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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2020

Eine tolle Geschichte mit einer wertvollen Message

Making Faces
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Im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury durfte ich „Making Faces“ vorab lesen. Danke an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wird dadurch selbstverständlich nicht beeinflusst. „Making ...

Im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury durfte ich „Making Faces“ vorab lesen. Danke an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wird dadurch selbstverständlich nicht beeinflusst. „Making Faces“ ist für mich das erste Werk von Amy Harmon gewesen. Es ist die Neuauflage von „Vor und das Leben“, welches vorher im INK – Verlag erschien. Das Cover ist schlicht, aber sehr schön anzusehen.

In Fern Taylors Welt dreht sich alles um ihren Cousin und besten Freund Bailey – und um Ambrose Young, dem süßen Jungen, für den sie scheinbar unsichtbar ist. Ambrose ist schön und überall beliebt, doch alles änderte sich am 11. September 2001 als zwei Flugzeuge ins World Trade Center flog. Seitdem verändert sich Ambrose immer mehr und fasst einen folgenschweren Entschluss. Nach seiner Rückkehr in seinen Heimatort ist er verändert und zieht sich zurück, doch Fern hat nie aufgehört ihn zu lieben...

"Manchmal glaube ich, dass ein hübsches Gesicht nicht auch eine Mogelpackung ist, und zu viele von uns sich nicht die Zeit nehmen, hinter die Fassade zu sehen." (S. 133)

Fern ist eine wirklich liebevolle und sympathische Person. Sie wächst zusammen mit ihrem Cousin Bailey auf, der durch seine Muskelschwäche an den Rollstuhl gefesselt ist. Sie kümmert sich aufopferungsvoll um ihn und ist ihm seine beste Freundin. Sie wächst in dem Glauben auf, dass sie nicht hübsch ist und niemand sie so lieben würde wie sie ist. Lange kämpft sie gegen ihre Komplexe und man begleitet sie dabei wie sie ihr Leben meistert.

Ambrose ist beliebt, schön und lebt bei seinem Stiefvater, weil Ambrose´ Mutter wieder zurück zu seinem leiblichen Vater nach New York gegangen ist. Er ist ein Naturtalent im Ringen und er ist die Hoffnung seines Ortes. Er ist ruhig, tiefgründig und auch verletzlich. Seine Ansichten ändern sich nach dem Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001.

"Glaubst du, es besteht irgendeine Möglichkeit, dass jemand wie Ambrose sich in jemanden mich verlieben könnte?" Fern fing erneut Baileys Blick im Spiegel auf. Sie wusste, dass er sie verstehen würde. "Nur wenn er ganz viel Glück hat." (S. 89)

Bailey und Rita sind Ferns besten Freunde und begleiten sie schon ihr ganzes Leben. Besonders Bailey ist ein sehr authentischer und liebevoller Charakter. Trotz seiner Muskelschwäche liebt er das Ringen und ist sehr positiv auf das Leben eingestellt. Dabei weiß er genau, dass er niemals so alt werden würde wie seine Cousine Fern. Ich habe mich wirklich sehr in ihn verliebt. Er ist humorvoll und offen. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und ist ein verdammt toller Junge. Am meisten zeichnet ihn seine Liebe zu Herkules aus. Für ihn ist Ambrose ein Held.

Die Geschichte wird aus der auktorialen Perspektive geschrieben, was ich eigentlich nicht so gerne lese, weil es mir meistens zu unpersönlich und oberflächlich ist. Ich bevorzuge eher die Ich – Perspektive. Dennoch fand ich sehr gut in die Geschichte ein und man kann sehr gut in die Gedanken und Gefühle der Charaktere schauen. Die Handlungsstränge und Gedanken sind schlüssig und allesamt nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und leicht.


