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Veröffentlicht am 04.03.2019

Sturmluft

Izara 3: Sturmluft
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Die deutsche Autorin Julia Dippel hat mit dem Fantasy- Werk „Sturmluft“ den dritten Teil zu ihrer Izara- Reihe veröffentlicht. Mit Spannung habe ich auf die Weiterführung der Geschichte rund um Ari und ...

Die deutsche Autorin Julia Dippel hat mit dem Fantasy- Werk „Sturmluft“ den dritten Teil zu ihrer Izara- Reihe veröffentlicht. Mit Spannung habe ich auf die Weiterführung der Geschichte rund um Ari und Lucian gewartet. Meine Anforderungen und Hoffnungen an dieses Werk waren wirklich groß – konnten mich doch die beiden Vorgänger „Das ewige Feuer“ und „Stille Wasser“ vollkommen in ihren Bann ziehen. Umso überraschter war ich, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Hierbei möchte ich auch empfehlen, dass man vorher die ersten beiden Bücher aus dieser Reihe gelesen haben sollte, ohne diese kann man der Handlung von „Sturmluft“ sonst nicht folgen.

Klappentext:
Ari glaubt, ihre große Liebe Lucian für immer verloren zu haben, und begibt sich auf die verzweifelte Suche nach seinem Mörder. Vor allem Lucians Vater rückt ins Fadenkreuz. Der mächtige Dämon fühlt sich in die Ecke gedrängt und setzt einen tödlichen Brachion auf Ari an. Doch der ist kein Unbekannter und stellt Aris Welt auf den Kopf …

Nachdem der zweite Teil „Stille Wasser“ mit einem bösen Cliffhanger geendet hat, konnte ich es kaum erwarten, dass die Geschichte endlich weitergeführt wird. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und habe daher den dritten Band mit Spannung erwartet.
Dank dem sehr angenehmen Schreibstil von Julia Dippel bin ich gut in das Buch reingekommen. Dass ich den vorherigen Band gelesen habe, war schon einige Zeit her, dennoch bin ich sofort mitten in der Handlung gewesen, was auch daran lag, dass der Inhalt von „Stille Wasser“ noch sehr präsent war. Wesentliche Handlungsstränge werden zu Beginn nochmal kurz in die Story mit eingebunden, sodass man das Wichtigste wieder in Erinnerung gerufen bekommt. Aber auch der bildgewaltige und humorvolle Stil haben dazu geführt, dass ich mich gleich wieder wie zu Hause gefühlt habe, sodass die Seiten nur so dahingeflogen sind. Dippel schreibt mit einer mitfühlenden Art, sodass die Emotionen der Charaktere gut transportiert werden und dabei geschickt mit der Handlung im Einklang stehen. „Sturmluft“ ist rasant, tempo- und actionreich. Man kommt von einer spannenden Szene in die nächste, als Leser kommt man kaum zu Luft. Viele unverhoffte Wendungen und Richtungswechsel werden eingebaut und man klebt quasi an den Seiten. Der Spannungsbogen wird permanent aufrechterhalten. Aber es gibt auch ruhige Sequenzen, in denen der Leser und auch die Protagonisten Luft holen können. Gut gefallen haben mir in diesen Passagen die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren. Man konnte sie dadurch besser verstehen und ihre Beweggründe nachvollziehen. Dippel schafft es auch in diesem Band wieder gekonnt, eine vielschichte Geschichte zu weben. Die einzelnen Handlungen sind miteinander verwoben, es erfolgt der Grundsatz, dass jeder Aktion auch eine Reaktion folgt. Man muss manchmal hinter die Fassade schauen, die einzelnen Charaktere und ihre Handlungen sind miteinander verwoben. Gekonnt werden sie verknüpft – dies steigert die Spannung, denn man wartet sehnsüchtig auf die Reaktion des Gegenpart und lauert, was hier wohl kommen mag.
Überzeugen konnten mich auch dieses Mal wieder die Charaktere. Wobei ich als kleinen Kritikpunkt anbringen möchte, dass mir die Freunde von Ari in diesem Buch etwas zu kurz gekommen sind. Gerne hätte ich mehr über ihr Leben erfahren, während Ari ihren Weg geht. Mir hat hier einfach etwas gefehlt – dieses harmonische und freundschaftliche Miteinander. Eine taffe Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt – mir war hier Ari viel zu präsent. Im Mittelpunkt stand eindeutig, wie sie mit ihren Problemen umgeht, wie sie versucht, mit dem Verlust von Lucian klarzukommen. Wobei mich Ari auch hier wieder überzeugen konnte, das will ich mit diesen Sätzen gar nicht schlecht reden. Mir war nur manchmal zu viel der Fokus auf Ari gelegt wurden. Besonders positiv hervorheben möchte ich Tristan. Dieser Charakter hat diverse Emotionen in mir hervorgerufen. Kleine Einblicke hinter seine Fassade, seine Maske haben mir hier besonders gefallen. Viele Charaktere bestechen durch ihre Vielschichtigkeit und konnten nicht vollkommen überzeugen. Auf Lucian möchte ich hier nicht weiter eingehen, da dies zu sehr spoilern würde.
Auch sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass auch diesmal wieder ein gewisser Aspekt auf den Emotionen und auch auf der Liebesgeschichte zwischen Ari und Lucian liegt. Die Geschichte zwischen den beiden nimmt einen gewissen Raum ein, ist aber nicht der Mittelpunkt der Handlung.

