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Veröffentlicht am 14.03.2021

Das Lied der Nacht

Das Lied der Nacht
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Die bekannte Fantasy- Autorin C.E. Bernard ist mir ihrer Palace- Sage bekannt geworden. Nun hat sie mit „Das Lied der Nacht“ den Reihenauftakt zu ihrer Wayfarer- Saga veröffentlicht. Man kann dieses daher ...

Die bekannte Fantasy- Autorin C.E. Bernard ist mir ihrer Palace- Sage bekannt geworden. Nun hat sie mit „Das Lied der Nacht“ den Reihenauftakt zu ihrer Wayfarer- Saga veröffentlicht. Man kann dieses daher ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
Nur ein vergessenes Lied vermag es, die Dunkelheit der Nacht zu durchbrechen. Wäre es doch nur erlaubt zu singen – oder sich zu erinnern ... „Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt in einem finsteren Tal mit hohen, schneebedeckten Bäumen. Sie beginnt mit einem einsamen Wanderer in den fahlen Stunden des Zwielichts, in der bläulich glänzenden Dämmerung. Sie beginnt mit einer Frage. Fürchtet ihr euch?“ „Das Lied der Nacht“ ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied...

Für mich war es das erste Werk aus der Feder von dieser Autorin. Über ihre andere Reihe habe ich bisher viel positives Feedback gehört, daher war ich sehr auf „Das Lied der Nacht“ gespannt. Der Klappentext war vielversprechend. Ein vergessenes Lied, welches die Dunkelheit bezwingen soll. Dabei spielen ein nachdenklicher Wanderer und eine mutige Bardin eine wesentliche Rolle. Dies klang für mich richtig gut, daher war ich auf die Umsetzung gespannt.
Der Schreibstil von Bernard ist recht detailliert, dabei schafft sie es gekonnt, eine Atmosphäre aufzubauen. In diesem Fantasy- Buch ist diese eher bedrückend und melancholisch – eine starke Bedrohung steht vor der Tür und man weiß leider nicht, wie man diese übernatürliche Übermacht bezwingen soll. Hierbei geht Bernard gerne auch mal bei den blutigen Szenen ins Detail, es gibt einige kämpferische Auseinandersetzungen mit den Schatten und dabei wird nicht mit Einzelheiten gespart. Man kann sich als Leser die Gewalt und auch die Verzweiflung der Menschen sehr gut vorstellen. Dennoch empfand ich den Schreibstil als recht gewöhnungsbedürftig. Immer mal wieder werden bruchstückhafte Perspektivenwechsel eingebaut. Zwei zeitgleiche Geschehnisse werden parallel erzählt. Also die eine Person macht gerade dies, während zeitgleich der anderen jenes geschieht. Dies empfand ich teilweise etwas anstrengend und hat mich zum Teil auch aus dem Lesefluss gebracht. Für mich war es eher eine unerwünschte Unterbrechung des aktuellen Geschehens. Was ich persönlich aber leider noch gewöhnungsbedürftiger fand, waren die Wiederholungen von einzelnen Wortgruppen gleich hintereinander. Zur Betonung werden einzelne Bausteine mitten im Satz mehrmals wiederholt. Dieses stilistische Mittel hat mich persönlich aber leider nur gestört. Der Einstieg in das Buch ist auf der einen Seite ziemlich rasant. Man erlebt gleich einen Angriff der Schatten mit, welche Zerstörung und Leid sie hinterlassen. Aber auf der anderen Seite tritt die Handlung ein bisschen auf der Stelle, es passiert weiter nichts Spannendes. Daher war ich schon zu Beginn ein wenig zwiegespalten.
Gelungen hingegen fand ich die ansprechende Grundidee. Ein vergessenes Lied, welches die Schatten vertreiben soll. Auch die Idee hinter den Schatten, ihre Bedeutung fand ich gelungen. Auch die alten Fähigkeiten, gewisse Sprachen zu sprechen, konnten mich begeistern. Es gibt Menschen, die diese alten Sprachen beherrschen. Damit können sie unter anderem die Elemente betören. Zum Beispiel können sie die Sprache des Feuers sprechend und damit eine Flamme überzeugen, länger oder heller zu brennen. Oder auch die Sprache der Tiere, damit kann man sich mit einzelnen Gattungen verständigen. Die Umsetzung dieser Sprachen hat mir gefallen, jede hat so ihre eigenen Eigenheiten und auch die Elemente haben quasi ihren eigenen Willen.
Das Protagonisten- Team ist sehr vielseitig und interessant. Es besteht aus sehr gegensätzlichen Charakteren, welche sich aber gut ergänzen. Im Vordergrund stehen hier auf jeden Fall der nachdenkliche und eher in sich gekehrte Wanderer Weyd und die mutige und starke Bardin Caer. Auch ihre Freundschaft und ihre gegenseitigen Gefühle spielen in diesem Buch eine wichtige Rolle. Hinter Weyd steckt natürlich mehr, als man zunächst vermuten könnte und im Verlauf der Handlung erfährt man mehr über seine Vergangenheit und seine Rolle innerhalb der Story. Die Charaktere werden gut beschrieben, jeder scheint ein eigenes Leben zu haben. Dennoch fehlte mir persönlich der Bezug zu den einzelnen Figuren. Ich habe nicht direkt mit ihnen mitgefiebert, habe nicht um sie gebangt. Ich habe zwar mit Spannung ihre Abenteuer verfolgt, habe zusammen mit ihnen Hürden gemeistert. Dennoch konnte ich keine tiefe Verbindung zu ihnen aufbauen.
Die Welt scheint interessant und durchdacht. Man erfährt einiges über die Vergangenheit dieser Welt. Diese hat auf jeden Fall Potential und zu gerne würde ich mehr über diese Welt erfahren und zusammen mit dem Wanderer diese erkunden.

