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Veröffentlicht am 21.01.2024

Geschichten des Grauens

Doctor Who: Geschichten des Grauens
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Diese Sammlung an Kurzgeschichten „Doctor Who – Geschichten des Grauens“ ist von mehreren Autoren geschrieben wurden. Ich persönlich würde es für Liebhaber der Science- Fiction- Serie Doctor Who empfehlen. ...

Diese Sammlung an Kurzgeschichten „Doctor Who – Geschichten des Grauens“ ist von mehreren Autoren geschrieben wurden. Ich persönlich würde es für Liebhaber der Science- Fiction- Serie Doctor Who empfehlen. Für Quereinsteiger, welche noch keine Berührungen mit Doctor Who hatten, würde ich eher andere Werke empfehlen.

Klappentext:
In jeder Kurzgeschichte muss der Doktor in einer seiner Inkarnationen eine andere schreckenerregende Nemesis überlisten! Natürlich haben auch die liebsten Freunde und Begleiter des Doktors – wie Sarah Jane, Jo und Ace – ihre Auftritte. Zu dieser unheimlichen Anthologie haben beigetragen: Jacqueline Rayner, Mike Tucker, Paul Magrs, Richard Dungworth, Scott Handcock und Craig Donaghy. Illustriert wurde sie von Rohan Eason.

Ich persönlich bin seit mehreren Jahren ein Fan der Serie Doctor Who. Und nur zu gerne lese ich auch mal ein Buch aus diesem Universum und bisher konnten mich die Werke immer auf ihre Art begeistern. Dieses Buch verspricht ein gewisses Gruselpotential und daher hatte ich mich voller Vorfreude in diese Geschichtensammlung gestürzt. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Schon das Cover ist vielversprechend. Dargestellt ist die Tardis, welche von diversen Monstern umzingelt wird. Dies lässt auf tolle Geschichten mit den weinenden Engeln oder auch den Cyberman hoffen. Die farbliche Gestaltung ist gruselig angehaucht, sodass man als Leser auf diverse Schauermomente hoffen kann.
Dieses Werk umfasst zwölf Kurzgeschichten, welche aus der Feder von unterschiedlichen Autoren stammen. Dennoch ist hier kein allzu großer Umbruch oder Unterschied erkennbar. Der alltägliche Spruch, dass zu viele Köche den Brei verderben würden, ist hier nichtzutreffend. Jede Kurzgeschichte hat hier seinen besonderen Charme und weiß – teilweise Mal mehr Mal minder – zu überzeugen. Die jeweiligen Erzählstile sind insgesamt sehr angenehm und sorgen dafür, dass die Geschichten zügig und mit Genuss gelesen werden. Gelungen fand ich hier auch die Illustrationen, welche zu den Geschichten passen und auch in dieser dargestellt werden. Daher bekommt man beim Lesen der jeweiligen Kurzgeschichte auch noch einen gelungenen Eindruck vom Doctor oder auch den dortigen Gegebenheiten und Antagonisten.
In diesem Buch sind zwölf Kurzgeschichten zusammengefasst, wobei jede Geschichte eine andere Inkarnation des Doctors umfasst. Etwas schade finde ich, dass der Kriegsdoktor hier nicht mit thematisiert wird. Dafür sind für die anderen Inkarnationen jeweils eine Story dabei, sodass jeder hier auf seine Kosten kommt – egal welcher der persönliche Lieblingsdoctor ist. Ich fand es gelungen, dass sowohl die älteren Versionen als auch die neueren Doctoren ihren Raum bekommen und sich gegen diverse Antagonisten behaupten müssen. Dadurch entsteht auch ein wenig Abwechslung und es hat mir jedes Mal aufs Neue Spaß gemacht, mich in den neuen Gegebenheiten fallen zu lassen. Die Geschichten sind, jedes auf seine eigene Art, gruselig und nicht selten ist mir beim Lesen ein wohliger Schauer über den Rücken gelaufen. Viele Abenteuer muss sich der Doktor stellen und an seiner Seite sind seine unterschiedlichen Begleiter. In vielen Story läuft der Doctor zu Höchstform auf und weiß geschickt die Situation zu meistern. Abwechslungsreich werden die Geschichten gestaltet und auch die Hürden, welche bewältigt werden müssen, sind vielseitig und mitreißend – wissen, den Leser in den Bann zu ziehen. Daher verwundert es nicht, dass man quasi gebannt an den Seiten klebt und nur zu gerne wissen möchte, wie der Doctor mit seinen Begleitern sich aus dieser misslichen Lage befreit. Zügig lassen sich die jeweiligen Geschichten lesen und nur zu schnell ist auch dieses Abenteuer wieder vorbei. Da dies nur Kurzgeschichten sind, darf man hier keine große Charaktertiefe oder Entwicklung des Charakters erwarten. Aber als Liebhaber der Serie mindert dies nicht unbedingt meinen Lesegenuss. Es hat mir dennoch großen Spaß bereitet, den Doctor in seinen unterschiedlichen Inkarnationen zu begleiten und ich fand, dass die wesentlichen Charakterzüge der jeweiligen Inkarnation recht gut ausgearbeitet worden sind.
Auch die Antagonisten fand ich recht gelungen. Diese sind recht vielseitig und man trifft hier auf altbekannte und geliebte Antagonisten, aber auch neue Monster werden in die Geschichte eingebunden. Ich persönlich fand, dass dies ein gelungener Mix war und hatte auch hier meine große Freude.

