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Veröffentlicht am 14.05.2018

Krimi mit typisch norddeutschem Humor und tollen Charakteren

Killerfrosch
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Zum Inhalt / Klappentext

Ein Tödliches Katz- und Mausspiel.

Warum wird ein Professor für Linguistik aus München umgebracht? Ermordet mit einem modifizierten Gift des südamerikanischen Pfeilgiftfrosches. ...

Zum Inhalt / Klappentext

Ein Tödliches Katz- und Mausspiel.

Warum wird ein Professor für Linguistik aus München umgebracht? Ermordet mit einem modifizierten Gift des südamerikanischen Pfeilgiftfrosches. Das Unglaubliche daran ist, dass die Tat während eines Gottesdienstes geschieht. Schauplatz ist ein evangelisches Gemeindehaus in Preetz, einer Kleinstadt vor den Toren Kiels. Niemand kennt den Toten, der sich anscheinend seit Wochen auf der Flucht befand.

Ein tödliches Katz- und Mausspiel, das Lorenzo Bartonelli bis in die norwegische Hauptstadt Oslo führt.

(Quelle: Waldhardt Verlag)

Meine Meinung zum Buch

Cover:

Das Cover zeigt passend zum Buch einen Pfeilgiftfrosch der auf einer Pistole sitzt. Der Hintergrund ist sehr dunkel gehalten, aber es lassen sich angedeutete Wellen erahnen. Das Cover ist klasse auf den Inhalt der Geschichte abgestimmt.

Inhalt:

Der Ermittler Lorenzo Bartonelli ist ein gebürtiger Italiener, zog aber als Kind nach dem Tod seiner Eltern zu seinem Onkel Fiete Stoltenberg nach Norddeutschland, ins beschauliche Tüxendorf. Der Halbitaliener wurde so zum waschechten norddeutschen Original genau wie sein Onkel.

Nun wird in einer Preetzer Kirche ein alter Mann ermordet. Ungewöhnlich ist nicht nur der Mord während des Gottesdienstes, sondern auch, dass er mit einem modifizierten Gift eines brasilianischen Pfeilgiftforsches umgebracht wurde. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um den Linguistik-Professor Harry Kleinschmitt handelt. Dieser hat ein Tagebuch bei sich, aus dem hervorgeht, dass er schon seit Wochen auf der Flucht ist. Jemand hat ihn verfolgt und es auf ihn abgesehen. Er war auf dem Weg nach Tüxendorf, ausgerechnet zu einem alten Freund von Lorenzos Onkel, dem Archäologie-Professor Henry Snider - genannt Old Henry. Aus dem Tagebuch geht auch hervor, dass der Professor anscheinend unrechtmäßiger Weise in den Besitz eines wertvollen Pergamentes aus der altgriechischen Zeit gelangt ist, das einem kriminellen Waffenhändler aus Frankfurt gehört. Dieser will das Pergament natürlich zurückhaben und hat einen Auftragskiller auf den Professor angesetzt. Der Waffenhändler hat es allerdings nicht nur auf das Pergament abgesehen. Lorenzo, Old Henry, Fiete Stoltenberg sowie Lorenzos Partner Jens Rönfeld und ein weiterer alter Freund, der Dorfrocker Kalle Knöthke wollen Licht ins Dunkel bringen und das wertvolle Buch finden. Es beginnt eine spannende Verfolgungsjagd durch Schleswig-Holstein und bis nach Oslo.