Auch diesmal konnte mich Julia Dippel wieder vollkommen überzeugen – sowohl von ihrem Schreibstil, der Handlung als auch den Charakteren. Das Gesamtkonzept hat mich erneut überzeugt und bis auf ein paar Kleinigkeiten war ich rundum mit dem Fantasy- Buch begeistert. Daher möchte ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergeben.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Emily Bones

Emily Bones
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Gesa Schwartz hat mit „Emily Bones – Die Stadt der Geister“ eine schaurig- schöne Geistergeschichte geschrieben, welche ab 10 Jahren empfohlen wird.

Klappentext:
Emily glaubt zu träumen, als sie sich ...

Gesa Schwartz hat mit „Emily Bones – Die Stadt der Geister“ eine schaurig- schöne Geistergeschichte geschrieben, welche ab 10 Jahren empfohlen wird.

Klappentext:
Emily glaubt zu träumen, als sie sich eines Nachts in einem Grab wiederfindet. Aber es ist kein Traum. Entsetzt stellt sie fest, dass sie gestorben ist und nun als Geist auf dem Friedhof Père Lachaise herumspuken muss. Aber sie denkt gar nicht daran, sich damit abzufinden. Denn sie ist keines natürlichen Todes gestorben, und fortan hat Emily nur noch ein Ziel: Sie will ihren Mörder finden und sich das Leben zurückholen, das er ihr gestohlen hat. Doch das ist selbst für einen Geist viel gefährlicher, als Emily es je für möglich gehalten hätte...