Insgesamt konnte mich das Werk „Doctor Who – Geschichten des Grauens“ mit seinen zwölf Kurzgeschichten überzeugen und gut unterhalten. Die jeweiligen Geschichten weisen ein gewisses Gruselpotential auf und mir hat es Spaß gemacht, mit den jeweiligen Inkarnationen und seinen Begleitern diverse Abenteuer zu erleben und sich mutig gegen die Monster zu behaupten. Hier kommt jeder Doctor- Who- Fan auf seine Kosten. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber der Serie Doctor Who.

Veröffentlicht am 14.01.2024

Die Bibliothek im Nebel

Die Bibliothek im Nebel
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Der bekannte Autor Kai Meyer hat mit „Die Bibliothek im Nebel“ seinen neusten Roman geschrieben, welches den Leser sowohl durch Sankt Petersburg, die Cote d’Azur und nach Leipzig führt. Dieses Werk kann ...

Der bekannte Autor Kai Meyer hat mit „Die Bibliothek im Nebel“ seinen neusten Roman geschrieben, welches den Leser sowohl durch Sankt Petersburg, die Cote d’Azur und nach Leipzig führt. Dieses Werk kann ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Auch wenn es mehr Spaß macht, wenn man bereits „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ gelesen hat, weil es Charaktere gibt, welche in beiden Büchern eine Rolle spielen.

Klappentext:
Sankt Petersburg, 1917. Der junge Bibliothekar Artur flieht vor den Schergen der Revolution, im Gepäck ein Manuskript, das ihn retten soll – und die Leben vieler anderer bedroht. Sein Ziel ist Leipzig, die Stadt der Bücher. Im legendären Graphischen Viertel will er seine große Liebe Mara wiedersehen, die dem Sohn eines reichen Verlegers versprochen ist.
Cote d’Azur, 1928. Das Mädchen Liette findet auf dem Dachboden des Luxushotels Château Trois Grâces die vergessenen Reisekisten russischer Familien, die während der Revolution ermordet wurden. Darin entdeckt sie ein altes, mit einem Schloss gesichertes Buch. Dreißig Jahre später beauftragt Liette, mittlerweile Direktorin des Hotels, den Gentleman-Ganoven Thomas Jansen, mehr über die ehemalige Besitzerin des Buchs herauszufinden – eine Russin namens Mara. Die Spur führt zu einem Bibliothekar, der vor Jahren nach Leipzig kam, zu einer verlassenen Villa am Meer und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel.

