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Veröffentlicht am 22.01.2018

Schlüssel 17

Schlüssel 17
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Der neue Thriller von Marc Raabe mit dem Titel „Schlüssel 17“ ist ein Reihenauftakt, welcher sich um den Ermittler vom LKA namens Tom Babylon dreht. Da dies sein erster Fall ist, kann man dieses Buch ohne ...

Der neue Thriller von Marc Raabe mit dem Titel „Schlüssel 17“ ist ein Reihenauftakt, welcher sich um den Ermittler vom LKA namens Tom Babylon dreht. Da dies sein erster Fall ist, kann man dieses Buch ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt. Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin für die Ermittlungen. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.

Ich habe bereits „Heimweh“ von Marc Raabe gelesen und war daher sehr auf sein neustes Werk gespannt, da mich „Heimweh“ nicht vollständig in seinen Bann ziehen konnte. Meiner Meinung nach ist „Schlüssel 17“ deutlich besser und hat mich einfach mehr gepackt.
Der Schreibstil von Raabe ist wieder sehr angenehm und hat dazu geführt, dass ich das Buch flüssig lesen konnte. Auch schafft es der Autor gekonnt, Schauplätze zu beschreiben, sodass man sich diese gut vorstellen kann. Raabe hat einen fesselnden Stil. Ich habe quasi an den Seiten gehangen und wollte einfach wissen, wie diese Geschichte weitergeht, wie alles miteinander verknüpft ist. Gekonnt wird Spannung aufgebaut und dies auf vielseitige Art und Weise. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man als Leser einen vielseitigen Einblick in das Geschehen erlangt. Auch fragt man sich ständig, wie diese wohl miteinander verknüpft sind – was die Verbindung zwischen diesen Personen ist. Auch die Vergangenheit von Tom wird beleuchtet. Man bekommt einen Einblick in einen ganz speziellen Moment in seiner Kindheit und wie dieser sein Leben beeinflusst hat. All die Erzählperspektiven fand ich interessant und waren au f vielseitige Art spannend und konnten mich fesseln.
Das Ermittlungsteam fand ich sehr sympathisch. Zum einen ist dies Tom Babylon, welcher beim LKA in Berlin arbeitet. Er hält sich nicht immer an die Regeln und wird von der Suche nach seiner verschwundenen Schwester Viola getrieben. Dieses eine ganz besondere Erlebnis in seiner Kindheit verfolgt ihn quasi und hat zum Verschwinden seiner Schwester geführt. Er gibt die Suche nach ihr nicht auf. Auch sein Leben in der Vergangenheit ist nicht immer einfach. Als eine Leichte im Berliner Dom mit einem ganz speziellen Schlüssel um den Hals gefunden wird, erhofft er sich, dass die Ursachen für das Verschwinden von Viola endlich geklärt werden. An seiner Seite ist Sita Johanns, welche als psychologische Beratung hinzugezogen wurde. Auch sie hatte es in der Vergangenheit nicht immer leicht und musste einen schweren Schicksalsschlag erleiden. Zu Beginn müssen sich die beiden erst zusammenraufen und ein Vertrauen aufbauen, was ich vollkommen normal fand. Im Verlauf der Geschichte entwickeln sich die beiden zu einem wirklich guten und interessanten Ermittlerteam. Gerne habe ich über die beiden und ihre Ermittlungsarbeiten gelesen. Da Sita Psychologin ist, hätte ich mir jedoch mehr Einblicke in die Psyche des Täters gewünscht. Dies ist meiner Meinung nach, etwas zu kurz gekommen.
„Schlüssel 17“ behandelt einen wirklich spannenden Fall und oftmals wird die Frage aufgeworfen, welche Rolle der Schlüssel in all dem spielt. Dabei gerät man immer mehr in einen Strudel der Ereignisse und ständig werden neue Fragen aufgewirbelt. Neue Erkenntnisse werden gewonnen und andere Vermutungen werden über Bord geworfen. Man rätselt als Leser mit und Seite für Seite erhält man neue Erkenntnisse und versucht, die Zusammenhänge zu erkennen. Dieses Miträtseln hat mir sehr viel Spaß gemacht und niemals wäre ich zu Beginn des Buches auf solch ein Ergebnis gekommen.
Auch das Finale ist spannend geschrieben und die Aufklärung hat mir gut gefallen. Ein paar Fragen bleiben unbeantwortet, sodass die Spannung auf den nächsten Fall von Tom Babylon hoch bleibt. Zu gerne würde ich mehr über ihn lesen.

