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Veröffentlicht am 07.05.2019

Der Mond von a wie abnehmend bis z wie zunehmend

Was den Mond am Himmel hält
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Die Idee, ein Buch über den Mond so humorvoll und unterhaltsam zusammenzustellen, finde ich riesig. Die Texte sind knackig, machen Spaß, lehren dennoch (oder auch gerade deshalb) und die tollen Sketchnotes ...

Die Idee, ein Buch über den Mond so humorvoll und unterhaltsam zusammenzustellen, finde ich riesig. Die Texte sind knackig, machen Spaß, lehren dennoch (oder auch gerade deshalb) und die tollen Sketchnotes zwischendurch und am Ende jedes Kapitels (quasi als optische Zusammenfassung und Reflektion des vorangegangenen Textes) runden das Ganze noch zusätzlich ab. So einiges bleibt auch gerade aufgrund dieser Zeichnungen im Gedächtnis haften.

Aufgeteilt ist das Buch in die fünf Themenbereiche:

- Der Mond am Himmel
- Der Mond im All
- Der Mond als Ding
- Der Mond als Ziel
- Der Mond der Zukunft

Sie alle sind fesselnd und unterhaltsam. Nein, ein komplett wissenschaftliches Buch ist dies hier nicht – aber dennoch lernt man unheimlich viel über den Mond. Dinge, die man vielleicht nie im Leben tatsächlich braucht, die aber interessant sind und zumindest bei mir den Blick zum Himmel verändert hat. Der Humor des Buches ist unverkennbar, aber dennoch ist das Buch nicht albern oder lächerlich.

Beim Lesen wird man auf gewisse Weise wieder zum Kind. Die Lebenserfahrung bleibt, wodurch der eine oder andere Vergleich auch erst verständlich ist. Aber die Euphorie und das Staunen, die Kinder so erfrischend an den Tag legen, sind plötzlich wie von Zauberhand wieder da.

Wer hier nicht staunen und schmunzeln kann, der ist im Herzen schon versteinert. Alle anderen genießen jede Seite des Buches, freuen sich an Bekanntem, staunen über Neues und vor allem: lassen sich von Michael Bükers Freude und Liebe zu diesem erstaunlichen Himmelskörper anstecken.

Science-Slam – für mich eine tolle Entdeckung, eine neue Art, Wissen aufzufassen und als Buch noch mal so toll (denn da kann ich immer wieder nachschlagen). Tolles Thema, tolle Aufmachung, tolle Sketch-Notes, tolle Idee! Ich gebe sehr gern die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Ein gesunder Bewegungsapparat macht Pferd und Reiter glücklich

Osteopathie für Pferde
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Diesen Ratgeber von KOSMOS sollte jeder Pferdehalter haben – und lesen! Er ist verständlich geschrieben und steckt randvoll mit wichtigen, wertvollen und hilfreichen Tipps. Bestehende Probleme können damit ...

Diesen Ratgeber von KOSMOS sollte jeder Pferdehalter haben – und lesen! Er ist verständlich geschrieben und steckt randvoll mit wichtigen, wertvollen und hilfreichen Tipps. Bestehende Probleme können damit erkannt, gelindert und gelöst werden, aber ebenso lernt man, die Entstehung so einiger Probleme im Vorfeld schon zu verhindern.

Dabei wird nicht vergessen, dass Osteopathie nicht einfach durch ein Buch erlernt werden kann. Der Fachmann bleibt auch nach Lektüre des Buches notwendig, ganz klar. Dennoch kann man vieles lernen, das dem Pferd gut tut, ihm hilft und am Ende Pferd und Mensch auch noch enger zusammenbringt. Einige einfache Handgriffe kann man selbst erlernen und anwenden.

Die Autoren machen ganz klar auch ein bisschen Werbung für DIPO und das Osteopathiezentrum. Das empfinde ich aber nicht als negativ, zumal sie sehr sympathisch sind und alles so erklären, dass auch Laien etwas damit anfangen können.

Die Gliederung des Buches ist sinnvoll, der Aufbau logisch und durch die vielen anschaulichen Fotografien sind die gut verständlichen Texte noch einprägsamer. Von der Osteopathie allgemein, über den Ablauf einer Behandlung, die Anatomie des Pferdes, bis zu Kopf und Huf des Pferdes ist alles erklärt. Nicht zuletzt ist auch an den Sattel gedacht – der gern mal die Ursache allen Übels ist.

