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Veröffentlicht am 14.03.2018

Erbin des Lichts

Silberschwingen 1: Silberschwingen
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Die Autorin Emily Bold hat mit „Erbin des Lichts“ einen Reihenauftakt geschrieben, welche die Geschichte von Thorn erzählt.

Klappentext:
Thorn kann kaum atmen, ihr Körper schmerzt, ihr Rücken glüht – ...

Die Autorin Emily Bold hat mit „Erbin des Lichts“ einen Reihenauftakt geschrieben, welche die Geschichte von Thorn erzählt.

Klappentext:
Thorn kann kaum atmen, ihr Körper schmerzt, ihr Rücken glüht – etwas Unerklärliches geht mit ihr vor. Und schon bald erfährt sie: Sie ist halb Mensch, halb Silberschwinge und schwebt plötzlich in höchster Gefahr. Denn als Halbwesen hätte sie bereits nach ihrer Geburt getötet werden sollen. Als Lucien, der Sohn des mächtigen Clanoberhaupts der Silberschwingen, von ihrer Existenz erfährt, macht er Jagd auf sie. Thorn ist fasziniert von Lucien, denn er ist das schönste Wesen, dem Thorn jemals begegnet ist – und zugleich ihr schlimmster Feind.

Dies war mein erstes Buch aus der Feder der Autorin und ich war schon sehr auf dieses Werk gespannt, hatte ich doch schon viel Gutes darüber gehört.
Der Schreibstil von Bold ist angenehm und jugendlich, dadurch hat sich „Erbin des Lichts“ flüssig lesen lassen. Dieses Buch wird auf verschiedenen Perspektiven erzählt. Hierdurch bekommt man einen vielseitiger Einblick in das Geschehen und auch in die Gedankengänge und Handlungen der Protagonisten. Besonders die Protagonistin wird näher beleuchtet – der Leser bekommt einen guten Einblick in ihre Gedanken und kann sie dadurch besser verstehen. Die Umsetzung hat mir hier recht gut gefallen – die Einblicke von Thorn konnten mich zwar nicht immer überzeugen, doch dadurch konnte ich manche Handlungen einfach besser nachvollziehen. Ich finde, dass die Handlung teilweise etwas dahin plätschert. Leider konnte die Autorin meiner Meinung nach nicht immer die Spannung aufrecht erhalten, manche Stellen empfand ich als unnötig lang gezogen. Andere Szenen dagegen waren sehr spannend und auch durch den Perspektivenwechsel konnte oftmals zusätzliche Spannung erzeugt werden.
Dieses Romantasy- Werk hat eigentlich zwei Protagonisten. Auf der einen Seite ist da Thon. Sie ist ein Mädchen im Teenageralter, wirkt auf mich jedoch recht sympathisch. Sie ist eine Kämpferin, was nicht nur bei ihren sportlichen Aktivitäten erkennbar ist. Sie setzt sich für die Menschen ein, welche ihr wichtig sind. Kurz vor ihrem 16. Geburtstag ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen. Sie erfährt, dass sie ein Halbwesen ist und somit zum Teil auch eine Silberschwinge. Thorn hadert nicht lange mit sich und ergibt sich recht schnell ihrem Schicksal. Allgemein fand ich sie für ein Mädchen im besten pubertären Alter doch etwas zu rational und reif. Gut fand ich jedoch, dass der Leser zusammen mit Thorn die Welt der Silberschwingen kennen lernt- mit all ihren Vorteilen aber auch Verpflichtungen. So langsam lernt man diese Welt besser kennen und muss erkennen, dass diese recht geheimnisvoll und nicht immer einfach ist.
Auf der anderen Seite ist da der männliche Protagonist Lucien. Sein Vater ist das Oberhaupt der Silberschwingen. Er befolgt häufig die Anweisungen seines Vaters und hat nicht nur angenehme Wesenszüge. Lucien wirkt recht düster und soll wohl die Position des Bad Boys einnehmen. Mir persönlich war Lucien unsympathisch. Ich bin mit seiner Art, wie er manchmal etwas denkt und genau das Gegenteil tut, einfach nicht warm geworden.
Auch die Verbindung zwischen Lucien und Thorn ist in meinen Augen leider nicht nachvollziehbar. Ich fand sie unglaubwürdig. Ständig wird betont, dass Lucien ein Monster ist, dennoch schwärmt Thorn ständig für ihn. Besonders in der zweiten Hälfte des Buches waren mir diese Schwärmereien einfach zu viel. Auch als Teenager sollte man in solch einer Situation nicht nur an die tollen Muskeln denken, besonders da sie vorher doch recht rational beschrieben wurde. Und auch Lucien entwickelt Gefühle für Thorn, mag ihre zerbrechliche Art aber auch ihre innere Stärke. Ich konnte die Verbindung zwischen den beiden leider nicht nachvollziehen. Dies hat für mich einen großen Kritikpunkt ausgemacht.
„Erbin des Lichts“ endet mit einem bösen Cliffhanger, welcher die Neugier auf die Fortführung des Geschehens steigert. Obwohl mich diese Schwärmereien genervt haben, hat dieses Ende mein Interesse am Fortgeschehen der Geschichte geweckt.