Aus der Feder von Kai Meyer habe ich schon einige Bücher gelesen, er hat mich schon wirklich viele Jahre in meinem Leben mit seinen Werken begleitet. Bisher konnte er mich immer wieder begeistern und in den Bann ziehen. Daher waren meine Anforderungen und Erwartungen an dieses Werk recht hoch und ich wurde nicht enttäuscht.
Wie ich es bereits aus anderen Werken des Autors gewohnt bin, war auch dieses Mal der Schreibstil wieder sehr angenehm, sodass sich das Buch zügig und flüssig lesen lässt. Meyer schreibt sehr fesseln und bildhaft. Gekonnt baut der Autor eine dichte Atmosphäre auf und katapultiert den Leser dabei in bereits vergangene Zeiten. Detailreich werden dabei die Schauplätze beschrieben, ohne sich jedoch zu sehr im Detail zu verlieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass beim Lesen vor meinem geistigen Auge ein genaues Bild der Lokalitäten und auch Charakteren hervorgerufen wurde. Innerhalb von „Die Bibliothek im Nebel“ gibt es mehrere Zeitsprünge und auch Perspektivenwechsel. Es ist wirklich spannend mit zu verfolgen, wie die Geschichte mehreren Ansichten erzählt wird. Erst langsam, aber stetig, erkennt man die Zusammenhänge – sowohl von den Perspektiven als auch von den unterschiedlichen Zeitepochen, wie diese Stränge zusammenhängen und welchen Bezug sie zu den jeweils anderen haben. Hierbei fand ich alle Perspektiven sehr ansprechend, jeder auf seine spezielle Art und Weise, sodass ich mich nicht entscheiden kann, welcher mir persönlich am besten gefallen hat. Angenehm und interessant fand ich auch den Wechsel der Örtlichkeiten, denkt man doch zunächst, wie könnte dies alles zusammenpassen. Aber im Verlaufe des Buches erkennt man dies und es macht noch mehr Spaß, die Entwicklung der Story mitzuverfolgen. Das Buch ist nicht unbedingt temporeich oder die Handlung geht auch nicht Schlag auf Schlag. Dennoch liest sich dieser Roman durchaus spannend, auf unterschiedliche Weise wird Spannung erzeugt, welcher vor allem durch die Schicksalsschläge der jeweiligen Charaktere bestimmt wird. Dies hatte zur Folge, dass ich gebannt an den Seiten gehangen habe und das Buch nur ungern wieder aus der Hand gelegt habe.
Sympathisch fand ich auch die Charaktere. Dessen Darstellung fand ich sehr gelungen. Jeder Charakter hatte hier seine eigenen Beweggründe, etwas was ihn vorangetrieben hat. Die Protagonisten wurden gut beleuchtet und hatten jeweils ihre Ecken und Kanten, ihre Stärken und Schwächen. Nur zu gerne habe ich ihre Geschichte verfolgt und ihr Leben mit begleitet. Auch hier kann ich mich nicht entscheiden, welcher Charakter hier derjenige war, über den ich am liebsten gelesen habe. Ich habe einfach von jedem nur allzu gerne gelesen, wobei jede Perspektive auf ihre eigene Art seinen Charme hatte.
Sehr interessant fand ich auch den historischen Rahmen, welche in diesem Roman angesprochen werden. Hier wird gekonnt Fakten und Fiktion miteinander vermengt. Nur zu gerne hätte ich ein Nachwort hierzu gehabt, indem der Autor nochmal auf historische Gegebenheiten oder Eckdaten eingeht und nochmal von der Fiktion trennt. Dennoch konnte mich das historische Setting beziehungsweise die einzelnen Zeitstränge überzeugen und jede Zeit hatte hier so ihren eigenen Reiz. Gelungen fand ich hier auch das Zusammenspiel der einzelnen Zeitsprünge und auch das Wechselspiel der jeweiligen Charaktere.