Besonders an den Fallbeispielen wird verständlich, wo und wie die Techniken helfen und wirken. Diese habe ich mit großem Interesse und Freude (auch wenn ich die Tiere nicht kenne – es ist so schön, wie enorm die Wirkung der Behandlung ist) gelesen.

Für alle, die sich dann intensiver mit dem Thema beschäftigen möchten, finden sich am Ende noch Buchtipps und nützliche Adressen. Rundum Sorglospaket! Ich kann es jedem Pferdehalter nur ans Herz legen und gebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Jamies Jahr in Hollywood

Eine Samtpfote zum Verlieben
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Jamie nimmt sich ein Auszeit-Jahr, in dem sie herausfinden möchte, was sie wirklich beruflich machen möchte, denn ihre Tätigkeit als Lehrerin kann sie nicht mehr glücklich machen. Sie mietet sich ein Häuschen ...

Jamie nimmt sich ein Auszeit-Jahr, in dem sie herausfinden möchte, was sie wirklich beruflich machen möchte, denn ihre Tätigkeit als Lehrerin kann sie nicht mehr glücklich machen. Sie mietet sich ein Häuschen in einer märchenhaften Wohngegend in Hollywood und findet schnell Anschluss an die Nachbarschaft. Einige davon sind allerdings ein bisschen zu aufdringlich in ihren Versuchen, Jamie an den Mann zu bringen. Während unerklärliche Dinge passieren und Jamie in den Verdacht gerät, eine Kleptomanin zu sein, hat ihr Kater McGyver schon längst einen Plan …

Der Anfang liest sich sehr flott und witzig, doch schnell nutzt sich das ab. McGyver kommt sehr sporadisch vor und die Ereignisse entwickeln sich ein klein bisschen zu zäh und gleichzeitig vorhersehbar, als dass bei mir große Begeisterung aufkäme. Ich mag lockere Unterhaltung als Ausgleich sehr gern, hier aber ist doch ein bisschen arg wenig Anspruch zu finden.

Einige Stellen nerven schon ein bisschen in ihrer Wiederholung und so manch eine Figur ist nicht nur unglaubwürdig, sondern schon eher lächerlich. Ein ehemaliger Seriendarsteller, der sich zum Ortssheriff macht und „Fälle“ löst, Zwillinge, die schon Jahrzehnte nicht mehr miteinander reden, Hochschwangere auf Partnersuche, die das Date für die Vergangenheit verantwortlich machen – das sind ein paar zu heftige Bolzen, als dass es Spaß machen könnte.

Der Stil erinnert mich streckenweise an Schulaufsätze und Eigenverleger. Ausgereift und gekonnt finde ich ihn nicht. Im Jugendbuchbereich wäre das okay und passend, aber für einen Katzenroman, dessen Protagonisten Mitte Dreißig aufwärts sind, gefällt mir der Stil nicht wirklich. Das Ende ist vorhersehbar und einen Überraschungsmoment gab es im ganzen Buch nicht. Sorry, aber da wird mehr versprochen, als gehalten wird.

Da dies Band eins der „Samtpfoten“-Serie ist, bleibt abzuwarten, wie das weitergeht. Ob mit Jamie und McGyver oder mit einer anderen Katze und wie sich das dann gestaltet. So richtig angefixt bin ich jedenfalls gerade leider nicht. Das Buch war nett, um es so nebenher zu lesen, aber es hat sich keinen Platz auf meiner Favoritenliste erobern können und wird mir vermutlich auch nicht so lange im Gedächtnis haften bleiben. Deshalb gebe ich mittelmäßige drei Sterne.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Eitelkeit und Ehre und ungleiche Zwillinge

Zara und Zoë: Rache in Marseille
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Ich mag die Fälle von Luc Verlain aus Oetkers Feder sehr. Der Auftakt seiner neuen Serie um „Die Profilerin und die Patin“ hat mich jetzt leider weniger begeistert. Zara soll die beste Profilerin Europols ...

Ich mag die Fälle von Luc Verlain aus Oetkers Feder sehr. Der Auftakt seiner neuen Serie um „Die Profilerin und die Patin“ hat mich jetzt leider weniger begeistert. Zara soll die beste Profilerin Europols sein, aber für mich blieb sie die komplette Story über einfach zu blass und nichtssagend, zu wischiwaschi – ich konnte nicht die Stärke und die Genialität sehen, die sie meiner Meinung nach für solch große Worte hätte haben müssen. Auch Zoe ist für mich nur eine kleine Gangsterbraut, keine Patin. Sie ist kalt, sie ist hart, sie nimmt sich, was sie will – aber sie ist nicht cool, sondern sehr spontan.

