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Veröffentlicht am 29.12.2020

Sieben Schwarze Klingen

Sieben schwarze Klingen
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Der mir bisher unbekannte Autor Sam Sykes hat mit seinem Roman „Sieben schwarze Klingen“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. Dieses Buch spielt schon eher in einer recht rauen Welt und somit ...

Der mir bisher unbekannte Autor Sam Sykes hat mit seinem Roman „Sieben schwarze Klingen“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. Dieses Buch spielt schon eher in einer recht rauen Welt und somit auch nicht allzu freundliche Weltenbewohner. Daher ist dieses Fantasywerk auch nicht so für zartbesaitete Leser geeignet, da es einige blutige Szenen beinhaltet.

Klappentext:
Sieben Namen auf einer Liste. Sieben Magier mit schwarzen Klingen. Und eine Frau, die auf Rache sinnt. Das wüste Land Scar, gelegen inmitten dreier verfeindeter Reiche, ist die Heimat von Vagabunden, Magiern und Verbrechern. Der perfekte Ort für einen Rachefeldzug. Bewaffnet mit einer magischen Pistole, einem Schwert namens Jeff und einer Flasche Whiskey zieht die gefürchtete Söldnerin Sal durch das Land, auf der Suche nach den Männern, die ihr alles genommen haben: Ihre Magie, ihren Namen und beinahe auch ihr Leben. Als sie auf eine Liste stößt, die die Namen von sieben ihrer Widersacher enthält, ahnt sie nicht, dass sie schon bald mitten in einen tödlichen Kampf gegen schwarze Magie, Monster und sieben Magier mit schwarzen Klingen geraten wird.

Der Klappentext klang recht vielversprechend – eine taffe Protagonistin, welche in einer rauen Welt lebt und sich dort behaupten muss. Diese ist auf Rache aus – außerdem gibt es in dieser Welt Magier – „Sieben Schwarze Klingen“ klangt genau nach meinem Geschmack. Doch leider wurden meine Erwartungen an dieses Buch nicht ganz erfüllt.
Den Schreibstil vom Autor Sam Sykes empfand ich als recht gewöhnungsbedürftig. Manchmal war dieser recht melodiös, dann gab es wieder Passagen wo dieser holprig war, wo ich manche Sätze mehrmals lesen musste, um den genauen Sinn dahinter vollständig zu verstehen. Positiv fand ich dagegen allerding den humoristischen und teilweise auch sehr sarkastischen Stil. Er passte zu der Protagonistin und hat viele Stellen einfach aufgelockert oder mir persönlich auch das Buch sympathischer gemacht. Negativ habe ich dagegen die recht häufig eingesetzte Fäkalsprache empfunden. Ich habe damit im Prinzip kein Problem, aber mir persönlich war dies einfach zu häufig und auch an den falschen Stellen eingesetzt. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen. Und es hätte auch gereicht, um zu zeigen, in welch rauen Welt wir hier sind. All dies hatte leider auch zur Folge, dass mir der Einstieg in das Buch recht schwer gefallen ist. Man wird in die Welt hineingeworfen, lernt die Protagonistin Sal ein wenig kennen. Dabei wird man leider mit Informationen überhäuft, die leider noch keinen richtigen Sinn ergeben, da man die genauen Zusammenhänge noch nicht kennt. Man muss sich ziemlich konzentrieren und trotzdem hatte ich oftmals ein Fragezeichen beim Lesen im Gesicht.
Im Mittelpunkt steht ganz klar die Protagonistin Sal Kakophonie, hinter der mehr steckt, als man auf den ersten Seiten vermuten könnte. Man lernt sie immer besser kennen, erfährt mehr über ihr Wesen, ihre Taten. Sie ist auf Rache aus und bruchstückhaft erfährt man auch wieso, was sie antreibt. Man bekommt stetig weitere Informationen über ihre Vergangenheit und kann diese langsam zusammensetzten und bekommt dadurch ein klarere Bild von ihr. Bei der Ausübung ihrer Rachegedanken geht sie oftmals auch über Leichen und ihre Rache ist ihr sehr wichtig. Ich mochte ihre lockere und auch humoristische Art, doch hat sie recht häufig geflucht. Auch ihre Vorliebe für klassische Opern habe ich bis zum Ende hin nicht wirklich verstanden, warum sie für den Inhalt oder auch die Charakterdarstellung wichtig war. Sal hat eine raue Schale, kann mit Waffen umgehen und macht auch nur zu gerne davon Gebrauch. Sie ist aufmüpfig und hat bei allem ein klares Ziel vor Augen. Eigentlich hat sie einen gewissen Anti- Charme. Leider konnte ich ihre Beziehung zu dem Charakter Liette nicht wirklich verstehen. Diese kümmert sich um sie, hat ein gutes Wesen und gewisse Fähigkeiten, die oftmals für Sal von Nutzen sind. Dieses Miteinander war für mich sehr rätselhaft, daher habe ich sie irgendwann als gegeben hingenommen.
Die Grundidee hat mir persönlich ganz gut gefallen – wie bereits angedeutet, steckt natürlich hinter dieser Rache mehr, als der Leser auf den ersten Seiten ahnen könnte. Dennoch brauchte mir der Autor zu lange, um den Bogen zu spannen. Erst recht spät erkennt man die genauen Zusammenhänge und dann geht alles recht schnell- ein Schlagabtausch folgt dem nächsten. Allgemein ist dieses Fantasy-Buch ziemlich temporeich, ein Ereignis folgt auf das vorherige und man kommt nur selten zum erholen.
Positiv möchte ich noch das Magiesystem erwähnen. Dieses ist recht ausgefeilt gewesen und konnte mich durch seine Komplexität überzeugen. Wenn man Magie ausübt, muss man dafür einen Teil von sich opfern und je nach Magietyp ist dieser Preis ein anderer. Hier hätte ich eine Auflistung für sinnvoll empfunden, wo all dies nochmal zusammengefasst ist. (Zumindest im eBook ist diese nicht enthalten)