Schreibstil:

Jörg Rönnau zeichnet sich durch den typischen norddeutschen Humor aus, der mir sehr gut gefällt. Ein bisschen raubeinig aber durchaus charmant führt er durch die Story und hat mich schnell mitgerissen. Die Handlung hat einige überraschende Momente, aber meistens kann man vorhersehen, wie es weiter geht. Dies hat mich nicht gestört, da es sehr spannend war mitzuverfolgen, wie die Ermittler den Killer verfolgen und versuchen diesen Dingfest zu machen. Da die Geschichte im Wechsel aus den Perspektiven der handelnden Personen erzählt wird, kann man schön mitverfolgen wo die Reise hingeht.
Alle Charaktere sind wirklich liebevoll und mit Ecken und Kanten ausgearbeitet, was ich sehr mochte. Jörg Rönnau hat einige norddeutsche Originale mit rauer Schale aber weichem Kern geschaffen, die sich mit jedem Kapitel mehr in mein Herz geschlichen haben. Die intelligente und immer wieder überraschende Handlungsweise des Killers fand ich auch sehr spannend. Auch diesen lernt man im Laufe der Geschichte immer besser kennen und ich habe mich dabei erwischt, dass auch er mir ein wenig sympathisch wurde. An manchen Stellen geht es auch mal etwas härter zur Sache und es fließt auch mal Blut.

Lieblingslesezeichen:

Dieser Landwirt hatte gehupt, geschimpft wie ein Rohrspatz, und als er an Assassinos Geländewagen vorbeifuhr, hatte er ihm sogar den Mittelfinger gezeigt. Zudem steckte er dem Brasilianer auch die Zunge heraus. Dabei hatte er die ganze Zeit über in einer unverständlichen Sprache gemeckert und geflucht.

Seite 93 (Der Auftragskiller trifft auf den auf Plattdeutsch schimpfenden Fiete Stoltenberg)

Fazit:

Dieser Krimi ist für mit Sicherheit nicht nur etwas für Krimifans aus Schleswig-Holstein. Wer allerdings in Kiel, Preetz und Umgebung zu Hause ist, findet hier eine Krimikulisse in der er sich auskennt. Mir hat der Fall um den kleinen Killerfrosch sehr gut gefallen und ich von mir gibt es

5 Sterne

Veröffentlicht am 07.05.2018

Spannender Psychothriller mit vielen Irrungen und Wirrungen

Das Böse in deinen Augen
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Niemand hat Angst vor einem kleinen Mädchen, oder doch?
Als die Kinderpsychologin Imogen Reid den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson übernimmt, weigert sie sich, den seltsamen ...

Zum Inhalt / Klappentext

Niemand hat Angst vor einem kleinen Mädchen, oder doch?
Als die Kinderpsychologin Imogen Reid den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson übernimmt, weigert sie sich, den seltsamen Gerüchten um das Mädchen zu glauben. Ellie sei gefährlich, so heißt es. Wenn sie wütend wird, passieren schreckliche Dinge. Imogen hingegen sieht nur ein zutiefst verstörtes Kind, das seine Familie bei einem Brand verloren hat und ihre Hilfe benötigt. Doch je näher sie Ellie kommt, desto merkwürdiger erscheint ihr das Mädchen. Dann erleidet auch Imogen einen schrecklichen Verlust – und sie fürchtet, dass es ein Fehler war, Ellie zu vertrauen …
Jenny Blackhurst schreibt Psychologische Spannung mit Gänsehauteffekt.
Quelle: Bastei Lübbe Verlag

Meine Meinung zum Buch

Cover:

Ein wirklich wunderschönes Cover, das einen Schmetterling auf einem Vogelkäfig zeigt. Auf dem grauen Hintergrund sind schemenhafte Ornamente zu erkennen. Der Schmetterling scheint zu bluten. Die im Käfig eingeschlossenen roten Rosen vervollständigen das harmonische Bild. Eigentlich würde man hinter dem Cover auf den ersten Blick keinen Psychothriller vermuten.

Inhalt:

Imogen Reid kehrt in ihre Heimatstadt zurück, nachdem sie in ihrem alten Job einen groben Fehler begangen hat. Sie will neu anfangen. Das Haus in dem sie aufgewachsen ist, holt ihr ihre eigene Kindheit vor Augen und diese war überhaupt nicht rosig. Als sie durch ihren neuen Job die kleine Ellie Atkinson kennenlernt, will sie ihr unbedingt helfen. Ellie hat bei einem Brand ihre Eltern und ihren kleinen Bruder verloren und lebt nun bei einer Pflegefamilie. Die Menschen im Umfeld des Mädchens halten sie für eine Hexe und glauben, sie ist gefährlich und jedem der ihr in Quere kommt, würde es schlimm ergehen. Imogen will die Hirngespinste der Menschen nicht glauben und versucht Ellie mit allen Mitteln zu helfen. Dabei verrennt sie sich so sehr, dass sie erneut ihren Job riskiert. Auch als die Lehrerin des Mädchens zu Tode kommt, schlägt sie alle Warnungen in den Wind. Nach und nach kommen ihr jedoch Zweifel, so weiß die Kleine anscheinend Dinge, die sie gar nicht wissen kann und immer mehr schreckliche Vorkommnisse häufen sich. Als die Kinderpsychologin selbst zu Schaden kommt, glaubt sie fast, was alle sagen und hält Ellie ebenfalls für gefährlich. Aber kann ein 11jähriges Mädchen wirklich so böse sein?

Schreibstil:

Der Schreibstil von Jenny Blackhurst hat mich gleich eingefangen und ich habe die in jedem Satz mitschwingende Spannung nur so aufgesogen. Das Buch war spannend und flüssig zu lesen. Schön fand ich die kurz gehaltenen Kapitel, das macht das Lesen wirklich einfach und vermittelt das Gefühl voran zu kommen. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Imogen und Ellie erzählt, was nochmals Spannung aufbaut. Als Leser wurde ich hin und her gerissen, zwischen Mitleid und Misstrauen zu Ellie und war mir bis zum Ende nicht sicher, wer nun hier böse ist oder nicht. Mehrfach wird man als Leser in die Irre geführt. Wenn man glaubt die Dinge endlich zu durchschauen, reißt einen die Handlung herum und wieder steht man ganz am Anfang....

Lieblingslesezeichen:

"Wer ist da draußen? Ich versuche, mir das Gesicht am Fenster in Erinnerung zu rufen, blass und blutleer mit tiefliegenden schwarzen Augen - allerdings könnte es auch meine Einbildung oder mein Spiegelbild gewesen sein. Ich fahre zusammen, als ich ein Pochen an der Flügeltür höre."

Imogen Seite 178

Fazit:

Absolut spannende und mitreißende Psychoreise die ich nur empfehlen kann. Wer sich gern ein wenig gruselt, in die Irre führen und sich auf die Folter spannen lässt ist mit diesem Psychothriller absolut auf der sicheren Seite. Von mir

5 Sterne

Veröffentlicht am 27.04.2018

Fesselnd, erschreckend und spannend...

Libellenschwestern
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Zum Inhalt / Klappentext

»Lisa Wingates ergreifender Roman basiert auf verbrecherischen Adoptionen in den USA bis 1950.« (FÜR SIE)

Der Dauer-New-York-Times-Bestseller, von den Goodreads-Lesern zum besten ...

Zum Inhalt / Klappentext

»Lisa Wingates ergreifender Roman basiert auf verbrecherischen Adoptionen in den USA bis 1950.« (FÜR SIE)

Der Dauer-New-York-Times-Bestseller, von den Goodreads-Lesern zum besten historischen Roman 2017 gewählt!

Ein bewegender Roman über das kraftvolle Band, das Geschwister verbindet, über verborgene Geheimnisse und ihre heilende Wirkung, wenn man sie endlich lüften darf …
Ihre Geschichte beginnt an einem schwül-heißen Sommerabend im Jahr 1939, doch erst über 70 Jahre später wird sie erzählt werden können — aber davon weiß Avery Stafford noch nichts. Für sie hat das Leben keine Geheimnisse. Bis sie eines Tages auf die 90-jährige May Crandall trifft. Die Fremde erkennt ihr Libellenarmband, ein Familienerbstück, und sie besitzt ein Foto von ihrer Großmutter. Was hat May mit ihrer Familie zu tun? Avery stößt schon bald auf ein unglaubliches Geheimnis, das sie zurück in ein dunkles Kapitel ihrer Familiengeschichte führt …
Memphis, Tennessee, 1939: Die zwölfjährige Rill Foss und ihre vier Geschwister leben mit ihren Eltern in einem Hausboot auf dem Mississippi. Als die Kinder eines Tages allein sind, werden sie von angeblichen Beamten in ein Waisenaus gebracht. Rill hat ihren Eltern versprochen, auf ihre Geschwister aufzupassen. Ein Versprechen, das sie auf keinen Fall brechen will, aber es wird ihr alles abverlangen, vielleicht mehr als sie geben kann …
Ein zutiefst bewegender Roman, inspiriert von einer wahren Geschichte.
Hier findet Ihr weitere Hintergrundinfos zum Thema!
(Quelle: Limes Verlag / Randomhouse)

Meine Meinung zum Buch

Cover:

Das Cover ist wunderschön hell gestaltet und zeigt eine durchscheinende Libelle. Durch das Insekt hindurch kann man den Arm und einen Teil des Körpers eines Mädchens erkennen. Das Cover hat mich gleich begeistert und als ich dazu den Klappentext gelesen habe, musste ich das Buch einfach lesen. Mein erster Eindruck wurde bestätigt, eine ergreifende und mitreißende Geschichte.

Inhalt:

Rill lebt mit ihren 4 Geschwistern und ihren Eltern im Jahre 1939 auf einem Hausboot. Als die Mutter während einer weiteren Geburt in ein Krankenhaus muss, werden die Geschwister von Polizisten abgeholt und in ein Waisenhaus gebracht. Rill versucht verzweifelt ihre Geschwister zu beschützen und zusammenzuhalten, aber die skrupellose Leiterin des Waisenhauses bestraft und quält die Kinder und vermittelt sie in verschiedene Familien um möglichst viel Geld dabei herauszuschlagen. Die Kinder im Waisenhaus leben in Angst und kein Erwachsener schützt sie vor Misshandlung, Hunger und Missbrauch.
In der Gegenwart unterstütz Avery Stafford ihren Vater, einen Senator und soll in seine Fußstapfen treten. Dieser ist an Krebs erkrankt, muss aber in einen Pflegeheimskandal Rede und Antwort stehen. Avery trifft bei einer Veranstaltung in einem Pflegeheim auf die 90jährige May Crandall, die ihr zuerst verstört und verwirrt vorkommt. Als May aber Averys Libellenarmband an sich nimmt und die beiden Frauen dadurch zusammenfinden, entdeckt Avery ein Foto, dass sie stutzig werden lässt. Die Frau auf dem Bild, sieht ihrer Großmutter zum Verwechseln ähnlich. Sie versucht herauszufinden, was ihre Großmutter mit May Crandall verbindet und kommt dabei hinter ein wohlgehütetes Geheimnis und findet gleichzeitig heraus, welchen Weg sie im Leben gehen will.

Schreibstil:

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen geschrieben. Rill/May erzählt ihre Geschichte in der Vergangenheit und Avery die Ereignisse in der Gegenwart. Der Schreibstil der Autorin ist ruhig, aber gleichzeitig so fesselnd, dass es mir schwer gefallen ist das Buch aus der Hand zu legen. Die furchtbaren Dinge, die den Kindern im Waisenhaus widerfahren und das schlimme Leid der Familientrennung haben mich tief bewegt. Wundervoll zeigt die Geschichte wie tief und verbindend Geschwisterliebe sein kann und wozu Menschen aus Habgier fähig sind.

Lieblingslesezeichen:

"Sieht eure Mama nicht wie eine Märchenprinzessin aus? fragt er mich manchmal. Nein, sie ist die Herrscherin des Königreichs Arcadia. Das ist eure Mama. Und wenn sie die Königin ist, bist du eine Prinzessin, stimmt's?"

Seite 52

Fazit:

Eine historische Familiensaga die spannend und bewegend mitten ins Herz trifft.

5 Sterne

Veröffentlicht am 19.04.2018

La Bella Principessa

Der Augenblick der Zeit
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Ina Kosmos ist Expertin für Farben, eigentlich will sie selbst Künstlerin sein. Aber sie leidet seit zehn Jahren an einer Blockade, kann nicht zeichnen und malen und hat sich ...