Von der Autorin Gesa Schwartz kannte ich bereits andere Fantasy- Bücher für Erwachsene und war daher sehr auf ihr Kinderbuch gespannt. Der Schreibstil von ihr ist ja doch recht speziell und daher war ich sehr auf die Umsetzung gespannt.
Zuerst ist mir die liebevolle Gestaltung positiv aufgefallen. Sie hat mich sofort überzeugen können und hat meine Neugier auf den Inhalt des Buches noch gesteigert. Der Schreibstil von Schwartz ist angenehm, phantasievoll und poetisch. Jedoch war ich positiv überrascht, dass der typische Erzählstil von der Autorin hier nicht so zum tragen kommt. Geschickt werden Bilder gemalt, in der poetischen Weise von Schwartz, bloß nicht so intensiv, wie ich es bisher von ihren bisherigen Büchern gewohnt war. Dies hat mir gut gefallen, es hat besser zu einem Kinder- /Jugendbuch gepasst. Schwartz zeichnet in „Emily Bones“ gekonnt ein ansprechendes Setting, man lernt Paris und seine schaurig- schöne Seite besser kennen. Das Setting wird gekonnt in die Handlung eingebunden und verstärkt die Atmosphäre. Auch dieses gekonnte Miteinander hat mich wieder vom Stil der Autorin überzeugen können.
Gut gefallen haben mir auch die Charaktere. Diese sind gut ausgearbeitet, vielseitig und wirklich liebevoll gestaltet. Sie passen einfach zur Handlung und auch zur Atmosphäre und transportieren die Geschichte wunderbar. Allein die ganzen Wesen auf dem Friedhof fand ich wunderbar. Wie sie Emily aufnehmen und in ihren Kreis einführen, als sie als Geist auf diesem Friedhof erwacht. Klar, gibt es Anfangsschwierigkeiten – aber man muss ja auch erst mal überwinden, dass man als Geist wiedergeboren wurde. Protagonistin in das Mädchen Emily. Recht schnell erfährt man, wie sie gestorben ist und warum sie als Geist jetzt ihr Unwesen treibt. Sie hat ihr Herz am richtigen Fleck. Besonders ihre enge Bindung zu ihrer Schwester hat mir gut gefallen. Auch ist Emily mutig und kämpferisch, sie lässt sich nicht so schnell von ihrem Vorhaben abbringen und kämpft für ihre Sache. Ihre liebevolle und dennoch gewitzte Art konnten mich überzeugen. Emily ist ein Mädchen, welches Mut spendet und war mir sofort sympathisch, auch wenn sie manchmal flucht wie ein junger Kesselflicker. Dies hat die Situation gekonnt aufgelockert und ich mochte ihre Art einfach. Aber auch die anderen Charaktere waren liebevoll ausgearbeitet und haben die Geschichte bereichert.
Trotz all dieser positiven Aufzählungen hatte ich leider so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Irgendwie konnte es mich nicht immer in seinen Bann ziehen – teilweise gab es langatmige Passagen, welche die Spannung des Buches deutlich gedämpft haben. Der Spannungsbogen konnte meiner Meinung nach nicht immer aufrechterhalten werden, ein paar Kürzungen hätten dem Buch gutgetan. Auch das eigentlich spannende Finale konnte mich nicht vollständig in seinen Bann ziehen. Es war gut umgesetzt, die Lösung hat mir gefallen, dennoch musste ich mich zwingen, die letzten Seiten nicht nur zu überfliegen. Die Geschichte und dessen Umsetzung konnten mich leider nicht vollständig überzeugen.

Mit „Emily Bones- Die Stadt der Geister“ hat Gesa Schwartz ein schaurig- schönes Jugendbuch auf den Markt gebracht, welches mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Ein wundervolles Setting mit einer ansprechenden Atmosphäre und liebevollen Charakteren, dennoch konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig fesseln. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Spiel der Krone

The Crown's Game
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„The Crown’s Game“ aus der Feder von Evelyn Skye ist der Auftakt einer fantastischen Reihe, welche im alten Russland spielt - der erste Band ist an das frühe 19. Jahrhundert angelehnt.

Klappentext:
Die ...

„The Crown’s Game“ aus der Feder von Evelyn Skye ist der Auftakt einer fantastischen Reihe, welche im alten Russland spielt - der erste Band ist an das frühe 19. Jahrhundert angelehnt.

Klappentext:
Die talentierte Vika kann den Schnee beschwören und Asche in Gold verwandeln. Der Einzelgänger Nikolai kann durch Wände sehen und Brücken aus dünner Luft zaubern. Sie sind Magier – die beiden einzigen in Russland. Und erbitterte Gegner, denn nur einer von ihnen kann der neue Magier des Zaren werden. Der Verlierer muss sterben. Und so treten Vika und Nikolai im 'Spiel der Krone' gegeneinander an, in dessen Verlauf sie sich gefährlich nahe kommen. Kann ihre Liebe den Verlauf des Spiels verändern und den Tod verhindern?