Zusammen genommen hat Sam Sykes mit „Sieben Schwarze Klingen“ ein Fantasy- Buch geschrieben, welches mich leider nicht vollständig überzeugen konnte. Es gab positive Aspekte, wie das Magiesystem oder auch die Welt an sich, die Grundidee. Aber leider auch Faktoren, die mir nicht gefallen haben, wie der Schreibstil oder auch die Beziehungen der Charaktere. Daher möchte ich insgesamt 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 02.12.2020

Die Rabentochter

Die Rabentochter
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Der Psychothriller „Die Rabentochter“ stammt aus der Feder von Karen Dionne. Dies war mein erstes Buch von der Autorin und man kann dieses Werk ohne Vorkenntnisse lesen. Nach meinem Wissenstand ist dies ...

Der Psychothriller „Die Rabentochter“ stammt aus der Feder von Karen Dionne. Dies war mein erstes Buch von der Autorin und man kann dieses Werk ohne Vorkenntnisse lesen. Nach meinem Wissenstand ist dies ein Einzelband.

Klappentext:
Fünfzehn Jahre ist es her, dass die damals 11-jährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschoss. Ein tragischer Unfall – so ihre Erinnerung. Seither lebt Rachel freiwillig in einer psychiatrischen Klinik, ohne ihre Schuldgefühle je überwunden zu haben. Doch Trevor Lehto, ein Bekannter und angehender Journalist, möchte für eine Reportage mehr über den damaligen Fall herausfinden. Auch in Rachel erwacht der Wunsch, sich endlich der ganzen Wahrheit zu stellen. Wild entschlossen verlässt sie die Klinik und fährt zu ihrer Tante Charlotte und ihrer Schwester Diana, die im Elternhaus von Rachel und Diana leben, einem herrschaftlichen Jagdhaus. Damit begibt sich Rachel jedoch in höchste Gefahr, denn die beiden hüten ein tödliches Geheimnis ...

