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Veröffentlicht am 16.04.2020

Ganz in Ruhe kochen und dann genießen!

Das Slow-Cooker-Kochbuch
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Wer es nicht kennt, der wundert sich. Wer schon mal ein, zwei Gerichte aus dem Slow Cooker genossen hat, ist direkt Fan davon. Komplett das Gegenteil des Schnellkochtopfes, dauern die Gerichte sehr lange, ...

Wer es nicht kennt, der wundert sich. Wer schon mal ein, zwei Gerichte aus dem Slow Cooker genossen hat, ist direkt Fan davon. Komplett das Gegenteil des Schnellkochtopfes, dauern die Gerichte sehr lange, aber sind unbeschreiblich geschmacksintensiv. Es wird kaum Wasser oder Flüssigkeit allgemein zugegeben – die Zutaten nutzen zum Garen hauptsächlich ihren eigenen Saft. Dass das Geschmack gibt, ist klar!

Dieses Buch startet mit ein paar guten Erklärungen und Tipps rund um das Kochen mit dem Slow Cooker und ist unterteilt in „8 Stunden und mehr“ und „8 Stunden und weniger“. In beiden Bereichen gibt es Rezepte zu und mit Rind, Lamm, Schwein, Geflügel und Gemüse (nur in eigener Reihenfolge), bei „8 Stunden und weniger“ finden sich dann auch noch Fisch und Meeresfrüchte.

Aber auch Beilagen und Desserts werden nicht vergessen! Zusätzlich gibt es Rezepte für Fonds, die dann beim Kochen mit dem Slow Cooker eingesetzt werden können. Bei diesen Rezepten ist das Wenigste im Slow Cooker gemacht, das muss man erwähnen. Dennoch sind die Rezepte toll und passen zu den Gerichten.

Wie man das so kennt und mag, findet man auf einer Seite unter dem Namen des Gerichtes die Angaben zu Vorbereitungs- und Kochzeit, sowie die Anzahl der Portionen. Ganz unten findet man die Nährwertangaben. Mittig links die Zutatenliste, rechts die Zubereitungsschritte in Anleitungs-Stil. Zusätzlich gibt es noch einen Hinweis, wie und ob das Gericht zum Einfrieren geeignet ist, sowie deklariert als „Serviervorschlag“ Beilage-Empfehlungen. Immer wieder finden sich auch noch hilfreiche Tipps bei den Rezepten. Und auf der gegenüberliegenden Seite dann ein Foto, wie das Gericht in Perfektion aussieht. Ich persönlich mag keine Rezepte ohne Foto, auch wenn mir bewusst ist, dass mein Ergebnis immer anders aussehen wird.

Die Zutaten sind recht gut zu bekommen. Es wird nicht mit extrem exotischen Lebensmitteln, Kräutern und Gewürzen gearbeitet. So sind die Speisen insgesamt auch eher bodenständig und nicht abgehoben. Mir gefällt das – ich bin gerade auf dem Trip der Entschleunigung und des einfachen Essens, denn das heißt ja nicht, dass es nicht Soulfood sein würde!

Insgesamt eine schöne Mischung an Rezepten. Mich stört nur tatsächlich ein wenig, dass Beilagen und Desserts sowie Fonds aus der Reihe tanzen. Deshalb ziehe ich ganz pingelig einen Stern ab. Bleiben sehr gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Die Liebe mit ganz viel Liebe auf den Arm genommen

Liebeserklärungen
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Ach ja, die Liebe! Sie ist mal dramatisch, mal ergreifend, mal euphorisierend, mal deprimierend – und hier ist eine ganze Sammlung von urkomischen, herrlich witzigen Geschichten über die Liebe. Ja, so ...

Ach ja, die Liebe! Sie ist mal dramatisch, mal ergreifend, mal euphorisierend, mal deprimierend – und hier ist eine ganze Sammlung von urkomischen, herrlich witzigen Geschichten über die Liebe. Ja, so macht das Spaß! Auch wenn es nicht glatt läuft, auch wenn es eine unerfüllte Liebe ist, mit den Augen von Wladimir Kaminer gesehen ist jede Liebe wunderbar!

Es macht unglaublich Spaß, diese unterschiedlichen Geschichten zu erleben. Und genau das sind sie: Erlebnisse! Gleich mit „Das Mädchen mit dem Hut“ holt mich der Autor komplett ab. Das muss man erst mal hinbekommen, völlig unabhängige Dinge dermaßen genial in Zusammenhang zu bringen und noch dazu irre logisch erscheinen zu lassen. Dass „Der blaue Elefant“ nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen ist, kennen wohl alle aus dieser Generation (Kaminer ist nur ein Jahr jünger als ich – vielleicht trifft er meinen Humor deshalb so perfekt). „Pinguine an der Ostsee“ ist zugleich unbeschreiblich liebevoll, aber auch schräg und genial komisch. Und den „Wahren Zweck der sogenannten Pyramiden“ erklärt der Autor genauso schlüssig, wie „9 ½ Wochen“.

Leider sind auf dem Hörbuch nur ein paar der Geschichten der Print-Version. Kaminer liest sie selbst und ich hätte sehr gern alle von ihm vorgelesen bekommen.