"Vielleicht gibt es ein größeres Ziel, ein größeres Bild, zu dem wir nur ein kleines Puzzlestück beitragen. Du weißt schon, wie eines dieser Tausend-Teile-Puzzles. Wenn man nur ein Puzzleteil betrachtet, kann man nicht sagen, wie das Puzzle am Ende aussehen wird. Wir haben kein Bild auf einer Verpackung, an dem wir uns orientieren könnten. (...) Vielleicht stellt jeder von uns ein solches Puzzlestück dar." (S.205)


Mein Fazit:
"Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben.", ein Satz, der über dem Klappentext platziert wurde, jedoch schon einiges über die Geschichte aussagt. Man erwartet eine Liebesgeschichte mit ein paar Tief- und Höhepunkten und man bekommt ein Buch voll mit Negativität, dennoch bleibt es leicht und voller Hoffnung. Es ist sehr tiefgründig und emotional. Genauso hat es eine ganze wichtige Message: Es ist egal wie du aussiehst. Wichtig ist dein Charakter. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und ich freue mich schon mega auf weitere Bücher von Amy Harmon.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.09.2020

Ein wirklich sehr gelungener Auftakt

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
8

Im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury durfte ich „Secret Academy – Verborgene Gefühle“ vorab lesen. Danke an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wird dadurch selbstverständlich ...

Im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury durfte ich „Secret Academy – Verborgene Gefühle“ vorab lesen. Danke an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wird dadurch selbstverständlich nicht beeinflusst. „Secret Academy – Verborgene Gefühle“ für mich das erste Werk der Autorin gewesen, doch schon vorher habe ich viel Gutes von ihr gehört. Der Klappentext, das Cover und auch die Leseprobe haben mich sehr fasziniert und meine Neugierde geweckt.

In dem Buch geht es um die 19 Jahre alte Alexis Young, die mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten an der Secret Academy zur Agentin ausgebildet wird. Um in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Eltern zu treten, versucht sie ihre Ausbildung als Jahrgangsbeste zu beenden. Doch als ihre kleine Schwester entführt wird, scheint auf einmal jeder verdächtig. Sogar ihre besten Freunde.

Mit dem ersten Satz war ich schon in die Geschichte rund um die Secret Academy verliebt. Alles ist so wundervoll detailliert ausgearbeitet und man wünscht sich mit der Zeit selbst ein Teil der Academy zu werden. Die agentenspezifischen Gegenstände und Missionen waren außergewöhnlich und spannend wie die Schüler der Academy selbst. Die Geschichte wird von Alexis selbst aus der Ich – Perspektive erzählt, was es einem leicht macht ihre Gedankengänge und Gefühle nachzuvollziehen und sich in sie hineinzuversetzen.

Der Schreibstil von Valentina Fast ist sehr leicht, flüssig und auf jeden Fall fesselnd. Innerhalb weniger Seiten war ich von der Geschichte so eingenommen, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Immer wieder wurden neue Fragen aufgeworfen, die man so schnell wie möglich am liebsten beantwortet haben möchte. Besonders ein Charakter ist sehr mysteriös und wirft ganz viele Fragen auf, die auch am Ende nur zum Teil beantwortet werden. Hoffentlich erfahren wir im zweiten Teil noch mehr über ihn.

Alexis war für mich eine richtige Traumprotagonistin. Sie ist hartnäckig und ehrgeizig, aber nicht auf eine arrogante Art, sondern eine freundliche, liebevolle und humorvolle Art. Besonders die Liebe zu ihrer kleinen Schwester Cassie hat mich sehr berührt. Alexis war mir vom ersten Moment an sympathisch, alleine deswegen, weil man sich sehr gut auch in sie hineinversetzen kann.
Am meisten angetan bin ich von Dean, ein Mitschüler von Alexis, der mit ihr um den Titel „Jahrgangsbeste/-r“ kämpft. Die Gespräche untereinander waren immer wieder unterhaltsam und auch so ist Dean ein sehr sympathischer und unglaublich süßer Charakter. Immer wieder ging mir beim Lesen das Herz auf.