Bisher hatte ich noch kein Buch von Karen Dionne gelesen. Der Klappentext zu „Die Rabentochter“ klang sehr vielversprechend und gerne lese ich mal einen Krimi oder Thriller zwischendurch. Daher habe ich mich an dieses Buch herangewagt, ohne irgendwelche Erwartungen.
Die Autorin Dionne hat einen flüssigen Schreibstil, gekonnt schafft sie es, eine packende Atmosphäre zu erschaffen. Auch das Setting hat mir zugesagt. Eine abgelegene Jagdhütte, fernab von jeder Zivilisation – ohne Telefon, an so einem Ort leben die beiden Wildbiologen mit ihrer Familie– dies klingt nach einem vielversprechenden Ort für einen packenden Psychothriller. Dionne schafft es, mich mit ihren Stil zu packen, gekonnt baut sie Spannung auf. Manche Ereignisse sind leichter vorhersehbar, man ahnt, wie es weitergehen oder auch ausgehen mag. Dennoch möchte man die genauen Zusammenhänge erfahren, sodass dies der Spannung keinem Abbruch tut. Gut gefallen haben mir auch die gekonnten Beschreibungen der Natur. Die abgelegene Hütte und auch das angrenzenden Waldstück wird gekonnt beschrieben, ich konnte mir alles vor meinem geistigen Auge vorstellen und zu gerne hätte ich zusammen mit Jenny die Bären beobachtet oder die Geheimnisse des Waldes erkundet. Auch bin ich gut in das Buch hereingekommen, man ist sofort mitten im Geschehen. Auf den ersten Seiten lernt man die Protagonistin Rachel kennen. Sie denkt, dass sie ihre Mutter vor vielen Jahren als kleines Mädchen ermordet hat. Daraufhin hat sie sich selbst in die psychiatrische Klinik eingewiesen. Man bekommt einen Einblick in den Alltag ihres Lebens, die Hürden die sie meistern muss und wie sie sich mit der Tatsache arrangiert hat, dass sie ihre Mutter getötet hat. Mir hat ihre Charakterdarstellung gefallen. Sie hat sich ihrem Umfeld in der Klinik angepasst und versucht, da ihren Weg zu gehen. Doch ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als ein junger Journalist zu den damaligen Ereignissen interviewen will. Rachel kommen Zweifel auf, die beiden begeben sich auf eine Aufklärungsmission. Dabei lernen wir die Schwester Diana und auch die Tante Charlotte. Besonders die Darstellung von Diana fand ich vielseitig und sehr interessant. Ihre Szenen waren immer sehr spannend und haben dem Buch eine gewisse Unvorhersehbarkeit verliehen.
Gekonnt wird hier auch der Perspektivenwechsel eingesetzt. Zum einen wird die Gegenwart aus der Sicht von Rachel erzählt. Dann gibt es aber auch noch einen Strang aus der Vergangenheit. Hier erzählt ihre Mutter Jenny – eingesetzt wird bei einem prägenden Ereignis. Der Nachbarsjunge wird tot im Pool aufgefunden und Jenny hat den Verdacht, dass ihre Tochter Diana in irgendeiner Weise involviert ist. Wir erfahren, wie sie in diese abgelegene Hütte ziehen, wie die Eltern ihren Tätigkeiten als Wildbiologen nachgehen und wie die Kindheit von Diana dann aussieht. Auch erfahren wir aus erster Hand, wie Jenny von ihrer Schwangerschaft erfährt und daraufhin Rachel in dieses Familienleben Einzug findet. Mir persönlich hat der Vergangenheitsstrang gut gefallen. Wir erfahren mehr über das anscheinend idyllische Familienleben und das nicht immer alles so ist, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten würde. Der Leser kann die genauen Zusammenhänge der damaligen Tat erfahren, wie es dazu gekommen ist. Die dramatische Familiengeschichte wird packend aufgegriffen und dabei liest man einiges über die Abgründe der Menschheit.