Sowohl Cover als auch Klappentext und eine Leseprobe haben mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Es hat sich gut anlesen lassen und hat einen spannenden Kampf im Spiel der Krone versprochen. Jedoch wurden meine Erwartungen nur zum Teil erfüllt.
Zuerst möchte ich den angenehmen Schreibstil von Skye loben. Ich habe dank ihrer Beschreibungen gut in das Buch herein gefunden und besonders das Setting und die damit verbundene Atmosphäre haben mir sehr gefallen. Ich bin quasi im alten Russland spazieren gewesen, habe dieses Land ein bisschen besser kennen gelernt und habe es einfach genossen, eine Geschichte in diesem Setting zu lesen. Die Landschaftsbeschreibungen, welche gekonnt in die Handlung eingebunden wurden, habe ich genossen und hatte so ein Bild von der damaligen Zeit vor meinem Auge. Auch die Grundidee konnte mich begeistern. Zwei starke Magier gibt es in Russland, jedoch darf es nur einen geben, damit dieser vollständig auf die Magie zugreifen darf. Daher wird das Spiel der Krone ausgerufen. Die beiden Magier müssen ihr Können unter Beweis stellen und den Zar von ihrem Talent und ihrer Kraft überzeugen. Für einen von beiden geht dieses Spiel tödlich aus. Ich hatte mir in diesem Rahmen ein spannendes und dramatisches Spiel vorgestellt, indem die beiden Kontrahenten verbissen gegeneinander kämpfen und versuchen, den anderen zu übertrumpfen. Schließlich ist es ein Spiel um Leben und Tod. Sie müssen dem Zar beweisen, dass sie das Reich besser verteidigen können. Jedoch empfand ich die Umsetzung als mangelhaft. Es hat an Spannung und Dramatik gefehlt. Thema vom Spiel der Krone war der anstehende Geburtstag vom Zarensohn Pascha. Die Stadt wurde dekoriert oder Sachen zur Belustigung erfunden. Unterschwellig wurde versucht, dem anderen zu schaden, aber ohne es wirklich zu wollen. Aus dieser Grundidee hätte man viel mehr machen können und das Potential wurde einfach nicht genutzt, was wirklich schade ist. So wird daraus eher ein langweiliges Spiel, welches der Verschönerung der Stadt dient. Dramatik habe ich hier vergebens gesucht. Aus dem Spiel der Krone hätte man so viel machen können. Der allgemeine Aufbau und dessen Ablauf wurden mangelhaft umgesetzt und auch die Aufgaben innerhalb dessen hätte man besser darstellen können.
Erzählt wird das Buch aus mehreren Perspektiven. Hierbei erfährt man abwechselnd die Geschichte aus der Sicht der beiden Magier Vika und Nikolai, welche gegensätzlicher nicht sein könnten. Vika ist ein wildes Mädchen, sie ist mit ihrem Vater auf einer kleinen Insel relativ isoliert aufgewachsen. Sie beweist im Verlauf des Buches öfters ihren Mut und Tatendrang, kann aber auch recht naiv reagieren. Nikolai ist dagegen ein zivilisierter junger Mann, welcher direkt in St. Petersburg in edlen Kreisen aufgewachsen ist. Er ist eher still und bedacht, im Verlauf des Buches ist er mir ans Herz gewachsen. Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich natürlich immer mehr eine Bindung. Sie interessieren sich für den anderen Magier und eine Zuneigung ist absehbar. Mich hat die Beziehung zwischen den beiden nicht überzeugen können. Sie wirkte auf mich recht konstruiert. Diverse Nebencharaktere werden in die Handlung mit eingebaut, wobei hier besonders Pasche, der Sohn vom Zar, hervorsticht. Auch seine Person wurde interessant gestaltet und konnte mich begeistern. Von einem anderen Nebencharakter, welcher sogar einen einzelnen Erzählstrang bekam, hatte ich mir mehr erhofft. Diese Person war irgendwie nur Mittel zum Zweck. Mehr verrate ich hier nicht, dies würde zu sehr spoilern.