Insgesamt hat C.E. Bernard mit „Das Lied der Nacht“ einen interessanten Reihenauftakt mit ansprechenden Aspekten und einer attraktiven Grundidee geschaffen. Aber es gibt auch ein paar Kleinigkeiten, welche mich nicht so überzeugen konnten. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 08.03.2021

Aurora erwacht

Aurora erwacht
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Die beiden Autoren Amie Kaufman und Jay Kristoff haben wieder zusammen ein neues Projekt gestartet. „Aurora erwacht“ ist der Reihenauftakt von der neuen Science- Fiction- Reihe der beiden. Dies ist kein ...

Die beiden Autoren Amie Kaufman und Jay Kristoff haben wieder zusammen ein neues Projekt gestartet. „Aurora erwacht“ ist der Reihenauftakt von der neuen Science- Fiction- Reihe der beiden. Dies ist kein überladener Science Fiction Roman, indem man sich durch wissenschaftliche Begriffe oder Fachwörter aus dem Bereich der Raumschiffe kämpfen muss. Dieser Reihenbeginn ist auch für Neulinge dieses Genres geeignet. Auch ich lese eigentlich keine Bücher aus dem Science Fiction Bereich, aber bei diesem Buch bin ich definitiv auf meine Kosten gekommen.

Klappentext:
Tyler, frisch ausgebildeter Musterschüler der besten Space Academy der ganzen Galaxie, freut sich auf seinen ersten Auftrag. Als sogenannter „Alpha“ steht es ihm zu, sein Team zusammenzustellen – und er hat vor, sich mit nichts weniger als den Besten zufrieden zu geben. Tja, die Realität sieht anders aus: Er landet in einem Team aus Losern und Außenseitern:
Doch dieses Katastrophenteam ist nicht Tylers größtes Problem. Denn er selbst ist in den verbotenen interdimensionalen Raum vorgedrungen und hat ein seit 200 Jahren verschollenes Siedlerschiff gefunden. An Bord 1.000 Tote und ein schlafendes Mädchen: Aurora. Vielleicht hätte er sie besser nicht geweckt. Ein Krieg droht auszubrechen – und ausgerechnet sein Team soll das verhindern.