Insgesamt hat die Autorin Karen Dionne mit „Die Rabentochter“ einen spannenden Psychothriller geschrieben, einen richtigen Page- Turner, den ich nur ungern wieder aus der Hand legen wollte. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben, weil mir persönlich noch das gewisse i- Tüpfelchen gefehlt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2020

Schicksalswende

Die Powder-Mage-Chroniken 2
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Der Autor Brian McClellan hat mit „Schicksalswende“ den zweiten Teil seiner Powder- Mage- Chroniken und damit den Mittelband der Trilogie geschrieben. Ich empfehle dringend, dass man bereits den Reihenauftakt ...

Der Autor Brian McClellan hat mit „Schicksalswende“ den zweiten Teil seiner Powder- Mage- Chroniken und damit den Mittelband der Trilogie geschrieben. Ich empfehle dringend, dass man bereits den Reihenauftakt „Blutschwur“ gelesen hat, da die beiden Bücher direkt aufeinander aufbauen. Ohne das Wissen aus dem Vorgänger, ist es nicht sinnvoll, dieses Buch zu lesen, da man nur sehr schwer der Story folgen kann, weil man die Zusammenhänge einfach nicht versteht.

Klappentext:
Feldmarschall Tamas’ Invasion endete in einer Katastrophe. Gestrandet hinter feindlichen Linien und gnadenlos gejagt, muss Tamas seine verbliebenen Männer auf einem waghalsigen Rückzug durch das nördliche Kez führen. In Adro will Inspektor Adamat nur seine Frau retten. Um das zu erreichen, muss er den rätselhaften Lord Vetus aufspüren – doch die Wahrheit, die er erfährt, ist düsterer als alles, was er sich hat vorstellen können. Der Gott Kresimir will den Kopf von Tamas’ Sohn Taniel – jenes Mannes, der ihm ins Auge schoss. Da Tamas und seine Pulvermagier für tot gehalten werden, kann allein Taniel den Angriff des rachsüchtigen Gottes und seiner eindringenden Armee abwehren.