Mein Fazit:
Eine Geschichte über Geschwisterliebe, Freundschaft, Vertrauen und Loyalität, sowie auch mit viel Spannung und Herzklopfen. Für mich ist „Secret Academy - Verborgene Gefühle“ ein wirklich sehr gelungener Auftakt einer Dilogie mit einer ganz klaren Kaufempfehlung für alle, die gerne mal etwas Abwechslung brauchen.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Es hätte besser sein können...

A is for Abstinence
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Im Rahmen einer Leserunde der Lesejury durfte ich „A is for Abstinence“, den zweiten Teil der Kellywood – Reihe für euch lesen und rezensieren. Dieser Teil ist das vierte, ins deutsche übersetzte Buch ...

Im Rahmen einer Leserunde der Lesejury durfte ich „A is for Abstinence“, den zweiten Teil der Kellywood – Reihe für euch lesen und rezensieren. Dieser Teil ist das vierte, ins deutsche übersetzte Buch von Kelly Oram im ONE – Verlag. Ihr Debüt „Cinder & Ella“ spielt nicht nur im selben Universum wie die Kellywood - Reihe, sondern war auch mein Jahreshighlight 2018. Daher lagen meine Erwartungen bei „A is for Abstinence“ wie bei seinem Vorgänger „V is for Virgin“ wirklich sehr hoch. Doch schon bei „V is for Virgin“ war ich sehr enttäuscht gewesen von der Geschichte und hatte große Hoffnungen in „A is for Abstinence“. Wie es mir gefallen hat verrate ich euch gleich.

Zur Story: (ACHTUNG: MÖGLICHER SPOILER!!!)
Es ist inzwischen vier Jahre her, seit Kyle Hamilton Virgin Val das letzte Mal gesehen und gesprochen hat. Er hatte, so gut wie es nun mal ging, keinen Gedanken mehr an sie zugelassen bis ihn seine Verlobte betrog. Nach einigen Zuspruch seines besten Freundes bringt Kyle den Mut auf Virgin Val nach all den Jahren wiederzusehen und dieses Mal würde er sie auf keinen Fall mehr gehen lassen.

Meine Meinung:
Was mich sehr begeistert hatte, war, dass „A is for Abstinence“ komplett aus Kyles Sicht geschrieben wurde, so bekam man mehr Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt, was mir im ersten Teil wirklich sehr gefehlt hat. Er wirkte auf mich nun echter und ein wenig greifbarer als in „V is for Virgin“. Er hat sich weiterentwickelt, bleibt aber ähnlich aufdringlich wie zuvor. Auch Valerie hat sich weiterentwickelt. Sie hat ihre eigene Adoptionsorganisation gegründet, die schon die ersten Erfolge verzeichnet. Als „Virgin Val“ ist sie noch immer sehr beliebt und hat auch unter Kyles Fans noch eine große Fangemeinde.

Der Schreibstil von Kelly Oram hat mich wie immer begeistert. Ich liebe ihre fluffige Art zu schreiben sowie auch die zeitgemäße Sprache, die sie verwendet und den Humor. Die Seiten flogen im Endeffekt nur so dahin. Ihre Nebencharaktere waren toll ausgearbeitet, besonders Robin war wundervoll in dem Buch. Dennoch fehlte der Geschichte an Tiefgang, besonders zwischen den Protagonisten. Stellenweise dachte ich wirklich, dass die Beziehung der Beiden einfach nur ein Mittel zum Zweck wäre. Kaum Drama, keine große Wendung der Geschichte. Im Endeffekt plätschert alles nur vor sich hin, dabei hätte die ganze Reihe ein sehr großes Potential gehabt. Was mich letztendlich dazu gebracht hat, dass mir das Buch nicht so gut gefällt ist so ziemlich das Ende. Alles was dort passiert war, schien mir einfach nur noch als Mittel zum Zweck und sendet meiner Meinung nach eine falsche Message. Im Großen und Ganzen gefiel mir die Hauptthematik wirklich gut, weil es einfach mal etwas anderes war als man sonst im New und Young Adult liest, aber die Werte, die hier vermittelt werden sollen, kommen falsch beim Empfänger an und das finde ich meiner Meinung nach wirklich sehr schade.