Insgesamt konnte mich der Autor Kai Meyer mit seinem neusten Roman „Die Bibliothek im Nebel“ wieder überzeugen. Dieses Buch hat sympathische Charaktere, einen bildhaften und fesselnden Stil und bietet einen gekonnten Mix aus Fakten und Fiktion mit wechselnden Zeitsprüngen, sodass ich gebannt den Verlauf der Handlung mitverfolgt habe. Ich möchte für diesen Roman 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.

Veröffentlicht am 10.01.2024

The other side of sky

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner haben sich zusammengetan und den Reihenauftakt „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ geschrieben. Diese fantastische Reihe erzählt die ...

Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner haben sich zusammengetan und den Reihenauftakt „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ geschrieben. Diese fantastische Reihe erzählt die Geschichte von zwei Protagonisten, welche buchstäblich aus zwei vollkommen unterschiedlichen Welten stammen.

Klappentext:
Nimh und North – zwei Welten, ein Schicksal. Über den Wolken von Alciel schweben glänzende Himmelsstädte. In den Schatten darunter aber existiert eine dunklere Welt mit uralten Tempeln und dem Glauben an Magie. Doch keines der beiden Reiche weiß von dem anderen. Als Prinz North mit seinem Flugzeug abstürzt, ist das für Nimh kein technisches Versagen, sondern die Bestätigung einer Prophezeiung. Nimh ist die wiedergeborene Göttin ihrer Welt, die ihr darbendes Volk retten will. North glaubt nicht an Zauber, aber er muss einen Weg zurück finden zu seiner Seite des Himmels. Zögernd gehen die beiden ein Bündnis ein, das schnell zu mehr wird. Ihre Schicksale sind miteinander verwoben, aber ihre Nähe ist verboten, denn als lebende Göttin darf Nimh von keinem Menschen berührt werden.

