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Veröffentlicht am 08.09.2023

Falscher Umgang mit sensiblen Thema

Zerbrich uns. Nicht.
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Zuallererst ein riesiges Dankeschön an den LYX – Verlag und Netgalley.de für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst in keiner Weise meine eigene Meinung.

„Zerbrich uns. Nicht“ ist ...

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an den LYX – Verlag und Netgalley.de für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst in keiner Weise meine eigene Meinung.

„Zerbrich uns. Nicht“ ist der vierte Teil der „Berühre mich nicht“- Reihe von Laura Kneidl. Die ersten beiden Teile hatte ich schon im letzten Jahr gelesen und da mir die Geschichte um Sage und Luca sehr gut gefallen hatte, musste ich natürlich auch die Geschichte von April und Gavin lesen. Allerdings hatte ich nicht so hohe Erwartungen an die Geschichte wie viele andere Fans der Reihe.

Schon im ersten Teil ist April sehr eingespannt. Die Eröffnung der SHS steht kurz bevor, bald sind die Midterms und nebenbei arbeitet sie noch im Café Le Petit. Doch nach dem Geständnis von Gavin fühlt sich für sie alles sehr viel schwerer an zu schaffen als zuvor. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich April in diesem Buch nur selten komplett greifen konnte. Den Anfang fand ich total überzogen und überdramatisiert. Mag eventuell daran liegen, dass ich den Miscommunication Trope überhaupt nicht mag und genau dieser wie auch schon im Vorgängerband ziemlich viel Platz einfordert. Gavin und April hätten vielleicht mehr Zeit miteinander gehabt, wenn sie einfach früher miteinander gesprochen hätten. Dennoch hatte ich die meiste Zeit ein angenehmes Gefühl beim Lesen bis zu dem Punkt, wo April eine Entdeckung über sich selbst macht und diese Umsetzung unfassbar schlecht und unangemessen ist. Darauf komme ich später nochmal zurück. Generell muss ich sagen, dass ich mich in „Vergiss uns. Nicht“ sehr mit April verbunden gefühlt hatte, weil ich das Gefühl verstehe nicht normal zu sein. Das, was April über sich entdeckt, weiß ich inzwischen fast ein Jahr. Daher mochte ich sie ganz gerne. Allerdings hat mir einfach die Liebesgeschichte zwischen April und Gavin gefehlt, denn sie war so sehr in ihre Aktivitäten eingebunden und er hing so extrem in seiner Vergangenheit fest, dass beide kaum Zeit füreinander hatten. Das fand ich echt schade. Dennoch mochte ich Gavin sehr. Er hat viel durchgemacht in seinem Leben, was ihn halt immer noch verfolgt, aber ich konnte es nicht immer fühlen, auch wenn ich mich besser in ihn hineinversetzen konnte als in sie.