Der Fall selbst war auch nicht so spektakulär, dass es sich positiv in der Wertung auswirken könnte. Das Thema fanatischer Terror lässt sich immer gut verwerten, aber hier kommen ein paar Details dazu, die meiner Meinung nach weder passen noch nötig waren.

Die beiden Schwestern werden nach und nach durch ihre aktuellen Tätigkeiten vorgestellt. Die eine gerade als Drogenkurier unterwegs, die andere will den Mord an einer jungen Türkin aufklären. Die Umstände machen bald klar, dass die Profilerin allein nicht weit kommt und – Überraschung – die Hilfe ihrer fiesen, bösen, mafiösen Zwillingsschwester benötigt. Nach all den Jahren macht sie sich auf die Suche und muss sie dann noch davon überzeugen, ihr zu helfen.

Der Rollentausch war vorhersehbar, ebenso die daraus resultierenden Ereignisse. Rückblenden in die Kindheit der beiden haben mir nicht die erhoffte Aufklärung gebracht und insgesamt läuft mir das alles leider zu sehr Richtung Francis Ackerman jr. in weiblicher Gestalt. Ich kann mich weder für eine der Zwillingsschwestern, noch für Isaakson, noch für eine andere Figur aus der Story irgendwie erwärmen. Das macht es schwer, der Serie treu zu bleiben.

Bleibt zu hoffen, dass es einfach nur ein weniger geglückter Auftakt der Reihe ist und die Folgebände mehr überzeugen. Bei Band eins kann leider noch nicht mal Beate Rysopp, die ich als Sprecherin sehr schätze, das Ruder herumreißen. Für mich eine mittelmäßige Story mit mittelmäßigen Figuren – und deshalb auch mittelmäßige drei Sterne.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Unterhaltsam ein bisschen schlauer werden

Elementar
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Chemie ist rings um uns und begleitet uns unser ganzes Leben lang. In der Schulzeit kämpfen die meisten von uns ganz gewaltig mit ihr – in Form des Unterrichtsfaches. Fast nur Jungs hatten wirkliches Interesse ...

Chemie ist rings um uns und begleitet uns unser ganzes Leben lang. In der Schulzeit kämpfen die meisten von uns ganz gewaltig mit ihr – in Form des Unterrichtsfaches. Fast nur Jungs hatten wirkliches Interesse daran zu meiner Schulzeit. Und bei mir kam das echte Interesse erst im Erwachsenenalter. Ich finde Chemie wirklich faszinierend, aber man kann nicht einfach mittendrin starten, man muss sich herantasten.

Genau da ist dieses Buch ideal. Tim James erzählt sehr gut verständlich über die Entdeckungen der Elemente, über erste Experimente, über die Geschichte der Chemie und wo sie uns immer wieder direkt begegnet, was sie mit uns macht und was wir ohne sie machen würden. Unterhaltsam und informativ, steigert es das Interesse an Chemie enorm. Weiterführende Lektüre findet sich dann von allein, wenn man dranbleiben möchte.

Mir gefällt, wie Tim James ganz bodenständig und humorvoll erklären kann und nicht den Chemie-Professor heraushängen lässt. Sein Werdegang ist sehr interessant und seine Art, dem Leser „die Welt“ zu erklären, sehr sympathisch und tatsächlich lehrreich. Wer ein wenig Ahnung hat, das Periodensystem jahrelang in der Schule anstarren durfte oder spätestens nach der Lektüre des Buches – wird erkennen, dass der Humor schon beim Titel beginnt. Preisfrage: Welches der dort aufgeführten Elemente gibt es wirklich, welches nicht? Mir gefallen solche Spielereien und sie bleiben im Gedächtnis haften.

Das Buch vermittelt – schon aufgrund seiner relativ geringen Seitenzahl – nicht das komplette Wissen rund um die Chemie. Das will es gar nicht. Es will zeigen, wie Chemie uns tagtäglich begegnet und Neugier wecken. Es ist ein bisschen wie „Die Sendung mit der Maus“ oder „Galileo“. Noch mehr aufgelockert wird das Ganze mit gelegentlich eingestreuten kleinen Grafiken im Stile von Sketch-Notes.

Das einzige, das mir total im Buch fehlt, ist tatsächlich das Periodensystem. Ich hätte es wichtig gefunden, dies im Buch abzubilden, möglichst noch als ausklappbare Schautafel. Ansonsten finde ich es für Chemie-Anfänger und Menschen, die sich einfach mal ein bisschen informieren möchten, sehr gelungen. Das gibt dann von mir vier Sterne.