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil die Autorin Amie Kaufman an diesem Buch geschrieben hat. Ich mag ihre gemeinschaftlichen Projekte mit Jay Kristoff bisher recht gerne und wollte auch diesem Werk eine Chance geben, obwohl mich das Cover nicht unbedingt neugierig gemacht hat. Aber der Klappentext klang recht vielversprechend und so habe ich mich ohne große Erwartungen in dieses Buch gestürzt.
Der Schreibstil ist recht angenehm, dieser ist bildhaft. Durch den Perspektivenwechsel wird zusätzliche Spannung erzeugt. Auch bekommt man einen umfangreicheren Eindruck der beiden Protagonisten. Kennt ihre Gedanken und auch ihr bisheriges Leben besser und kann damit ihre Handlungen besser nachvollziehen. Gekonnt wird hier eine dichte Atmosphäre geschaffen, sodass ich als Leser keine Probleme hatte, mir die mit Worten gemalte Welt vorzustellen. Ich konnte in diese beiden unterschiedlichen Welten abtauchen und diese näher kennenlernen. Die Himmelsstadt lernt man jedoch nicht so umfangreich kennen wie die Welt auf dem Boden. Die oberirdische Stadt ist fortschrittlicher, hat moderne Technologien zu bieten. Dennoch hat sie ihre Defizite, altes Wissen scheint verloren zu sein und es gibt wohl auch kein Interesse dieses wiederzubeleben. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man nicht das Bestreben hat, ein Fluginstrument zu bauen oder zu erforschen, wenn man in den Wolken lebt. Die Welt auf dem Boden ist rückständiger. Sie glaubt an wiedergeborene Götter und eine alte Prophezeiung, Technik sucht man hier vergebens. Dafür gibt es hier Magie, welche das Leben der Bevölkerung prägt. Ich persönlich fand die Gegensätze dieser beiden Welt und auch das Leben der Bevölkerung in dieser recht ansprechend. Leider hat hier in meinen Augen nicht alles einen Sinn ergeben. Dennoch fand ich die unterschiedlichen Ansichten dieser beiden Welten gut dargestellt.
Der Einstieg in das Buch ist mir persönlich nicht leicht gefallen. Das Buch beginnt recht gemächlich. Zunächst lernen wir die beiden Protagonisten kennen und bekommen einen Einblick in ihr Leben, was sie prägt und welche Gedanken sie beschäftigt. Meiner Meinung nach tritt das Buch hier ein bisschen auf der Stelle. Manche Szenen empfand ich als langatmig und haben mein Lesevergnügen nicht gesteigert. Recht gemächlich entwickelt sich erst die Geschichte. Zu Beginn brauchte ich wahrlich Durchhaltevermögen. Wird doch eher das Leben der Protagonisten erzählt, auch wenn der Sturz aus den Wolken immense Folgen für North hatte. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eher so dahinplätschert, richtige Spannung ist nicht aufgebaut worden.
Die beiden Protagonisten sind sehr unterschiedlich und machen einen wesentlichen Aspekt des Buches aus. North ist ein Prinz in der fortschrittlichen Himmelsstadt und rebelliert auf seine eigene Art. Auch ist er wissensdurstig und hinterfragt gewisse Sachen. Nimh lebt als wiedergeborenen Göttin auf der Erde. Auf der einen Seite hadert sie mit ihrem Schicksal und sehnt sich nach menschlicher Nähe, aber auf der anderen Seite geht sie hingebungsvoll und voller Pflichtbewusstsein in ihrer Rolle auf. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und ich mochte ihren Zusammenstoß sehr. Wie die beiden eine unterschiedliche Sicht auf die Dinge haben, geprägt durch ihr Umfeld und ihr bisheriges Leben. Dennoch bin ich mit beiden nicht komplett warm geworden. Mir persönlich waren sie zu unnahbar und distanziert. Auch wie sie miteinander umgegangen sind, fand ich nicht immer greifbar. Dies hatte zur Folge, dass ich nicht wirklich um sie gebangt habe. Dafür hat mir ihre charakterliche Entwicklung zugesagt. Am Anfang sind mir beide noch recht kindlich und naiv vorgekommen. Doch beide sind mit ihren Aufgaben gewachsen und haben die Hürden gemeistert, welche ihnen in den Weg gelegt worden sind. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Darstellung der Nebencharaktere oder auch des Antagonisten. Diese wirkten auf mich eher blass. Sie sind kaum dargestellt und haben keine Tiefe entwickelt. Mein persönlicher Lieblingscharakter war der Findelkater von Nimh, dieser hat mir in manchen Situationen ein Lächeln auf die Lippen gezeichnet.
Der Cliffhanger am Ende ist wirklich nochmal fies und steigert das Interesse. Zu gerne möchte man wissen, wie die Geschichte weitergeht und ob es für Nimh und North noch ein Happy End geben kann.

Insgesamt konnte mich „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ aus der Feder von Amie Kaufman und Meagan Spooner nicht vollständig überzeugen. Es gab interessante Ansätze, die unterschiedlichen Welten fand ich recht interessant. Aber dennoch hat dieses Buch ein paar Defizite und besonders der Einstieg ist mir hier nicht leichtgefallen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Die Farbe der Rache

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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Als ich gehört habe, dass die bekannte Autorin Cornelia Funke einen weiteren Band zur Tintenwelt- Reihe veröffentlicht, war die Vorfreude natürlich bei mir groß. „Die Farbe der Rache“ ist mittlerweile ...

Als ich gehört habe, dass die bekannte Autorin Cornelia Funke einen weiteren Band zur Tintenwelt- Reihe veröffentlicht, war die Vorfreude natürlich bei mir groß. „Die Farbe der Rache“ ist mittlerweile der vierte Band, die vorherigen drei Bücher sind schon vor länger Zeit auf dem Buchmarkt erschienen. Ich persönlich würde empfehlen, dass man die vorrangegangenen Werke aus dieser Reihe bereits kennt, da sonst das Lesevergnügen geschmälert wird.