Mein Fazit:
Trotz allem gefiel mir „A is for Abstinence“ ein wenig besser als sein Vorgänger, auch wenn ich erneut Tiefgang und Gefühl vermisst habe. Dennoch war es sehr unterhaltsam und ich hatte Spaß beim Lesen. Kelly Oram hätte einiges besser machen können, denn mit „Cinder & Ella“ hat sie die Messlatte wirklich sehr hochgelegt. Vielleicht sogar zu hoch?! Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich euch das Buch empfehlen soll oder nicht. Wenn ihr eher auf Liebesgeschichten mit viel Tiefgang steht, dann würde ich euch abraten, weil dann ist dieses Buch für euch nur verschwendetes Geld. Für alle, die gerne Neues ausprobieren oder auch humorvolle oberflächlichen Beziehungen mögen, versucht euer Glück, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Ich habe von der Autorin mehr erwartet...

V is for Virgin
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> (S.84/85)

Worum geht es?
Valerie ist glücklich mit ihrem Freund Zach. Das dachte sie zumindest bis er mit ihr Schluss macht, weil er herausfindet, dass sie mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte. Nicht ...

<< „Hältst du denn das, was du tust, für richtig?“, fragte sie. (…) Ich kannte die Antwort auf die Frage meiner Mutter. „Ja.“ „Dann musst du es tun, egal wie viel du damit bewirkst.“ >> (S.84/85)

Worum geht es?
Valerie ist glücklich mit ihrem Freund Zach. Das dachte sie zumindest bis er mit ihr Schluss macht, weil er herausfindet, dass sie mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte. Nicht nur, dass er damit ihr Herz bricht, nein, er verbreitet auch noch Gerüchte. Verletzt stellt Valerie in der Schulkantine klar, was wirklich geschehen ist. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte: Einer ihrer Mitschüler hat es gefilmt und auf YouTube gestellt. Ihre Geschichte geht viral und scheinbar kennt nun jeder Virgin Val. Als sie dann noch auf den Rockstar Kyle Hamilton trifft, der sie unbedingt von ihren Prinzipien abbringen möchte, scheint das Chaos gerade zu perfekt.

Meine Meinung:
„V is for Virgin“ ist der dritte ins deutsche übersetzte Roman von der amerikanischen Autorin Kelly Oram beim ONE – Verlag. Ihr Debüt „Cinder & Ella“ hatte mich von der ersten Seite an gefesselt und war unglaublich gefühlvoll und emotional. Daher war es auch mein Jahreshighlight 2018. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an „V is for Virgin“. In Form einer Leserunde auf lesejury.de konnte ich das Buch vorablesen, mit vielen lieben Mitlesern diskutieren und für euch rezensieren. Daher ein großes Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

In „V is for Virgin“ lernt man zu aller erst Valerie Jensen kennen, die uns auch durch ihre eigene Geschichte führt. Val ist nett, selbstsicher, schlagfertig und auch sehr stur. Sie besitzt auch einen ziemlich guten Humor. Nachdem sie in der Schulkantine ihren „sozialen Selbstmord“ begeht, finde ich es ausgesprochen mutig von ihr, wie sie weiterhin zu sich selbst und ihrer Jungfräulichkeit steht. Mit Hilfe ihrer besten Freundin Cara erschafft sie die Kampagne „V is for Virgin“ und „A is for Abstinence“. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Kyle merkt man sehr deutlich, dass sie ihn nicht leiden kann und sie sehr voreingenommen ist. Leider zieht sich das sehr durch die gesamte Geschichte. Sie kann Meinungen von anderen nur schlecht akzeptieren und sieht ihre eigene überwiegend als die einzig richtige.