Der Reihenauftakt „Blutschwur“ hat mir bereits but gefallen – es gab eine komplexe Welt, ein durchdachtes Magiesystem und vielseitige Charaktere. Daher war ich sehr gespannt, wie die Reihe wohl weitergeht. Ich hatte meine Erwartungen an den zweiten Teil und diese wurden auch nicht enttäuscht.
Auch dieses Mal ist mir der recht eigene Schreibstil von Brian McClellan aufgefallen. Er erzählt recht detailliert, man kann sich die Regionen und auch die dort herrschenden Umstände gut vorstellen. Dabei berichtet McClellan teilweise sehr militärisch, streckenweise sind die Passagen recht sachlich formuliert, schon fast emotionsarm. Und dann gibt es wieder Szenen, in denen der Humor des Autors durchblitzt, in denen einem die Charaktere näher gebracht werden und man mit ihnen mitfiebert, wo sie einen vertraut gemacht werden. Es ist manchmal nur ein schmaler Grad zwischen den beiden Facetten – aber dem Autor ist dieser Mix gut gelungen. Der sachliche Stil wird eher bei den militärischen Passagen angewendet, wo es passend zum Inhalt ist.
Das Buch ist temporeich und rasant. Es gibt viele spannungsgeladene und teilweise auch recht brutale oder auch blutige Szenen, die nicht immer für zartbesaitete Leser geeignet ist. Dies ist ein recht militärischer Fantasy- Roman und das merkt man auf jeder Seite. Es gibt viele strategische Denkweisen, aber auch Gemetzel, Hinterhalte oder auch Schlachten. Die Gegner sind hierbei sehr vielseitig – es reicht von dem Entführer der Frau bis zur gegnerischen Soldatenarmee bis zu einem wahnsinnigen Gott.
Bereits in „Blutschwur“ hat man einen Einblick in die komplexe Welt bekommen. Und dies wird im zweiten Band nochmal vertieft – man bekommt mehr Hintergrundinformationen, sowohl in Bezug auf die Vergangenheit und Geschichte der Länder als auch zu dessen Religionen oder Beziehungen untereinander. Auch lernt man die Regionen aus erster Hand besser kennen, da Tamas mit seinen Pulvermagiern eine schwierige Reise durch große Teile des Landes vom Feind Kez marschieren muss. Allgemein lernt man hier die einzelnen Länder und ihre Denkweisen ein wenig besser kennen. Mir hat dieser Einblick in die Welt gut gefallen und hat mich dieser auch näher gebracht.
Auch dieses Mal wird wieder aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählt. Dadurch wird die Handlung nochmal rasanter gestaltet – man springt von einem Ereignis zum nächsten und kommt als Leser nicht zur Ruhe, genauso wenig wie die Protagonisten. Auch lernt man diese noch besser kennen, kann ihre Gedankengänge besser nachvollziehen und versteht, was sie bewegt. Es gibt viele Abenteuer oder auch Schwierigkeiten, welche gemeistert werden müssen. Oftmals müssen Niederlagen eingesteckt und überwunden werden und nicht immer können die Charaktere einfach alles abschütteln – es ist realistisch, die Protagonisten leiden und gehen nicht einfach zum nächsten Punkt über. Tamas ist auch in „Schicksalswende“ ein wesentlicher Charakter, er muss mit seinen Leuten einen schwierigen Marsch durchs Feindesland meistern – dabei lernt man ihn besser kennen und erfährt so einige interessante Aspekte aus seinem Leben. Aber auch Taniel, sein Sohn, hat weiterhin eine wesentliche Rolle. Im ersten Band hat er sich gegen Kresimir behaupten müssen und in diesem Buch leidet er an den Folgen davon. Man merkt, wie ihn dieses Ereignis mitnimmt. An seiner Seite ist Ka-Poel. Die beiden sind ein interessantes Pairing. Zu gerne verfolge ich ihre Geschichte und bin jedes Mal aufs Neue gespannt, was die beiden alles zustande bringen, wie sie über sich hinauswachsen. Auch lernt man durch die beiden immer mehr über die Möglichkeiten der Magie, sodass man einen vielseitigeren Einblick bekommt. Dann ist da noch Adamat. Durch seine Perspektive erfährt man, was so alles in Adro passiert. Dadurch bleibt man an allen Fronten auf dem aktuellen Stand und kann so manche Zusammenhänge besser im Blick behalten als die Protagonisten selber. Mir hat es gefallen, dass man einen noch besseren Einblick in die Charaktere bekommt und ihre Entwicklung aus erster Hand erfährt. Aber auch über die Götterwelt erfährt man einiges, es bleibt also weiterhin spannend.

Insgesamt hat mir „Schicksalswende – Die Powder- Mage- Chroniken 2“ von Brian McClellan sehr gefallen, eine würdige Fortsetzung zu „Blutschwur“. Dies ist ein temporeicher Zwischenteil und besticht durch seine komplexe Spannung und die vielseitigen Charaktere. Ich freue mich schon sehr auf den Abschluss der Trilogie und möchte für den zweiten Band 4,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 27.10.2020

Die Blume der Finsternis

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Die Autorin P. M. Freestone hat mit ihrem Debütroman „Shadowscent – Die Blume der Finsternis“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. Dabei entführt sie in eine Welt voller Gerüche und Düfte. ...

Die Autorin P. M. Freestone hat mit ihrem Debütroman „Shadowscent – Die Blume der Finsternis“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. Dabei entführt sie in eine Welt voller Gerüche und Düfte. Und führt die Leser dabei in das ein oder andere Abenteuer, zusammen mit den Protagonisten Ash und Rakel.