Evelyn Skye hatte mit „The Crown’s Game“ eine tolle Grundidee, welche leider nur mangelhaft umgesetzt wurde. Meiner Meinung nach wurde hier viel Potential verschenkt, mehr Spannung und Dramatik hätte dem Buch gut getan. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Awaking

Awaking
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Die mir bisher unbekannte Autorin Lea Weiss hat mit „Awaking – Das Erwachen der Gabe“ ein Romantasy- Buch zum Thema Engel geschrieben, welches mich von der Grundidee neugierig gemacht hat.

Klappentext:
Roses ...

Die mir bisher unbekannte Autorin Lea Weiss hat mit „Awaking – Das Erwachen der Gabe“ ein Romantasy- Buch zum Thema Engel geschrieben, welches mich von der Grundidee neugierig gemacht hat.

Klappentext:
Roses Leben wird auf den Kopf gestellt, als der Engel Chulo ihr das Leben rettet. Doch damit ist die Gefahr nicht gebannt: Roses Angreifer, gefallene Engel, fordern ihre Seele und machen weiter Jagd auf sie. Chulo setzt alles daran, sie zu beschützen – obwohl ihm jeder Kontakt zu Menschen strengstens untersagt ist. Zwischen den beiden entfacht eine große, aber verbotene Liebe. Als ihre Beziehung entdeckt wird, verstoßen die Wächterengel Chulo aus ihrem Kreis. Er opfert sich für Rose und liefert sich den Gefallenen aus – die Verwandlung in einen von ihnen droht. Nur Rose kann ihn retten, tief in ihr schlummern gewaltige Fähigkeiten …

Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich die Grundidee interessiert. Eine Geschichte über Engel, wobei es auch böse Exemplare geben soll, welche Seelen jagen, hat mich angesprochen. Ich war auf die Umsetzung gespannt und hatte gehofft, dass die Liebesgeschichte geschickt in die Handlung mit eingebunden wurde. Doch leider wurde ich enttäuscht.
Gefühlreich wird die Geschichte erzählt. Viele Emotionen sind thematisiert wurden und oftmals stehen sie auch im Vordergrund. Man erfährt viel über das Gefühlschaos der Protagonistin Rose, welches wohl charakteristisch für einen Teenager ist. Der Schwerpunkt des Buches liegt meiner Meinung nach definitiv auf der emotionalen Ebene. Dies führte dazu, dass die Erzählung für mich persönlich etwas zu kurz kam. Mir haben Beschreibungen gefehlt, ich konnte keinen Zugang zur Geschichte finden, teilweise kam mir die actionreiche Spannung, die einen Konflikt zwischen den einzelnen Engelkategorien ja eigentlich haben müsste, einfach zu kurz und wurde kaum thematisiert. Auch hatte ich meine Probleme mit der Art des Erzählens. Dies führte wohl dazu, dass ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Oftmals hat mir die Spannung gefehlt, diverse Passagen habe ich als langwierig empfunden, sie haben das Buch ausgebläht und waren für die Handlung eigentlich unnötig.
Die Protagonistin namens Rose ist ein Teenager, sie hat ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren und lebt daher mit ihrem Vater allein. Dieser ist recht wohlhabend, aber mehr an seiner Arbeit interessiert als an dem Leben seiner Tochter. Rose ist ein recht einfühlsames Mädchen, an sich hat sie recht typische Probleme. Dennoch steckt in ihr mehr als sie eigentlich ahnt. Der männliche Gegenpart ist Chulo, ein Engel, welcher Rose vor den gefallenen Engeln gerettet hat, obwohl er dies eigentlich nicht tun dürfte. Seine Entwicklung war recht interessant dargestellt. Auch erfährt der Leser einiges aus seiner Gedankenwelt. Er ist ein recht grüblerischer Engel, welcher über die Prinzipien der Welt, wie er sie kennt, nachdenkt. Recht schnell entwickelt sich eine Anziehung zwischen den beiden. Eine richtige Erklärung bzw. eine Basis für ihre Liebesbeziehung habe ich leider vergeblich gesucht. Auf mich wirkte diese recht konstruiert und platt. Mir hat auch in diesem Aspekt der Geschichte die Tiefe gefehlt.
Anhand des Klappentextes habe ich einfach mehr erwartet, vielleicht auch etwas anderes. Ich hatte gehofft, dass der Konflikt mit den gefallenen Engeln eher im Vordergrund steht. Dass ihre Geschichte ausgebaut wird, dass dadurch Spannung aufgebaut wird. Doch leider stand in diesem Buch definitiv die Liebesgeschichte im Vordergrund, welche auf mich leider auch noch konstruiert wurde. Ich bin für dieses Buch wohl einfach das falsche Publikum.
Das Ende ist so gestaltet, dass eine Fortsetzung der Geschichte denkbar wäre. Diverse Erzählstränge werden abgeschlossen, einige Aspekte bleiben jedoch offen.