Der Schreibstil war, wie von Laura Kneidl gewohnt, sehr flüssig und leicht zu lesen. Dennoch hatte sich die Geschichte von April und Gavin ziemlich gezogen. Meiner Meinung nach hätte für die Beiden ein Band vollkommen ausgereicht. Was mich am meisten gestört hat, war nicht mal der Trope, den ich wirklich nicht leiden kann, sondern (Achtung SPOILER!) das Thema Asexualität. Nicht falsch verstehen, ich habe kein Problem damit, wenn es in Büchern vorkommt (es ist nämlich wichtig, dass darauf hingewiesen wird, dass es das auch gibt), ich habe allerdings ein Problem damit, wenn das Thema „nur“ Mittel zum Zweck ist. Asexualität ist, meiner Meinung nach, ein empfindliches Thema und gerade in der heutigen Zeit, wo das New Adult Genre gefühlt nur noch von Spice oder LGBTQ+ lebt, sollte es nicht so lapidar dahingestellt werden. Asexualität gehört in die LGBTQ+ Sparte, das ist so vollkommen richtig, aber es wurde in diesem Buch einfach nur unglaublich falsch dargestellt. Mich persönlich hat es unglaublich verletzt sowas zu lesen. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin hier nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hat, sondern die Asexualität nur eingearbeitet hat, damit es einen Grund liefert, weshalb April sich für keinen anderen Mann außer Gavin interessiert. Am Anfang von „Vergiss uns. Nicht“ war ich der festen Überzeugung, dass April Aromantisch ist. Es hat alles so gut gepasst. Es wirkte authentisch, aber nach dem ersten Drittel war das Thema verschwunden. Einfach so, als wäre es im Nachhinein hinzugefügt worden. In „Zerbrich uns. Nicht“ findet April dann heraus, dass sie demiromantisch/demisexuell ist und ab da ging es im Buch bergab. Letztes Jahr Ende Oktober habe ich festgestellt, dass ich Aromantisch (Aro) und Asexuell (Ace) bin. Das bedeutet, dass ich keine bis kaum romantische Liebe empfinden kann (in Büchern und Filmen/Serien kann ich sie nachvollziehen, aber selber empfinden für eine Person kann ich nicht) und keine bis kaum sexuelle Anziehung empfinde (kein Bock auf Sex und nicht wirklich daran interessiert es zu ändern). Für mich ist in diesem Moment eine Welt zusammengebrochen und dennoch fühlte es sich an als hätte ich mein Leben lang im Nebel gestanden und in dem Moment war der Nebel weg und ich konnte alles sehen. Die komplette Schönheit des Lebens. Viele Dinge aus meiner Vergangenheit haben plötzlich Sinn ergeben. Diese Erkenntnisse haben mein Leben gravierend aus der Bahn geworfen und damit hatte ich wirklich lange zu kämpfen, daher verstehe ich nicht, wie April innerhalb weniger Stunden einfach so damit klarkam. In diesem Moment stürzt deine komplette Identität ein, denn du bist nicht mehr die Person, die du vorher gewesen bist. Du musst dich einfach wieder neu kennenlernen und gerade bei April hat mir dieser Prozess gefehlt. Stattdessen erzählt sie nach kürzester Zeit Gavin davon und hat einen Tag später mit ihm Sex. Das war für mich schon extrem unrealistisch und hatte mich dort schon sehr geärgert. Aber das, was dann nach Weihnachten im Buch passiert (auf sexueller Ebene), das hat meiner Meinung nach dem Fass den Boden ausgeschlagen. In der ganzen Zeit hatte ich mich als Ace Person nie so gedemütigt und verletzt gefühlt. Es ist wie gesagt ein sehr sensibles Thema, dass in diesem Buch einfach mit Füßen getreten wurde. Menschen wie mir, die aro, ace oder demi sind, wird das Gefühl vermittelt nicht ernstgenommen zu werden. Für mich gehört in eine Geschichte, wo die Protagonistin oder der Protagonist asexuell oder aromantisch ist, kein Spice rein. Man braucht diesen Quoten Spice nicht um ein gutes Buch zu schreiben. Über die Miscommunication hätte ich hinwegsehen können, darüber nicht. (SPOILER Ende)

Es hätte ein wirklich gutes Buch werden können, aber schon lange wurde mir das Ende eines Buches so sehr versaut wie hier. Nach meinem persönlichen Super-GAU hatte ich keine Lust mehr zu lesen und habe die letzten 10% des Buches nur grob überflogen. Das Buch hat mir das Herz gebrochen auf eine komplette andere Art und Weise als ich erwartet habe. Ich habe mich selbst als Leserin benutzt, beleidigt und nicht ernstgenommen gefühlt und das finde ich gerade, wenn man unbedingt ein LGBTQ+ Thema mit einbauen will, unfassbar kritisch. Entweder macht man es wirklich ordentlich und nimmt Rücksicht auf diese Personen oder lässt es direkt sein. In diesem Fall hätte ich von dem Thema zu 100% abgeraten. Für mich gibt es zu diesem Buch keine wirkliche Leseempfehlung. Gerade für die Menschen, die noch nicht selbst festgestellt haben, dass sie ace, aro oder demi sind, ist dieses Buch wirklich kritisch zu betrachten.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Es macht süchtig!