Insgesamt konnte mich Emily Bold mit ihrem Reihenauftakt „Erbin des Lichts“ nicht vollständig überzeugen. Es hat überzeugende Ansätze, die Welt der Silberschwingen fand ich recht ansprechend. Doch leider konnte mich die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten einfach nicht überzeugen. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Pheromon

Pheromon 1: Pheromon
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Das Jugendbuch „Pheromon“ ist das gemeinschaftliche Projekt von den Autoren Rainer Wekwerth und Thariot. Auch ist dieses Werk der Auftakt einer geplanten Trilogie.

Klappentext:
2018 - Jake ist siebzehn. ...

Das Jugendbuch „Pheromon“ ist das gemeinschaftliche Projekt von den Autoren Rainer Wekwerth und Thariot. Auch ist dieses Werk der Auftakt einer geplanten Trilogie.

Klappentext:
2018 - Jake ist siebzehn. Spielt gerne Football, ist schlecht in Mathe, steht auf Mädchen. Doch plötzlich ist alles anders: Er kann Gefühle riechen - und nimmt einen seltsamen fremdartigen Geruch wahr, den immer mehr Menschen in seiner Umgebung verströmen. Etwas ändert sich - nicht zum Guten. Das spürt er.
2118 - Travis ist Arzt. Jeder Tag ist wie der vorherige. Bis ein Mädchen seine besondere Aufmerksamkeit erregt. Lee. Sie ist schwanger und scheint durcheinander. Als er ihr helfen will, stößt er auf eine Organisation, die sich klammheimlich über den ganzen Erdball ausgebreitet hat. Sie scheint die Welt verändern zu wollen - nicht zum Guten. Das spürt er.
Zwei Leben in unterschiedlichen Zeiten. Aber eine gemeinsame Zukunft, für die es sich zu kämpfen lohnt!