Insgesamt konnte mich Lea Weiss mit ihrem Romantasy- Werk „Awaking – Das Erwachen der Gabe“ leider nicht überzeugen. Mir haben einfach die Tiefe und auch die fesselnde Handlung gefehlt. Vielleicht bin ich einfach auch mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Diese Geschichte werde ich, falls es eine Fortsetzung geben sollte, wohl nicht weiter verfolgen. Ich hatte mir mehr Handlung und weniger platte Liebesgeschichte erhofft. Diese Erwartung wurde jedoch nicht erfüllt. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Der Spielmann

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Der Autor Oliver Pötzsch hat mit „Der Spielmann“ den Auftakt seiner Faustus- Reihe geschrieben, welche man in das Genre der historischen Romane einordnen kann.

Klappentext:
1486: Knittlingen ist ein ruhiger ...

Der Autor Oliver Pötzsch hat mit „Der Spielmann“ den Auftakt seiner Faustus- Reihe geschrieben, welche man in das Genre der historischen Romane einordnen kann.

Klappentext:
1486: Knittlingen ist ein ruhiger Ort im Kraichgau. Bis zu dem Tag, als die Gaukler in die Stadt kommen – und plötzlich Kinder verschwinden. Johann Georg, genannt „Faustus“, der Glückliche, kümmert das nicht. Ihn interessiert nur der Spielmann und Magier Tonio del Moravia: Von dem blassen Mann mit den stechend schwarzen Augen, der Johann eine große Zukunft als Gelehrter voraussagt, geht eine seltsame Faszination aus. Johann schließt sich ihm an, gemeinsam ziehen sie durch die deutschen Lande. Der junge Mann saugt alles auf, was Tonio ihm beibringt. Doch von Tonios Lehren geht eine ungeahnte Gefahr aus, und schon bald beschleicht Johann das Gefühl, dass sein Meister mit dunklen Mächten im Bunde steht. Mächte, die Johanns ganzes weiteres Leben bestimmen werden …