This is Our Time
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„This is our Time“ ist nicht mein erstes Buch von Kathinka Engel, aber es ist das Buch, auf welches ich dieses Jahr am meisten daraufhin gefiebert habe. Seit dem Cover Reveal von Everlove habe ich auf ...

„This is our Time“ ist nicht mein erstes Buch von Kathinka Engel, aber es ist das Buch, auf welches ich dieses Jahr am meisten daraufhin gefiebert habe. Seit dem Cover Reveal von Everlove habe ich auf die Geschichte hingefiebert. Meine Erwartungen waren wirklich hoch, da ich auch extrem gehypt war. Ich wollte nichts anderes lesen außer dieses Buch und dann hatte ich es endlich! Und es ist wirklich unglaublich schön!

Ferne ist ein ziemlicher starker Charakter, lässt sich nicht alles gefallen und sie wartet ganz sicher nicht auf den Prinzen auf dem weißen Pferd. Schon gar nicht, wenn dieser aussieht wie Rio McQuoid. In ihren Augen ist er einfach nur ein arrogantes, überhebliches Arschloch, das sich selbst als überaus wichtig erachtet. Eigentlich möchte sie nur ihr Praktikum absolvieren, um Kontakte in der Filmwelt zu knüpfen, aber dann kommt es dazu, dass ihr die weibliche Hauptrolle in der neuen Netflixserie „This is our Time“ angeboten wird und ihr bleibt im Endeffekt nichts anderes übrig als zu zustimmen. Doch sich plötzlich in der Filmwelt als Schauspielerin zurecht zu finden, gestaltet sich schwerer als Ferne erwartet hat und vielleicht ist Rio auch gar kein so großes Arschloch, wie sie immer dachte.

Ferne war von der ersten Seite an wirklich unglaublich sympathisch und ich mochte sie wirklich sehr. Sie ist kein hilfloses Püppi und auch keine Blondine mit Modelmaßen. Sie ist „einfach“ das Girl next Door und das mochte ich wirklich sehr. Sie ließ sich nicht zu sehr von der Filmwelt beeindrucken und blieb sich dauerhaft selbst treu. Selbst als richtig fiese Kommentare zu ihrer Figur fielen, blieb sie souverän und verfiel nicht direkt in Selbstzweifel, was ich wirklich gut fand. Auch ihre Interaktion mit ihrer Familie, gerade mit ihrem kleinen Bruder Eric, war unglaublich schön. Ich mag es, wenn man sich beim Lesen selbst direkt zuhause fühlt, und das war bei Ferne und ihrer Familie der Fall.

Am Anfang ging mir Rio ein wenig auf die Nerven, aber im positiven Sinn. Es ist halt sein Charakter, der am Anfang nicht einfach ist, sondern überheblich, arrogant und ein Hauch selbstverliebt. Manchmal wollte ich ihm einfach ein Strohhalm in den Kaffee tun, damit er von seinem hohen Ross runterkommt. Aber wenn man seine Geschichte kennt, dann versteht man, warum er sich so verhält. Warum er niemanden in sein Leben lässt und auch keine Freunde hat. Allerdings fand ich die Situationen zwischen Rio und seinem Manager Steve ziemlich toxisch, da bin ich schon gespannt, ob Rio es im zweiten Band schafft, dies zu erkennen und sich von Steve zu lösen. An sich ist Rio wirklich ein superschöner Charakter. Ich habe ihn und seine Gefühlswelt sehr geliebt. Gerade diese Wandlung von dem Hass auf Ferne zu der Liebe zu ihr war so schön mit anzusehen. Ich habe wirklich jedes Wort geliebt.