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil es auch aus der Feder von Rainer Wekwerth stammt. Seine Labyrinth- Trilogie hatte mir damals sehr gut gefallen, sodass ich neugierig auf dieses Werk wurde. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Das besondere ist jedoch, dass hier zwei Autoren ein gemeinschaftliches Werk geschaffen haben, wobei jeder einen Erzählstrang übernommen hat. Unterschiede bei den Perspektiven in Bezug auf den Schreibstil sind bemerkbar, aber ein großer Bruch ist nicht erkennbar. Die Erzählart ist recht knapp gehalten. Mir persönlich fehlten manchmal ein paar erklärende oder umschreibende Worte. Manche Szenen werden recht knapp abgehandelt. Dies hatte meine Meinung zu Folge, dass dem Buch stellenweise etwas Tiefe gefehlt hat. Ich hätte mir ein paar Informationen mehr gewünscht, viele Szenen wurden nur angerissen und weiter vorangetrieben.
„Pheromon“ wird aus zwei Perspektiven erzählt, hierbei spielt einer im Jahre 2018 und der andere 2118. Der Strang in der Gegenwart handelt hauptsächlich von Jugendlichen, der Beginn der Geschichte wird erzählt und man bekommt einen Einblick, wie alles begonnen hat. Bei der Geschichte in der Zukunft sind die Protagonisten Erwachsene. Aber auch eine junge Frau, die gerade erst lernt, ihr Leben in die Hand zu nehmen, spielt eine wesentliche Rolle. Hier erfährt man, welche Folgen dies in einhundert Jahren hat und wie die Zivilisation damit umgeht. Der Strang in der Gegenwart ist geprägt durch eine Jugendsprache, welche ich nicht immer angenehm fand. Leider empfand ich die Erzählperspektive in der Zukunft etwas blass, so viele Erneuerungen scheint es nicht zu geben. Allein der technische Fortschritt wird angerissen, wobei dies keine neuen Ideen sind.
Den Einstieg in die Geschichte empfand ich als relativ zäh. Die Protagonisten und deren alltägliches Leben werden vorgestellt. Lange hatte ich das Gefühl, dass man in die Handlung eingeführt wird, viel Spannung konnte leider nicht aufgebaut werden. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte auf der Stelle tritt und nicht wesentlich vorangetrieben wurde bzw. sich im Kreis dreht. Mir persönlich hat es zu lange gedauert, bis es wirklich spannend wird. Hier hätte man bestimmt ein paar Kürzungen vornehmen können. Auch bin ich mit der Auflösung nicht warm geworden. Die Erklärung für all diese beschriebenen Vorgänge war mir persönlich etwas zu abgedreht und ist in eine Richtung gegangen, mit der ich zwar nicht gerechnet hätte, die mich aber leider auch nicht überzeugen konnte. Gut gefallen hat mir die Grundidee schon, aber manchmal hätte ich mir noch ein paar erklärende Worte mehr gewünscht. Allein die Tatsache, warum Jake plötzlich diese neuen Fähigkeiten hat, wurde viel zu knapp angerissen. Hier hat man Potential verschenkt.
Die beiden Protagonisten wirkten auf mich relativ sympathisch. Besonders Travis, der Protagonist aus der Zukunft, hat sein Päckchen zu tragen und leidet unter den Folgen seiner Vergangenheit. Dennoch wirkten sie auf mich teilweise recht blass. Manche Handlungen oder Entscheidungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Dies hatte zur Folge, dass ich keine richtige Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte.

Insgesamt konnten mich die Autoren Rainer Wekwerth und Thariot mit ihrem Buch „Pheromon“ nicht vollständig überzeugen. Eine nette Grundidee, wobei die Umsetzung meiner Meinung nach mangelhaft ist. Dafür kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Rückkehr des Lichts

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
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Die Autorin Sophie Jordan hat mit ihrem aktuellen Werk „Rückkehr des Lichts – Königreich der Schatten“ der zweiten und somit finalen Band der Reihe geschrieben. Hierbei würde ich empfehlen, dass man im ...

Die Autorin Sophie Jordan hat mit ihrem aktuellen Werk „Rückkehr des Lichts – Königreich der Schatten“ der zweiten und somit finalen Band der Reihe geschrieben. Hierbei würde ich empfehlen, dass man im Vorfeld den Vorgänger „Die wahre Königin“ gelesen hat, da die Geschichte aufeinander aufbaut.

Klappentext:
Seit Jahren herrscht Finsternis über dem Königreich Relhok. Doch Luna, die wahre Königin des Reiches, ist es mithilfe des Waldläufers Fowler gelungen, aus Relhok zu fliehen. Der Mörder ihrer Eltern droht, auch sie zu töten. Auf der Flucht wird ihr Verbündeter lebensgefährlich verletzt. Nur die fremden Soldaten des Königs Lagonia können ihnen helfen. Doch kann sie ihnen vertrauen? Um endlich der Dunkelheit zu entkommen und ihre Feinde zu besiegen, müssen sich Luna und Fowler ihrer Bestimmung stellen.