Wie bereits erwähnt, lese ich eigentlich keine Bücher aus dem Genre Science Fiction, dies trifft in der Regel nicht meinen Geschmack. Aber einem Buch aus der Feder von Jay Kristoff kann ich einfach nicht widerstehen. Auch das andere Gemeinschaftsprojekt der beiden Autoren „Die Illuminae Akten“ konnte mich begeistern. Daher waren meine Erwartungen an dieses Buch echt hoch und sie wurden nicht enttäuscht.
Schon der bildhafte Schreibstil schafft es auf den ersten Seiten ein gelungenes und vielseitiges Bild zu malen. Gekonnt wird eine Atmosphäre erschaffen, die ein genaues Bild der fremdartig wirkenden Umstände skizziert und gleichzeitig wird genug Raum für eigene Freiräume gelassen, sodass man seiner eigenen Fantasie noch genug Freiheiten geben kann. Auch ist der Stil humoristisch, teilweise sarkastisch oder auch mal überspitzt. Trotzdem schafft es das Autorenduo immer den richtigen Ton zu treffen, es passt punktuell sehr gut. Auch ernste Situationen werden gekonnt geschrieben, auch hier wird die richtige Sprache gefunden. Während der gesamten Handlung wird der Spannungsbogen aufrecht erhalten. Auf vielseitige Art und Weise wird Spannung erzeugt und trotzdem wirkt das Buch nicht überladen. Gekonnt wird die Balance gehalten. Der Leser kann sich auf einige spannende Weltraumabenteuer freuen, dessen Umsetzung sehr vielseitig ist.
Die Handlung wird aus verschiedenen Erzählperspektiven dargestellt. Jeder der Teammitglieder bekommt so seinen eigenen Raum, wobei dieser recht unterschiedlich groß ausfällt. Man bekommt dadurch einen guten Einblick in die Köpfe der einzelnen Charaktere und kann sich besser in die Hintergründe ihrer Handlungen hineinversetzen. Außerdem bekommt man dadurch einen vielseitigeren Einblick in die Story – erhält einen detaillierteren Überblick von den einzelnen Aspekten der Story.
Aber besonders hervorgetan hat sich dieses Buch meiner Meinung mit der Charakterdarstellung, diese ist wirklich sehr gelungen. Das Team, welches im Vordergrund steht, ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Unterschiedlicher könnten die Protagonisten nicht sein. Jeder besticht durch verschiedene ausgeprägte Merkmale, sie haben eine unterschiedlich orientierte Ausbildung auf der Akademie genossen. Dadurch haben sie verschiedene Stärken und ergänzen sich sehr gut, zusammen bilden sie ein starkes Team. Gegenseitig ergänzen sie sich gut, das Miteinander ist spannend zu verfolgen. Das Wechselspiel zwischen den einzelnen Charakteren hat mir wirklich gut gefallen. Die Dialoge sind sehr lebendig und sind spritzig oder auch mal sarkastisch oder auch ernst. Auch wird die Individualität der einzelnen Protagonisten gut dargestellt und jeder bekommt seinen eigenen Raum. Tyler ist quasi der Kommandant des Teams, erhält alle zusammen und hat ein strategisches Talent, er plant die Einsätze und durchdenkt diese auf unterschiedliche Weise. Zusammen mit seiner Zwillingsschwester Scarlett und einer gemeinsamen Freundin Cat aus Kindheitstagen bilden sie den engen Kern. Zusammen haben sie schon viel erlebt und sind daher ein enges und eingeschworenes Team. Sie halten zusammen und halten sich den Rücken frei. Zum Team kommen noch Zila, ein kluger Kopf und auf wissenschaftlichen Bereichen wahrlich gebildet – aber dafür zwischenmenschlich etwas gehemmt hinzu. Außerdem noch Finian, der Techniker, der körperlich diverse Einschränkungen hat, außerdem hat dieser immer einen frechen Spruch auf den Lippen. Ergänz werden sie von Kaliis, er ist der Kämpfer der Gruppe und eher verschlossen. Vervollständigt wird dieses Team durch Aurora, das Mädchen, welches von Tyler gerettet wurde und seit 200 Seiten auf einem verschollenen Raumschiff in der Raumfalte war. Aurora hat durch diese Zeit diverse Fähigkeiten entwickelt, die ziemlich geheimnisvoll sind – zusammen mit dem Squad gilt es diese zu entschlüsseln. Anhand der Perspektive von Aurora lernt der Leser diese fremde Zukunftsversion kennen und findet sich Stück für Stück in dieser langsam zurecht. Diese Darstellung ist sehr gelungen, bekommt man daher zusammen mit der Protagonistin immer neue Erkenntnisse und lernt daher mit ihr die Welt besser kennen.
Positiv finde ich auch, dass es angedeutete Liebesgeschichten oder auch starke Gefühle zu einer anderen Person in diesem Buch gibt. Dennoch sind diese nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt. Sie sind wesentlich für die Handlung des Buches oder auch für die charakterliche Darstellung. Doch sind sie nicht der Hauptteil der Handlung oder sind zu sehr in den Vordergrund gerückt.