Der Schreibstil von Kathinka Engel war wieder superflüssig und auch unterhaltsam. Sie schafft es wirklich einen in ihren Bann zu ziehen und nicht mehr rauszulassen. Ich konnte mit Rio und Ferne lachen, lieben und weinen. Sie haben mein Leben bereichert, auch wenn sie nur erfundene Charaktere sind. Sie sind wirklich so schön ausgearbeitet und haben mich tief in meiner Seele und in meinem Herzen berührt. Es ist einfach eine riesige Liebe! Es gab so viele Momente, die so schön waren, dass ich vor Freude einfach nur weinen wollte. Daher ist dieses Buch auch mein Jahreshighlight. Rio und Ferne haben es auf jeden Fall verdient.

Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht nur erfüllt, sie wurden sogar übertroffen. Dieses Buch hat einfach so unglaublich viel Liebe verdient. Es ist wirklich eins der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe und nun fiebere ich ungeduldig auf Band 2 hin. „This is our Life“ erscheint nämlich schon am 30.11.23 und auch wenn es noch so lange hin klingt, sind es nur noch ca. 10 bis 11 Wochen. An dieser Stelle muss ich allerdings noch sagen, dass ich erstens, noch eine Geschichte zu Eric brauche und zweitens, ich brauche „This is our Time“ als Netflix Serie mit Ferne und Rio in den Hauptrollen. :) I need this so much! Ansonsten kann ich nur sagen: KAUFT DIESES BUCH! LEST ES! LIEBT ES!

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Schade, dass es schon zu Ende ist

In jedem Augenblick ein Wir
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Zuallererst ein riesiges Dankeschön an Netgalley.de und den Droemer – Knaur – Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst natürlich nicht meine eigene Meinung.

Nachdem ich ...

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an Netgalley.de und den Droemer – Knaur – Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst natürlich nicht meine eigene Meinung.

Nachdem ich vor kurzem schon Band 1 „In jedem Atemzug nur du“ gelesen und geliebt hatte, musste nun der zweite Teil dran glauben. :) Es war wirklich schön nochmal an die Lullaby University zurückzukehren und ich finde es ehrlich schade, dass es mit diesem Band dann auch tatsächlich zu Ende ist.

„Wie zwei fehlerhafte Puzzleteile, die man in einem schnellen Versuch, das Puzzle zu lösen, einfach aneinandergelegt und mit einem Tesafilm fixiert hat. Genauso fühlte sich irgendwann meine Seele an.“ (Position 972)

Schon im ersten Band war mir Lou sehr sympathisch. Sie liebt es zu backen und zu nähen. Die Kleidung, die sie trägt, näht sie sich selbst aus nachhaltigen Stoffen und ihr gesamtes Leben ist vollkommen durchgetaktet. Ihr Alltag wird von ihren To-Do Listen geprägt. Durch ihren vollgestopften Alltag bleibt nicht viel Zeit zum Entspannen und auch die Nächte schlägt sie sich mehr oder weniger um die Ohren. Das alles tut sie aber nur, um nicht an ihre vergangene Beziehung zu denken, die große Selbstzweifel in ihr ausgelöst haben. Ich konnte ihre Gedanken und Ängste, die meiste Zeit nachvollziehen, genauso auch ihre Handlungen. Gerade zusammen mit Jasper hatte sie immer so unglaublich schön agiert und ich konnte die Liebe der Beiden fast greifen.

