muss ich sagen, dass mir dieser Band der Virgin River Reihe bisher am wenigsten gefallen hat. Dies lag vor allem daran, dass mir die Entwicklung der Liebesgeschichte viel zu sprunghaft war und mir der Protagonist Sean zusätzlich unsympathisch.
Sean und Franci führten bereits vor Jahren eine Beziehung, die Sean sehr locker halten wollte während Franci sich Kinder und Ehe wünschte. Ich hatte mir erhofft, dass sich vor allem Sean in den vier Jahren ohne Kontakt weiterentwickelt, aber leider ist dies - obwohl es der Klappentext verspricht - nicht der Fall. Grundsätzlich geht es wieder nur um Lust - ohne Rücksichtnahme auf Rosie - und Sean
bietet Franci gleich nachdem er von Rosie erfährt aus Pflichtgefühl die Ehe an und versteht dann gar nicht, wieso Franci davon nicht hellauf begeistert ist.
Auch der Umgang mit Francis Beziehung, die sie bei Sean Rückkehr führt, hat mir überhaupt nicht gefallen. Generell ist Betrug ein Thema, das für mich ein ziemliches No-Go ist und wie das Ganze hier gelöst wurde, war einfach beschämend.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich das total rückständige Frauenbild, das auch schon in anderen Büchern der Reihe bereits durchschien. Kommentare wie „Make Up ist nur etwas für Mädchen“ machten das Leseerlebnis nicht unbedingt besser.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir das Buch dann am besten gefallen hat, wenn die „Liebesgeschichte“ nicht im Vordergrund stand. Vor allem die sich parallel entwickelnde Liebesgeschichte von Francis Mutter hat mir recht gut gefallen und auch das Wiedersehen mit den anderen Charakteren führte dazu, dass ich das Buch letztendlich doch beendet habe.

Alles in allem der für mich bisher schwächste Band der Reihe, der mich mehr den Kopf schütteln lies, als dass er mich unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2022

Ein gutes Jugendbuch

Als wir Tanzen lernten
0

Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Erst recht nicht, als etwas Unfassbares geschieht – sie kann plötzlich die Zukunft von Liebespaaren voraussehen: Alle Liebesgeschichten enden tragisch. Evie versucht ...

Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Erst recht nicht, als etwas Unfassbares geschieht – sie kann plötzlich die Zukunft von Liebespaaren voraussehen: Alle Liebesgeschichten enden tragisch. Evie versucht noch, mit ihrer seltsamen Gabe zurechtzukommen, als sie bei einem Tanzkurs auf X trifft, der alles verkörpert, was Evie ablehnt. X lebt nach dem Motto, zu allem Ja zu sagen – auch zu dem Tanzwettbewerb, den er und Evie gemeinsam antreten. Evie will sich auf keinen Fall in X verlieben. Doch je länger sie mit X tanzt, desto öfter stellt sie infrage, was sie über das Leben und die Liebe zu wissen glaubt. Ist die Liebe das Risiko vielleicht doch wert?

Evie mochte ich als Protagonistin wirklich gerne. Ihre Abneigung im Bezug auf die Liebe war für mich nachvollziehbar und sie ist auch nicht all zu schnell von ihrem Standpunkt abgewichen.
X hingegen war für mich als Charakter nicht ganz greifbar - genauso wie einige andere Nebencharaktere, die meisten wirklich nur Mittel zum Zweck waren. An sich ist das bei der Länge des Buches nicht sonderlich verwunderlich, aber vor allem für X hätte ich mir doch etwas mehr Raum in der Geschichte gewünscht.
Generell denke ich, dass das Buch noch ein paar Seiten mehr hätte vertragen können - im englischen sind es gerade einmal 280 - denn vor allem Evie’s Meinungswandel im Bezug auf die Beziehung zu ihrem Vater kam mir viel zu abrupt und war für mich deswegen leider nicht ganz nachvollziehbar.
Zur Auflösung muss ich sagen, dass ich mir immer noch nicht sicher bin, ob ich es genial oder unnötig finde. Ich habe bereits ein Buch gelesen, in dem der Protagonist ähnliche Fähigkeiten wie Evie hatte. Im vergleich dazu hat mir das Ende hier auf jeden fall besser gefallen, aber ob es wirklich nötig war, ist eine andere Frage. Es stand doch sehr im Kontrast zur restlichen Handlung.

Alles in allem ein gutes Jugendbuch, dessen Verhältnis von Leichtigkeit und der Ausarbeitung von tiefgründigen Themen mich nicht ganz überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere