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Veröffentlicht am 10.11.2021

Bleibe stark und lese nicht in Endlosschleife

Royal Blue
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Da ist er, der Roman, bei dem ich mir sie ganz ernsthaft wünsche: die Gabe, eine Geschichte immer wieder wie eine neue lesen zu können. Nur möchte ich mich nicht von den allerersten Erinnerungen trennen, ...

Da ist er, der Roman, bei dem ich mir sie ganz ernsthaft wünsche: die Gabe, eine Geschichte immer wieder wie eine neue lesen zu können. Nur möchte ich mich nicht von den allerersten Erinnerungen trennen, auch wenn die Erinnerungen von jedem der dreieinhalb Rereads ("Jetzt ist aber genug ...") besonders sind. Royal Blue lässt sich für mich auch ohne diese Gabe immer neu entdecken, weil ich wieder eingelullt werde. Im E-Book ist zu wahrscheinlich jede Seite mit einem Lesezeichen versehen ...

Im Hinterkopf hatte ich nach der ersten Lektüre schon, dass die Liebesgeschichte alleine wegen des speziellen Schreibstils nicht bei allen Anklang finden wird. Mich verzaubert der Schreibstil wie alles weitere, das Royal Blue ausmacht. Wohler könnte ich mich mit einem Roman nicht fühlen (bei einem anderen Paar als Alex und Henry hätte der Schreibstil meiner Überzeugung nach auch nicht denselben Zauber).
So liebevoll verfasst - doch, sicher, das kann ich von anderen Geschichten ebenfalls sagen und dennoch fallen mir keine ein, bei denen ich mich an ebenso viele faszinierende, mitten ins Leben des Protagonisten Alex entführende Details direkt auf der ersten Seite erinnere. Das trifft auch auf jeden anderen Charakter zu, der mir in Royal Blue begegnet ist: so ... naja, echt kamen mir weder davor noch danach welche vor.

Eine Lieblingskomponente von mir ist die Politik generell, aber insbesondere Alex' politisches Wirken und dass er nicht auf die Idee kommt, sich von den Gegnern sowie den Selbstzweifeln in die Knie zwingen zu lassen. Dabei helfen ihm viele authentische Rituale wie ein bestimmter Schlüssel. Als Leserin habe ich ihn einfach lieb.

Gerade habe ich verrückte Ideen wie Royal Blue auch mal auf dem Kopf oder spiegelverkehrt zu lesen oder ... und schließe mit diesem letzten Lob meine Rezension ab.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Genau richtig ... aber das Ende: Nein.

Spuk in Hill House
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Achtung: Spoiler :)

Oh, das Ende macht mich so traurig, weil ich ein zu unklares Bild davon habe. Ich bin mir nicht sicher, wieso niemand vom Schicksal einer Protagonistin erfährt (oder erst lange danach, ...

Achtung: Spoiler :)

Oh, das Ende macht mich so traurig, weil ich ein zu unklares Bild davon habe. Ich bin mir nicht sicher, wieso niemand vom Schicksal einer Protagonistin erfährt (oder erst lange danach, wovon ich nichts erfahren kann)? Darauf noch einen Tick näher einzugehen, hätte nicht geschadet, denke ich. So finde ich es von den anderen Beteiligten herzlos (muss ich diese Begebenheit auf das Haus schieben? Haben sie bei Verlassen bereits alles vergessen?) Dennoch kann ich das Ende nachvollziehen und nicht sagen, dass es nicht die sicherlich erhoffte Wirkung erzielt, was für die Autorin spricht. Antworten sind in "Spuk in Hill House" generell keine Nadeln im Heuhaufen, wovon ich begeistert bin, ebenso wie davon, dass die Ursache des Spuks gleichzeitig ein einziges Rätsel ist.
Meinen zweiten Minuspunkt finde ich zwar albern, aber ändert auch nichts daran, dass das häufige Lachen besser eingebaut sein könnte. Allerdings finde ich es meistens doch schön, dass sich auf einfaches "... lachte." beschränkt wird. Oft unterstreicht es auch, dass ein Lachen völlig aus dem Nichts zu kommen scheint (... ohne aber verrückt zu wirken, finde ich zutiefst beeindruckend).

Der Spuk kann sich wirklich sehen lassen, ufffff, ja. Mir fällt kein Spuk ein, der es mit Hill House aufnehmen kann, weil dieser für mich einfach in einer völlig eigenen Liga spielt. Großartig.
Die vier menschlichen Hauptcharaktere musste ich einzeln und zusammen ins Herz schließen. Hill House, nun ja - ich denke, dass alle Vier unter dessen Einfluss ganz vergessen haben, nicht dort sein zu wollen. Ich hoffe also, dass ich mich niemals in dessen Fänge begeben hätte ... über Fortsetzungen hätte ich mich aber gefreut.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Alle Hoffnungen übertroffen

Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe
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Erwartungen begleiten einen immer in eine neue Geschichte, denke ich, so leicht es mir auch fällt, mich überraschen zu lassen. Tatsächlich habe ich mich über Jahre gescheut, die Reihe um Lockwood & Co. ...

Erwartungen begleiten einen immer in eine neue Geschichte, denke ich, so leicht es mir auch fällt, mich überraschen zu lassen. Tatsächlich habe ich mich über Jahre gescheut, die Reihe um Lockwood & Co. zu beginnen. Es war ein Bauchgefühl, das ich nie z. B. der Handlung zuordnen konnte, mich andererseits bei meinem Lieblingsgenre Fantasy immer überkommt. Jedenfalls könnte ich nicht dankbarer sein, dass Jonathan Stroud "Lockwood & Co." geschrieben hat. Zugegeben, die Geister hier sind für mich wirklich furchteinflößend (ich will mir die anstehende Verfilmung noch gar nicht ausmalen, da Netflix und Geistergeschichten ein zu gutes Team abgeben), wozu auch Lucys Ernst und selbstverständlich ihre Gabe beitragen. Vielleicht habe ich mir unbewusst schon durch andere Quellen einfach ein ungefähres Bild der Reihe gemacht.
Mein Herz habe ich ja an Anthony Lockwood als Charakter verloren. Da er sehr geheimnisvoll angelegt ist, weiß nicht, ob er wirklich so eine Frohnatur ist und schon sein ganzes Leben lang ist, aber er macht es einem unfassbar schwer, daran zu zweifeln. Er bringt vermutlich zahllose Überraschungen mit, was der Handlung enorme zusätzlich Spannung verleiht.
George möchte ich natürlich ebenfalls nicht missen. Er fasziniert mich nicht weniger.
Das Worldbuilding, hach. Sagte ich, ich habe mein Herz an Anthony Lockwood verloren? Er muss es definitiv mit allem teilen, was die Reihe ausmacht - von Jonathan Strouds Schreibstil bis zur Welt und ihrer Bewohner.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Moralisch schon unangenehm, aber alles andere hätte ich den Charakteren nicht abgenommen

Layla
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Achtung: Spoiler :)

Für Rezensionen ignoriere ich alles nicht aus Feder von in diesem Fall der Autorin stammende üblicherweise, weil ich fast nie einverstanden bin, aber da ich den ersten Satz auf der ...

Achtung: Spoiler :)

Für Rezensionen ignoriere ich alles nicht aus Feder von in diesem Fall der Autorin stammende üblicherweise, weil ich fast nie einverstanden bin, aber da ich den ersten Satz auf der Rückseite von "Layla" an diesem Platz grenzwertig finde, möchte ich mich natürlich unbedingt dazu äußern. Dass diese Aussage vom Protagonisten selbst stammt, versöhnt mich etwas damit. Dennoch wünsche ich mir, es wäre eine andere Aussage gewählt worden, weil ich finde, dass der psychischen Verfassung vom erwähnten Charakter nicht die angemessene Bedeutung beigemessen wird.

Geschichten mit Geistern ziehen mich eigentlich immer in ihren Bann und doch bin ich absolut froh, mit "Layla" keine Geistergeschichte gelesen zu haben. Mir ging die Geschichte unter die Haut. Aus moralischer Sicht habe ich verständlicherweise ein Problem mit der Hauptentscheidung von Leeds und Willow. Da diese meiner Meinung nach aber Leeds Persönlichkeit entspricht (und ggf. auch Willows, schwer zu sagen, wie viel von ihrer Persönlichkeit und sozusagen ihrer Menschlichkeit sie in ihrem Zustand besitzt), hätte ich ihm jeden anderen Weg nicht abgenommen.

Mein ganz persönliches Highlight ist der hartnäckige Unterstützer von Leeds. Nach dem Abschluss brachte mich sein persönlicher Auftritt den restlichen Tag öfters unvermutet wieder zum Lachen. Generell haben sich Humor, Romantik, ... kurzgefasst die Menschlichkeit angenehm und vor allem greifbar in die immer schwerer zu verarbeitende Handlung eingefügt.
Ja, menschlich ist sogar das passendste Stichwort, das mir zum Roman einfällt. Ich könnte mich innerlich nicht deutlicher vom Ende distanzieren (finde es nur schlimm und wünsche mir, Colleen Hoover würde auch S. eine Stimme verleihen und sie die Vorgeschichte erzählen lassen), aber wie schon erwähnt hätte sich jedes andere Ende für mich falsch angefühlt. Daher unterstütze ich auch voll und ganz Colleen Hovers Entscheidung, keinen märchenhaften Abschluss ohne offenen Fragen bei allen Beteiligten gewählt zu haben - die Konsequenzen für Leeds und Layla brauche ich einfach, um das Geschehene zu akzeptieren.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Zum Wohlfühlen, da nichts zu kurz kommt

Nur fast am Boden zerstört
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Mit der Selbstwahrnehmung und Konfliktfähigkeit der Charaktere fange ich mal an. Natürlich gibt es etliche Streits und Diskussionen zwischen den Jugendlichen, aber sie halten sich die Waage mit Aussprachen ...

Mit der Selbstwahrnehmung und Konfliktfähigkeit der Charaktere fange ich mal an. Natürlich gibt es etliche Streits und Diskussionen zwischen den Jugendlichen, aber sie halten sich die Waage mit Aussprachen und/oder Selbsterkenntnis. Das finde ich so schön, hat den ganzen Herzschmerz und die "Was war das schon wieder"-Momente, hm, ja, weicher gemacht, um es in Sophia Gonzales' Worten auszudrücken (hoffe ich). Es wird nicht zu viel.

Ollie ist ein großartiger Protagonist. Mehr möchte ich zu ihm gar nicht sagen, auch, weil ich sicher zu viel sagen würde. Auch die anderen Charaktere sind einzigartig.

Hinsichtlich des Schreibstils fehlt mir an einzelnen Stellen die persönliche Linie der Autorin, aber insgesamt fällt es nicht ins Gewicht - und je besser ich alle kannte, desto weniger hatte ich diesen Eindruck.
Nur fast am Boden zerstört ist, meiner Meinung nach passend zum Titel, sehr tiefgründig geschrieben und ich konnte alles problemlos nachempfinden.

Das Feeling des Romans vermisste ich schon vor der letzten Seite.

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