Auch bei dem zweiten Band der Reihe hat mir der Schreibstil von Jordan wieder gut gefallen. Er ist sehr bildgewaltig und der Autorin gelingt es gekonnt, diverse Situationen treffend zu beschreiben. Jedoch finde ich, dass die Schreibtalente im ersten Teil „Die wahre Königin“ noch besser ausgenutzt wurden. „Rückkehr des Lichts“ wird mit einem Perspektivwechsel erzählt. Dadurch bekommt der Leser umfangreiche Einblicke in die beiden Protagonisten Luna und Fowler. Man kann dessen Gedankengänge besser nachvollziehen und erfährt somit auch, wie unterschiedlich die beiden manche Situationen wahrnehmen.
Der Einstieg in den zweiten Band erfolgt recht schnell, er schließt nahtlos an das Geschehen des ersten Bandes an. Hierbei wird man sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen, kurze Zusammenfassungen oder große Rückblenden auf den Inhalt des ersten Bandes sucht man hier vergebens. Auch wenn schon fast ein Jahr vergangen war, dass ich den Auftakt der Reihe gelesen hatte, so bin ich doch recht gut und auch schnell wieder in das Geschehen hineingekommen und hatte keinerlei Startschwierigkeiten.
Inhaltlich ging es in finalen Teil in eine etwas andere Richtung als ich vermutet hätte. Zu Beginn des Buches finden sich die beiden Protagonisten in der gewohnten Umgebung wieder. Sie müssten in der freien Natur um ihr Leben kämpfen und müssen alltägliche und gefährliche, teils lebensbedrohliche Situationen meistern. Doch recht schnell ändert sich das Setting. Wir lernen das höfische Leben kennen – ein Leben in Saus und Braus, obwohl der Großteil der Bevölkerung an Hunger leidet. Mir haben diese Einblicke sehr gut gefallen, auch wenn ich diesen Settingwechsel so nicht erwartet hätte. Auch hier gibt es jede Menge Gefahren und Intrige, Luna und Fowler müssen auf der Hut sein. Dadurch bleibt das Buch weiterhin spannend, auch wenn teilweise nicht so viel passiert. Auch die neuen eingeführten Charaktere, welche am Hof von Lagonia leben, haben mir gut gefallen. Sie sind gut dargestellt, wobei mir hierbei besonders der Prinz Chasan gefallen hat.
Die beiden Protagonisten konnten mich auch in diesem fantastischen Werk wieder überzeugen. Luna ist eine starke junge Frau, welche sich in dieser bedrohlichen Welt behaupten muss. Manchmal habe ich mich gefragt, ob diese Situation wirklich so für eine Person mit dieser besonderen Einschränkung tatsächlich möglich ist. Teilweise fand ich es etwas unrealistisch, aber damit konnte ich mich gut arrangieren. Auch Fowler hat mir wieder gut gefallen. Wobei ich fand, dass sein Part teilweise etwas knapp ausgefallen ist.
Ein großer Kritikpunkt für mich war das Ende des Buches. Das Finale wurde ziemlich schnell abgehandelt. Manche Szenen wurden mir zu knapp angerissen, sodass ich manche Stellen zweimal lesen musste, weil ich sicher sein wollte, dass ich nichts überlesen hatte. Auf mich wirkte das Finale überstürzt. Der ganze Showdown wird in ein paar Seiten gequetscht und dadurch verschenkt Jordan meiner Meinung nach viel Potential. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin schnell das Buch beenden musste und keine Zeit mehr hatte, das Finale sinnvoll auszubauen. Hier hätten dem Werk ein paar Seiten mehr auf jeden Fall gut getan.
Ein weiterer Kritikpunkt sind meiner Ansicht nach die Finsterirdischen. Sie wirkten auf mich ziemlich flach. Hier hätte ich mir mehr Tiefe oder Skizzierungen der Wesen gewünscht. Man erfährt recht wenig über sie. Allgemein hätte dem Buch ein bisschen mehr Tiefe gut getan. Die Welt wirkt auf mich eher unausgereift, man erfährt recht wenig über sie bzw. dessen Hintergründe bleiben im Dunkeln. Auch hier wurde meiner Meinung nach Potential verschenkt.