„Es gibt immer noch Tage, an denen ich das Gefühl habe, dass alles über mir zusammenbricht und mich begräbt. Ich kann es nicht immer kontrollieren. Aber wenn wir zusammen sind, weiß ich, dass ich es nicht kontrollieren muss. Wir können uns gegenseitig Halt geben und uns gegenseitig die Angst nehmen. Das war doch der Plan!“ (Position 3273)

Auch Jasper hatte ich schon im ersten Teil unglaublich ins Herz geschlossen und es hatte mir wirklich sehr das Herz gebrochen als er erfahren hatte, dass die Frau, die er noch immer liebt, schon vor einigen Jahren verstorben war. Das Maggies Tod ihn so sehr runterziehen würde, hatte ich im ersten Teil noch nicht ganz so wahrgenommen, aber in diesem Band hatte mich seine Trauer sehr berührt. Das er so reagiert hat, wie er es letztendlich tat, konnte ich zu 100% verstehen. Vor allem in dem Zusammenhang mit den ganzen Gerüchten, die auf der LBU umgingen. Es war wirklich krass zu sehen, was für Welten zwischen Band 1 und 2 lagen. Jasper war hier Anfangs eine komplett andere Person und das hatte mich echt traurig gemacht. Aber mit Lous Hilfe kam er aus dem dunklen Loch heraus und konnte wieder das Leben genießen.

„»Ich habe dir gesagt, dass ich warten werde. Und ich habe darauf vertraut, dass du deiner Angst irgendwann den Rücken kehrst. Ich weiß ja, dass du das kannst. Wie beim Hang Gliding. Du brauchst nur etwas länger … aber irgendwann springst du.«“ (Position 3617)

Der Schreibstil hatte mich erneut wieder in den Bann gezogen. Selten habe ich es in letzter Zeit so genossen zu Lesen. Die Seiten flogen nur so dahin und es war immer fesselnd und spannend. Was mich auch hier wieder begeistert hatte, war, dass das Buch nicht von Spice gelebt hat, sondern von Lou und Jasper. Das hat mein Leseerlebnis deutlich angehoben. Ich finde es schlimm, dass heutzutage so viele Bücher unnötig mit Spice zugeballert werden, dass die eigentliche Geschichte verloren geht. Daher freue ich mich, dass es doch noch Autoren und Autorinnen gibt, die sich auch wirklich noch Gedanken um die Geschichte machen und sich von dem Spice-Hype nicht beirren lassen. Ich hoffe sehr, dass die Autorin ihren Stil auch weiterhin so beibehält, denn so ist er perfekt. Es war wirklich so wunderschön zu lesen und ich habe jeden Moment geliebt.

„Manchmal muss man wohl einfach loslaufen und den Absprung schaffen, ehe man die Welt aus neuen Perspektiven sehen und aus alten Mustern ausbrechen kann. Jetzt, wo ich einmal damit angefangen habe, kann ich sie erst sehen: die ganzen Abenteuer, die das Leben bietet. Und ich bin bereit für jedes Einzelne davon.“ (Position 3902)

Beide Bücher der Reihe hatten mich wirklich umgehauen und es stimmt mich wirklich traurig, dass ich mich jetzt schon vom Modoc National Forest und der LBU verabschieden muss. Am liebsten würde ich noch etwas länger dortbleiben und würde mir auch noch eine Geschichte von Reese und Shawn wünschen. Denn in beiden Bänden ist deutlich bemerkbar, dass etwas in der Familie nicht stimmt und es wurde leider auch nie aufgelöst warum. Daher würde ich mich wirklich sehr um zwei weitere Bände freuen, wo es sich dann jeweils um Reese und Shawn handelt. Die Lullaby Reihe ist auf jeden Fall eins meiner Jahreshighlights und ich denke, dass ich auch immer wieder zurückkehren werde an die LBU, den Modoc National Forest und zu Red Programm. Diese Bücher haben mein Herz!

„»Ich muss sichergehen, dass meine Liebe zu dir nicht stärker ist als die Liebe zu mir selbst«“ (Position 3293)

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Mein neues Lieblingsbuch

In jedem Atemzug nur Du
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Zuallererst ein riesiges Dankeschön an Netgalley.de und den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst natürlich nicht meine eigene Meinung.

„Lebensfroh bedeutet ...

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an Netgalley.de und den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst natürlich nicht meine eigene Meinung.