Zum Inhalt / Klappentext

Ina Kosmos ist Expertin für Farben, eigentlich will sie selbst Künstlerin sein. Aber sie leidet seit zehn Jahren an einer Blockade, kann nicht zeichnen und malen und hat sich ganz auf die Förderung anderer Künstler spezialisiert. Als sie gezwungen ist, ihre Galerie aufzugeben, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie erhofft sich Trost bei ihrem Freund, dem Kunstfälscher Zack Eisenfell, stattdessen versucht er sie zu überreden, in sein Geschäft einzusteigen. Da entdeckt Ina bei einer Auktion in London ein Frauenporträt, in dem sie einen noch unbekannten Leonardo da Vinci vermutet. Sie wird überboten, setzt aber fortan alles daran, das Bild zu finden und Leonardos Urheberschaft zu beweisen. Fünfhundert Jahre früher erlebt Georg Tannstetter, Sterndeuter und angehender Leibarzt des Kaisers Maximilian I., die Entstehung des Bildes am Mailänder Hof, an dem auch Leonardo da Vinci Hofkünstler ist. Allerdings wird Tannstetter von der Herzogsfamilie getäuscht und braucht viele Jahre, um dem Geheimnis des Porträts auf die Spur zu kommen.
Ein atmosphärischer, inspirierender, farbenprächtiger Roman über den Kosmos der schönen Künste und die Kraft der Kreativität.

»Stephanie Schuster kennt sich aus mit dem Verfassen guter, spannender, lesenswerter Bücher.«

Süddeutsche Zeitung (27.03.2018)

(Quelle: Blessing Verlag)

Meine Meinung zum Buch

Cover:

Das Cover zeigt das Gemälde "La Bella Principessa", umwickelt mit einem Seidenband in einem schönen Rot. Die schöne Dame auf dem Cover hatte sofort meine Aufmerksamkeit und hat mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Das rote Seidenband lockert das Cover auf und fügt den Titel und den Namen der Autorin stimmig ein.

Inhalt:

Ina Kosmos leitet gemeinsam mit einer Freundin eine Galerie im München der Gegenwart. Auf einer Auktion entdeckt sie ein Bild, das ihr Herz höher schlagen lässt. Sofort denkt sie bei der Malweise an den großen Künstler Leonardo da Vinci. Obwohl der Malstil für ihn ungewöhnlich erscheint, will sie das Bild unbedingt in ihren Besitz bringen. Als sie bei der Auktion überboten wird, geht ihr das Porträt trotzdem nicht aus dem Kopf und sie setzt alles daran, das Bild ausfindig zu machen. Während es in ihrem Leben drunter und drüber geht, setzt sie alle Hebel in Bewegung und findet das Bild. Nachdem sie es gekauft hat, will sie beweisen, dass es ein Werk von Da Vinci ist. Ina hat nach dem Verlust ihrer Zwillingsschwester aufgehört zu malen und findet im Laufe der Geschichte auch durch das Gemälde zurück zur Kunst.

Der Sterndeuter Georg Tannstetter lebt im 15. Jahrhundert und möchte unbedingt Medizin studieren. Da er nicht die nötigen Noten aufweisen kann, wird ihm die Zulassung zum Studium verwehrt. Er schlägt sich mit Arbeiten bei Hofe durch. Durch Zufall kann er seine umfassenden Kenntnisse im Bereich der Medizin unter Beweis stellen. Man wird auf ihn aufmerksam und er wird zum Abgesandten des Kaisers gemacht und soll nach Mailand reisen um dort die zukünftige Braut von Maximilian zu untersuchen und ein Bildnis von ihr wieder mit zurück zu bringen. Es beginnt für Tannstetter eine aufregende Zeit am Mailänder Hof der Sforzas, die ihn ungewöhnlich lange hinhalten, bis er die Braut zu Gesicht bekommt. Während seines Aufenthaltes lernt er Leonardo Da Vinci kennen und freundet sich mit ihm an. Dieser verschafft Tannstetter ungewöhnliche Einsichten in die menschliche Anatomie und die Forschung. Schlussendlich reist er mit einem Porträt der zukünftigen Kaiserin zurück nach Wien. Aber ist die abgebildete Dame wirklich Bianca Maria Sforza.