Klappentext:
Ausgerechnet am Blütenmond passiert in den geheimen Gärten der Hüterin der Düfte die Katastrophe: Der Kronprinz, der gerade erst angereist war, liegt vergiftet am Boden. Rakel, der armen Dienerin mit einem besonderen Talent für Düfte, und Ash, dem Leibwächter des Prinzen, fällt die eigentlich unlösbare Aufgabe zu, das rettende Gegenmittel zu finden. Dafür müssen die beiden kryptischen Geheimnisse aus uralten Zeiten entschlüsseln und ihre eigenen verborgenen Wahrheiten erkennen …

Der Klappentext hat ansprechend geklungen und auch die Meinungen zu diesem Fantasy- Buch waren durchweg positiv gewesen, sodass meine Neugier geweckt wurde.
Der Schreibstil von Freestone ist recht angenehm, sie schafft es, ein packendes Setting zu gestalten. Die Welt, die sie sich ausdenkt, ist recht komplex und voller Details. Das Worldbuilding ist vielseitig und besticht durch seine Komplexität. Hervorzuheben ist, dass die Düfte von diversen Naturstoffen und ihrer Weiterverarbeitungen eine wichtige Rolle spielen. In allen Bereichen des Lebens sind sie von Bedeutung und auch für die Menschen sind Aromen essentiell. Es ist wirklich interessant zu lesen, was für eine wichtige Rolle Düfte in einer Welt spielen kann, dass es sich in alle Lebenslagen ausbreitet. Auch die Mythologie ist recht vielschichtig. Doch leider fehlen mir hier ein paar erklärende Worte. Ein bisschen mehr Hintergrundwissen hätte hier gut getan, damit der Leser einen besseren Einblick in die Mythen oder auch die Geschichte dieser Welt bekommt und es somit auch besser verstehen kann.
Das Fantasybuch wird aus mehreren Perspektiven erzählt, dabei lernt man die beiden Protagonisten Ash und Rakel besser kennen, kann ihre Gedanken besser nachvollziehen und erfährt, was sie motiviert, was ihnen wichtig ist. Rakel ist ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Sie lebt mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf und pflegt diesen. Er hat eine schwere Kriegsverletzung, sodass Rakel um ihr Überleben kämpfen muss. Rakel scheint soetwas wie eine perfekte Nase zu haben. Sie hat ein gutes Gespür für die Gerüche und auch die Bearbeitung und Konservierung von diesen gehört zu ihren Talenten. Auch Ash kommt aus ärmlichen Verhältnissen und hatte eine schwierige Kindheit, hat es aber mittlerweile bis zu einem Vertrauten vom Prinzen geschafft, er ist sein Leibwächter und auch sein Freund. Obwohl sie aus relativ ähnlichen Verhältnissen kommen, sind ihre Leben doch sehr unterschiedlich. Sie haben andere Erfahrungen gemacht, mussten andere Hürden meistern. Die Charakterdarstellung und auch die Entwicklung finde ich in diesem Buch gelungen. Man lernt diese zu Beginn kennen, erfährt ihren Standpunkt und ihre Beweggründe und kann aus erster Hand lesen, wie sie Abenteuer und Schwierigkeiten meistern, wie sie daran wachsen. Auch die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten finde ich gelungen. Sie lernen sich langsam kennen, der Start war dabei nicht gerade sehr gelungen. Sie nähern sich langsam an und wachsen dabei zu einem stärkeren Team heran. Jeder hat seine Fähigkeiten und sie müssen lernen, sich dabei auf den anderen zu verlassen.
Zu Beginn muss man sich erst einmal an die Geschichte, die Welt und auch die Charaktere gewöhnen. Den Einstieg empfand ich als etwas ungünstig. Als Leser wird man in diese fremdartige Welt hineingeworfen und muss die Personen kennen lernen, dabei muss man sich an diese fremdartige Situation gewöhnen. Auch die wichtige Rolle der Düfte ist zu Beginn etwas ungewohnt, da musste ich mich persönlich erst reinlesen.
Im Fokus der Handlung besteht die Suche nach den Zutaten. Es werden die einzelnen Zutaten von einem Gegenmittel gesucht, dabei sind diese in einem sehr nebulösen Rätsel benannt wurden. Ash und Rakel müssen dabei in die entlegenen Ecken des Landes reisen und die verschlüsselten Hinweise entwirren. Mir persönlich war diese Suche zu unkompliziert, ohne große Schwierigkeiten meistern die beiden diese abenteuerliche Reise. Hier wurde viel Potential verschenkt, man hätte diese besser und vielseitiger gestalten können.
An der Story hat mir vor allem der Showdown gefallen. Hier erfährt man endlich mehr, die genauen Hintergründe. Man bekommt die Zusammenhänge geliefert, wieso all dies geschah. Es spitzt sich alles zu und schlussendlich bekommt man endlich eine Erklärung über die Ursache.