„Lebensfroh bedeutet ja nicht, immer laut und quirlig zu sein. Es ist die Frage, wie man das Leben wahrnimmt und ob man es zu schätzen weiß.“ (Position 1805)

„In jedem Atemzug nur du“ war mein erstes Buch von Jennifer Wiley. Zuvor hatte ich noch nie von der Autorin gehört, weshalb ich ihr Buch auch nicht auf dem Schirm hatte. Tatsächlich kam ich zu der Geschichte, nachdem die Besitzerin unserer örtlichen Buchhandlung dieses Buch auf ihrem Instagramaccount gezeigt hatte. Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und ich habe mich sofort um das Rezensionsexemplar bemüht. Ich habe es nicht bereut und Band 2 liegt auch schon bereit!

„Vertraust du mir?“ „Ja“, sage ich, ohne zu zögern. „Dann vertrau darauf, dass ich weiß, was ich tue.“ (Position 2093)

Das erste Mal auf eigenen Beinen stehen. Das ist eines der Ziele von Hazel als sie in Lullaby ihr Stipendium antritt. Seit sie denken kann bestimmt ihre Krankheit Mukoviszidose ihr Leben und nun, zwei Jahre nach ihrer Lungentransplantation, kann sie endlich alles nachholen, was sie all die Zeit verpasst hat. Aber es ist kein Zufall, dass Hazel in Lullaby gelandet ist. Sie hat etwas zu erledigen von dem Niemand außer ihr weiß. Doch dann trifft sie auf den schweigsamen Lewis und sofort wird ihr klar, dass er eine besondere Person ist. Doch was sie nicht weiß, er trägt auch viel Dunkelheit in sich.

„Enttäuschung (...) Ist es eher ein kleiner Stich ins Herz, oder gleicht es mehr einem Stoß mit einem Messer?“ „Messer“, murmele ich. „Verstehe. Dann muss dieser Mensch dir viel bedeuten. Nur diejenigen, die uns nahestehen und die wir lieben, schaffen es, uns derart zu enttäuschen. Aber genau das ist die Krux, denn genau diese Menschen haben es meistens verdient, dass wir ihnen verzeihen.“ (Position 4648)

Hazel war mir vom ersten Moment an unglaublich sympathisch. Ich habe sie wirklich sehr geliebt. Sie ist eine sehr starke Person und sehr selbstreflektiert. Die Umwelt ist ihr wirklich unglaublich wichtig und ihre Liebe zur Natur war dauerhaft zu spüren. In ihrem Leben hat sie wirklich viel mitmachen müssen. Mukoviszidose ist eine unglaublich unfaire Krankheit und man spürt wirklich wie sehr diese Krankheit und die damit zusammenhängende Transplantation ihr Leben geprägt hat. Gelegentlich hat man vollkommen vergessen, dass Hazel krank ist, denn auch nach einer Transplantation ist Mukoviszidose nicht geheilt, und es war schön zu sehen, wie sehr Hazel ihr Leben liebt, dass ihr durch den Tod eines anderen Menschen geschenkt wurde. Viele Gedanken, die Hazel hat und auch der Grund, weshalb sie in Lullaby gelandet ist, sind für mich nachvollziehbar gewesen. Vom ersten bis zum letzten Moment war sie für mich ein unglaublich wundervoller Charakter gewesen, den ich in mein Herz geschlossen habe.

„Hattest du schon mal ein Geheimnis?“, flüstere ich fast. „Etwas, was wirklich noch niemand zuvor wusste?“ (Position 1431)

Richtig gut gefallen hat mir tatsächlich, dass Lewis nicht der obercoole Bad Boy des Colleges ist, sondern der schüchterne, stotternde Junge, der sich lieber im Archiv des Rathauses oder in eine der Forschungslaboren zurückzieht. Seine Liebe und Faszination für sein Studienfach und der Natur war so gewaltig und wunderschön. Ich habe ihn wirklich sehr für sein Wissen über sämtliche Pflanzen, Vogelarten und Tiere bewundert. Auch wenn er anfangs sehr scheu und wortkarg war, fand ich seine Entwicklung im Buch wirklich enorm und berührend. Wie er im Beisein von Hazel immer offener und gesprächiger wurde. Auch wie sehr er sich um Hazel gekümmert hat und seine Liebe zu ihr waren unglaublich süß. Jeder Mensch braucht einen Lewis oder eine Hazel.