Schreibstil:

In zwei Zeitebenen hat Stephanie Schuster eine wundervolle Geschichte um die Entstehung des Porträts "La Bella Principessa" erdacht. Eindrucksvoll beschreibt sie die Erlebnisse von Georg Tannstetter am Hofe der Sforzas und seine Begegnungen mit Leonardo da Vinci. Die Ereignisse werden mit einem außerordentlich bildhaften Schreibstil erzählt, so dass man sich ins 15. Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Die gleichzeitig ergänzende Geschichte um die Galeristin Ina Kosmos spielt sehr gut mit den Erlebnissen von Tannstetter zusammen und am Ende ergibt sich ein wundervolles Gesamtbild.
Beachtlich finde ich die Beschreibungen der Pigmente, die heute wie früher zur Herstellung von Farben verwendet werden. Sehr interessant auch unter welchen Belastungen im 15. Jahrhundert für einen Künstler Farben hergestellt wurden.

Sehr schön ist, dass Stephanie Schuster die wahren Begebenheiten um das Porträt der "La Bella Principessa" in ihrem Roman verarbeitet hat. Noch immer diskutieren Experten, ob das 1998 wieder entdeckte Bild wirklich von Leonardo da Vinci gemalt wurde, oder nicht. Auch die von ihr beschriebenen Verfahren zur Untersuchung der Echtheit des Gemäldes wurden so am Original durchgeführt. Tatsächlich scheint das Bild aus der im Buch erwähnten "Sforziada" zu stammen, welche in der polnischen Nationalbibliothek von Warschau aufbewahrt wird. Es wurde nach vielen Nachforschungen als die Cousine von Bianca Maria Sforza, der späteren Kaiserin des heiligen römischen Reiches, identifiziert. Sie hatte den gleichen Namen Bianca Sforza.

Georg Tannstetter hat auch wirklich gelebt und war Mediziner, Mathematiker, Naturwissenschaftler, Lehrer, Kartograf und tatsächlich Leibarzt des Kaiser Maximilian im 15./16. Jahrhundert. Er starb 1535 in Innsbruck.

Lieblingslesezeichen:

Darum Forscher, verlasst Euch nicht auf die Schriftsteller, die nur in der Phantasie Mittler zwischen der Natur und dem Menschen spielen, sondern auf diejenigen, die ihre Verstand nicht an den Erscheinungen der Natur, sondern an den Ergebnissen ihrer Versuche geübt haben. - Leonardo da Vinci -

(Quelle: Der Augenblick der Zeit - Einführungssatz Teil 1)

Fazit:

Wer gern in die Vergangenheit reist und diese gleichzeitig gern mit der Gegenwart verknüpft macht mit diesem Roman alles richtig. Stephanie Schuster erzählt mit "Der Augenblick der Zeit" eine wundervolle Geschichte über Kunst, Liebe, Täuschung, Forschung und das Leben von damals und heute...

5 Sterne

Veröffentlicht am 16.04.2018

Spannung vom Anfang bis zum Ende

Nur wenn ich fliehe
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Angst pulsiert wie Blut in meinen Adern, in meinen Ohren, hinter den Schläfen. Ich habe keine Idee, wie ich meine Unschuld beweisen soll. Ich will nur überleben.
Nach der Ermordung ...