Insgesamt hat P.M. Freestone mit „Shadowscent – Die Blume der Finsternis“ einen soliden Reihenauftakt geschrieben. Ein interessantes Worldbuilding und eine gelungene Charakterentwicklung. Dennoch wurde meiner Meinung nach in der Story Potential verschenkt. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.10.2020

Das Schattentor

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Mit „Ministry of Souls – Das Schattentor“ hat der Autor Akram El- Bahay ein Fantasy- Buch geschrieben, in dem Geister und auch das Leben nach dem Tod eine wesentliche Rolle spielen. „Das Schattentor“ ist ...

Mit „Ministry of Souls – Das Schattentor“ hat der Autor Akram El- Bahay ein Fantasy- Buch geschrieben, in dem Geister und auch das Leben nach dem Tod eine wesentliche Rolle spielen. „Das Schattentor“ ist ein Reihenauftakt, in welcher Jack, Oz und Prinzessin Naima im Mittelpunkt stehen.

Klappentext:
London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich endlich im Außeneinsatz beweisen. Sein erster Auftrag führt ihn ausgerechnet auf das Gelände des Buckingham Palace. Dort wurde eine arabische Gesandtschaft ermordet. Jack soll den Tatort von ihren Geistern befreien — und entdeckt, dass Naima, die Tochter des Emirs, noch lebt. Als er ihr helfen will, wird er von einem schattenartigen Biest angegriffen. Um Naima zu schützen, befördert Jack sie in die Zwischenwelt! Und bricht damit eine der wichtigsten Regeln der Soulmen.