Insgesamt haben die beiden Autoren Jamie Kaufman und Jay Kristoff mit „Aurora erwacht“ einen gelungenen Auftakt einer spannenden Science- Fiction- Reihe geschrieben. Besonders die Charakterdarstellung und das Zwischenspiel zwischen den einzelnen Personen fand ich sehr gelungen. Ich habe jede Seite des Buches genossen und möchte daher 5 wohlverdiente Sterne vergeben. Auch spreche ich eine Leseempfehlung aus, wobei dieses Buch nicht nur für Liebhaber dieses Genres geeignet ist.

Veröffentlicht am 02.03.2021

Tinte & Siegel

Tinte & Siegel
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Der Fantasy- Roman „Tinte & Siegel“ ist das neuste Werk von dem Autor Kevin Hearne. Dieses Buch ist der Reihenauftakt zu „Die Chronik des Siegelmachers“. Mir wurde erst im Verlauf des Buches bewusst, dass ...

Der Fantasy- Roman „Tinte & Siegel“ ist das neuste Werk von dem Autor Kevin Hearne. Dieses Buch ist der Reihenauftakt zu „Die Chronik des Siegelmachers“. Mir wurde erst im Verlauf des Buches bewusst, dass diese Reihe im selben Universum spielt, wie auch „Die Chronik des eisernen Druiden“ von Hearne. Trotzdem lässt sich „Tinte & Siegel“ sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
Al MacBharrais ist gesegnet. Gesegnet mit einem ungewöhnlich schönen Schnurrbart, einem Sinn für kunstvoll gemixte Cocktails – vor allem aber mit einem einzigartigen magischen Talent. Er schreibt mit Geheimtinte kraftvolle Zaubersprüche. Und als ehrbarer Schotte setzt er alles daran, unsere Welt vor den schurkischen Knechten verschiedener Pantheons zu beschützen, im Besonderen vor Feenwesen, die alles andere als nett sind.
Traurig, aber wahr: Al ist auch verflucht. Jeder, der seine Stimme hört, geht sofort mit unvorstellbarem Hass auf ihn los. So kann er nur schriftlich oder mit Sprach-Apps kommunizieren. Und schlimmer noch: Alle seine Lehrlinge starben bei höchst sonderbaren Unfällen. Fergus wurde bei den Highland-Spielen von einem schlecht geworfenen Baumstamm erschlagen, Ramsey wurde von schusseligen amerikanischen Touristen, die auf der falschen Straßenseite unterwegs waren, überfahren. Als sein letzter Lehrling Gordie tot in seiner Wohnung in Glasgow aufgefunden wird – er erstickte an einem rosinenhaltigen Gebäck –, entdeckt Al, dass Gordie ein geheimes, verbrecherisches Doppelleben führte und in einen schwunghaften Menschenhandel mit nichtmenschlichen Wesen verstrickt war...