„Was, wenn man Angst hat, noch mal so enttäuscht zu werden?“ „Davor kann man sich niemals ganz schützen. Die Frage, die du dir stellen solltest, ist eine andere: Liebst du diesen Menschen genug, um das Risiko, noch mal verletzt zu werden, einzugehen?“ (Position 4653)

Der Schreibstil war wirklich fesselnd und so fluffig zu lesen. Das Buch hatte mich innerhalb kürzester Zeit in den Bann gezogen und ich war jedes Mal traurig, wenn ich das Lesen unterbrechen musste für so unwichtige Dinge wie Schlafen oder Arbeiten. :) Die Geschichte hat mich wirklich sehr tief in meinem Herz und meiner Seele berührt. Es war so wunderschön, bewegend und tiefgründig. Meiner Meinung nach hätte es einfach so weiter gehen können. Mein Herz hängt noch immer an diesem Buch und will noch gar nicht wahrhaben, dass die Geschichte von Hazel und Lewis erzählt ist und es nicht mehr weitergeht. Ich habe die Zeit mit den zwei in Lullaby und dem Modoc National Forest wirklich sehr geliebt und ehrlich gesagt, will ich gerade nur noch weinen, weil ich nun diese traumhafte Geschichte gehen lassen muss!

„Du richtest deinen Blick auf die Natur und gibst darauf acht. Das ist lebensfroh, die Natur ist schließlich pures Leben.“ (Position 1807)

Dieses Buch angefragt zu haben, war wirklich die beste Entscheidung meines Lebens gewesen, weil es mir einfach auch so viel gegeben hat. Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und die wunderschöne Natur. Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, bei dem ich so intensiv gefühlt habe. Auch wenn ich mich jetzt von Hazel und Lewis verabschieden muss, freue ich mich schon darauf beide in Band 2 „In jedem Augenblick nur wir“ wiederzusehen, wenn es um die Geschichte von Jasper, Lewis Bruder, und Lou, Hazels Mitbewohnerin geht.

„Danke, Lewis“, sage ich erneut, und diesmal meine ich alles damit. Dass er mich hierhergebracht hat. Dass er mir beisteht. Dass er mir diese Momente des Glücks beschert.“ (Position 2111)

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Ein neues Meisterwerk der Autorin

A Whisper Around Your Name
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Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst natürlich nicht meine eigene Meinung.

„A whisper around your Name“ war für mich ein ...

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst natürlich nicht meine eigene Meinung.

„A whisper around your Name“ war für mich ein absolutes Muss, weil ich die Bücher von Emma Scott einfach liebe! Der erste Teil des „Dreamcatcher“ – Duetts war mein 14. Buch von der Autorin und daher hatte ich auch recht hohe Erwartungen an die Geschichte. Ich weiß, was Emma Scott leisten kann. Ihre unperfekten Protagonisten führen einen immer in eine herzzerreißende und tiefgründige Geschichte, die immer für Tränen sorgen. Vor allem die Geschichte von Jo und Evan ist keine leichte, aber dennoch war sie wirklich wunderschön.

Josephine Clark lebt seit dem Selbstmord ihrer Mutter bei deren Cousin Gerry. Dieser ist Fernfahrer und muss regelmäßig umziehen. Daher ist Jo sehr häufig die Neue an der Schule, doch dann will sie bleiben. Denn dort ist Evan, der von allen als Freak bezeichnet und gemieden wird, nachdem er eine Vision im Unterricht hatte und einen Amoklauf sah. Aber auf Jo wirkt seine Ausstrahlung sehr anziehend. Sie fühlt sich bei ihm sicher und verstanden, nachdem ihr in der Vergangenheit viele schlimme Dinge passiert sind. Bei geheimen Treffen kommen sich beide näher und verlieben sich ineinander, doch dann passiert etwas sehr Schlimmes und trennt beide voneinander. Jos Leben steht auf einmal Kopf und sie trifft Entscheidungen, die sie in eine sehr dunkle Zeit treiben bis eines Tages wieder Evan vor ihr steht. Sie begeben sich auf eine Flucht vor der Polizei und ihrer neuen Vergangenheit...