Ich habe bereits andere Werke aus der Feder von Oliver Pötzsch gelesen, welche mich bisher alle in ihren Bann gezogen haben. Thematisch hat mich auch sein neustes Werk angesprochen. Ein Buch über die historische Persönlichkeit Johann Georg Faustus. Daher war ich sehr gespannt auf dieses Werk und auch diesmal konnte mich Pötzsch von seinem Schreibtalent überzeugen.
Der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil, dieser ist bildreich und packend. Dieser fesselnde Stil schafft es, dass die Seiten des umfangreichen historischen Werkes nur so dahinfliegen und man in eine längst vergangene Zeit hineingezogen wird. Dabei habe ich den Alltag vergessen können und habe zusammen mit Johann Georg Faustus einige Abenteuer bestreiten dürfen. Pötzsch gestaltet dieses Buch durchweg spannend. Einige interessante Wendungen, welche ich so nicht erwartet hätte, wurden eingebaut. Immer neue Aspekte wurden in die Geschichte eingeflochten und haben dazu geführt, dass man sowohl den Protagonisten als auch die damalige Zeit besser kennen gelernt hat. Jeder Seite merkt man an, dass eine umfangreiche Recherche zugrunde liegt. Gut gefallen hat mir hierbei die Mischung aus Fakten und Fiktion. Nicht immer ist erkennbar, ob hier ein wirkliches Geschehnis vorliegt, aber bei vielen Passagen kann man die vielseitigen Ausschmückungen und Erfindungen des Autors bewundern. Der Autor hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und hat dabei einiges an Herzblut in dieses Projekt einfließen lassen. Diverse Zitate wurden in die Handlung eingebunden und es hat mir große Freude bereitet, wenn ich eins entdeckt habe. Ansprechend empfand ich auch die beigefügte Karte, welche ich gerne als Orientierungshilfe genutzt habe, oder auch das Nachwort des Autors.
Man lernt den Protagonisten Johann Georg, welcher von seiner Mutter liebevoll Faustus genannt wird, bereits in jungen Jahren kennen. Man erfährt das ein oder andere über seine nicht immer schöne Kindheit und wird mit ihm zusammen reifer und lernt immer mehr dazu. Faustus ist bereits in seiner Kindheit ein wissbegieriger und zielstrebiger Junge, diese Eigenschaften legt er auch mit fortschreitendem Alter nicht ab. Er strebt nach immer größerem Wissen und will die Geheimnisse der Welt erkundigen. Dabei merkt er recht oft nicht, was das für sein Umfeld oder seine Freunde bedeutet. Ein wichtiger Wegbegleiter ist der Magier Tonio del Moravia, er nimmt ihn nach einem Schicksalsschlag auf und wird sein Lehrmeister. Doch nicht alles ist immer so, wie es zunächst scheint. Tonio hat auch seine Schattenseiten und mit diesen wird Faustus konfrontiert. Ich muss leider gestehen, dass mir Johann Georg über die gesamte Anzahl an Seiten nicht wirklich sympathisch geworden ist. Leider ist er mir nie wirklich ans Herz gewachsen. Es war spannend und interessant, über ihn zu lesen, aber sein Umgang mit seinen Mitmenschen hat mich wohl davon abgehalten, dass er mir sympathisch wurde. Dennoch wurde er vielseitig gezeichnet und ich fand es gut, dass Faustus nicht als schillernde Persönlichkeit dargestellt wurde, dass auch Schattenseiten aufgezeigt wurden. Auch gut gefallen haben mir diverse Nebencharaktere, welche mir teilweise schon eher ans Herz gewachsen sind. Ihre Geschichten habe ich ebenfalls mit großem Interesse verfolgt.
Pötzsch hat diverse interessante Ausführungen in die Handlung einfließen lassen. Zum Beispiel die Erstellung von Horoskopen oder auch das Leben als Gaukler, wie es damals gewesen sein könnte, konnten mich in ihren Bann ziehen. Sie haben das Buch vielseitiger gemacht, viele kleine Informationshappen wurden eingebaut und so hat man noch einiges über diese Zeit gelernt. Die Darstellung des Okkulten hat mir auch gefallen. Wobei ich mir an manchen Stellen nicht ganz sicher bin, ob hier fantastische Elemente mit eingebunden wurden oder ob der Autor uns nur die damaligen abergläubischen Denkweisen und Ansichten näher bringen wollte. Hier hoffe ich auf eine Erklärung im nächsten Band.

Insgesamt konnte mich Oliver Pötzsch mit „Der Spielmann“ wieder von seiner Art, Geschichten zu erzählen, überzeugen. Leider bin ich mit dem Protagonisten Faustus nicht richtig warm geworden, was dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat. Jedoch ist meiner Meinung nach noch ein bisschen Luft nach oben, sodass ich 4 Sterne vergeben möchte.