„Die Chronik des eisernen Druiden“ steht schon etwas länger auf meiner Wunschliste. Bisher habe ich noch kein Werk von Kevin Hearne gelesen, doch dieser Klappentext klang sehr vielversprechend. Daher wollte ich mich an diesen Reihenauftakt wagen und bin ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Ich wurde positiv von diesem Fantasy- Titel überrascht.
Der Schreibstil ist recht locker und leicht. Hearne schafft es gekonnt, eine Atmosphäre aufzubauen und ein Bild vor dem geistigen Auge zu erschaffen. Auch eine gute Prise ist in diesem Werk enthalten. Hearne hat dieses Buch mit ordentlichem Sarkasmus versehen. Auch ist der Stil teilweise etwas derber. Besonders auf den ersten Seiten ist mir dieser derbe Umgangston aufgefallen, es wird ordentlich geflucht. Doch wenn man sich erst einmal auf diesen etwas ungewöhnlichen Schreibstil eingelassen hat, dann kann man ein spannendes Fantasybuch erwarten. Es gibt einige unerwartete Wendungen oder auch unterhaltsame Szenen und sehr lebendige Dialoge. Dieses Buch hat wirklich viel zu bieten, sodass die Seiten nur so dahinfließen.
Positiv möchte ich auf jeden Fall auch die magische und vielschichte Welt erwähnen. Es gibt einige magische Wesen, wie zum Beispiel Feen, Banshees oder auch Hobgoblins – ein schottischer Einschlag ist hier gut zu erkennen. Aber auch die Entstehung von Göttern bzw. der Einfluss ihrer Anhänger ist für die Handlung nicht ganz unwesentlich. Auch die Idee hinter den magischen Siegel, welche mit speziellen und unterschiedlichen Tinten gezeichnet werden müssen, fand ich ansprechend und konnte mich überzeugen.
Die Story handelt im groben vom Feenhandel bzw. dessen Aufklärung. Ein ehemaliger Schüler des Protagonisten war in dem illegalen Feenhandel verwickelt, ähnlich dem Menschenhandel. Immer tiefer gerät man in diesen Strudel aus Geheimnissen und illegalen Machenschaften. Man erfährt hierbei nur bruchstückweise, welche Drahtzieher hinter diesen Handlungen stecken. Mit Spannung verfolgt man die Aufklärung und langsam ergibt sich ein Bild.
Der männliche Protagonist namens Al MacBharrais hat quasi ein Doppelleben. Für die Öffentlichkeit führt er eine Druckerei, aber er ist auch ein Siegelagent. Er beschützt in der Art die Menschenwelt vor den magischen Wesen, achtet darauf, dass diese sich an die Regeln halten. Er überwacht die Aktivitäten und kann mit Hilfe von magischen Siegeln einiges bewirken. Al musste schon ein paar Schicksalsschläge erleiden, doch erlässt sich davon nicht unterkriegen – er lässt diese nicht über sein Leben bestimmen und versucht, sich mit diesen bestmöglich zu arrangieren. Al ist ein eher skurriler älterer Herr, dennoch wirkt er auf mich sympathisch und ich mochte seine humoristische Art gleich. An seiner Seite steht ihm Nadia, seine Managerin zur Verfügung. Diese hat eine besondere Gabe und hat einen recht eigensinnigen Humor. Auf den ersten Seiten stößt der Hobgoblin Buck Foi auf Al. Dieser ist in großer Gefahr, sodass Al ihn unter seinen Schutz stellt. Buck ist ein frecher aber sehr lustiger Zeitgenosse, der seinem Umfeld gerne Streiche fehlt. Insgesamt fand ich die Interaktionen zwischen den einzelnen Charakteren, aber auch jeder für sich sehr gelungen. Sie konnten mich gut unterhalten und haben der Story Leben eingehaucht.

Insgesamt hat Kevin Hearne mit „Tinte & Siegel“ einen unterhaltsamen fantastischen Reihenauftakt geschrieben. Die Charaktere und auch die Welt konnten mich überzeugen. Da mir persönlich aber noch das letzte berühmte i- Tüpfelchen gefehlt hat, möchte ich 4 Sterne vergeben und bin schon sehr auf die Weiterführung gespannt.