Klappentext:
Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in „Tintentod“ vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus.

Ich persönlich habe die Tintenwelt- Bücher damals mit großem Vergnügen gelesen – sie hat mich durch meine Kindheit und frühe Jugend begleitet, besonders Staubfinger hatte es mir damals angetan, ich mochte seine Art und auch sein dramatisches Leben mit den Schicksalsschlägen konnte mich in seinen Bann ziehen. Als ich dann gelesen habe, dass in „Die Farbe der Rache“ Staubfinger einen wesentlichen Part einnimmt, war meine Vorfreude noch zusätzlich gesteigert. Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch und leider konnten sie nicht vollständig zufrieden gestellt werden.
Für mich persönlich war es wie ein lang erwarteter Besuch bei alten Freunden, welche ich schon viel zu lang nicht mehr gesehen hatte. Dieses Gefühl, welches beim Aufschlagen des Buches aufgekommen ist, war ein durchaus positives. Die Vorfreude, auf die Abenteuer und magischen Geschichten, welche einen innerhalb der doch recht wenigen Seiten erwarten könnte, war riesig. Auf der einen Seite war es ein wirklich tolles Gefühl, wieder in die Tintenwelt- Reihe einzutauchen, aber auf der anderen Seite wurden meine Erwartungen nicht komplett gestillt.
Zu Beginn des Buches erfolgt der Hinweis, dass eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse aus der Sicht von Orpheus im Anschluss zu finden ist. Diese Umsetzung fand ich recht gelungen und hat zusätzlich den Einstieg in das Buch erleichtert. Ebenfalls hilfreich war auch dieses Mal wieder der bildhafte Schreibstil. Funke hat einen leichten und zum Teil recht poetischen Erzählstil, dieser kann gekonnt Emotionen transportieren. Mit viel Talent werden hier Bilder mit Worten gemalt, sodass eine dichte und überzeugende Atmosphäre entsteht, welche mich auch dieses Mal wieder in ihren Bann ziehen konnte.
Wirklich wunderbar wird hier die Freundschaft zwischen Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen dargestellt. Die beiden verstehen sich auch ohne Worte und haben schon viele Abenteuer und auch Hürden zusammen gemeistert. Die beiden verbindet ein tiefes Band und man merkt es den beiden an, wie verbunden diese miteinander sind. Dennoch möchte Staubfinger lieber das Problem aus „Die Farbe der Rache“ alleine lösen, möchte seinen Freund nicht gefährden und vertraut lieber auf seine eigenen Talente. Was mir persönlich leider etwas zu kurz kam, waren die alten Protagonisten. Im vierten Band steht die Beziehung zwischen Orpheus und Staubfinger im Zentrum. Dabei gelangen Meggie, Mo, Farid und Co leider in den Hintergrund. Zu ihnen gibt es nur ein paar kurze Szenen. Dies fand ich persönlich etwas schade, denn nur zu gerne hätte ich mehr über sie erfahren wollen. Wie ihr Leben sich in den vergangenen fünf Jahren entwickelt hat, hätte mich wirklich sehr interessiert.
Gelungen fand ich auch die Darstellung von dem Antagonisten Orpheus. Aus den vorherigen Büchern hat man schon einiges über sein Leben erfahren und damit auch über seine Beweggründe. In diesem Band wird dies noch einmal intensiviert. Man bekommt tiefere Einblicke in seine Kindheit und auch in seine Denkweise. Dadurch konnte man Orpheus als Leser besser verstehen, auch wenn ihn dies nicht zwingend sympathischer gemacht hat.
Ein Kritikpunkt ist für mich der Umfang des Buches. Dies war mir persönlich zu kurz, manche Szenen hätte man meiner Meinung nach detaillierter darstellen können. Auch fehlten mir manchmal die Hintergrundinformationen oder ein paar Ausschmückungen. Manchen Szenen hat die fehlende Tiefe nicht gutgetan und es wirkte auf mich unvollständig. Teilweise habe ich zurückgeblättert, weil ich sichergehen wollte, dass ich nichts überlesen habe. Auf mich wirkte das Werk nicht ausgereift, hier hätte mehr Tiefgang dem fantastischen Buch gutgetan. Auch das Ende kam mir persönlich zu plötzlich. Die Auflösung der Thematik und auch die Lösung des grundsätzlichen Problems kamen mir zu schnell. Am Ende geht alles Schlag auf Schlag, die Lösung kommt so plötzlich, dass ich auch hier wieder das Gefühl hatte, dass ich etwas überlesen hatte. Hier hätte man definitiv mehr aus dem Grundproblem machen können. Ich hatte den Eindruck, dass der Autorin die Zeit gefehlt hat, hier mehr in die Tiefe zu gehen. Ein paar Szenen oder Ausführungen mehr dazu, wären in meinen Augen sinnvoll gewesen.