<< „Du gibst mir wegen diesem Typen einen Korb?“ „Er ist nicht der Grund, warum ich dir einen Korb gebe.“ (…) „Tja, das ist eine Erleichterung, denn du hast auf jeden Fall was Besseres ver-“ „Versteh mich nicht falsch“, unterbrach ich ihn. „Ich würde dich jederzeit wegen ihm abschießen, aber du hast mir schon eine Million anderer Gründe geliefert.“>> (S. 91)

Kyle Hamilton, Leadsänger der Rockband „Tralse“, hat mich leider nicht richtig überzeugen können. Am Anfang war er sehr arrogant und eingebildet, aber trotzdem auf seine Art und Weise charmant. Für den Großteil der Geschichte war Kyle schwer einzuschätzen. Er wirkt sehr oberflächlich und seine einzige Aufgabe besteht überwiegend daraus Valerie ins Bett zu bekommen. Ich hätte mir gewünscht, wenn man von Kyle etwas mehr erfahren hätte, denn man hat eigentlich kaum Informationen über ihn oder seine Familie bekommen. Da hat auf jeden Fall einiges gefehlt und das war wirklich sehr enttäuschend.
Valeries beste Freundin Cara war mir eigentlich direkt sympathisch mit ihrer humorvollen und aufgeweckten Art. Sie war zwar stellenweise etwas zu übereifrig und hat auch die Grenzen ihrer Freundschaft ziemlich strapaziert. Ihre Entwicklung in der Geschichte hat mir letztendlich gar nicht gefallen und es hat mir sehr das Herz gebrochen.

Nach den ersten paar Kapitel macht man sich schon Gedanken, wie das Buch enden wird. Wir haben über einige Varianten gesprochen und waren zu dem Ergebnis gekommen, dass uns keine der Vorschläge gefallen würde. Wie das Buch letztendlich geendet hat, war zwar sehr ruppig und schnell, aber hat etwas zufriedenstellendes. Der Schreibstil war wie gewohnt fluffig und leicht von Kelly Oram. Man kommt problemlos in die Geschichte rein und die Seiten fliegen einfach nur dahin. Die Charaktere waren teilweise sehr gut ausgearbeitet. Bei Kyle hat mir das bestimmte Etwas auf jeden Fall gefehlt und auch Valeries Handlungen waren an einigen Stellen nicht mehr nachvollziehbar für mich. Auch die mediale Aufmerksamkeit war für mich irgendwann ziemlich unrealistisch und es kam mehrmals der Gedanke auf, ob die Geschichte so wie sie ist auch im wahren Leben stattfinden könnte. Meine Fazit darauf ist einfach „Nein“. Teilweise ging es zu schnell, auch wenn es sich angeblich über einige Monate ziehen soll. Es wirkt nicht so. Was mir auch sehr gefehlt hat, war das Knistern zwischen den beiden Protagonisten. Wenn man den Klappentext gelesen hat, dann erwartet man eine Liebesgeschichte, aber für mich war da nichts. Es wurde zwar häufig von einer „Chemie“ und einem „Knistern“ gesprochen, aber scheinbar kam das nicht so bei mir an. Valerie war zu sehr in ihrer Ablehnung gegen Kyle drin und auch von ihm selbst kam kaum Initiative. Mir hat schlicht und einfach das gefühlvolle und emotionale gefehlt. Es kam kaum romantische Stimmung auf und wenn doch, dann wurde es durch irgendeine Bemerkung wieder ruiniert.