Veröffentlicht am 27.02.2021

Die ganze Welt ist eine große Geschichte

Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
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Die Autorin Charlotte Roth hat sich mit ihrem Werk „Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit“ in ein eher untypisches Genre gewagt. In diesem Buch wird das Leben des bekannten ...

Die Autorin Charlotte Roth hat sich mit ihrem Werk „Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit“ in ein eher untypisches Genre gewagt. In diesem Buch wird das Leben des bekannten Autors Micheal Ende beleuchtet, wobei Roth von Roman Hocke begleitet wurde, welcher ein Freund von Michael Ende war.

Klappentext:
Michael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Einzutauchen in diese Vorstellungswelt des Menschen Michael Ende ist das Ziel dieses Romans, der bewusst keine faktenorientierte Biografie sein will, sondern der Versuch, sich den Geheimnissen, die Michael Ende nicht preisgab, ebenso respektvoll wie poetisch zu nähern. Sein Leben, das ein knappes Jahrhundert umfasste, wird mit seinem ganz speziellen Blick auf die Welt beleuchtet, der hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare zu erspüren suchte. Geschrieben von Charlotte Roth und inhaltlich kuratiert von Michael-Ende-Kenner Roman Hocke wird dem Innenleben des beliebten Autors auf besondere Weise nachgespürt – in einer Fülle von Bildern, Schauplätzen und Begegnungen, aus der sich das Mosaik seiner ganz eigenen Geschichte zusammenfügt.

Charlotte Roth ist mir vor allem von ihren historischen Romanen unter dem Namen Charlotte Lyne bekannt. Als ich gesehen habe, dass sie ein Buch über Michael Ende geschrieben hat, war ich sofort interessiert. Ich persönlich liebe seine „Die unendliche Geschichte“ und war sehr gespannt, welche Person hinter diesen Büchern steht.
Die meisten kennen Werke, vor allem Kinderbücher, aus der Feder von Michael Ende. Dennoch habe ich mich nie mit der Person hinter diesen Büchern beschäftigt. Ich habe mich noch nie mit seinem Leben auseinandergesetzt, was ihn geprägt hat oder welche Hürden er meistern musste, wie er zu seinen Ideen gekommen ist. Daher war ich sehr auf diesen Roman gespannt. Ich habe, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, auf jeden Fall ein besseres Verständnis für die Person hinter den Büchern bekommen, habe auch besser verstehen können, wie seine Geschichten zu ihm gefunden haben.
„Die ganze Welt ist eine Geschichte und wir spielen darin mit“ ist keine reine Biographie, dies ist ein Roman über den Autor Michael Ende. Roth versucht in diesem auch, in die Gefühls- und Gedankenwelt von Ende einzutauchen und haucht ihm erneut Leben ein. Es ist eine fiktive Geschichte, in diese auch reale Gegebenheiten eingeflochten werden. Geholfen hat hier ein langjähriger Freund von Ende, sodass man glauben kann, dass manche späteren Gegebenheiten sich auch so abgespielt haben. Man bekommt in diesem Roman einen gelungenen Einblick in das Leben des Autors und lernt auf interessante Weise mehr über sein Schaffen.
Wie ich es bereits von anderen Büchern aus der Feder von Charlotte Roth gewohnt bin, ist auch dieses Mal der Schreibstil sehr bildgewaltig und lässt sich flüssig lesen. Detailreich wird das Leben von Ende erzählt, teilweise werden viele Details umfangreich beleuchtet. Es gibt ein paar zähe Passagen, durch die ich mich ein wenig hindurch kämpfen musste. Gekonnt lässt die Autorin Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen, sodass ich Michael Ende quasi über die Schulter schauen konnte und ihn auf seinem Lebenswerk begleiten konnte. Zunächst lernt man seinen Vater Edgar Ende kennen, dieser ist Maler und sitzt zu Beginn in einem Zug und hofft an seinem Ziel ein junges Mädchen zu finden. Doch natürlich kommt alles anders als erwartet. In Garmisch lernt er Luise kennen, die beiden finden zueinander. Die beiden haben nicht viel, aber dennoch ist das Leben des jungen Michaels reich an anderen Sachen, sein frühes Leben ist geprägt von fantastischen Geschichten und ein eigensinniges Miteinander. Dieser Roman umfasst die komplette Lebensspanne von Ende – man erfährt einiges über seine Kindheit und Jugend, aber auch als erwachsener Mann. Es ist informativ und ich habe einiges über die Person Michael Ende gelernt. Man begleitet ihn durch diverse Höhen und Tiefen, einige negative Erfahrungen haben ihn geprägt. Besonders der Auszug aus dem bunten Haus in Garmisch hat ihn stark beeinflusst. Er hat sich mit den neuen Gegebenheiten schwer getan. Mir erging es da leider nicht anders. Ich habe mich mit dieser Episode seiner Kindheit ein bisschen meine Schwierigkeiten, hier fehlte mir ein bisschen die Spannung. Dies hätte man meiner Meinung nach vielleicht ein wenig straffen können. Man merkt, dass es bei den Eltern kriselt, dass sie ganz schön aneinander ecken und auch Michael tut sich mit den Gegebenheiten seines Lebens schwer, er findet keinen richtigen Zugang zu anderen Kindern. In seiner Jugend verliert er auch Freunde und muss einige Hürden meistern. Auch wird er durch die Kriegszeit geprägt, sein Vater Edgar wird eingezogen und zusammen mit seiner Mutter müssen sie um ihr überleben kämpfen und für sich selber sorgen.
Mir hat es auch gefallen, dass Michael Ende in diesem Roman nicht in den Himmel gelobt wird, man lernt auch seine Schattenseiten kennen, als Erwachsener war er bestimmt nicht immer einfach – manche Ansichten zu seinem Leben oder auch zu seinen Werken sind nicht immer komplett nachvollziehbar. Aber dadurch wirkte dieses Buch recht authentisch auf mich.