Auch den Liebesgeschichten mit Happy End weiß Kaminer eine witzige Note zu verpassen. Dabei ist er nie despektierlich, sondern offenbart sein eigenes großes Herz immer wieder. Ich mag seinen Stil, ich mag seinen Humor, ich mag diese Liebeserklärungen – deshalb gebe ich die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Wenn der Glaube das Leben bestimmt

Sündenkammer
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Im Zons von 1500 kämpft der Novize Balthasar nicht nur um die endgültige Aufnahme im Kloster, sondern auch gegen die Sünden. Er ist ziemlich allein damit, denn wem kann er sich wirklich anvertrauen? Stadtsoldat ...

Im Zons von 1500 kämpft der Novize Balthasar nicht nur um die endgültige Aufnahme im Kloster, sondern auch gegen die Sünden. Er ist ziemlich allein damit, denn wem kann er sich wirklich anvertrauen? Stadtsoldat Bastian Mühlenberg verfolgt derweil die Spuren eines Mörders, denn vor den Toren der Stadt lag ein toter Knabe.

In der Gegenwart hat es Oliver Bergmann mit einer Hexenverbrennung zu tun. Noch verwirrender wird der Fall, als er ein Paket mit einer Nachricht vom Täter erhält.

Wieder ein Fall für die mir langsam schon ans Herz gewachsenen Ermittler aus dem mittelalterlichen und gegenwärtigen Zons. Bastian Mühlenberg und Oliver Bergmann ähneln sich auf gewisse Weise stark. Es ist, als sei der eine die Wiedergeburt des anderen und mache im Grunde da weiter, wo er zuvor aufgehört hatte. Das Bindeglied hier ist Anna. So hat man hier einen Thriller in Händen, der zur Hälfte ein historischer Roman ist und eine kleine Prise Mystik. Die Wechsel sind gelungen und beide Teile kommen gut voran.

Die Atmosphäre im Kloster und die Zweifel der Novizen, ihre „Prüfungen“ und die Schwierigkeiten durch die Brüder und Äbte werden sehr schön geschildert. Überhaupt gefällt mir, wie die Autorin diese Zeit lebendig werden lässt. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg ist relativ modern, doch das passt zu seinem Job. Er muss allen ein bisschen voraus sein, um diesen gut auszuführen. Doch wird hier nicht übertrieben, es bleibt in sich stimmig. Die Auflösung ist zugleich passend, als auch „filmreif“.

Leider gefällt mir die Arbeit von Oliver Bergmann und seinem Team in diesem Fall weniger gut. Zu viele Fehler und zu wenig Logik für meinen Geschmack. So sympathisch mir Bergmann ist, so erstaunt bin ich, wie planlos er diesmal angelegt ist. Die blutigen Szenen wurden zum Glück nicht zu extrem ausgeschlachtet (für Insider ein Wortspiel). Die Auflösung dieses Stranges mag stimmig sein, ist für mich aber ein bisschen weit hergeholt.

Diesen Band hat Erich Wittenberg eingelesen. Bisher war ich Wolfgang Berger gewöhnt. Wittenberg ist nicht schlechter als Sprecher, mir gefällt seine Stimme sehr. Es ist allerdings schon gewöhnungsbedürftig, wenn mitten in einer Reihe ein anderer Sprecher auftaucht.

Insgesamt hat mir „Sündenkammer“ gut gefallen. Es ist ruhig und leise, nicht der beste Zons-Thriller, aber auch nicht der schlechteste. Es ist kein Problem, mitten in der Reihe einzusteigen, chronologisch lesen ist natürlich von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Ich gebe diesem Band vier Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Das Rosie-Resultat
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Don und Rosie haben einen elfjährigen Sohn, Hudson, der es in der Schule nicht gerade leicht hat. Er ist ein Außenseiter, denn er gilt als Besserwisser und schnell stempeln ihn auch Lehrer und Schulleiter ...

Don und Rosie haben einen elfjährigen Sohn, Hudson, der es in der Schule nicht gerade leicht hat. Er ist ein Außenseiter, denn er gilt als Besserwisser und schnell stempeln ihn auch Lehrer und Schulleiter ab. Ganz klar, dass Don alle Hebel in Bewegung setzt, Hudson zu helfen und dafür zu sorgen, dass dessen Kindheit schöner und glücklicher wird, als seine eigene. Dass dies zu urkomischen Verwicklungen führt und Rosie mehr als einmal eingreifen muss, ist klar.

Graeme Simsion bleibt einerseits seinem Stil treu, andererseits steckt in diesem lange erwarteten dritten Band eine Menge mehr Ernst, als in den ersten beiden. Das ist jedoch so gut gelungen, dass man es intensiv genießt. Man bekommt einen Spiegel vorgehalten und wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, wo man selbst nicht ganz korrekt denkt und handelt.