Insgesamt konnte mich Sophie Jordan mit dem Abschlussband der Reihe „Rückkehr des Lichts – Königreich der Schatten“ von ihrem Erzähltalent überzeugen. Meiner Meinung nach wurde hier jedoch auch viel Potential verschenkt und ein bisschen mehr Tiefe hätte diesem Buch gut getan. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ungekrönt

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Die Autorin Amy Tintera hat mit ihrem Fantasy- Buch „Ungekrönt – Die Legende der vier Königreiche“ den Auftakt zu einer geplanten Trilogie veröffentlicht.

Klappentext:
Einst waren die vier Königreiche ...

Die Autorin Amy Tintera hat mit ihrem Fantasy- Buch „Ungekrönt – Die Legende der vier Königreiche“ den Auftakt zu einer geplanten Trilogie veröffentlicht.

Klappentext:
Einst waren die vier Königreiche geeint. Nun herrschen Krieg und Zerstörung. Die Eltern von Emelina, der Prinzessin von Ruina, wurden vom König des Nachbarreiches Lera umgebracht und ihre Schwester verschleppt. Emelina will Vergeltung! Ihr Plan ist so grausam wie genial. Erst tötet sie die Verlobte von Cas, dem Thronfolger von Lera, dann nimmt sie deren Platz ein. Am Hofe des Feindes will sie den König und alles, was ihm teuer ist, auslöschen – auch Cas. Aber je mehr Zeit sie mit dem Prinzen verbringt, desto mehr will ihr Herz ihr Vorhaben vereiteln …