Mir hat der neue Thriller von Marc Raabe mit dem Titel „Schlüssel 17“ gut gefallen. Ein wirklich spannender erster Fall. Dennoch ist meiner Meinung nach noch ein bisschen Platz nach oben. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Tochter des dunklen Waldes

Tochter des dunklen Waldes
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Das Fantasy- Buch „Tochter des dunklen Waldes“ stammt aus der Feder von Katharina Seck. Bisher ist es ein eigenständiges Werk. Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich war ...

Das Fantasy- Buch „Tochter des dunklen Waldes“ stammt aus der Feder von Katharina Seck. Bisher ist es ein eigenständiges Werk. Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich war schon sehr auf dieses gespannt, jedoch konnte es mich leider nicht vollständig überzeugen.

Klappentext:
Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.
Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm.

Die Autorin Katharina Seck hat einen sehr angenehmen und bildgewaltigen Schreibstil. Sie schafft es gekonnt, eine packende Atmosphäre zu erschaffen und dabei Bilder entstehen zu lassen, sodass ich als Leser das Gefühl hatte, selber im Dunkelwald zu stehen und zusammen mit Lilah Abenteuer zu bestreiten. Auch das ganze Setting hat mir sehr gut gefallen und konnte mich vom Talent der Autorin überzeugen. Es wirkte auf mich stimmig und hat für mich den wesentlichen Reiz des Buches ausgemacht. Auch das Magiesystem fand ich ansprechend und hatte meine Neugier geweckt. Die Verbundenheit zur Natur und im Speziellen zu den Bäumen fand ich ansprechend und wurde auch gekonnt in die Geschichte eingebaut. Diese ganz besondere Bindung, welche einen wesentlichen Bestandteil der Magie ausmacht, habe ich so bisher noch nicht gelesen. Ich fand es sehr faszinierend und Seck konnte mich mit dieser tollen Idee faszinieren. Diverse Andeutungen auf die Funktionsweise des Magiesystems habe ich ebenfalls sehr genossen. Im Allgemeinen hat mir die Verbundenheit zur Natur sehr gut gefallen. Diese ist quasi greifbar und ist ein wesentlicher Bestandteil der Atmosphäre des Buches. Auch ist sie wichtig für die Geschichte und spielt eine besondere Rolle im Verlaufe des Buches. Mir hat es gut gefallen, dass dies ein wesentlicher Aspekt der Geschichte war.
Leider fand ich den Anfang des Buches etwas holprig. Ich bin nicht gut in das Buch hereingekommen und habe doch ein paar mehr Seiten benötigt, um wirklich in dem Buch anzukommen. Ich hatte leichte Startschwierigkeiten und musste mich zu Beginn teilweise dazu zwingen, dieses Fantasybuch weiter zu lesen. Doch nach diesem holprigen Beginn hat sich dies dann zum Glück gelegt und ich konnte das Buch genießen. Jedoch ist „Tochter des dunklen Waldes“ teilweise etwas zäh und plätschert eher dahin. Nicht immer kann der Spannungsbogen aufrechterhalten werden. Es ist ein ruhiges Buch, welches nicht immer ein Pageturner ist. Man muss diese ruhige Art mögen. Leider konnte mich persönlich nicht immer überzeugen. Manchmal hätte ich mir ein paar Kürzungen gewünscht oder mehr Action.
„Tochter des dunklen Waldes“ wird hauptsächlich aus der Perspektive von der Protagonistin Lilah erzählt. Nur zu Beginn eines Kapitels werden ein paar kursive Sätze eingebaut, welche nicht aus der Sicht von Lilah sind. Dennoch bekommt man einen guten Einblick in die Geschichte und kann dadurch besser die Gedankenwelt von Lilah nachvollziehen. Lilah ist ein junges Mädchen, welches in einem Dorf nahe dem sagenumwobenen Dunkelwald wohnt. Dort fühlt sie sich jedoch nicht verstanden und nicht ganz heimisch. Schnell wird klar, dass Lilah auch nicht in dieses kleine Dorf gehört und sie muss sich mit ihrem neuen Schicksal leben. Sie hadert mit ihrem Schicksal – ist hin- und hergerissen und ergibt sich diesem nicht so einfach. Das hat mir gut gefallen, dass sie ihr neues Leben nicht einfach mit einem Schulterzucken akzeptiert hat. Auch versucht sie, ihren Freunden und ihrer Familie zu helfen. Sie ist verständnisvoll und von freundlichem Wesen. Dennoch konnte ich leider keinen wirklichen Bezug zu Lilah aufbauen. Ich habe nicht wirklich mit ihr mitfiebern können. Leider kann ich nicht konkret festmachen, woran dies lag. Der männliche Gegenpart ist Dorean. Er stammt nicht aus diesem Dorf, kommt aber regelmäßig als Leiharbeiter in das Dorf. Die beiden lernen sich besser kennen, dennoch weiß Lilah eigentlich nichts über ihn. Er ist recht geheimnisvoll und bleibt dies auch im weiteren Verlauf des Buches. Wobei meiner Meinung nach recht schnell erkennbar ist, welches Schicksal er erleiden muss – bloß die genauen Einzelheiten bleiben erst einmal im Dunklen. Die Liebesgeschichte zwischen Lilah und Dorean wird gekonnt in die Haupthandlung eingeflochten, ohne dabei zu viel Raum einzunehmen.