<< „Es sind Leute wie du, die V is for Virgin und die Abstinenz-Challenge erst notwendig machen. Weißt du, was eine echte Schande ist, Kyle? Irgendwo tief in dir steckt dieser unglaubliche Kerl, aber er ist so besessen von Sex, dass er überhaupt nicht verstehen kann, was echte Intimität ist.“ >> (S. 153)

Die Idee von Kelly Oram eine Geschichte über Jungfräulichkeit und Abstinenz zu schreiben ist wirklich mal was neues und anderes. Besonders gut fand ich in der Geschichte, das man Sex mal anders gesehen hat. Leider bestehen viele New und Young Adult Bücher gefühlt nur noch aus Sexszenen und das ist für mich persönlich langsam zu viel. Klar, in diesem Genre geht es darum Erfahrungen zu sammeln, aber müssen diese Erfahrungen wirklich nur auf der sexuellen Ebene stattfinden? Ich denke nicht. Inzwischen nerven mich die Sexszenen total und ich überfliege sie nur grob oder blättere vor. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass sich Jungfrauen, egal ob weiblich oder männlich, durch diese vielen Sexszenen unter Druck gesetzt fühlen. Die Zielgruppe befindet sich ja grob geschätzt in dem Raum der 18 – 25 – Jährigen. Nicht alle haben in dem Alter schon sexuelle Erfahrungen gemacht und das ist auch überhaupt nicht schlimm. Aber in den New und Young Adult Büchern wirkt es oftmals so als wären sexuelle Erfahrungen das wichtigste um sich Selbst zu finden und das ist meiner Meinung nach nicht der Fall. Zu selten fragen sich die Protagonisten, ob sie sich wirklich schon bereit dafür fühlen und das finde ich so wichtig an diesem Buch hier. Auch wenn einiges nicht so realistisch verlaufen ist oder Valerie zu aufdringlich war mit ihrer eigenen Meinung, habe ich mir selbst Gedanken darüber gemacht, ob ich bereit wäre einfach so diesen wichtigen Schritt zu tun, denn er wird uns ein Leben lang im Gedächtnis bleiben. Das erste Mal hat man nur einmal und ich finde es wichtig es mit der Person zu teilen, die ich liebe und die mich liebt. Niemand anderes sollte dir diese Entscheidung abnehmen dürfen, denn es ist dein Leben und du musst mit deiner Entscheidung leben können. Das ist das Wichtigste.

<< „Darum mag ich deine V-is-for-Virgin-Kampagne so sehr. Es geht gar nicht um Sex. Es geht darum, Entscheidungen für sich zu treffen. Schon mein ganzes Leben lang haben meine Eltern davon gesprochen, dass ich auf Mission gehen soll. Mein Vater hat es gemacht. Mein Großvater ebenfalls. Mein großer Bruder ist auf Mission gegangen. Genau wie meine große Schwester. Alle erwarten von mir, es zu tun, aber keiner hat mich gefragt, ob ich es auch machen will. Vielleicht will ich es ja, keine Ahnung. Aber wenn, dann will ich es tun, weil es meine Entscheidung ist. Nicht, weil meine Eltern es wollen oder weil ich Angst davor habe, was die Leute sagen werden, wenn ich es nicht tue.“>> (S. 175)

Mein Fazit:
Möglicherweise waren meine Erwartungen an das Buch zu hoch, weil es mich doch ziemlich enttäuscht hat. Die Idee an sich und der Schreibstil waren echt super, aber leider hat die Autorin es nicht geschafft mich mit diesem Werk zu überzeugen. Es passierte einfach zu schnell und mir haben schlichtweg die Gefühle gefehlt. Ebenso konnte ich die große mediale Begeisterung nicht nachvollziehen oder teilen. Das Ende ist recht befriedigend und lässt keinen allzu großen Cliffhanger zurück. Am 28.7.2020 erscheint der zweite Teil „A is for Abstinence“ ebenfalls beim ONE – Verlag. Auch wenn mir dieser Teil nicht so gut gefallen hat, werde ich mir den zweiten Teil auf jeden Fall besorgen, da ich einfach wissen möchte wie es mit Valerie und Kyle weitergeht. Wem der erste Teil nicht zusagt kann also ohne Gewissensbisse das Buch beenden, weil er kaum Fragen offen lässt. An den zweiten Teil gehe ich mit nicht so hohen Erwartungen ran und hoffe einfach nur, dass er mich nicht so enttäuscht wie der erste und das wir ein wenig mehr von Kyle erfahren werden.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Meine neue Lieblingsreihe