Insgesamt hat die Autorin Charlotte Roth mit ihrem Roman „Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit“ ein vielseitiges Werk geschaffen, indem ich viel über das Leben und Schaffen von Michael Ende kennen gelernt habe. Mein Interesse an weiteren Werken aus seiner Feder wurde geweckt. Größtenteils habe ich dieses Buch wirklich genossen, aber es gab ein paar zähe Passagen. Daher möchte ich für diesen Roman 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.02.2021

Das Lied des Wolfes

Das Lied des Wolfes
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Der bereits bekannte Fantasy- Autor Anthony Ryan hat mir „Das Lied des Wolfes“ sein neustes Werk auf den Markt gebracht. Dieses Fantasybuch ist der Auftakt zu seiner Rabenklingen- Reihe. Diese schließt ...

Der bereits bekannte Fantasy- Autor Anthony Ryan hat mir „Das Lied des Wolfes“ sein neustes Werk auf den Markt gebracht. Dieses Fantasybuch ist der Auftakt zu seiner Rabenklingen- Reihe. Diese schließt an die Rabenschatten- Trilogie an. Daher ist sinnvoll, dass man die vorangegangene Reihe vorher gelesen haben sollte, damit man „Das Lied des Wolfes“ mehr genießen kann. Sonst hat man weniger Freude an diesem Buch.

Klappentext:
Unter Vaelin al Sornas Führung wurden ganze Kaiserreiche besiegt, seine Klinge entschied erbitterte Schlachten – und er stellte sich einer bösen Macht entgegen, die schreckenerregender war als alles, was die Welt bis dahin gesehen hatte. Er verdiente sich eine Unmenge an Ehrentiteln, nur um später in den Nordlanden ein friedvolles Leben zu suchen … Doch von weit über dem Meer verbreiten sich Gerüchte – ein Heer mit dem Namen Stählerne Horde treibt dort sein Unwesen. Es wird von einem Mann angeführt, der sich selbst für einen Gott hält. Als Vaelin erfährt, dass Sherin, die Frau, die er vor Jahren geliebt und verloren hat, der Horde in die Hände gefallen ist, bleibt ihm keine Wahl, er muss wieder einmal in den Kampf ziehen.