Insgesamt hat Katharina Seck mit „Tochter des dunklen Waldes“ ein ruhiges Fantasywerk veröffentlicht, welches hauptsächlich durch seine Atmosphäre und sein Magiesystem bestehen kann. Leider konnte es mich nicht vollständig in seinen Bann ziehen. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Der verwunschene Gott

Der verwunschene Gott
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Die Autorin Laura Labas hat mit „Der verwunschene Gott“ den Auftakt einer Fantasy- Reihe geschrieben, welcher ziemlich vielversprechend ist.

Klappentext:
Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt ...

Die Autorin Laura Labas hat mit „Der verwunschene Gott“ den Auftakt einer Fantasy- Reihe geschrieben, welcher ziemlich vielversprechend ist.

Klappentext:
Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt als Schmugglerin. Seit sie vom Alphawolf der Schmuggler entführt wurde, ist sie dazu verdammt, ihre Lebensschuld abzuarbeiten. Während eines Auftrags wird sie verraten und gerät zwischen die Fronten eines vergessenen Prinzen und eines verfluchten Gottes, die auf der Suche nach einem verwunschenen Schloss sind. Morgan muss sich schon bald für eine Seite entscheiden und bestimmt mit ihrer Wahl das Schicksal des gesamten Königreiches.

„Der verwunschene Gott“ war mein erstes Buch aus der Feder von Labas. Ich habe schon viel Positives über ihre Bücher gehört und dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an dieses Buch. Und dennoch konnte mich die Autorin mit diesem Werk von ihren Fähigkeiten überzeugen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht und lässt sich flüssig lesen. Auch schafft es die Autorin Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen, sodass ich mir ein Bild von dieser Welt und den darin lebenden Personen machen konnte. Der Auftakt der Reihe ist spannend geschrieben und einige unerwartete Wendungen werden in den Verlauf der Handlung eingebaut, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Mit dem Verlauf der Handlung hätte ich zu Beginn des Buches nie gerechnet und ich war positiv von der Entwicklung überrascht. Einige spannende Wendungen wurden eingebaut, sodass mich dieses Buch immer mehr in seinen Bann gezogen hat. Zu Beginn brauchte ich ein paar Seiten, um mich in dieser wohl zu fühlen. Aber dieses Gefühl hat sich schnell gelegt und ich war mitten in der Geschichte gefangen. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Auch bekommt man einen besseren Einblick in die unterschiedlichen Vorkommnisse in dieser Welt. Mir hat es gut gefallen, dass man die Geschichte an verschiedenen Ecken kennen lernen durfte und somit einen besseren Einblick in die Welt bekommen hat.
Die Welt, die Laura Labas geschaffen hat, ist vielseitig und durchaus interessant. Gerne würde ich mehr über diese fiktive Welt erfahren. Da „Der verwunschene Gott“ ein Reihenauftakt ist, kann ich mir gut vorstellen, dass die Komplexität der Welt in den weiteren Bänden noch weiter ausgeführt wird. Auch das Magiesystem hat mir gefallen. Es ist vielseitig und interessant und hat durchaus Potential. Auch hier würde ich gerne mehr darüber erfahren. Ich hoffe, dass im Verlauf der Reihe noch weitere Erklärungen zu diesem Magiesystem folgen werden.
Die Charaktere sind ein weitere Pluspunkt dieses Buches. Ich empfand sie als gut ausgebaut und durchaus authentisch. Viele interessante und vielseitige Personen wurden in den Verlauf der Handlung eingebaut. Ich hoffe, dass wir von einigen noch mal etwas hören werden und dass sie nicht in Vergessenheit geraten sind. Morgan ist eine sympathische Protagonistin, sie ist taff und kann sich behaupten. Sie kämpft sich durch und hat dennoch Selbstzweifel, welche sie plagen. Auch eine Liebesgeschichte ist in diesem Fantasybuch vorhanden. Diese wird meiner Meinung nach gut in die Geschichte eingebaut, ohne zu dominant zu wirken.
Das Buch endet mit einem gemeinen Cliffhanger, sodass man als Leser einfach erfahren möchte, wie es weitergeht und gespannt auf die Fortsetzung wartet.

Insgesamt hat Laura Labas mit „Der verwunschene Gott“ einen gelungen Reihenauftakt mit viel Potential vorgelegt. Zu gerne möchte ich mehr über die Protagonisten erfahren, aber auch über die Welt und dessen Magiesystem. Hierfür möchte ich wohlverdiente 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Bird and Sword

Bird and Sword
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Der neue Roman von Amy Harmon „Bird and Sword“ ist der Auftakt einer romantischen Fantasy- Reihe. Die Autorin ist bereits durch ihre Liebesbücher bekannt geworden. Für mich war es jedoch das erste Werk, ...

Der neue Roman von Amy Harmon „Bird and Sword“ ist der Auftakt einer romantischen Fantasy- Reihe. Die Autorin ist bereits durch ihre Liebesbücher bekannt geworden. Für mich war es jedoch das erste Werk, welches ich aus ihrer Feder gelesen habe und hat mich leider etwas zwiegespalten zurückgelassen.

Klappentext:
Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.
Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann -

Amy Harmon hat einen sehr angenehmen und auch bildgewaltigen, teilweise auch recht poetischen Schreibstil. All diese Attribute haben dazu geführt, dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Nicht alle eingebauten Wendungen sind unerwartet, teilweise sind sie recht vorhersehbar. Auch schafft es Harmon nicht immer, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Die ersten Seiten sind meiner Meinung nach sehr stark – haben mich sofort in ihren Bann gezogen und haben dazu geführt, dass ich mehr über die Protagonistin Lark und ihre Macht über die Worte erfahren möchte. Zu Beginn des Buches erfahren wir mehr über die junge Lark, welches Schicksal sie erleiden musste und wie sich die Hinrichtung ihrer Mutter vor ihren eigenen Augen auf ihr späteres Leben ausgewirkt hat. Dieses Schicksal ist bewegend und wie Lark mit ihrer aktuellen Situation umgeht ist bewegend und lässt eine starke junge Frau vermuten.
Jedoch bin ich mit der Entwicklung von der Protagonistin nicht immer glücklich gewesen. Zu Beginn wehrt sie sich noch dagegen, dass sie von Prinz Tiras mitgenommen wird und dort sofort wieder eingesperrt wird. Sie ist wissbegierig und neugierig, möchte mehr über ihre neue Situation erfahren. Auch hier wirkte sie auf mich noch stark und selbstbewusst. Sie wächst an ihren Aufgaben und fügt sich nicht so schnell ihrem Schicksal. Doch leider ändert sich dies meiner Meinung nach recht schnell. Prinz Tiras gegenüber ist sie unterwürfig und tut einfach alles, was er von ihr verlangt. Sie wird ausgenutzt, bemerkt dies auch und findet sich damit ab. Ihre Gedankengänge und auch ihr Verhalten werden naiv und sie lässt sich gerne ausnutzen, macht sich viel zu viele Gedanken, was der Prinz wohl von ihr hält. Diese Entwicklung in Bezug auf Tiras hat mich persönlich gestört.
Allgemein fand ich den Prinzen recht unsympathisch. Er ist ziemlich dominant und nutzt seine Machtposition teilweise recht stark aus. Auch sein Verhalten gegenüber Lark finde ich bedenklich. Ich bin mit ihm nicht warm geworden und kann auch die Liebesbeziehung zwischen Tiras und Lark nicht nachvollziehen.
Schade finde ich auch, dass sowohl die Antagonisten als auch die Nebencharaktere ziemlich blass gehalten werden. Sie wirkten auf mich eher als Mittel zum Zweck. Die Bösewichte waren einfach böse, ohne dies näher zu beleuchten. Auch diverse Nebencharaktere wie z.B. Boojohni hatten durchaus Potential, welches einfach nicht genutzt wurde.