Insgesamt konnte mich Cornelia Funke mit „Die Farbe der Rache“ gut unterhalten. Es hat mir großes Vergnügen bereitet, zusammen mit Staubfinger gegen Orpheus vorzugehen. Dennoch hätte ich mir in viele Situationen mehr Tiefgang oder auch Hintergründe gewünscht. Dies hat mein persönliches Lesevergnügen etwas geschmälert. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 16.12.2023

Die verschollenen Meister

Magische Bilder
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Der Autor Akram El- Bahay hat mit „Magische Bilder – Die verschollenen Meister“ einen weiteren Fantasyroman geschrieben. Dieser ist der Auftakt einer Dilogie und erzählt von einem jungen Mann namens Arthur, ...

Der Autor Akram El- Bahay hat mit „Magische Bilder – Die verschollenen Meister“ einen weiteren Fantasyroman geschrieben. Dieser ist der Auftakt einer Dilogie und erzählt von einem jungen Mann namens Arthur, welcher nur Art genannt wird, und seinen ersten Kontakt mit der magischen Welt.

Klappentext:
Als der zwanzigjährige Art in einem Laden auf ein Foto stößt, das die Hinrichtung von Ludwig XVI. zeigt, gerät sein Leben aus den Fugen. Erst recht, als er erfährt, dass fünf weitere dieser Bilder existieren, die vergangene Ereignisse lange vor der Erfindung der Fotografie zeigen. Einst wurden die Meister der sechs magischen Familien, die den großen Königshäusern dienten, mit einem Zauber in diese sechs Fotografien verbannt. Als kurz darauf der Laden von finsteren Inquisitoren überfallen wird, die das Foto stehlen wollen, wird Art vollends in eine unglaubliche Verschwörung verstrickt: Offenbar will jemand die gefangenen Magier befreien. Und Art ist der Einzige, der die Bilder öffnen kann ...