Amy Tintera hat einen leichten und einfachen Schreibstil, der dazu geführt hat, dass ich dieses Buch als flüssig und angenehm zu lesen empfand. Auch hat mir der Humor der Autorin sehr gefallen. Ihr gelingt es gekonnt, die Situation an gewollten Stellen komisch erscheinen zu lassen. Auch in den Dialogen wird dieser Humor gekonnt eingebaut, ohne dabei überladen zu wirken. Die Geschichte ist abwechslungsreich gehalten. Viele sehr unterschiedliche Situationen werden im Verlauf der Handlung eingebaut, die eine gewisse Vielseitigkeit erzeugen. Einige spannende Wendungen werden eingebaut, die ich so nicht erwartet hätte. Auch wird meiner Meinung nach der Spannungsbogen permanent aufrechterhalten. Und dies auf sehr vielseitige Art und Weise, sodass ich gebannt an den Seiten hing. Teilweise ist dieses Fantasywerk recht brutal und auch blutig gehalten. Einige Kampf- oder auch Folterszenen werden eingebaut. Diese werden teilweise detailiert erzählt, sodass man sich diese sehr gut vorstellen kann. Für schwache Gemüter ist dies eventuell zu viel. Da die einzelnen Länder jedoch im Krieg liegen, empfand ich diese brutale Darstellung jedoch sehr authentisch und hatte mit der Erzählweise dieser gewaltbereiten Szenen keine Probleme, da sie zum Inhalt des Buches gepasst haben.
„Ungekrönt“ wird aus der Sicht der beiden Protagonisten Em und Cas erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen besseren Einblick in dessen Gedanken, welches ich als sehr angenehm empfunden habe. Auch fand ich es gut umgesetzt, dass man in beide Protagonisten einen tieferen Einblick bekommen hat. Em ist eine junge und starke Protagonistin. Sie ist mutig und klug und trägt eine schwere Last auf ihren Schultern. Ihre Art hat mir sehr gut gefallen und sie war mir direkt sympathisch. Cas ist eher ein naiver Prinz, der bisher wenig hinterfragt hat oder sich auch nicht für das Geschehen und das Regieren interessiert hat. Dies fand ich etwas schade. Dafür hat es mir großen Spaß gemacht, seine Entwicklung mitzuverfolgen. Wobei ich mir gewünscht hätte. Dass er manchmal etwas weniger naiv gelebt hätte. Gut gefallen hat mir auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Cas und Em. Sie wirkte auf mich authentisch und ich konnte sie nachvollziehen. Auch hat sie sich gut in den Verlauf der Handlung eingefügt, ohne allzu aufdringlich zu wirken. Die Nebencharaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Hier sind tolle Ansätze gemacht wurden, jedoch sind sie noch ausbaufähig. Teilweise wirkten sie auf mich etwas blass. Besonders die beiden engsten Verbündeten von Cas und Em hätten so viel Potential gehabt, welches meiner Meinung nach nicht ausgenutzt wurde.
Das Ende von „Ungekrönt“ konnte mich ebenfalls überzeugen - ein fulminantes Finale mit einem bösen Cliffhanger. Die Vorfreude auf den zweiten Band wurde bei mir auf jeden Fall geweckt.
Auch die Welt, die hier erschaffen wurde, konnte mich überzeugen. Jedoch ist dies zeitgleich auch ein großer Kritikpunkt dieses Werkes. Denn auf die Hintergründe der einzelnen Länder und auch Zivilisationen wird eigentlich gar nicht eingegangen. Dieses Buch hat so viel Potential, dennoch wird dieser wesentliche Faktor einfach ignoriert. Zu gerne hätte ich mehr über die Fähigkeiten oder auch die Geschichte der Ruined gehört. Doch leider sucht man diese Erklärungen oder auch die Ausführungen zu dieser Welt leider vergebens. Das fand ich wirklich sehr schade, denn ein paar zusätzliche Erklärungen zu dieser fiktiven Welt hätten dem Buch wirklich gut getan.
Schade fand ich auch, dass dem Buch keine Karte beigefügt wurde. Da ich persönlich das eBook gelesen habe, kann es durchaus sein, dass im Print- Exemplar eine Karte enthalten ist. Dies habe ich leider nicht geprüft. Ich hätte mich sehr über eine Karte in diesem Buch gefreut, da diese zum besseren Verständnis beigetragen hätte.
Ein paar kleine Logikfehler haben sich auch noch in die Geschichte eingeschlichen, welche ich jedoch guten Gewissens überlesen konnte, da für mich einfach das Setting gepasst hatte.

Insgesamt hat mir „Ungekrönt – Die Legende der vier Königreiche“ von Amy Tintera gut gefallen. Ein interessanter Reihenauftakt mit viel Potential und tollen Charakteren, welches jedoch vor allem im Bereich Worldbuilding noch ausbaufähig ist. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Die neun Prinzen von Amber

Die neun Prinzen von Amber
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Der Fantasyroman „Die neun Prinzen von Amber“, geschrieben vom Autor Roger Zelazny, ist eine Neuauflage, wobei dieser Band bereits 1970 erschienen ist. Dieses Buch ist der erste Band von einem Zyklus mit ...

Der Fantasyroman „Die neun Prinzen von Amber“, geschrieben vom Autor Roger Zelazny, ist eine Neuauflage, wobei dieser Band bereits 1970 erschienen ist. Dieses Buch ist der erste Band von einem Zyklus mit dem Titel „Die Chroniken von Amber“.