Ich habe aus der Feder von Akram El- Bahay schon einige Bücher gelesen. Ich kenne sowohl einige seiner Kinder- und Jugendbücher, aber besonders seine „Flammenwüste“- Reihe kann ich wärmstens empfehlen. Da ich seine Bücher bisher durchweg gelungen fand und jedes mich auf seine Art begeistern konnte, waren meine Erwartungen an dieses Buch sehr hoch und auch die Leseprobe war sehr vielversprechend.
Wie ich es bereits aus seinen vorherigen Büchern gewohnt war, war auch dieses Mal der Schreibstil wieder ein Genuss. Dieser ist locker, leicht und sehr bildhaft. Gekonnt wird eine Atmosphäre aufgebaut und als Leser fühlt man sich in das London im Jahre 1850 versetzt – man hat das Gefühl, mit den Kutschen durch London zu fahren oder auch beim Bau des Bahnhofes dabei zu sein. Ein wundervolles Setting wird erzeugt. El- Bahay schafft es, dass mir Bilder im Kopf entstanden sind und ich wirklich das Gefühl hatte, mitten in London zu sein und zusammen mit den Charakteren ein spannendes Abenteuer zu bestreiten. Die Gestaltung der Zwischenwelt und auch die Prinzipien dieser Geisterwelt konnten mich überzeugen. Hier zeigt El- Bahay welches Talent er hat. Auf magische Weise hat er eine komplexe und atmosphärische Welt geschaffen, die ihre eigenen Richtlinien hat. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt. Ich habe quasi an den Seiten geklebt und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, wie es mit Jack, Oz und Naima weitergeht. Auch wird hier auf unnötige Längen verzichtet. Es gibt knappe Kapitel und auch die Sichtweise der Prinzessin wird beleuchtet, sodass nochmal zusätzliche Spannung erzeugt, auch kann man dadurch auch ihre Sichtweise und Denkweise besser verstehen.
In diesem Reihenauftakt lernt man die Protagonisten besser kennen. Jack ist ein angehender Soulman und man merkt, wie viel es ihm bedeutet, endlich nicht mehr ein Soulman in Ausbildung zu sein. Er hat in seinem Leben schon einiges erleben müssen, hatte nicht immer ein leichtes Leben und kennt auch die Schattenseiten von London. Oftmals hat er einen cleveren Spruch auf den Lippen. Doch leider ist er teilweise etwas hilf- und auch kopflos. Ohne Hilfe von anderen wäre er total aufgeschmissen in der Geschichte gewissen und leider verlässt er sich auch – meiner Meinung nach – viel zu oft auf diese. Er überlässt es einfach anderen und vertraut darauf, dass diese die Situation meistern. Sein weiblicher Gegenpart ist die orientalische Prinzessin Naima. Sie und Jack lernen sich kennen, weil auf ihre Familie ein Mordanschlag im Buckingham Palace verübt wurde, welcher sehr mysteriös ist. Sie wirkte auf mich teilweise noch ein wenig unausgereift. Naima rebelliert gegen ihre Prinzessinnen- Rolle, sie möchte nicht nur als reiche Schönheit angesehen werden, stattdessen interessiert sie sich für Selbstverteidigung und auch so eine starke und selbstbewusste Frau. Dennoch hat sie eher kleinere Passagen, sodass ich mir von ihr kein richtiges Bild machen konnte. Was mir persönlich etwas missfallen hat, ist die Beziehung zwischen Jack und Naima. Ihre Entwicklung zueinander ging mir besonders am Ende der Geschichte etwas zu schnell. Die beiden haben nur kurze Auftritte miteinander und dennoch haben sie eine tiefe Beziehung zueinander. Mein persönlicher Liebling ist Oz. Am Anfang war meine Einstellung zu ihm eher skeptisch, er ist ein etwas überheblicher Nerd, der sich am Anfang ganz schön überschätzt, wobei er hierfür schnell die Quittung bekommt. Aber er hat sich im Verlauf der Story echt zum positiven entwickelt. Er ist humorvoll und clever und dabei hat er immer einen tollen Spruch auf den Lippen. Mit Freude habe ich seine Weiterentwicklung mit verfolgt und besonders sein Charakter hat dieses Buch zu etwas besonderem für mich gemacht. Aber es gibt auch noch weitere Nebencharaktere, die dieses Buch bereichert haben – hier möchte ich Agatha und auch Terry positiv erwähnen.
Der Cliffhanger schafft es dann nochmal, diesem Buch die Krönung aufzusetzen. Zu gerne würde man sofort weiterlesen und erfahren, wie es mit Jack, Naima und Oz weitergeht. Aber jetzt heißt es erstmal warten und hoffen, dass für die Protagonisten alles gut ausgeht.

Insgesamt konnte mich der Autor Akram El- Bahay mit seinem neuen Fantasy- Buch „Ministry of Souls – Das Schattentor“ wieder begeistern. Seine magischen Elemente, wie die Geister, die Soulman oder auch die Zwischenwelt fand ich sehr gelungen. Aber leider konnte mich der Protagonist Jack nicht ganz von sich überzeugen. Dafür fand ich seinen Mitspieler Oz umso gelungener. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben und bin schon auf die Weiterführung der Geschichte gespannt.

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