Jo hat eine sehr schwere Vergangenheit, die echt nichts für schwache Nerven ist. Man spürt die Auswirkungen auf ihr Wesen, ihre Denkweise und ihre Entscheidungen. Sie ist ein sehr individueller und eigener Charakter. Sie kam für mich sehr reflektiert rüber und wusste auch, dass sie sich wegen ihrer Vergangenheit Hilfe suchen muss, doch durch die vielen Umzüge war es nicht einfach eine Therapie durchzuziehen, weshalb sie Gedichte schreibt, in denen sie alles verarbeitet. Von der ersten Seite an, war Jo mir wirklich sehr sympathisch und sie hat mich mit ihrer Geschichte wirklich umgehauen.

Evan hat, wie Jo, eine schwere Vergangenheit. Als Kind wurde er von seiner Mutter vor der Feuerwache abgelegt, danach kam er ins Pflegesystem und wurde letztendlich von der Familie Salinger adoptiert. Doch seine Brüder Shane und Merle können ihn auf den Tod nicht ausstehen und machen ihm das Leben noch schwerer als es ohnehin schon ist. Nachdem Evan nämlich in der Schule eine Vision eines Amoklaufs erlebt und dort vollkommen ausrastet, wird er vorübergehend in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Nach seinem Aufenthalt wird er in der Schule wie ein Aussätziger behandelt und niemand beachtet ihn großartig. Evan ist ein sehr liebenswürdiger und spiritueller Charakter, den ich auch vom ersten Moment an mochte. Er hat etwas Geheimnisvolles an sich, was mich sehr in den Bann gezogen hat. Generell muss man sich auf seine Träume und Visionen einlassen können, denn sie sind ein großer Teil seines Lebens und seines Charakters.

Der Schreibstil von Emma Scott war wieder mal überragend gut. Es war durchgehend eine emotionale und mitreißende Atmosphäre. Während des Lesens hat man aber dauerhaft ein sehr schweres Gefühl auf dem Herzen, was einfach auch an der schwerwiegenden Thematik liegt. Erst zum Ende hin wird alles leichter und besser. Man fiebert aber dauerhaft mit Jo und Evan mit. Man leidet und liebt mit ihnen zusammen. Ich fand es dauerhaft toll, wie Evan und Jo miteinander umgegangen sind. Sie haben immer so respektvoll, offen zugewandt, auf Augenhöhe und voll ruhiger Stärke miteinander gesprochen. Sie geben sich vom ersten Moment an so viel Halt und Kraft. Sie beachten die Grenzen des jeweils anderen und das war einfach der Wahnsinn für die Altersgruppe. Zwar entwickelt sich die Liebesgeschichte rasend schnell, aber mit dem Hintergrund und der Spiritualität fand ich es sehr passend und angenehm. Ich fand es toll, wie zum Ende alle Visionen und Aktionen von Evan Sinn ergeben haben. Das ist wieder einmal ein sehr gelungenes Buch von Emma Scott mit viel Tiefe und Liebe.

Für mich sind Emmas Bücher immer ein Highlight, da jedes einzelne so besonders ist. Auch dieses hat wieder einen Platz in meinem Herzen verdient. Ich wurde nicht enttäuscht und kann mit dem Ende sehr gut leben. Umso mehr freue ich mich jetzt auf den zweiten Teil des „Dreamcatcher“ Duetts, der Ende Dezember erscheinen wird.

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