TAKEN PRINCESS
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Als Wonda E-Book- Bloggerin durfte ich „Taken Princess – Du bist mein“ von J. S. Wonda für euch lesen und rezensieren. Am Anfang dachte ich mir noch so: „Oh mein Gott, wie soll ich dazu eine Rezension ...


Als Wonda E-Book- Bloggerin durfte ich „Taken Princess – Du bist mein“ von J. S. Wonda für euch lesen und rezensieren. Am Anfang dachte ich mir noch so: „Oh mein Gott, wie soll ich dazu eine Rezension schreiben?“ und dann, kurz vor dem Ende, wusste ich, dass ich eine Rezension schreiben MUSS! Nicht, weil es ein Rezensionsexemplar ist, sondern, weil ich meine Gedanken dazu aufschreiben muss. Nach der „Catching Beauty“ und „Hunting Angel“ Reihe war ich schon ziemlich skeptisch was Wres seine Geschichte anging. Ja, ich war sehr gespannt auf seine Story, aber ich war mir nicht sicher, ob es mit den beiden anderen Reihen mithalten könnte.
Fangen wir mal mit dem Cover an. Ich finde es einfach toll. Es hat etwas exotisches und lässt nicht vermuten um was es in der Geschichte geht. Wie bei den Vorgängerreihen sind auch hier wieder die Stacheldrähte zu sehen, auch wenn sie bei „Taken Princess“ eher unscheinbar sind. Auch die Krone ist sehr passend. Einmal passend zum Titel und einmal zur Protagonistin. Das Cover ist einfach ein Traum! Ich bin schon sehr auf das Cover des zweiten Teils gespannt.
Die Geschichte um Wres und Saige ist einfach außergewöhnlich. Sie ist gewissenlos und emotionslos. Trotz vieler Rückschläge in ihrem Leben hat sie sich nicht unterkriegen lassen und hat ein Bordell eröffnet. Auch wenn sie sehr brutal vorgeht, habe ich sie sehr in mein Herz geschlossen. Sie ist zwar ziemlich verrückt, aber sie hat auch etwas an sich, was sie in meinen Augen zu einem zarten Mädel macht. Im Laufe der Geschichte scheint sie sich immer mehr in Wres zu verlieben, auch wenn sie es nicht wahr haben möchte. Doch durch den Tod mehrerer geliebter Menschen von Wres verändert sich plötzlich alles und das fand ich ziemlich krass. Aber es macht die Geschichte perfekt.

Janes Schreibstil ist wie immer wunderbar flüssig und fesselnd. In wenigen Stunden hatte ich das Buch durch und hätte weinen können, weil ich wissen wollte wie es weiter geht. Die Protagonisten sind super ausgearbeitet. Auch wenn man nicht viel aus der Vergangenheit von Saige und Wres erfährt, bleibt die Geschichte spannend und unterhaltsam. Besonders das Ende ist einfach der Hammer. Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Wenn ihr Catching Beauty und Hunting Angel vorher nicht gelesen habt, ist das kein Problem. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dennoch empfehle ich die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man einfach diese Meisterwerke gelesen haben muss. Trotz anfänglicher Skepsis hat Taken Princess mich vollkommen überzeugt und hat einen Platz in meinem Herzen. Bisher ist es mein absolutes Lieblingsbuch von Jane. Ich versuche keine all zu großen Erwartungen an den zweiten Teil zu haben, da ich dann nicht enttäuscht werden kann. Dennoch bin ich gespannt wie es mit Wres und Saige weitergeht. Danke nochmal an Jane für das Rezensionsexemplar!