Es ist, als würde man Rosie, Don und Hudson persönlich kennen und sich entsprechend auf ihre Seite schlagen. Die Vorurteile von so vielen in diesem Buch empören den Leser automatisch – und dann erkennt man irgendwann, dass man selbst eigentlich nicht wirklich besser ist. Man sieht andere und bildet sich sofort ein Urteil über sie. Das Urteil mag vielleicht sogar begründet sein, dennoch ist es unterm Strich falsch. Ob Hudson nun Autist ist oder nicht, was er kann, kann er – und darin ist er großartig. Sein Charakter ist im wahrsten Sinne des Wortes edel – also warum wird er dann auf seinen „Grammatik-Tick“ reduziert? Ganz ehrlich – wer von uns hat nicht schon ganz ähnlich vor-verurteilt?

Mir gefallen diesmal ganz besonders die „Witze mit Anlauf“. Sehr oft erzählt uns Don in seiner gewohnten Art und Weise die Geschehnisse, man verfolgt sie auch gern und interessiert, aber ohne Grinsen im Gesicht. Und dann – BÄÄÄÄM! – haut er uns mit einem kleinen, kurzen Satz am Ende des Kapitels völlig aus der Bahn und wir brechen in schallendes Gelächter aus! Don bringt alles, wirklich alles unverwechselbar auf den Punkt. Das ist einfach unbeschreiblich schön zu lesen. Aber auch Rosie kommt nicht zu kurz – sie und Don ergänzen sich optimal und durch sie kommen „weibliche Themen“ zur Sprache.

Das Buch steckt pickepacke voll mit Liebe und Weisheit, mit Menschlichkeit und Selbsterkenntnis, mit liebevollen Aufforderungen und in viel Humor verpackter Sozialkritik, dass es „innen viel größer als außen“ ist. Ein Erlebnis, ein geniales Buch, ein wahres Kleinod. Wie gerne wäre ich ein Teil von Dons, Rosies und Hudsons Leben, wie gerne hätte ich sie als Freunde, als Nachbarn! Sie bereichern ungemein! Auch der Tod wird zum Thema. Damit hatte ich zunächst nun echt nicht gerechnet und es traf mich auch sehr. Dennoch – es ist in sich stimmig eingefügt und gehört nun mal zum Leben.

Selten gelingt es einem Autor so gut, auch bei Band drei noch mindestens so sehr zu begeistern, wie beim ersten, extrem erfolgreichen Band. Simsion lässt seinen Don Tillman sich weiterentwickeln, aber dennoch sich selbst treu bleiben. Er wiederholt sich nicht ständig selbst, packt eine Menge davon in seine Geschichte, was im Grunde jedem von uns auch widerfährt und packt ganz viel Humor und Liebe dazu. Wenn er sich das bewahren kann, freue ich mich auf viele weitere Bände mit Don, Rosie, Hudson und allen Freunden und Familienmitgliedern. „Das Rosie-Resultat“ bekommt von mir für jede einzelne Seite fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Witzig und liebevoll gestaltet

Lovekatz
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Für alle Bucket-Listen-Fans, die noch dazu Katzenpersonal sind, ist dies ein tolles Geschenk. Es ist ein „Mitmach-Buch“, das man individuell mit Einträgen und Fotos gestaltet. Dabei helfen witzige und ...

Für alle Bucket-Listen-Fans, die noch dazu Katzenpersonal sind, ist dies ein tolles Geschenk. Es ist ein „Mitmach-Buch“, das man individuell mit Einträgen und Fotos gestaltet. Dabei helfen witzige und herzige Texte und Ankreuz-Felder. Man kann an- und ausmalen, hineinschreiben, einkleben, lesen und lachen.

Das Büchlein ist aufwendig gestaltet und mit viel Liebe fürs Detail versehen. Schon die Ausstanzung auf der Titelseite ist ein kleines Highlight. Beim Kauf ist eine gemalte Katze zu sehen. Auf das Deckblatt klebt man dann ein Foto seiner Schnurrnase und schon ziert das Cover die eigene Katze!

Im ganzen Buch sind schöne Katzen-Zitate prominenter Menschen eingestreut. Der Großteil des Büchleins ist für Erinnerungen gedacht. Vom Einzug der Katze in den Haushalt an kann man festhalten, was man alles so mit seinem Fellmonster erlebt hat, und das auf sehr humorige Art und Weise. Das Gestalten macht Spaß und durch die schönen Vorgaben muss man nicht allzu künstlerisch veranlagt sein, um das zu können. So hat man noch mehr Spaß daran. Es ist eine kleine Auszeit vom Tag, immer mal wieder darin zu blättern und eine Seite zu gestalten.

Ab Kapitel V (Seite 91) startet dann die Bucket-List. Ich finde die Idee einfach bezaubernd! Auch hier ist man in der Gestaltung frei. Wer erzogen wurde, nicht in Bücher zu schreiben, wird sich anfangs vielleicht etwas schwer tun. Dann einfach daran denken, dass dies ein Notizbuch und Fotoalbum ist und kein Lesebuch, wie man es sonst hat. Hier ist es erlaubt, hineinzuschreiben und zu malen!

Ein tolles Büchlein, für sich selbst oder als Geschenk. Und ein Highlight in meiner Katzenbuch-Sammlung! Ich gebe die vollen fünf Sterne.

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