Ich kannte bereits Bücher von Anthony Ryan und war daher schon sehr auf sein neustes Werk gespannt, wie Ryan die Geschichte rund um Vaelin al Sorna weiterführt. Welche Abenteuer er dieses Mal meistern muss, welcher Aufgabe er sich stellen muss und wer dieses Mal sein Kontrahent ist.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus seinen anderen Werken kannte, sehr bildhaft und wortgewaltig. Ryan schafft es gekonnt, einen in diese andersartige Welt einzusaugen, sodass man immer mehr davon lesen möchte. Die Welt ist manchen Lesern schon bekannt, spielt dieser Reihenauftakt in derselben Welt wie auch schon seine Rabenschatten- Trilogie. Dennoch lernt man neue Facetten kennen. Die Welt ist vielseitig und steckt voller Überraschungen. Es gibt einige Völker und auch Kulturen, die diese Welt beleben und so spannend machen. Interessant fand ich hier vor allem das Volk rund um das Kaufmannskönigreich, welches durch seine Kulturen und Traditionen geprägt ist. Aber auch die Jadeprinzessin ist eine interessante Persönlichkeit, welche unerwartete Wendungen in die Story gebracht hat. Im Verlauf des Buches begegnet man altbekannten Charakteren und lernt diese noch besser kennen, es ist wie ein Treffen mit alten Freunden. Im Mittelpunkt steht natürlich Vaelin al Sorna. Er beweist sich als sympathischer Protagonist, welcher einen durch die Handlung bringt. Aber natürlich gibt es auch neue Charaktere, die man immer besser kennen lernt. Allgemein sind die Charaktere von Anthony Ryan gut gezeichnet, sie überzeugen durch ihre authentischen Persönlichkeiten, sie wirkten recht real auf mich. Zwischen den einzelnen Völkern und auch Persönlichkeiten gibt es einige Unstimmigkeiten oder auch Streitigkeiten. Es gibt nicht wenige kämpferische Auseinandersetzungen, aber allein das Cover zu diesem Buch lässt dies bereits vermuten. Die Kämpfe sind vielseitig und spektakulär, aber auch nicht zu ausschweifend dargestellt. Ryan hat hier eine gute Balance gefunden, wie man diese kämpferischen Auseinandersetzungen erzählt, ohne dass es übertrieben oder überladen wirkt.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Den Hauptpart nimmt hier die Handlung aus der Sicht von Vaelin ein. Ein seiner Seite werden wir durch die Story geleitet und müssen dabei einige Schwierigkeiten meistern. Aber auch die Sicht aus der Perspektive von Luralyn wird beleuchtet. Sie ist eine Art Seherin aus dem Volk der Stahlhast und hilft ihrem Bruder bei seinem gottgleichen Aufstieg. Sie erzählt ihre Geschichte, wie sie ihren noch recht kurzen Lebensweg bestritten hat. Warum sie sich so entwickelt hat, sodass Luralyn nun an der Stelle ist, an der sie in der aktuellen Situation nun ist. Man bekommt einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt und kann daher ihre Aktionen und Herangehensweisen besser verstehen.
Ich persönlich fand den Einstieg in das Fantasy- Buch etwas holprig. Man muss sich erst in die Geschichte einfinden, was bei mir doch ein wenig gedauert hat. Aber danach hat sich die Story gebessert, ich bin nur so durch die Seiten durchgeflogen. Immer tiefer bin ich zusammen mit Vaelin in die Ereignisse hineingezogen worden und ich konnte das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen. Die letzten paar Seiten hätte man meiner Ansicht nach ein bisschen kürzen können, aber dennoch möchte ich nur zu gerne wissen, wie alles weiter geht.

Insgesamt hat mir „Das Lied des Wolfes“ von Anthony Ryan ziemlich gut gefallen, auch wenn der Einstieg meiner Meinung nach etwas holprig war. Aber hat man erst mal diese erste Hürde gemeistert, dann kann man dieses Fantasybuch in vollen Zügen genießen. Ich möchte 4 Sterne vergeben und freue mich schon auf die Weiterführung der Story.