Zum Inhalt / Klappentext
Angst pulsiert wie Blut in meinen Adern, in meinen Ohren, hinter den Schläfen. Ich habe keine Idee, wie ich meine Unschuld beweisen soll. Ich will nur überleben.
Nach der Ermordung ihres besten Freundes muss Casey aus der Stadt und durch die halbe USA fliehen. Die Polizei geht davon aus, dass Casey die Mörderin ist, und setzt den jungen Ermittler Dylan an, sie zu finden. Doch Casey weiß, dass ihre skrupellosen Verfolger ein schmutziges Spiel treiben, um eigene dunkle Machenschaften zu vertuschen. Auf ihrer Flucht begegnet Casey einer älteren Dame, die selbst mit ihrer Familie in Schwierigkeiten steckt. Beim Versuch, ihnen zu helfen, wird Casey schließlich vom jungen Ermittler entdeckt ...
(Quelle: Brunnen Verlag)
Meine Gedanken zum Buch

Das Cover:
Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen
Auf dem Cover erkenne ich einen vorbeirasenden Bus, der unterstützt durch den Klappentext auf die Flucht von Casey hinweist. In meiner Vorstellung sehe ich Casey in dem Bus sitzen, sie befindet sich auf der Flucht, hat Angst und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Sie kauert sich in ihren Sitz und versucht nicht aufzufallen.
Der Name der Autorin ist leicht verwischt und die schemenhafte Spiegelung der vorbeifliegenden Landschaft unterstützt die Illusion von Geschwindigkeit. Der Titel hingegen ist klar und deutlich und in Schreibschrift verfasst, was mir sofort ins Auge gesprungen ist. Es ist fast wie eine Nachricht von Casey.
Inhalt:
Casey findet ihren besten Freund Brent ermordet auf. Bei dem Versuch ihn zu retten, hinterlässt sie Spuren und gerät in Mordverdacht. Sie flieht. Die Eltern des Ermordeten heuern den Ex-Militär-Cop Dylan an, um Casey zu finden und zurückzubringen. Mit Unterstützung der Polizei begibt sich Dylan auf Verfolgungsjagd. Die junge Frau muss währenddessen, einiges an Schwierigkeiten bewältigen, geht dabei aber äußerst intelligent und überlegt vor. Sie besorgt sich eine neue Identität und da Casey eine wirklich sympathische Persönlichkeit ist, findet sich während ihrer Flucht schnell eine neue Vertraute, Miss Lucy. Diese lädt Casey ein, sich in ihrem Wohnort niederzulassen. Miss Lucy hat selbst schwere Schicksalsschläge bewältigen müssen und trauert um ihre verschwundene Enkelin Laura. Mit 14 ist diese von einer Feier nicht zurückgekehrt und die Polizei hat die Suche nach dem Mädchen erfolglos eingestellt. Obwohl Casey sehr aufpassen muss, nicht ins Visier der Polizei zu geraten macht sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Mädchen.
Schreibstil:
Der Krimi wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen begibt man sich zusammen mit Casey auf die Flucht und erlebt spannend und fesselnd, wie sie geschickt ihre Verfolger abhängt. Zum zweiten begleitet man Dylan, der Casey verfolgt und versucht sich in sie hineinzuversetzen.
Die Autorin hat außerordentlich sympathische Charaktere erschaffen. Zwar haben sie aufgrund ihrer Lebensgeschichte ein paar psychische Schwächen, erscheinen aber charakterlich absolut tadellos. Es wird ein sehr klares Bild von "Gut und Böse" gezeichnet. Mir waren die Protagonisten ein wenig zu gut, jeder Mensch hat Ecken und Kanten, die haben mir ein wenig gefehlt.
Durch den absolut spannenden, modernen und flüssigen Schreibstil schafft es die Autorin einen sofort zu fesseln. Die Spannung wird über die gesamt Länge konstant aufrechterhalten, auch wenn die Handlung recht vorhersehbar ist. Hier ist der Weg das Ziel und dieser wird spannend ausgeleuchtet.
Lieblingslesezeichen:
"Vielleicht sollte man die Angehörigen, die zurückbleiben, auch nicht Überlebende nennen. Wir sind halb tote Seelen, die im Strudel kreisen und darauf waren, dass er sie auch verschlingt."
Seite 121
Fazit
Ein wirklich spannungsgeladener Krimi, der von der ersten bis zu letzten Seite fesselt. Von mir
4 Sterne