Allgemein finde ich auch, dass die Entwicklung der Beziehung zwischen Lark und Tiras viel zu viel Raum einnimmt. Dies hat zur Folge, dass die eigentliche Haupthandlung – die Bedrohung des Reiches durch die Volgar - stark in den Hintergrund gerückt wird. Man erfährt nicht viel über das Worldbuilding, welches in einem Fantasy- Roman meiner Meinung nach relevant ist. Auch das recht interessante Magiesystem, die Gabe über Worte oder auch andere erwähnte Magiearten, werden nicht wirklich ausgebaut und man erfährt als Leser nicht viel darüber. Dies finde ich wirklich schade und ist eine große Schwachstelle dieses Buches. Meiner Meinung nach konnte das Potential nicht ausgenutzt werden. Weniger Romantik und mehr Handlung hätten dem Buch gut getan – der Schwerpunkt wurde nach meiner Ansicht falsch gelegt.

Leider konnte mich Amy Harmon mit „Bird and Sword“ nicht vollständig überzeugen. Mir persönlich hatte die Liebesbeziehung zwischen Tiras und Lark viel zu viel Raum eingenommen und diese war für mich leider auch nicht nachvollziehbar. Gefallen hat mir dafür der Schreibstil der Autorin und auch die Grundidee ist gelungen. Daher kann ich leider nur schwache 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.12.2017

Izara

Izara 1: Das ewige Feuer
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Der Debütroman von Julia Dippel, welcher unter dem Titel „Izara – Das ewige Feuer“ erschienen ist, ist der Auftakt einer fantastischen Reihe. Dieses Erstlingswerk hat mich vollkommen überrascht und zwar ...

Der Debütroman von Julia Dippel, welcher unter dem Titel „Izara – Das ewige Feuer“ erschienen ist, ist der Auftakt einer fantastischen Reihe. Dieses Erstlingswerk hat mich vollkommen überrascht und zwar im positiven Sinn.

Klappentext:
Ari hält sich für ein ganz normales Scheidungskind: Sie lebt bei ihrer labilen Mutter, verabscheut ihren reichen Vater und jobbt neben der Schule, um sich ein Auto leisten zu können. Doch all ihre durchschnittlichen Sorgen rücken schlagartig in den Hintergrund, als übernatürliche Wesen versuchen, sie zu töten. Einer von ihnen ist Lucian, für den Ari als Tochter seines Erzfeindes ganz weit oben auf der Abschussliste steht. Als er jedoch erkennt, wie sehr er sich getäuscht hat, begeben sich die beiden auf die gefährliche Suche nach Antworten. Vor ihnen tut sich ein Abgrund aus Intrigen, Verrat und den Machtspielen einer verborgenen Gesellschaft auf, in der Ari ihren Platz finden und vor allem überleben muss.