Klappentext:
Nach einem Autounfall wacht Corwin, seiner Erinnerungen beraubt, in einer obskuren Klinik im Staate New York auf – er ist auf der Erde gestrandet, die zu den Schattenwelten gehört. Schnell findet Corwin heraus, dass er Teil der großen Königsfamilie von Amber ist, und er unternimmt alles, um in sein Reich zurückzukehren und seinen Bruder Eric vom Thron zu stürzen.
Prinz Corwin lebte nach einem Gedächtnisverlust über Jahrhunderte auf der Erde, ohne zu wissen, wer er ist. Als eines Tages ein Mitglied seiner Familie versucht, ihn zu töten, beginnt er, nach seiner Vergangenheit zu forschen.
Und so setzt er alles daran, in das Königreich Amber zurückzukehren. Bald schon erfährt er, dass seine Verwandtschaft über einige sehr ungewöhnliche Kräfte verfügt. Alle Nachfahren des Königshauses können zwischen Amber, den Schattenwelten und dem Chaos hin- und herreisen, indem sie die Realität manipulieren. Sie benutzen magische Spielkarten, um zu kommunizieren und sich an andere Orte zu versetzen. Aber vor allem sind sie alle in einen erbarmungslosen Kampf um den Thron verstrickt. Und nicht zuletzt muss das Geheimnis um das Verschwinden ihres königlichen Vaters Oberon aufgedeckt werden.

Ich war schon sehr auf die Neuauflage von diesem Klassiker der fantastischen Literatur gewesen. Doch leider konnte mich dieses Werk nicht richtig überzeugen.
Der Schreibstil von Zelazny ist meiner Meinung nach gewöhnungsbedürftig. Wenn man eher Literatur aus unserer Zeit liest, merkt man sehr, dass sich die Erzählweise stark entwickelt und auch geändert hat. Zelazny schreibt sehr geradlinig. Wer hier Beschreibungen oder detailierte Erklärungen und Erläuterungen sucht, der sucht hier leider vergebens. Auch Ausführungen zu Emotionen haben mir gefehlt und haben dieses Buch recht trocken werden lassen. Ich hatte das Gefühl, dass man eher einen Reisebericht liest, in dem der Protagonist – mal allein und mal in einer Gruppe – von einem Ereignis zum nächsten rennt. Sobald er dieses erreicht hat, wird ohne Umschweife das nächste anvisiert. Dies hat dafür geführt, dass ich „Die neun Prinzen von Amber“ als schleppend empfunden habe. Oftmals musste ich mich dazu zwingen, dieses Buch weiter zu lesen. Auch den Einstieg in das Buch empfand ich als zäh. An sich ist es clever angelegt: Der Protagonist Corwin hatte einen Unfall und kann sich an nichts mehr erinnern. Zusammen mit Corwin muss der Leser diese fremde Welt enträtseln und entdeckt dabei immer neue Umstände und Möglichkeiten. Dennoch muss man sich erst einmal in dieser Welt zurechtfinden und die Einführung in die familiären Umstände wird unter Zuhilfenahme eines Kartenspiels abgehandelt.
Der Protagonist Corwin ist recht sympathisch und besticht durch seine bedachte Art im Vergleich zu seinen vielen Geschwistern. Dennoch ist er bereit, für die Übernahme des Throns in Amber, über Leichen zu gehen. Dabei verbündet er sich mit diversen Geschwistern und bestreitet mit ihnen Abenteuer. Die Beziehungen untereinander sind jedoch nicht immer nachvollziehbar. Erst bekämpfen sie sich bis aufs Blut, um sich dann ein paar Seiten später miteinander zu verbünden und zusammen in die Schlacht zu ziehen. Auch wird nicht viel auf die Vergangenheit der jeweiligen Charaktere eingegangen, sodass sowohl die Nebencharaktere als auch der Protagonist recht blass erscheinen.
Gut gefallen hat mir der Verlauf der Geschichte an sich. Dieser ist interessant und komplex gestaltet. Zelazny baut hierbei vielseitige Ansätze ein und besticht durch seinen Ideenreichtum. Auch die erschaffene Welt ist komplex angesetzt worden, wobei ich mir hierbei jedoch noch ein paar mehr Einblicke und auch Erklärungen gewünscht hätte.

Insgesamt konnte mich der Reihenauftakt „Die neun Prinzen von Amber“ von Roger Zelazny nicht vollständig überzeugen. Leider konnte ich mich mit dem Schreibstil des Autors nicht anfreunden, sodass mich dieses Fantasybuch einfach nicht packen konnte. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.