Ich habe schon einige Bücher aus der Feder von Akram El- Bahay gelesen und bisher konnte er mich auf vielseitige Weise in seinen Bann ziehen. Daher habe ich mich voller Vorfreude auf sein neustes Werk gestürzt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Auch dieses Mal war der Schreibstil von El- Bahay wieder sehr angenehm, so wie ich es bereits aus seinen vorherigen Werken gewohnt bin. El- Bahay hat einen leichten und bildhaften Stil. Gekonnt wird eine dichte Atmosphäre aufgebaut und hat mich erneut von dem Erzähltalent des Autors überzeugen können. Und auch dieses Mal besticht das Werk durch seine fantastischen Ideen und Einfälle. Zum Teil bedient sich der Autor bekannter fantastischer Werke und bringt diese gekonnt in die Haupthandlung ein, ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Aber auch durch eigene Einfälle brilliert El- Bahay. Seine Idee mit den bewegten Bildern und auch die Bewandtnis dieser Aufnahme fand ich gelungen und überzeugend.
Der Einstieg in das Buch ist rasant und temporeich. Der Leser wird sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen und es geht Schlag auf Schlag. Auf den ersten Seiten lernen wir den Protagonisten Arthur, genannt Art, kennen. Sein Leben in Paris und seine Liebe zu der Fotografie. Aber auch wie schwer sich sein Alltag gestaltet, nur weil er anders ist als der Durchschnittsbürger. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt, zu keiner Zeit bricht der Spannungsbogen ab. Es gibt einige unerwartete Wendungen und temporeich wird die Handlung vorangetrieben. Es dauert nicht lange und zusammen mit Art gerät der Leser in einen immer tieferen Sog und wird in diese magische Welt hineingezogen. Stück für Stück bekommt man einen detaillierten Einblick und erkennt immer neue Facetten dieser magischen Welt und auch in die Denkweise der Magier.
Überzeugen konnten mich ebenfalls die Charaktere. Als Protagonist lernt man Art immer besser kennen. Seine Vorliebe für Fotografien finde ich recht sympathisch und auch seine Alltagsschwierigkeiten machen ihn nahbar. Er zweifelt zu Beginn, dass er ebenfalls magische Fähigkeiten besitzt. Er muss sich dann jedoch eingestehen, dass er ebenfalls Magie wirken kann. Ich fand seine Weise, wie er diese magischen Wesen betrachtet und seine Gedanken dazu recht ansprechend. Recht schnell lernt er, sich in dieser zu orientieren und zurechtzufinden. An seiner Seite ist der Ägypter Amin. Auf den ersten Seiten könnte man denken, dass er ein überheblicher und oberflächlicher Magier sein könnte, welcher sich gerne selbst überschätzt. Doch im Verlauf der Handlung lernt man ihn besser kennen und erkennt, dass er damit nur seinen weichen Kern schützt. Das Trio wird durch die chinesische Magierin Wu vervollständigt. Sie ist der ruhige Gegenpol, welche konzentriert und logisch an die Ermittlungen in Bezug auf die verschollenen Meister angeht. Insgesamt fand ich das Miteinander dieser drei Charaktere sehr harmonisch und es hat Spaß gemacht, ihre gemeinsamen Interkationen zu verfolgen. Sie waren mir sympathisch, aber richtig ans Herz gewachsen sind sie mir leider nicht. Aber dies war der Reihenauftakt und daher kann sich dies ja noch ändern.
Sehr ansprechend fand ich auch die Einblicke, welche einen in die Gedankengänge des Antagonisten gewährt werden. Dadurch lernt man seine Hintergründe besser kennen und kann somit verstehen, was ihm zu diesen Taten bewegt.
Mein Kritikpunkt ist in diesem Fantasybuch das Magiesystem. Es wird oftmals betont, dass es einfach in demjenigen steckt und keine wirklichen Prinzipien folgt. Auf mich hat das leider etwas unausgereift gewirkt. Magie ist hier nicht reglementiert, es gibt nicht viel, was Magie nicht bewirken kann. Anscheinend können Magier lediglich keine Toten wieder zum Leben erwecken. Es gibt wohl ein paar magische Übungen, welche nicht gestattet sind – ähnlich wie die Unverzeihlichen Flüche – aber ansonsten folgt der Magie wohl keinen Regeln, solange bis der Magier irgendwann erschöpft ist. Dies hat auf mich unausgereift gewirkt und ist eigentlich mein einziger Kritikpunkt an diesem ansonsten überzeugenden Werk.

Insgesamt konnte mich der Autor Akram El Bahay mit seinem Auftakt „Magische Meister – Die verschollenen Meister“ wieder gut unterhalten. Eine wirklich interessante Grundidee, welche gekonnt umgesetzt wird. Mir hat es Spaß gemacht, zusammen mit Art, Amin und Wu dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben und ich bin schon sehr auf die Weiterführung der Geschichte gespannt.

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