Als ich den Klappentext zu dem Debütroman gelesen habe, dachte ich, dass dies eine nette Fantasygeschichte für Zwischendurch sein könnte. Nach einer kurzen Einführungsphase hat mich dieses Buch jedoch vollkommen in seinen Bann gezogen, sodass ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Die Autorin Julia Dippel hat einen sehr angenehmen und gleichzeitig auch modernen und humorvollen Schreibstil. Dippel kann situationsbedingten Humor sehr gut umsetzten und auch der Sarkasmus wird gekonnt eingesetzt, sodass „Izara“ nicht ins lächerliche oder groteske gezogen wird. Diesen schmalen Grad schafft die Autorin gekonnt, sodass sie genau meine Art von Humor trifft. Außerdem schafft sie ein fantastisches Setting, welches sowohl komplex und vielseitig, gleichzeitig auch interessant und nachvollziehbar ist. Dieses Buch ist durchweg spannend und vielseitig geschrieben und auch viele Wendungen werden eingebaut, die ich so nicht erwartet hätte. Man erfährt zu Beginn der Geschichte viele Neuigkeiten, welche erst einmal verarbeitet werden müssen. Am Anfang des Buches ist dieser Informationsfluss recht hoch, zusammen mit der Protagonistin muss der Leser diese neue Welt kennenlernen. Doch werden diese neuen Informationen und die Prinzipien dieser fantastischen Welt gekonnt dargestellt. Durch passende Vergleiche kann man sich diese gut erklärt, sodass man einen guten Einblick in diese neue Welt erhält. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass sich dieses Fantasybuch zügig lesen lässt, Nach einer kurzen Einführungsphase sind die Seiten nur so dahingeflogen und ich konnte in eine fantastische Welt abtauchen, die mich auf vielseitige Art und Weise im positiven Sinne überraschen konnte.
Auch die charakterlichen Darstellungen konnten mich überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass nicht nur Protagonisten wirkten auf mich vielseitig. Auch die Nebencharaktere empfand ich als gut ausgearbeitet und hatten ihre eigenen Charakterzüge, welche sie besonders machten. Sie machten dieses Werk noch runder und vielschichtiger. Gerne habe ich mehr über die Nebencharaktere erfahren, habe mehr über ihren Lebensweg oder ihre Motivation gelesen. Sie haben dieses Buch bereichert und es lebendig wirken lassen. Aber auch die Protagonisten wirkten auf mich ausgereift. Ariana, oftmals auch Ari genannt, ist ein Scheidungskind, welches auf eine Elite High School geht. Zu Beginn denkt man sich, dass hier vielleicht diverse Klischees bedient werden. Aber diese Vorurteile werden schnell vereitelt. Ari ist eine taffe junge Frau, die ihre eigenen Entscheidungen treffen kann, sich eine eigene Meinung bildet und es nicht immer leicht im Leben hatte. Ihre Entwicklung im Verlauf der Handlung hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkte auf mich sympathisch und ist dabei nicht auf den Kopf gefallen. Der männliche Gegenpart zu ihr ist Lucian. Er ist geheimnisvoll und er umgibt sich gerne mit einem gewissen „Bad Boy“- Image. Doch auch hier steckt mehr hinter der Fassade. Zwischen den beiden Protagonisten bahnt sich eine Liebesgeschichte an, welche im Verlaufe des Buches einen gewissen Raum einnimmt. Dennoch fügt sich diese gut in die Handlung ein, sodass ich nicht genervt von dieser Liebesgeschichte war, was bei mir eher selten vorkommt. Ich habe sogar mit den beiden gebangt und diese Entwicklung interessiert verfolgt. Auch wird die Liebesgeschichte gut durch temporeiche Kampfszenen ausgeglichen, welche ebenfalls gekonnt dargestellt werden.
Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen. Zu gerne möchte ich erfahren, wie es mit Ari und Lucian und diversen vielseitigen Nebencharakteren weitergeht. Ich möchte einfach mehr über ihre Welt erfahren.

Der Autorin Julia Dippel ist mit „Izara – Das ewige Feuer“ ein rundum gelungener Debütroman gelungen, der mich in seinen Bann ziehen konnte. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Hierfür möchte ich wohlverdiente 5 Sterne vergeben.